Vemehrt sprachgestörte Kinder...

vom 22.01.2008, 13:14 Uhr

Schönen Mittag an alle zusammen!

Auf Initiative der Volkshilfe, Caritas und Jugendwohlfahrt wurden in Linz etliche Kinder einem Test unterzogen, ob auch bei ihnen Sprachstörungen oder Sprachprobleme vorhanden sind beziehungsweise auftreten. Eine Gruppe von ungefähr 12.000 Kindern, im Alter von vier bis fünf Jahren, wurde dabei unter die Lupe genommen. Natürlich waren dafür qualifizierte Logopäden am Werk, die mehr als 250 Vorschulen und Kindergärten besucht haben.

Ergebnisse der Untersuchung sind bereits vorhanden und total erschrecken. Von 12.000 Kindern waren 6.000 Kinder davon betroffen, also 50%, anders ausgedrückt jedes zweite Kind hat Sprachstörungen. Laut den Angaben der Volkshilfe, Caris und Jugendwohlfahrt ist die Betroffenheit gestiegen und wird nach Prognosen weiterhin in den kommenden Jahren steigen, wenn sich nicht baldigst in der Erziehung was ändert. Die Betroffenheit stieg bei ausländischen Kindern mit nicht-deutscher Muttersprache erheblich.

Die betroffenen Kinder müssen natürlich therapiert werden und das so bald wie möglich beziehungsweise bereits in jungen Jahren. Sprachstörungen beziehungsweise Sprachauffälligkeiten sind besonders gut therapierbar.

Durch professionelle Therapie durch Logopäden können die meisten Fälle wesentlich gemindert werden, auch ein Sieg über derartige Störungen ist nicht auszuschließen und mit besonderem Einsatz erreichbar.

Diese Hilfen sind kostenlos und werden von Bund und Land finanziert.

Meiner Meinung nach sind diese "Störungen" nicht angeboren, sondern entstehen mit der Zeit, wenn man sich nicht um die Erziehung der Kinder bemüht ist. Es dürfte nicht so schwierig sein, auf korrekte Aussprache & Co zu achten, abgesehen von den Fällen, die wirklich krankheitsbedingt auftreten, diese Fälle sind hier nicht erfasst.

Mit freundlichen Grüßen,
ofliii

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» ofliii » Beiträge: 111 » Talkpoints: -1,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo ofliii, ich würde mal gern die Quelle für Deinen Thread erfahren.

Zum Thema: Sprachstörungen und -auffälligkeiten nehmen tatsächlich zu. Und es ist auch sinnvoll diese Störungen oder Auffälligkeiten behandeln zu lassen. Dazu ist in vielen Fällen eine Behandlung beim Logopäden ausreichend. In Deutschland wird diese von den Krankenkassen übernommen. Für Kinder vollständig, bei Erwachsenen zum Teil.
Übrigens ist in fast allen Fällen die efolgreiche Beseitigung der Störung(en) durch eine entsprechende Behandlung möglich und das nicht nur mit besonderem Einsatz. Es reicht schon regelmäßig, den Logopäden zu den vereinbarten Sitzungen zu besuchen und als Eltern den Kontakt zum Logopäden zu halten und empfohlene Übungen auch daheim durchzuführen.
Erst bei schlimmeren Auffälligkeiten ist eine spezielle (Früh-)Förderung nötig, die auch in den meisten Fällen zum Erfolg führt. Der Besuch einer entsprechenden Kinderbetreuungseinrichtung, die dann auch noch stärker therapeutisch ausgerichtet ist, wird dann tatsächlich von Bund und Ländern aber auch Kommunen getragen. Oft sind das integrative Kitas.

ofliii hat geschrieben:Meiner Meinung nach sind diese "Störungen" nicht angeboren, sondern entstehen mit der Zeit, wenn man sich nicht um die Erziehung der Kinder bemüht ist. Es dürfte nicht so schwierig sein, auf korrekte Aussprache & Co zu achten, abgesehen von den Fällen, die wirklich krankheitsbedingt auftreten, diese Fälle sind hier nicht erfasst.

Das find ich ein ganz böse und unbedacht ausgesprochene Behauptung!
Weißt Du eigentlich, was unter sprachliche Störtung fällt? Schon das umgangssprachlich genannte Lispeln fällt darunter!
Hast Du Dich mal mit Eltern unterhalten, deren Kinder sprachlich auffällig sind oder tatsächlich ernsthafte Störungen haben?
Auf einen Teil der Eltern mag Deine Behauptung zu trefffen. Auf mindestens genauso viel aber nicht!
Aber es gab schon immer Kinder, die mit bestimmten Sprachstörungen zu kämpfen hatten. Bestimmte Lautkombinationen sind für die Kleinen eine wahre mundmotorische Herausforderung.
Als ich mich outete, mit meinem Kind wegen Dyslalie logopädisch in Behandlung zu sein, war ich erstaunt, wie viele andere Kinder das auch über einen kurzen Zeitraum waren. Mindestens genauso viele Eltern waren erstaunt, dass ihnen das kleine Probleme meines Kindes nie auffiel, weil es ja sonst sehr hervorragend spricht und sich auch überdurchschnittlich gut ausdrückt.
Natürlich hab ich versucht meinem Kind die richtige Aussprache immer wieder vorzusprechen. Das Ende vom Lied: Sprachverweigerung, entweder Synonyme oder das Eingeständnis, das kann ich nicht sagen. Und in dieses Lied stimmen etliche Eltern mit ein.
Die richtige Förderung eines Kindes ist immer eine Gratwanderung! Als Außenstehender hat man gar nicht die Möglichkeit Ursachen für Störungen fremder Kinder zu erkennen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Servus!

Ich weiß zwar nicht, welche Quellen genau der Threadersteller für diesen Beitrag hatte, aber vieles wurde in einem Proseminar vorgetragen, in einem ähnlichen Umfang. Ob jedoch weitere Quellen dazu verwendet wurden, weiß ich allerdings nicht und kann keine Aussage darüber machen!

Kann somit voll und ganz seinen Beitrag unterschreiben. Soweit ich mich erinnere, hatte er auch während dem Proseminar diese Meinung kundgetan und bekam vom Vortragenden die volle Zustimmung.

Vielleicht hat er seine Meinung teilweise unglücklich mit einem komischen Unterton niedergeschrieben, aber ich weiß vom Proseminar, was er eigentlich damit aussagen wollte, da die Diskussion eigentlich über eine halbe Stunde durch die Runde ging.

Sinn und Zweck war sicherlich nicht die Unterstellung an Eltern, dass sie Schuld seien, sondern vielmehr eine kritische Beobachtung, dass sich viele junge Eltern nicht mehr so sorgfältig um die Kinder kümmern, als wie damals, "als alles besser war". Er hat auch die Einschränkung gebracht, die du zitiert hast, im letzten Zeit, wodurch er sich auf wiederum in irgendeiner widerspricht.

Wie gesagt, kann auch nur das sagen, was ich vom Proseminar mitgenommen habe, ich hoffe ich konnte in der Abwesenheit eventuell paar Kleinigkeiten aufklären, falls weitere Fragen bestehen, kannst du dich gerne per PN bei mir melden!

Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!

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» Näugelchen » Beiträge: 1328 » Talkpoints: -13,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ich selber ein Kind habe, sehe ich etliche Dinge etwas anders. Weniger theoretisch sondern eher praktisch. Und das aufgrund der Beobachtung vieler anderer Kinder, nicht nur meiner eigenen.

Näugelchen hat geschrieben:Sinn und Zweck war sicherlich nicht die Unterstellung an Eltern, dass sie Schuld seien, sondern vielmehr eine kritische Beobachtung, dass sich viele junge Eltern nicht mehr so sorgfältig um die Kinder kümmern, als wie damals, "als alles besser war". Er hat auch die Einschränkung gebracht, die du zitiert hast, im letzten Zeit, wodurch er sich auf wiederum in irgendeiner widerspricht.

Ich glaube hier widersprichst Du Dir! Wenn sich Eltern nicht sorgfältig um ihr Kind kümmern, dann sind sie doch schuld, wenn etwas unbemerkt bleibt. Nochmal
ofliii hat geschrieben:Meiner Meinung nach sind diese "Störungen" nicht angeboren, sondern entstehen mit der Zeit, wenn man sich nicht um die Erziehung der Kinder bemüht ist. Es dürfte nicht so schwierig sein, auf korrekte Aussprache & Co zu achten,

Das ist es tatsächlich nicht, und trotzdem auch wenn die Eltern und die nahen Bezugspersonen deutlich sprechen kann es auch zu Sprachstörungen kommen. Ich komme selbst aus einer bildungsnahen Familie, was man schon an der Ausdrucksweise meines Kindes merkt (wie mir von Außenstehenden schon häufig gesagt wurde) und trotzdem musste die Dyslalie mit Hilfe einer logopädischen Therapie angegangen werden. Ich kenne noch mehrere befreundete Eltern, die Ähnliches mit ihrem Kind erlebt haben.

Ich denke es gibt prozentual gesehen heute genauso viel schlechte Eltern, wie damals "als alles besser war". Um noch mal auf Sprachstörungen zurückzukommen. Könnte die scheinbare Zunahme nicht auch damit zusammen hängen, dass die heutigen Kinder viel häufiger und engmaschiger in ihrer Entwicklung überprüft werden. Und deshalb auch viel mehr Auffälligkeiten eher entdeckt werden?
Und bevor überhaupt solche Behauptungen aufgestellt werden, sollte man auch mal überprüfen, wie die Eltern denn tatsächlich mit ihren Kindern umgehen. Durch den PISA-Schock versuchen doch viele Eltern ihre Kinder zu fördern. Hier ein pädagogisch wertvolles Speilzeug, dort ein Termin, weil ja die MuFrüh so gut für die Entwicklung ist. Auch das kann Kindern zu viel sein, die dann bestimmte Dinge einfach verweigern.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Leider sind Sprachstörungen heutzutage nicht mehr so selten, wie sie es einmal waren. Oftmals werden Sprachstörungen eher als etwas süßes empfunden, als denn etwas, was ernsthaft ist. Auch die inzwischen immer weniger stattfindende Kommunikation zwischen Eltern und Kinder ist durchaus ein Grund dafür. Auch kann eine Fehlstellung der Zähne für eine Sprachstörung sorgen und so sind die Gründe vielseitig und schnell erklärt, warum sie sich häufen.

Mir persönlich liegt die Sprachentwicklung ja bei Kindern sehr am Herzen und da habe ich eben auch diese Beobachtungen gemacht, es ist nicht unbedingt mit dem Spracherwerb zu vergleichen, aber dennoch gehört es ja irgendwie zusammen. Und irgendwoher muss es ja kommen, dass Kinder sich in der Sprache und mit dem Sprechen als solches schwer tun. Insofern können Eltern durchaus auf ihre Kinder einwirken und sich mit ihnen auch beschäftigen, was die Sprache betrifft.

Ich halte ja auch nichts davon, sein Kind mit drei Jahren zum Logopäden zu schicken, aber manchmal ist eine Kommunikation in dem Bereich nicht das Verkehrteste. Geht das Kind in den Kindergarten, sollte man mit der Erzieherin darüber sprechen, wie sich das Kind sprachlich (und natürlich auch sonst) entwickelt und nicht warten, bis die Erzieherin auf die Eltern zukommt. Dazu arbeiten einige Einrichtungen ja auch mit Logopäden zusammen und warum sollte eine solche Person sich das Kind dann nicht mal ansehen oder auch anhören?

Dass man selbst auch im Bereich der Sprache ein Vorbild sein sollte, steht ja gar nicht zur Debatte und ist wichtig. Vorlesen, lesen, mit dem Kind deutlich sprechen, gehört auch dazu. Schwieriger wird es, wenn das Kind aufgrund der Herkunft der Eltern nicht eine Vorbildfunktion hat und eventuell dann eher nur die Muttersprache lernt oder eine Art Kauderwelsch. Die Muttersprache ist natürlich auch sehr wichtig und es wird ehrlich gesagt dann nicht einfach, wenn man keine Bezugsperson hat, die Deutsch sehr gut kann, und man versucht, dem Kind selbst die deutsche Sprache beizubringen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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