Mit Eltern des Partners in einem Haus - Kann das gut gehen?

vom 19.08.2012, 13:54 Uhr

Die Eltern meines Freundes haben ein Haus. Es ist nur ein Einfamilienhaus. Oben im Haus sind 2 Zimmer, die mein Freund und ich beziehen könnten. Ein eigenes Bad und eine eigene Küche hätten wir dann nicht. Das Bad ist nicht gerade groß. Die Küche ist eine normal große Küche. Mein Freund würde gerne wollen, dass ich zustimme und mit in sein Elternhaus ziehe. Er versteht meine Bedenken nicht, dass das auch nicht gut gehen könnte. Denn ich finde, dass man nicht genug sein eigenes Reich hat. Das habe ich zwar in meinem Elternhaus auch nicht, aber dennoch finde ich, dass man, wenn man als Paar zusammen wohnt sein eigenes Reich haben sollte.

Ich mag die Eltern und sie mögen auch mich. Aber ich habe dennoch große Bedenken. Denkt ihr, dass ich diese Bedenken zur Seite schieben sollte und daran denken sollte es mal zu versuchen? Aber was ist, wenn es nicht klappt? Dann würde doch wahrscheinlich die Beziehung drunter leiden, wenn man einfach wieder auszieht, oder? Würdet ihr es abblocken, Bedenkzeit wünschen oder würdet ihr es einfach versuchen? Ich gehe noch zur Schule und mein Freund arbeitet.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich kann Dich verstehen und stimme Dir zu, dass es teilweise schwierig werden kann. Aber wenn alle gut miteinander auskommen, dann solltest Du es zumindest versuchen. Falls es nicht klappen sollte und Du wieder ausziehen möchtest, dann setze Dich mit Deinem Partner und deren Eltern gemeinsam an einem Tisch und besprecht die Situation. Dadurch kann man auch in schwierigen Situationen eine gute Lösung finden, mit der alle zufrieden sind.

Ob die Beziehung unter dem eventuellen Auszug leiden kann, kann ich Dir nicht direkt sagen. Aber wenn man in einer Beziehung keinerlei Probleme mit seinem Partner hat, dann sollte dieser auch einem Auszug zustimmen, wenn Du nicht in sein Elternhaus leben kannst. In einer Partnerschaft hat man schließlich auch viel Verständnis für einander und respektiert die Entscheidung des Partners.

Ich wünsche Dir viel Spaß im Elternhaus Deines Partners. Und falls Du noch immer Zweifel hast, dann rede auch mit den Eltern Deines Partners.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich halte eine solche Konstellation für ein Pulverfass, das irgendwann in die Luft geht, egal wie gut man sich mit den künftigen Schwiegereltern versteht. Mir wäre es auch unangenehm, ein gemeinsames Bad mit den Eltern des Freundes zu benutzen. Man ist doch ziemlich eingeschränkt, weil man nicht so leicht bekleidet herumlaufen kann, wie man es in der eigenen Wohnung könnte.

Es ist eine Mischung zwischen Wohngemeinschaft und elterlichem Nest ohne klare Definition. Man müsste klare Regeln einführen, wer wann putzt und kocht. Die Mutter deines Freundes ist es gewohnt für ihn zu kochen, aber würde sie es auch hinnehmen für dich zu kochen? Wenn nicht, wärst du bereit dich mit ihr bei der Zubereitung der Mahlzeiten abzuwechseln? Oder würdet ihr immer getrennt essen? Das wäre ein bisschen merkwürdig, wenn zwei Personen nacheinander am Herd stehen und unterschiedliche Sachen kochen.

Ich kann mir eine solche Konstellation im Alltag gar nicht vorstellen. Ich würde an deiner Stelle, deinen Freund die Wohnung alleine einrichten lassen und den Gaststatus bevorzugen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich würde nicht im Elternhaus meines Freundes leben wollen. Auch wenn man sich bei Besuchen und gemeinsamen Unternehmungen noch so gut mit den Eltern des Freundes versteht, kann das im Alltag ganz anders aussehen. Da kann es oft zu Konflikten kommen, die man sich vorher gar nicht vorstellen kann. Natürlich sollte man sich nicht direkt von Dingen abschrecken lassen, die rein theoretischer Natur sind und für die es zum jetzigen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte gibt. Es schadet aber nicht, auch darüber nachzudenken. Außerdem muss man bedenken, dass es in eurem Fall noch weitere Dinge gibt, die nicht ganz optimal sind.

Ich finde es auch sehr wichtig, dass man seinen Freiraum nicht aufgeben muss. Eine Beziehung, in der man nur aufeinanderhockt, wäre für mich zum Beispiel unvorstellbar und würde zu riesigen Problemen führen. Zwei Zimmer finde ich für ein Paar verdammt wenig. Wie will man die aufteilen? Wollt ihr es so machen, dass jeder ein Zimmer hat, bei dem er auch mal die Tür zumachen kann, oder soll es sich um eine klassische Aufteilung in Wohn- und Schlafzimmer handeln? Letzteres wäre mein persönlicher Alptraum, weil man da wirklich keinen Rückzugsort mehr für sich hätte. Also ich finde, dass zwei Zimmer einfach viel zu wenig sind als Paar.

Dazu kommt noch, dass ihr keine eigene Küche und nicht einmal ein Bad hättet. Ihr müsstet also mehrmals am Tag runtergehen. Ich habe so etwas schon einmal in einem Haus bei einer Bekannten erlebt und fand es wirklich sehr lästig. Für jeden Mist musste sie runter zu ihren Eltern - um sich die Hände zu waschen, um einen Joghurt zu holen, um nachts mal eben auf die Toilette zu gehen. Das hört sich vielleicht nicht so schlimm an, aber ich fand das schon lästig, wenn man es sonst gewohnt ist, einfach nur ein paar Räume weiter zu gehen.

Ich würde an deiner Stelle nicht mit in das Haus der Eltern ziehen. Ihr könnt es ja so machen, dass du mal tageweise bei deinem Freund bist und ihr euch mal anschaut, wie es ist, wenn ihr drei oder vier Tage am Stück zusammen im Haus der Eltern verbringt. Sind die beiden Zimmer im Obergeschoss ausgebaut, oder müsste das erst gemacht werden? Wäre es nicht besser, wenn dein Freund diese Zimmer beziehen würde und ihr euch dann ab und zu bei ihm aufhaltet, ohne dass du dort fest einziehst? Du schreibst ja auch, dass du noch zur Schule gehst. Ich würde erst die Schule beenden und dann schauen, wohin es mich verschlägt. Vielleicht müsstest du für einen Ausbildungsplatz oder ein Studium sowieso wieder umziehen.

Natürlich kann es Stress geben, wenn man nach einiger Zeit feststellt, dass einem das gemeinsame Leben auf wenig Raum auf die Nerven geht und die Beziehung belastet. Aber so etwas kann besser sein als es darauf ankommen zu lassen, dass man sich irgendwann so sehr streitet, dass die ganze Beziehung zerbricht. Da ist ein frühzeitiger Auszug die bessere Lösung. Ich würde aber erst einmal nicht über einen eventuellen Auszug nachdenken, sondern mir Gedanken machen, ob ich unter den Umständen überhaupt dort einziehen möchte. Ich würde es auf keinen Fall machen, aber das muss jeder selbst entscheiden.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde nur dann im Elternhaus meines Partners leben wollen, wenn sichergestellt wäre, dass wir eine eigene Wohnung hätten mit allem was wir brauchen. Dazu gehört auch eine eigene Küche und eine abgeschlossene Tür, damit jeder wirklich für sich sein kann.

Meiner Meinung nach ist es egal wie gut man sich versteht oder wie sehr man sich mag. Ein eigenes Reich ist immer besser als sich gewisse Räume teilen zu müssen. Bei der Küche müsste man sich absprechen, oder eben immer gemeinsam Essen. Beim Bad ist es ähnlich, man müsste immer schauen, dass man rein kann. Und wie ist es wenn man mal Gäste hat? Dann muss man das mit den Eltern absprechen, dass man dann gerne die Küche nutzen möchte. Sie hätten aber immer ein Auge darauf, was man macht, was man kocht usw. Das könnte schon zu Diskussionen führen, auch wenn man sich mag. Mich würde das enorm stören.

Ich muss auch sagen, dass ich erst durch meine eigene Wohnung richtig gelernt habe auf eigenen Beinen zu stehen. Denn ich musste sehen wie ich zurecht komme, ich musste alles selbst bezahlen und konnte mich auf niemanden verlassen. Das wäre dann bei euch auch nicht gegeben, was ich auch nicht für richtig halte. Ein komplett eigenes Reich, eigene Wohnung mit eigenen Möbeln, ohne die Eltern, das wäre sicherlich besser.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich würde es nur dann machen, wenn eine Einliegerwohnung vorhanden wäre. Eine gemeinsam genutzte Küche und ein gemeinsames Bad müssen wirklich nicht sein, wo bleibt denn da die Privatsphäre? Man möchte sich doch in den eigenen Wänden frei bewegen und wenn auf Dauer die Schwiegereltern ständig anwesend sind, fände ich das schon irgendwie belastend.

Auch wenn du mal faul bist und Fertiggerichte kochst, etc. oder mal das Bad bzw. die Küche unordentlich hinterließest, alles würde ja registriert werden, was ich schon irgendwie nervig finde. Ich wette, dass das mit der Zeit mehr oder weniger Stress geben würde.

Hättest du eine Einliegerwohnung mit Bad und Küche mit deinem Mann fände ich das etwas ganz Anderes, aber alle sanitären Anlagen und die Küche mit den Schwiegereltern nutzen zu müssen finde ich persönlich nicht gerade prickelnd.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich verstehe Deine Bedenken sehr gut, bin aber der Ansicht, dass das nicht grundsätzlich schief gehen muss. Das hängt natürlich alles von den jeweiligen Personen ab und wie man sich versteht - oftmals lernt man die Menschen ja erst richtig kennen, wenn man sie in Stresssituationen erlebt oder eben mit ihnen zusammen wohnt.

Möglicherweise entwickeln sich so positive Beziehungen zu einer negativen Sache, vorhersagen kann man das wohl nie so genau. Ich persönlich wäre dieser Sache gegenüber jedoch eher abgeneigt, dies liegt aber vor allem an den persönlichen Erfahrungen die ich in dem Bereich bereits machen musste (meine Mutter + meine Oma) und die ich nicht noch einmal bzw. selbst erleben möchte. Was Dich angeht: Überlege es Dir vorher gut und wäge genau ab.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass es niemals gut gehen kann. Meine Freundin und ihr Mann haben sich ein Haus gebaut und wollten etwas Geld einsparen und haben die Eltern von dem Ehemann ins Haus zum Wohnen geholt. Sie zahlen monatlich eine Miete und die Besitzer investieren das Geld ins Haus. In der Theorie hört sich das sehr gut an, aber die Praxis hat etwas anderes gezeigt. Nach einer gewissen Zeit haben sich die Eltern immer mehr in deren Leben eingemischt. Meine Freundin war schon richtig genervt. Das Verhältnis ist mittlerweile total gestört. Sie reden kaum miteinander und wohnen zusammen.

Für mich kommt so etwas niemals in Frage. Als wir auf der Suche nach einem Haus waren, hatte mein Mann mir diese Idee auch vorgeschlagen. Ob ich nicht Lust hätte ein Haus zu kaufen und seine Eltern bei uns wohnen zu lassen. So könnten wir das Haus schneller abbezahlen. Ich habe ihm gleich gesagt, entweder wir wohnen alleine oder wir kaufen gar kein Haus. Ich will auch nicht mit meinen Eltern zusammen wohnen. Mit meinem Vater habe ich ein angespanntes Verhältnis und es könnte jeder Zeit explodieren.

Mein Fazit dafür wäre: Lieber drei Wohnblöcke entfernt wohnen und friedlich miteinander umgehen als zusammen und ständig im Streit.

» natascha19821 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 25,66 »


Ich würde auf jeden Fall ablehnen. Du gehst schließlich auch noch zur Schule und ehrlich gesagt weiß ich jetzt auch gar nicht, wie du das mit Miete und Haushalt regeln möchtest. Ich meine, wenn ich mit meinem Freund zusammen ziehe, dann will ich mich von diesem ja nicht sponsern lassen, sondern möchte auch meinen Teil beigeben, aber wenn man eben noch in die Schule geht, dann ist das kaum möglich und Kindergeld reicht da nicht. Da muss eben auch noch was von deinen Eltern kommen. Ganz besonders schlimm finde ich das dann aber, wenn man nicht in seine eigene Wohnung zieht, sondern eigentlich in die, der Eltern. Das würde ja dann mehr oder weniger bedeutet, dass seine Eltern dich finanzieren und das würde ich persönlich jetzt nicht unbedingt wollen.

Ich selbst bin einfach der Meinung, dass Kinder irgendwann ausziehen sollten, spätestens nach einer Ausbildung oder dem Studium, aber am Besten natürlich noch während dessen. Es kann nicht sein, dass man die ganze Zeit mit seinen Eltern zusammen lebt und erst recht nicht, dass man dann mit seinem Partner einzieht. Ich weiß, dass das früher mal mehr oder weniger normal war, aber heute ist es dass eben nicht mehr und ich halte das nicht für sonderlich vorteilhaft.

An sich kann das nur Probleme geben und ich würde meinem Freund niemals zustimmen, sowas zu machen. Ich kenne auch im Verwandtenkreis ein Paar, welches bei den Eltern lebt und dort gibt es wirklich rund um die Uhr nur Stress, was mich aber ehrlich gesagt auch nicht weiter wundert, denn wohin soll das führen? Es gibt Probleme in Sachen Aufteilung der Finanzen, es gibt Probleme, weil man sich die ganze Zeit auf der Pelle sitzt. Wenn ich ausziehe, dann nicht von einer Familie in die nächste, sondern in mein eigenes Heim oder eben mit meinem Freund zusammen, aber sicherlich nicht, zu dessen Eltern.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich würde so was in gar keinem Fall machen. Du scheinst ja Zweifel zu haben und allein schon deswegen würde ich es lassen. Man muss im Leben auch mal auf das Bauchgefühl hören und wenn das dir nein sagt, solltest du das auch so sagen, auch wenn du damit Menschen enttäuschst. Besser jetzt als, wenn man sich jahrelang gestritten hat.

In so einem Haushalt kann es schnell mal zu Konflikten kommen und allein schon deswegen würde ich es lassen. Ich habe zwar die nettesten Schwiegereltern aber selbst ich würde nicht zu den Eltern meines Freundes ziehen. Eltern sind eben Eltern und deswegen wollen sie eben auch mal einen Ratschlag loswerden oder einen Tipp geben, was auf Dauer schon wirklich sehr nerven kann. Gerade auch wenn man keinen Platz hat und keinen Ort zum Rückzug, ist das dann nicht besonders gut. Du musst es natürlich selber wissen und auch entscheiden, aber es ist sicherlich schwierig mit seinen Eltern oder Schwiegereltern nach einem gewissen Alter zusammenzuwohnen. Irgendwann muss man eben auch selber mal ins Leben starten und unabhängig von den Eltern klarkommen und eben auch seine eigenen Erfahrungen machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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