Aus dem Beruf lang raus, Rückkehr realistisch?
Gewisse Umstände führen dazu, dass es nicht immer möglich ist, in seinem gelernten Beruf zu arbeiten und dennoch hat man vielleicht die Motivation, doch wieder dahin zurückzukehren. In manchen Bereichen wird eine Rückkehr schwieriger, weil sich Technologien weiter entwickeln und vieles anders als zu Ausbildungszeiten gemacht wird. In anderen Bereichen ist man auch mit wenig Erfahrung willkommen und doch muss man sich natürlich auch neu einfinden.
Wie viele Jahre in welchem Beruf lassen sich auch selbst aufholen und wie realistisch ist es, wenn man in seinen Ausbildungsberuf zurück möchte? Kennt Ihr es vielleicht auch so, dass man einige Jahre anderweitig beschäftigt war und dann doch wieder in seinen Ausbildungsberuf zurückkehrt? Wie groß sind solche Erfolgsaussichten?
Ich selbst kenne auch so eine Person, die es nicht wieder geschafft hat, in den Ausbildungsberuf von einst zurück zu finden, obwohl sich diese Person sehr bemüht hat. Bei dieser Person handelt es sich um meinen Onkel, welcher gelernter IT-System-Kaufmann ist, aber sich dann entschieden hat den Beruf aufzugeben um sich um die Kinder zu kümmern, bis diese alt genug waren. Da meine Tante mehr verdiente als mein Onkel war es für die beiden logisch, dass diese weiter arbeitet und eben er die Auszeit nimmt.
Fast sechs Jahre lang hat er dann die beiden Kinder groß gezogen und eigentlich die typische "Mutterrolle" übernommen. Nachdem dann beide in der Schule waren und dann auch ganztags betreut wurden, hat er sich wieder auf die Suche gemacht einen Job zu finden, den er auch erlernt hat. Da sich in diesem Beruf aber anscheinend auch in Sachen Technik immer sehr viel zu verändern scheint und mein Onkel keinerlei Weiter- oder Fortbildungen in seiner Auszeit mitgemacht hat, wurde er hierauf an vielen Stellen bei Bewerbungsgesprächen auch angesprochen. Er musste dann einsehen, dass sein Wissen nicht mehr auf den aktuellsten Stand war und das jeder im ersten Lehrjahr in etwa das gleiche drauf hatte, wie er. Danach hat er sich dann eben etwas völlig anderes gesucht, was er nicht erlernt hatte.
Ich denke mal, dass es in vielen Berufen so ist, dass man nicht immer einfach zurück ins Berufsleben findet. Grade in den vielen technischen Bereichen, wo es ständig neue Dinge, Techniken, Computerprogramme, etc. gibt, wird man es sehr schwer haben. Viele haben ja schon Probleme damit, sich an etwas neues zu gewöhnen, selbst wenn sie noch aktiv in dem Beruf arbeiten und nicht mal die Auszeit von mehreren Jahren haben.
Ich gehe mal davon aus, dass man im Krankenhausbereich nicht so ohne weiteres zurück kann, wenn man lange raus ist. Die Standards ändern sich einfach viel zu schnell und das kann man so ohne weiteres nicht aufholen. Normalerweise sind eine gewisse Anzahl an Weiterbildungsstunden Pflicht und das hat auch seinen Grund. Auch die fehlen dann natürlich. Und man kann da so viel verlernen. In dem Bereich kostet das, wenn man es dramatisiert, unter Umständen Leben.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Krankenhäuser sich da wirklich sehr schwer tun, Krankenschwester oder MTA oder die MTAO oder MFA oder vielleicht auch Ärzte, die lange aus dem Beruf sind, wieder einzustellen. Mal davon abgesehen ist die Nachfrage an Arbeitnehmern ja meistens so groß, dass man dann lieber Bewerber nimmt, die nicht so lange raus sind.
Es kann durchaus sein, dass man auch nach einer längeren Pause in seinen erlernten Beruf arbeiten kann. Allerdings sollte man vor allem bei den technischen Berufen eine Weiterbildung besuchen, wenn man schon ca 10 Jahre nicht mehr in dem Beruf gearbeitet hat. Schließlich wird die Technik immer moderner und es verändern sich auch sehr schnell sehr viele Sachen.
Allerdings kann es auch so sein, dass man auch nach einer sehr langen pause ohne jegliche Weiterbildungen wieder in den Beruf einsteigen kann. Schließlich ist jeder Beruf anders aufgebaut und auch die Menschen sind sehr verschieden. Wer also nicht so schnell bestimmte Sachen vergisst, der kann auch nach einer längeren pause ohne Probleme in den beruflichen Alltag einsteigen.
Meine Freundin hat wegen Kindererziehung zehn Jahre in ihrem Beruf als Softwareentwicklerin ausgesetzt und danach relativ schnell wieder etwas gefunden. Ich würde optimistisch bleiben. Manche äußerlichen Dinge wie Entwicklungsumgebungen, Werkzeuge oder Geräte ändern sich zwar, aber die grundlegende Denkweise ändert sich doch meistens nicht so. Gerade in Bereichen der IT, wo Leute gesucht werden, wird man auch wieder gut eingearbeitet, bei meiner Freundin war es zumindest so, und ist schnell wieder drin.
Meiner Freundin haben die Leute immer erzählt, dass sie doch nach zehn Jahren eh keine Chance mehr habe, weil alles so anders geworden sei. Als sie dann ihren Job hatte, war das System noch in Betrieb, für das sie damals die Studie geschrieben hatte. Wenn man dranbleibt und sich weiterbildet, vielleicht auch bereit ist, ein bisschen weiter unten anzufangen, dann müsste es eigentlich klappen.
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