Fernbeziehung? Her mit euren Erfahrungen
Ich bin bei Fernbeziehungen geteilter Meinung. Bei mir ist es so, dass ich meine Freundin auch im Internet kennengelernt habe und sie, wie sollte es auch anders sein, bald am anderen Ende von Deutschland lebt. Ich wohne in Berlin und sie in Nordbayern. Das hätte nur schlimmer sein können, wenn sie noch in Südbayern wohnen würde. Dann müsste ich echt einmal durch ganz Deutschland reisen. Aber so sind es 71,50 Euro für eine Zugfahrkarte, wenn ich die richtigen Züge und den Sparpreis 50 wähle. Allerdings ist das über das Wochenende auch nicht so einfach.
Momentan bin ich zwar noch arbeitslos und könnte Freitag früh direkt hinfahren, so dass ich sie dann von der Schule abholen kann und wir die Zeit verbringen könnten. Könnten sagt aber schon alles. Dann muss sie nämlich am Freitag noch zum Chor. Da ist sie auch schon gute 2 Stunden unterwegs. Am Samstag muss sie vormittags zum Tanzen, wo wir dann auch erst um Mittag rum uns sehen. Am Sonntag muss ich dann auch schon früher wieder fahren, weil ich ja zum einen über 5 Stunden nach Hause benötige und die ICEs auch nicht um alle Uhrzeiten fahren und außerdem muss sie sich ja schon wieder auf den nächsten Schultag vorbereiten. Heißt also lernen, Hausaufgaben usw. Das ist in Bayern leider nicht gerade wenig. Bei ihr kann das gut und gerne schon einmal 5 Stunden dauern.
Wie man also sieht, lohnt es sich kaum die weite Reise auf sich zu nehmen und das viele Geld zu investieren. Natürlich sind die Momente, die wir dann haben unbezahlbar, aber vergleicht man es mit dem ganzen Stress, der dahinter steckt, so sieht die Sache anders aus.
Vorteil an einer Fernbeziehung ist natürlich, dass man sich eben nicht jeden Tag sieht und sich nicht so leicht auf die Nerven gehen kann. Auch kommt man dadurch nicht so schnell in einen Alltagstrott rein und genießt, wenn man sich dann sieht, die Tage in vollen Zügen. So bleibt der Zustand „frisch verliebt“ eben extrem lange erhalten. Da versucht man in diesen Tagen eben sich auch über keine Kleinigkeiten aufzuregen oder zu streiten. Das sollte man eigentlich auch nicht, wenn man zusammenlebt, aber manchmal kommt das ja bestimmt vor. Momentan könnte ich mir aber noch gar nicht vorstellen, wie man sich mit ihr überhaupt streiten könnte. Das spricht ja schon einmal deutlich für die Fernbeziehung.
Allerdings muss man auch sagen, dass diese große Wiedersehensfreude meist nicht die Trauer bei der Abfahrt übersteigt. Ich weiß nicht, wie es da bei anderen ist, aber ich bin jemand, der nur ganz schwer von anderen Abschied nehmen kann. Vor allem, weil mich zu Hause niemand erwartet und ich hier nur allein bin. Das geht einem dann schon extrem an die Nieren. Vor allem bleibt auf der Fahrt zurück so viel Zeit zum Nachdenken und zum Traurigsein. Das ist furchtbar. Meine Freundin ist zwar auch immer traurig, aber hat bei weitem nicht so große Probleme damit.
In dieser Fernbeziehung habe ich jedenfalls deutlich gemerkt, dass es wohl Typabhängig ist, ob man so etwas über Jahre führen kann oder nicht. Ich würde mir damit keinen Gefallen tun, aber aufgeben, ist wohl auch das Letzte, an was ich denken würde. Deshalb habe ich jetzt meine Bewerbungen auch voll auf ihre Umgebung fixiert und habe ebenso schon in Erwägung gezogen an einer Uni in ihrer Nähe zu studieren. Das wären dann nicht mehr 5 Stunden und 15 Minuten Fahrt, sondern nur noch 21 Minuten, was sich auch im Preis dann deutlich niederschlägt. Da kostet die Hin- und Rückfahrt mit Bahncard 25 nämlich nur noch 10,30 Euro. Fast siebenmal weniger als vorher.
Also ich für meinen Teil bin absolut kein Typ für Fernbeziehungen. Aber eine Freundin von mir, hat das über 10 Jahre durchgezogen. Ehrlich Respekt für diese Leistung. Ich könnte mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Ich drehe ja schon fast durch, wenn mein Mann mal eine ganze Nacht wegbleibt. Und demnächst ist er auch noch für ein ganzes Wochenende unterwegs.
Meine Freundin, welche solch ein lange Fernbeziehung geführt hat, hatte ganz schön Probleme sich mit ihrem Mann zu arrangieren, als sie vor einiger Zeit zu ihm gezogen ist. Sie hat mir jetzt erst am Telefon gesagt, dass sie ihre alten Freiheiten vermisst. Tja, so unterschiedlich können Menschen sein.
Ich habe vor vielen Jahren auch mal eine Fernbeziehung geführt, die allerdings nur ca 1 Jahr hielt. Die Entfernung betrug knapp 600 km & natürlich konnten wir uns deswegen auch nicht jedes Wochenende sehen.
Wir haben dann immer versucht alle paar Wochen zur gleichen Zeit mind. 1 Woche Urlaub zu bekommen, was leider auch nicht immer geklappt hat, aber für ein Wochenende war die Entfernung einfach viel zu groß.
Deswegen haben wir uns ab und an auch nur alle 2-3 Monate gesehen, dann aber gleich für 1-2 Wochen.
Fernbeziehungen sind immer etwas schwierig, können aber durchaus funktionieren. Habe einige Leute im Bekanntenkreis, die mit einer Fernbeziehung angefangen haben und mittlerweile sehr glücklich verheiratet sind.
Ich habe schon mehrere Fernbeziehungen geführt, auch in frühster Jugend und habe weniger gute Erfahrungen gemacht. Ich war immer sehr viel Unterwegs in der Weltgeschichte und hatte daher auch wenig Zeit. Das kam dann immer noch zu der Entfernung dazu.
Ein Ex-Freund lebte ich Stuttgart und ich in NRW. Das waren locker mal 300 km. Das ist dann kaputt gegangen, weil wir beide zwar tierisch verliebt waren, aber beide auch viel Nähe brauchten und dass einfach nicht machbar war. Davon abgesehen, möchte ich auch in dem Alltag des Mannes eine Rolle spielen, seine Freunde kennen lernen und dass geht nicht so einfach.
Da man ja nicht genug dazu gelernt hat, war auch meine nächste Beziehung so weit weg. Nämlich 20 km von Stuttgart also 320 km weit weg. Das ging etwas besser, weil er aus Holland kam und daher viel zu seinen Eltern fuhr. Und da kam er zwangsweise bei mir vorbei. Da er beruflich sehr erfolgreich war, konnte er auch oft mehre Tage einrichten, die er bleiben konnte. Oder er lieh sich einfach einen Porsche bei seiner Firma und deklarierte das als Testfahrt. Mit ihm ist es dann aus anderen Gründen zerbrochen, weil er unbedingt ein Kind wollte und ich noch nicht. Wir sind aber bis heute in Kontakt.
Ja und mein jetziger Mann wohnte 500 km weit weg. Und da ich da keine Lust mehr drauf hatte und sowieso mein Leben gerade ändern wollte, habe ich mich kurzerhand entschieden, einfach in seine Nähe zu ziehen. Und so war es mir auch am liebsten, da man alle Fassaden des anderen kennen lernt. Und nun leben wir seid sieben Jahren zusammen und sind verheiratet.
5 Jahre lang habe ich eine Fernbeziehung geführt. 250 km haben wir seinerzeit auseinander gewohnt und die verkehrstechnisch so "günstig", dass auch die Fahrtzeit 2, 5 Stunden betrug.
Danach zog er endlich zu mir - und das ist mittlerweile auch schon 5 Jahre her. Es kann also funktionieren, wenn man sich bewusst ist, was eine Fernbeziehung bedeutet. Das man eben viele Dinge alleine machen muß, keiner da ist, wenn es einem gerade mal schlecht geht oder man sich nur schwer ganz spontan sehen kann. Vertrauen ist in so einer Situation natürlich sehr wichtig - und den anderen so hinzunehmen wie er ist.
Ich muß sagen, ich hatte damals eine furchtbare Angst, als wir zusammenzogen - immerhin lebten wir beide unser Leben und hatten keine Ahnung ob wir uns im "Alltag" auch so gut verstanden, wie im Urlaub oder am Wochenende. Glücklicherweise tun wir das - und ich glaube die Ferne und das ständige Warten aufeinander hat uns noch näher zusammengeschweißt.
Ich habe auch Fernbeziehungen geführt und inzwischen lebe ich mit meiner letzten Fernbeziehung zusammen, sodass daraus eben eine "normale" Beziehung entstanden ist und über die bin ich auch sehr froh. Gerade, wenn man frisch zusammen ist, ist es doch recht schwierig, den Partner wieder fahren zu lassen oder selbst wieder nach Hause zu fahren, zumal hat man ja auch nur wenig Zeit für einander. Zwar lässt sich mithilfe des Internets und Telefons auch die Zeit überbrücken, aber dauerhaft wäre es nichts, sofern man nicht in der Nähe wohnt. Daher haben wir uns auch recht schnell entschieden, zusammen zu ziehen und auch, wenn es mal schlechte Phasen gab, so gibt es diese an sich kaum noch.
Ich mag es irgendwie lieber, mit meinem Partner auch den Alltag zu genießen und ihn anzusprechen, wenn es Probleme gibt, egal, ob zwischen uns oder andere. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass so etwas eher nicht angesprochen wird, wenn man eine Fernbeziehung führt und damit steigert sich meiner Meinung auch immer mal wieder der Frust und ist vielleicht genervt, wenn man immer auf "heile Welt" machen muss. Man will es ja irgendwie auch nett miteinander haben und nicht der Spielverderber sein.
Mir würde bei jahrelanger Fernbeziehung es ehrlich gesagt auch fehlen, zwischendurch mal einfach so in den Arm genommen zu werden, geküsst zu werden oder eben das Kuscheln. Man sollte zwar nicht übereilt zusammenziehen, aber ich denke, manchmal muss man es riskieren, wenn man sich einig ist und wenn man eben auch zusammenleben möchte. Es gibt Paare, bei denen eine Fernbeziehung über Jahre so existiert, weil beide Partner noch je ein eigenes Leben haben, aber selbst in dem Fall könnte ich es nicht so dauerhaft haben wollen!
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