Anlieger frei bei einer Prüfung was ist wenn man da wohnt?

Meine Führerscheinprüfung liegt noch nicht all zu lange entfernt und doch habe ich mich letztens etwas gefragt. Als Autofahrer darf man (eigentlich) nicht in eine Straße fahren an der durch ein Schild gekennzeichnet ist "ANLIEGER FREI". Bei der praktischen Prüfung darf man in solche Straßen auch nicht fahren, diese werden daher meist mit dem Fahrlehrer in den Fahrstunden davor angefahren.

Nun zu meiner Frage, was ist nun aber wenn man in so einer Straße wohnt und bei der Fahrprüfung dort hinein fährt? Eigentlich kann der Prüfer dagegen nichts sagen oder doch?

Ich würde trotzdem nicht hineinfahren. Wenn man dem Fahrprüfer umständliche Erklärungen gibt, wird man vielleicht abgelenkt und kann sich nicht mehr konzentrieren. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du mit dem Auto dort hinein darfst. Du willst dein Auto ja dort nicht abstellen.

Du wirst bei einer Prüfung kaum da, wo du wohnst auch anhalten und parken. Ein Bewohner der Straße darf auch nicht einfach durch die Straße fahren, wenn er dort nicht "anlegt". Also wenn er dort nicht parkt. Wenn man diese Straße nur als Durchfahrtstraße nutzt, darf auch ein Bewohner dort nicht durchfahren. So habe ich es jedenfalls in der Fahrschule gelernt und das sollte ein Prüfling dann auch wissen.

Also, ich habe in meiner Fahrschule gelernt, dass man in eine solch beschilderte Straße fahren darf, wenn man ein "Anliegen" hat, du also beispielsweise jemanden besuchen möchtest oder etwas lieferst oder, wie du schon geschrieben hast, dort wohnst. Als Durchfahrtsstraße um zum Beispiel eine Abkürzung zu nehmen, dürfen diese Straßen aber nicht genutzt werden.

Mein Arbeitsplatz liegt auch in solch einer Straße. Mir ist dieses Schild bis vor einigen Monaten übrigens noch nie aufgefallen, ebenso wenig meinen Arbeitskollegen, obwohl es direkt an der Ecke unseres Parkplatzes steht und das schon seit Jahren.

Warum hier ein "Anlieger frei"-Schild steht, verstehe ich sowieso nicht. Die Straße verläuft parallel zum Bahnhof beziehungsweise den Gleisen. Alle unsere Kunden könnten unseren nicht Parkplatz erreichen, ebenso wenig könnte man zu Subway gegenüber gelangen. Die komplette Straße ist nicht bewohnt, es befinden sich ein Stück die Straße hoch nur noch alte, nicht mehr genutzte und halb verfallene Bahnhofsgebäude. Stören würde man also niemanden. Auch der Heide-Express fährt hinter unserem Gebäude zu bestimmten Terminen. Der wäre ohne Auto ebenfalls blöd zu erreichen.

Hinzu kommt, dass es einen großen Pendler-Parkplatz gegenüber gibt, wie sollte man den erreichen und nutzen, wenn man in die Straße nicht reinfahren darf? Bis vor kurzen gab es noch zwei andere Ladengeschäfte in dieser Straße, die zwischenzeitlich allerdings verzogen sind. Also, eigentlich jeder, der bei uns in diese Straße einbiegt, hat ein Anliegen. Wären die Geschäfte und der Parklatz nicht dort, würde diese Straße auch von niemandem genutzt werden und das Schild wäre genauso überflüssig, wie jetzt. Als Durchgangstraße beziehungsweise Abkürzung kann sie auch nicht genutzt werden, da sie irgendwann in der Wallachei als Schotterweg endet.

Natürlich kann der Prüfer etwas dagegen sagen, wenn du in eine Straße fährst, die nur für Anlieger frei ist, denn für gewöhnlich wird eigentlich zu Beginn der Prüfung darauf hingewiesen. In meiner Prüfung war das so, dass mein Prüfer mir gesagt hat: ''Heute sind wir keine Anlieger'', was eben soviel bedeutet, dass du auch in der Straße, in der du wohnst kein Anlieger bist.

Ob der Prüfer eine Ausnahme machen würde, wenn er diesen Satz vergessen würde und du dennoch in die Straße fahren würdest, weiß ich nicht, aber generell ist mir das auch schon in den Fahrstunden immer wieder gesagt worden, so dass ich bei der Prüfung Bescheid wusste und auch nicht in die Straße gefahren wäre, wenn der Prüfer es nicht zusätzlich erwähnt hätte.