Freiwillig arbeiten - Für manche eine Zumutung
Talkshows sind überflüssig. Da sitzen als nur Menschen die nichts anderes zu tun haben, also andere Leute auszulachen nur weil die arbeiten gehen. Die bekommen schön das Geld vom Staat und wir müssen hart dafür arbeiten. Das positive daran ist, das wir uns wenigstens was leisten können, auch mal was hochwertiges kaufen oder sich mal was gönnen.
Naja sollen sie halt nicht arbeiten gehen, früher oder später werden sie es selber merken, das was sie getan haben, falsch war.
Ich kenne eine solche Person auch, allerdings sind die Gründe hierbei sicherlich andere. Es handelt sich hier um die Mutter einer sehr guten Freundin von mir. Sie ist von ihrem Mann geschieden und sie selbst arbeitet nicht und bekommt Hartz IV. Vor einigen Jahren hat sie zwei Hunde von einer Tötungsstation in Spanien gerettet und die Hunde leben nun eben auch bei Mutter und Tochter zu Hause, sind beide etwas verhaltensgestört und werden scheinbar auch nicht erzogen.
Die Mutter ist an sich sehr tierlieb und beschäftigt sich den Tag über viel mit den Tieren, allerdings klappt das mit der Erziehung eben dann doch nicht so sehr, wie man es vielleicht gerne hätte. Auf jeden Fall aber möchte sie nicht mehr arbeiten gehen. Der Grund ist auch einfach der, dass sie es schon häufiger versucht hat, nur das Ende des Spielchens war stets das gleiche, der Lohn ist nicht viel höher, als dass was sie derzeit vom Hartz IV hat.
Eine anständige Arbeit hat sie nicht und über eine Weiterbildung denkt dort wohl scheinbar auch keiner nach. Die Tochter, meine Freundin,hat es zwar schon in den Raum geworfen, aber die Mutter meint dann stets, dass sie dafür doch schon zu alt wäre und dass sie nun eh keine großen Perspektiven mehr hätte. Einige Male hat sie nach der Trennung dann auch noch einen Job gehabt, sie hat eine Ausbildung in einem Kosmetikstudio angefangen und abgebrochen und dann eben wieder in einem solchen als Aushilfe gearbeitet, aber funktioniert hat es nicht.
Nach einigen frustrierenden Rückschlägen möchte sie nun auch nicht mehr und bleibt eben zu Hause. Ich denke, dass sie sich in der Rolle der Hausfrau wohl auch wohlfühlt, so scheint es mir zumindest. Das Kind wird bekocht, sie kümmert sich um den Haushalt und beschäftigt sich mit den Hunden, an sich eben so die Dinge, die anfallen. Ein bisschen kann ich es auch verstehen, dass man nach so langer Arbeitslosigkeit und einigen Rückschlägen dann auch keine große Lust mehr auf einen Neuanfang hat, aber ich würde es auf jeden Fall versuchen.
Wenigstens aber ist es hier so, dass sie die Tochter hat und sich eben um die Tochter kümmert, anders ist das bei einem anderen Bekannten von mir. Es handelt sich um den Ex einer guten Freundin von mir, die sich damals von ihm getrennt hat, weil er computer- und spielsüchtig war. Dieser hat die Realschule abgebrochen, seine Ausbildung abgebrochen und bekommt nun auch Geld vom Staat. Sie hält noch vagen Kontakt zu ihm und weiß daher, dass sein Vater ihm häufiger mal Stellenanzeigen vorschlägt.
Das Ende des Liedes ist an sich immer das selbe, er möchte diese Stellenanzeigen nicht, denn er würde eh nicht genommen, er ist da nicht gut genug für und es wäre nur verschwendete Zeit die Bewerbung aufzusetzen. Hinzu kommt dann noch die Tatsache, dass er mit dem Geld was er hat, nicht auskommt, was dann auch heißt, dass er bei seinen Eltern betteln kommt und teilweise sogar zu seiner Oma essen geht, wenn ihm das Geld nicht mehr reicht.
Wenn an ihn vorher gekannt hat und sich die Geschichte nun so anhört, dann ist die Entwicklung erschreckend, aber letztendlich würde ich dann schon sagen, ich habe in meinem Bekanntenkreis mindestens einen arbeitslosen Menschen, der einfach nicht arbeiten gehen will und das ohne guten Grund. Eine enttäuschende Ausbildung ist kein Grund sich vom Rest der Welt zu verabschieden und sich derart zurückzuziehen, aber scheinbar ist das möglich.
@Rockefeller: Wenn jemand in Sachen Lebensstandard verhältnismäßig anspruchslos ist und mit wenig Geld zufrieden ist, dann soll er sich doch einen Job suchen, wo er wenig verdient, anstatt sich dieses Geld dann auch noch vom Staat zu holen oder sehe ich das jetzt verkehrt? Klar habe ich nichts gegen Personen, die sich mit wenig zufrieden geben, aber auch für das wenige kann und sollte man doch was tun und sich nicht derart bedienen lassen.
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