Jugend - kulturell bewandert?

vom 03.01.2008, 19:32 Uhr

Die heutige Jugendkultur besteht fast ausschließlich aus notorischen Mittläufern. Dies erkennt man besonders im Bereich Mode. Wenn ich durch die Stadt gehe, haben 70% den gleichen Style. Es ist ja so cool und man muss es sofort haben. Desweiteren ist die Musikbranche das ausschlaggebende Element. Es gibt fast nur noch eine Richtung, die alle hören. Nämlich Hip Hop. Das alles erinnert mich an die Hitlerzeit, wo den Menschen eine gewisse Ideologie eingeflößt wurde. So siehts heute bei der Jugendkultur aus. Das Leben eines Teenies besteht aus Einheitsmode, die Musik zu hören, die jeder hört. Die Schule nicht mehr ernst nehmen, die Lehrer sind doch eh alle doof.

Und das schlimmste, die Kriminalität. Ca. 90%, aus meiner Sicht, der Jugendlichen, haben schon mindestens einmal Drogen konsumiert. Und das in einem Durchschnittsalter von 14 Jahren. Die Teenies werden immer hemmungs- und respektloser, was natürlich negative Auswirkungen auf die hat, die eigentlich was aus sich machen wollen und durch den falschen Freundeskreis ihr Leben zerschneiden.

Ich weiß nicht, was in deren Köpfen vor sich geht. Sie sehen sich als "perfekt" an und repräsentieren sich auch so, obwohl ihr Leben den Bach hinunter geht. Ich sehe es an unserer Nachbarschule, die Hauptschule. Ich kenne fast alle davon und musste mit erschrecken feststellen, wie eigentlich gute und soziale Schüler auf einmal angefangen haben zu Dealen. Nach der 30ten!!! Anzeige innerhalb von nur 1,5 Jahren landeten sie im Jugendknast und haben durch ihre Ideologie ihr ganzes Leben versaut. Und das wirklich Schlimmste von allem, es ist cool so zu sein. Besonders die Artikulation der heutigen Jugend. Wörter wie "jo alter, ************, was geht" etc. sind zum absoluten Standart in fast jedem Worzschatz geworden.

Viele Jugendliche, die von ihren Eltern keine Aufmerksamkeit bekommen, versuchen es mit Drogen und Kriminalität. Dies hat zur Folge, dass es auf einmal alle machen, da sie sehen, das man sich so aus der Masse herausstechen kann.

Ich persönlich steche mit Abstand am meissten aus der Masse heraus an meiner Schule. Ich bin volljährig, gehe sehr viel arbeiten. Zusätzlich bin ich in einer guten finanziellen und sozialen Lage. Aber sowas ist wohl nicht so angesagt, als wenn man klaut und eine Anzeige nach der anderen hat.

Wenn es so weiter geht, wird Deutschland in kürzester Zeit ein ganz armes Land werden. Denn die Jugend ist die welts Zukunft. Und wenn diese sich weiterhin so negativ entwickelt, wird es irgendwann nur noch wenige geben, die wirklich was aufn Kasten haben.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Anders hat geschrieben: Das alles erinnert mich an die Hitlerzeit, wo den Menschen eine gewisse Ideologie eingeflößt wurde. So siehts heute bei der Jugendkultur aus.

Jugendkultur, auch wenn man sie nicht schätzt, mit der Nazizeit und Ideologien in totalitären Systemen zu vergleichen hinkt extrem - hier solltest Du dringend noch einmal in ein Buch schauen oder die Schulbank drücken! Das eine ist ein Trend, der sich stets ändert und überhaupt nicht die gesamte Masse erfasst und das andere eine Doktrin, die mehr oder weniger zwangsvermittelt wird!

Und sorry, aber Trends gab es schon immer! Nicht umsonst hat jede Epoche ihre stereotypen Bilder, seien es die 50er im James Dean Style, die 60er und die Hippies, die 70er mit Discostyle, die 80er im New Wave Style oder die 90er im Raverflair! Es mag Dich vielleicht überraschen, aber damals lief der Großteil eben so rum und HipHop geht auch wieder vorbei. Mal abgesehen dass selbst ich mitbekomme, dass nicht alle gleich aussehen wenn ich mal in der Innenstadt unterwegs bin. Die Rocker und die Hip Hopper unterscheiden sich immernoch sofort und so in der Überzahl sind diese nun auch nicht.
Anders hat geschrieben:Ca. 90%, aus meiner Sicht, der Jugendlichen, haben schon mindestens einmal Drogen konsumiert. Und das in einem Durchschnittsalter von 14 Jahren. Die Teenies werden immer hemmungs- und respektloser, was natürlich negative Auswirkungen auf die hat, die eigentlich was aus sich machen wollen und durch den falschen Freundeskreis ihr Leben zerschneiden.
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Wenn es so weiter geht, wird Deutschland in kürzester Zeit ein ganz armes Land werden. Denn die Jugend ist die welts Zukunft. Und wenn diese sich weiterhin so negativ entwickelt, wird es irgendwann nur noch wenige geben, die wirklich was aufn Kasten haben.

1. Die meisten Jugendlichen probieren in der Pubertät Drogen aus - das war schon immer so und wird immer so sein. Sei es der Probierschnapps auf Opas Geburtstag oder der Joint in der Schulhofecke. Ist zwar nicht toll, aber in gewisser Hinsicht normal, da Jugendliche halt ihre Grenzen erfahren wollen. Ich würde also keinen Aufstand machen, nur weil fast jeder mal Drogen konsumiert hat. Da Alkohol auch eine Droge ist, bzw. die Droge überhaupt ist, und jeder mal bei Papa am Bier nippen durfte oder eine Praline mit Alkohol gegessen hat ist auch klar, dass fast jeder mit 14 Drogen mindestens einmalig konsumiert hat, dass würde ich also mit etwas Distanz betrachten.
2. Sag ich nur:
- "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe." - Keilschrifttext aus Mesopotamien, knapp 2.000 vor Christus.
- "Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen." - Aristotoles, auch ein paar Jahrhunderte vor Christus
- "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Speisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." - von Sokrates geäußert, auch wieder ein paar Jahrhunderte vor Christus.
- Und auch Platon meckerte schon vor 2400 Jahren: "Die Schüler achten Lehrer und Erzieher gering. Überhaupt, die Jüngeren stellen sich den älteren gleich und treten gegen sie auf, in Wort und Tat. "

Was ich damit sagen will: Die Meinung haben einige seit über 4.000 Jahren und von den Hängenden Gärten und einer recht archaischen Urgesellschaft bis heute hat es die "Jugend" immer wieder hinbekommen - und so wird es auch weitergehen. Daher sind Äußerungen die das Ende der Welt beschreien nur weil man ein paar Deppen kennt totaler Käse, hat einfach nichts mit der Realität zu tun.

Ich bin auch nicht begeistert von der heutigen Jugend und war auch damals niemand der alles toll fand, aber man sollte die Kirche auch mal im Dorf lassen und nicht wegen eines temporären Trends Vergleiche mit dem Dritten Reich ziehen oder meinen, dass das nur noch ein paar wenige Jahre gut geht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Nun ja, zunächst aber würde ich mal meinen, dass du dich nicht unbedingt besser fühlen musst, weil du dir solche Sachen anschaust und anhörst, denn unter der Kultur verstehen musst du deswegen nichts und als diese Filme ins Kino gekommen sind, galten sie damals übrigens auch nicht als kulturell hochwertig, sondern waren damals vermeintlich das, was heute die Supermanfilme sind und so weiter.

Weiterhin ist es nun mal auch nicht so, dass jeder Jugendliche zeichnen könnte. Ich für meinen Teil beispielsweise kann sehr gut zeichnen und ich habe sogar eine eigene Zeichnung von mir in meinem Zimmer hängen, ich kenne auch andere Freundinnen und Freunde, die sehr gut zeichnen können und das dann auch regelmäßig machen, aber erzähl mal meiner Freundin, sie soll sich mit einem Zeichenblock in den Park setzen! Es können eben nicht alle zeichnen, dass ist auch etwas, was man erst lernen muss und wofür man ein bisschen Talent braucht.

Und wenn es jetzt um das familiäre Zusammenleben geht, dann sind mitunter auch nicht immer die Jugendlichen dran schuld, dass es eben so läuft, wie es läuft. Bei mir selbst ist das beispielsweise auch nicht so, dass ich mit meinen Eltern regelmäßig spielen würde oder so, aber darauf habe ich an sich auch eher weniger Lust.

Dafür aber verbringe ich anderweitig sehr viel Zeit mit meinen Eltern, besonders mit meiner Mutter und wir sitzen mal auf der Terrasse, wenn sie von der Arbeit kommt, wir unterhalten uns, machen gemeinsam etwas im Garten oder fahren auch gemeinsam einkaufen und so Dinge eben. Nicht alle Eltern haben Zeit, den Abend mit ihren Kindern zu verbringen und basteln, nun das habe ich eigentlich nur im Kindergartenalter gemacht und ich finde jetzt ehrlich gesagt auch nicht, dass das kulturell irgendwie hochwertig wäre.

Ich muss dennoch sagen, dass ich nicht zu den Jugendlichen gehöre, die sich nichts aus der Kultur machen würden. Bei uns in der Nähe gibt es kein großes Theater, aber etwa eine Autostunde entfernt, gibt es ein solches und das nutzen wir auch sehr häufig, Läuft dort eine Vorstellung die mich und meinen Freund oder eine Freundin interessiert, dann besuchen wir sie meistens auch. Wir gehen auch sehr häufig in Musicals.

Die meiste Zeit verbringen ich und mein Freund allerdings im Orchester, denn wir sind beide Musiker und spielen schon seit unserer Kindheit Streichinstrumente. Ich spiele ein bisschen Flügel. aber bevorzugt Geige, Cello und Viola, mein Freund spielt das selbe, allerdings keine Viola, sondern dafür den Kontrabass und spielt eben auch gerne am Flügel. Dadurch dass wir das schon seit unserer Kindheit machen, ist das ein fester Bestandteil unseres Lebens und wir verbringen mehrere Stunden die Woche im Orchester.

Wir geben allerdings nicht nur Konzerte, sondern besuchen auch häufiger mal die Philharmonie und hören uns hier die Konzerte an. Auch das muss mal sein, denn dabei kann man auch sehr gut entspanne. Weder mein Freund, noch ich hören moderne oder populäre Musik, in unserem CD Schrank und auf unserem iPod findet man lediglich klassische Musik und auch Filmmusik von zeitgenössischen Komponisten wie Hans Zimmer, Yann Tiersen, John Howard und besonders Danny Elfman.

Zu Hause haben wir häufig auch klassische Musik laufen, wenn wir entspannen möchten auch mal etwas lauter, im Hintergrund lassen wir aber auch manchmal was plätschern, obwohl sich das bei klassischer Musik eigentlich nicht gehört, denn diese möchte bewusst gehört werden. Wir beide zeichnen sehr gerne und haben einige Zeichnungen im Haus hängen, schauen uns Ausstellungen an und haben Freude daran. Und vor wenigen Wochen habe ich in einem Kino in unserer Nähe sogar meinen ersten Schwarz-weiß Stummfilm gesehen, wobei ich aber wie gesagt nicht unbedingt fand, dass er kulturell wertvoll wäre.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Was du Kultur nennst, sind, wie andere schon schrieben, eher ausgefallene Hobbys. Denn Kultur hat nichts damit zu tun, dass man sich die alten Schinken reinzieht und Brahms hört. Da gehört nach meiner Definition schon mehr dazu. Und als Erstes sehe ich da auch ein gewisses Benehmen, was man an den Tag legen sollte. Schon da beginnt Kultur und geht über ein ordentliches Allgemeinwissen weiter.

Meine Töchter sind nun neun Jahre und erfahren in der Schule im Ethikunterricht viel über die christlichen Feiertage. Später werden auch noch die anderen großen Religionen ein Thema sein. Ich selbst bin zwar getauft und konfirmiert, aber muss auch manches dazu im Internet recherchieren. Und da beginnt bei mir die kulturelle Erziehung. Wenn man nämlich den eigenen Kindern ermöglicht ihr Wissen zu erweitern. Auch wenn man selbst nicht unbedingt den Bezug zum Thema hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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