Erziehung & Kinder: Schläge und Gewalt anwenden?

Körperliche Gewalt ist ja wohl keine Erziehung! Gewalt geht gar nicht - weder bei Erwachsenen und erst Recht nicht gegenüber Kindern!

Was sollen Kinder denn durch Schläge und sei es nur eine Ohrfeige, lernen? Gar nichts! Mit Gewalt lassen sich Kinder niciht erziehen. Sie verstehen ja gar nicht, was da passiert.

Gewalt ist doch nur ein Ausdruck von absoluter Hilfslosigkeit. Nur Menschen die verbal nicht in der Lage sind ihre Konflikte zu lösen, werden gewalttätig. Klar ist es anstrengend, mit seinem Kind alles zu diskutieren, alles zu erklären und zu erläutern. Bei uns gibt es bei manchen Sachen auch einfahc nur ein klares "Nein" anstatt ellenlange Erklärungsversuche. Aber ich würde niemals die Hand gegen ein hilfloses Wesen (mein Kind) erheben. Das ist einfach nur armselig!

Ich glaube, ich hätte mich ganz fürchterlich mit dieser Person angelegt.

Also ich bin absolut gegen Gewalt. Mit einer Ohrfeige fängt es an und hört mit einer Prügelei auf. Früher war das ja gang und gebe, wie mein Opa immer so schön sagt, doch ich halte davon nichts. Schließlich lernen Kinder ja von den Eltern und wenn sie zu Hause Gewalt erfahren müssen, wird das im Kindergarten und in der Schule auch Alltag. Wenn sie etwas nicht bekommen, prügeln sie sich gleich. Ih fnde es auch richtig, wenn Kinder, die zu Hause geschlagen werden, sich irgendwen anvertrauen. Sei es anderen Familienangehörigen, oder Erzieher, Lehrer und wenn es sein muss, auch dem Jugendamt.

Klar brauchen Kinder Regeln, an die sie sich halten müssen, aber Eltern sollten in der Lage sein, ihren Kindern das ohne Schläge beizubringen. Und wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, sollten sie zu einer Familienberatung gehen.

Also ich bin gegen Gewalt, wobei ich sagen muss, dass es kleine Ausnahmen gibt. Wenn mein Bruder sich in der Öffentlichkeit manchmal so dermaßen aufgeführt hat als Kleinkind (in dem Moment kann man ein Kind ja nicht auf sein Zimmer schicken oder dergleichen), dann gab es gelegentlich kleine "Zwicker". Die taten dann schon etwas weh, waren aber nicht entwürdigend in der Öffentlichkeit wie eine Ohrfeige. Das mag jetzt blöd klingen, aber ab und an ging es nicht anders und sie erfüllten ihren Zweck. Schon bald wurden sie wiederum überflüssig, weil mein Bruder sich dann nicht mehr so aufführte, aber eine Zeitlang waren sie quasi das letzte Mittel.

Ohrfeigen haben wir nie bekommen, meine Mutter fand das sogar körperlich gefährlich. Und tatsächlich habe ich von jemandem gehört, die als Kind öfters Ohrfeigen bekam und nun leichtergradig hörgeschädigt ist, was laut Ohrenarzt daher käme! Man muss dazu sagen, dass das nicht in Deutschland war, sie wuchs in einem Entwicklungsland auf.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich 1-2 mal mit dem Kochlöffel auf den Hintern bekam, was ich bestimmt nicht tun werde! Meine Eltern stiegen aber bald auf andere Methoden um wie auf dem Stuhl sitzen (die heutzutage sog. Auszeit, die ja sehr sinnvoll ist). Das habe ich im Übrigen viel schlimmer als den Hintern versohlt zu bekommen in Erinnerung, das Stillsitzen.

Ich habe meinem Sohn als er noch kleiner war ab und an auf die Finger gehauen, wenn gar nichts half, ich würde auch einen Mini-Zwicker nicht ausschließen, aber das sind dann wohl eher gelegentliche "Ausrutscher", wenn man sich nicht anders zu helfen weiß. "Züchtigungsmethoden" wie den Hintern versohlen oder gar Ohrfeigen kommen für mich nicht in Frage und auch meinen Mann, der selbst leider in seinem Herkunftsland mit Schlägen groß wurde, habe ich so weit, dass er das nicht tun wird.

Momentan ist unsere "Strafe", die vielleicht 1-2 mal im Monat vorkommt, eine Auszeit im Gang, allerdings machen wir die Türe zu, da er die sonst gleich wieder aufreißt. Das dauert dann 2 Minuten lang, mein Sohn tut mir dann auch leid, weil er so verzweifelt ist und heult, aber manchmal geht es wirklich nicht anders, wenn er total abdreht. Ich hoffe aber, dass ich ihn später einfach in sein Zimmer schicken kann, wenn er mal herumspinnt und das dann weniger dramatisch abläuft.

Ich finde es im Fall deiner Freundin sehr krass, dass sie sich schon im Babyalter darüber Gedanken macht, wie sie ihr Kind später züchtigen wird. Mir würde das an deiner Stelle auch zu denken geben. Auch die Aussage, dass ihr Freund sie dazu bekehrt hat, finde ich seltsam - es hört sich ja fast so an, als sei sie ihm hörig und das, was er sage, müsse getan werden. Wenn ich so etwas lese, tut mir das Kind irgendwie leid.

Zu diesem Thema fällt mir der Thread Kindeserziehung früher einfacher als heute? von Diamante ein. In diesem Thread schreibt Diamante davon, dass ihrer Ansicht nach sie und auch ihre Schwester früher deutlich gehorsamer waren, als das bei ihren eigenen Kindern und generell vielen Jugendlichen heutzutage der Fall ist. Ich habe auf diesen Thread dann auch geantwortet und meine Begründung für dieses Phänomen war, dass man die Kinder früher geschlagen hat. Heutzutage ist das Schlagen der eigenen Kinder ja sehr verpönt, die Kinder müssen gut behandelt werden und man strebt verbale Lösungen zu allen Problemen an.

Schlägt man sein Kind, so kann das mitunter sogar Probleme mit sich bringen, wenn Kindergärtner das beispielsweise mitbekommen und es etwa dem Jugendamt melden, auch sonst hat man als Eltern heutzutage nun mal nicht mehr die Möglichkeiten, die man früher hatte. Auch in der Schule ist das anders, denn die Lehrer dürfen hier nicht mehr so durchgreifen, wie das früher der Fall war, anstatt von Schlägen, Strafen, Aufsätzen und Hausarrest, wird heutzutage häufig einfach nur geredet.

Ich denke, dass der Freund deiner Freundin in dieser Beziehung eben vielleicht ein bisschen altmodisch ist, aber das muss nicht gleich unbedingt schlecht sein. Auch in den Medien wird heute immer wieder darüber diskutiert, ob die Erziehung heutzutage ein bisschen zu lasch ist, ob wir unseren Kindern nicht vielleicht ein bisschen zu viel Freiraum bieten und ob es besser wäre, wenn man härter durchgreifen würde, vielleicht gebe es ja dann nicht so viele Jugendliche die mit übermäßigem Alkoholkonsum auffallen oder die Schule abbrechen.

An sich muss ich aber auch ehrlich sagen, dass ich es als nichts schlimmes erachte, wenn man dem Kind auch mal einen Klaps auf den Po gibt. In deinem Thread ist allerdings die Rede von einer Ohrfeige und das sehe ich dann ein bisschen anders, denn eine Ohrfeige ist nicht nur schmerzhafter, sie hinterlässt häufiger auch schmerzhafte blaue Flecken und Feilchen, was bei einem Klaps auf den Po in der Regel nicht der Fall sein dürfte. Tatsache ist aber meiner Meinung nach, dass man einem kleinen Kind nicht erklären kann, wieso es wichtig ist, dass es nicht über die Straße läuft, oder ein Messer anfasst.

Auch wenn der Vergleich hart erscheint, aber in dieser Hinsicht sind die Kinder ein bisschen wie Tiere, wenn man nicht möchte, dass das Kind derartige Verhaltensweisen zeigt, dann muss man zu negativen und positiven Verstärkern greifen. Wenn ein Kleinkind über die Straße läuft und bekommt dafür einen Klaps auf den Po, dann hat man mehr davon, als wenn man es nur anschreit, dass Kind wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr auf die Straße laufen...zum eigenen Schutz.

Schläge sind also meiner Meinung nach nicht gleich schlecht, aber man muss auch wissen wann und wofür. Eine Ohrfeige halte ich für Misshandlung. Einem Teenager einen Klaps auf den Po zu geben ebenfalls. Ab einem gewissen Alter muss das Problem auch verbal gelöst werden, aber bei einem Kleinkind kann leichte Gewalt durchaus positive Wirkungen haben und den letzten Generationen hat es auch nicht geschadet, da war leichter Prügel normal.

Trotzdem kann es nicht schaden, wenn man mit der Freundin redet, ihr nochmals die eigene Meinung sagt und vielleicht darauf hinweist, dass sie sich nicht zu sehr nach ihrem Mann richten soll. Wenn sie die Meinung vertritt, dass Kind sollte nicht geschlagen werden, so sollte sie diese nicht ändern, nur weil ihr Mann das anders sieht.