Kindergarten und Eltern: Wie kann man zusammen arbeiten?

vom 30.06.2009, 23:12 Uhr

Bei meinem Sohn im Kindergarten fehlt die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Eltern. Gerade einmal im Jahr findet ein Elternabend statt und wirkliche Informationen erhält man dabei auch nicht. Nun mache ich mir schon seit ein paar Wochen Gedanken darüber, wie man die Zusammenarbeit etwas besser gestalten könnte.

Hat jemand schon Erfahrungen, wie die richtige Vorgehensweise ist, dass Kindergarten Eltern eine Einheit werden können? Ich will ja nicht gleich mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus fallen, sondern einfach nur eine engere Zusammenarbeit bewirken.

» Astra » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



An deiner Stelle würde ich einfach mal mit der Kindergärtnerin oder Leiterin deines Sohnes sprechen und den Wunsch nach mehr Zusammenarbeit äußern! Vielleicht war es ja in der Vergangenheit so, dass die Eltern kein Interesse an Zusammenarbeit hatten und der Kindergarten deswegen nicht mehr so intensiv mit den Eltern zusammen arbeitet.

Ich arbeite selbst als Kindergärtnerin und mache leider häufig die Erfahrung, dass Eltern ihre Kinder nur in den Kindergarten bringen und sonst nichts weiter tun wollen. Wenn wir einmal nach Materialien (zum Basteln) von zu Hause fragen, warten wir oft wochenlang bis etwas kommt- falls überhaupt etwas kommt. Ich könnte mir daher wirklich gut vorstellen, dass der Kindergarten deines Sohnes deswegen so wenig Elternarbeit betreibt.

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also bei einem Kindergarten mit ausgebildeten Kindergartenpädagoginnen müsste regelmäßige Elternarbeit wohl als selbstverständlich anzusehen sein. Wenn dem nicht so ist, wie du das jetzt eben geschildert hast, würde ich mich an den Bürgermeister oder an die zuständigen Personen (also an den Erhalter) des Kindergartens wenden.

Wenn das ganze Jahr über nie eine Elternarbeit statt findet (Elternabend zähle ich da jetzt nicht wirklich dazu), dann bringt es auch nichts, da mit der Kindergartenpädagogin oder mit der Leiterin zu sprechen, denn dann ist einfach etwas oberfaul. Ich würde dem Bürgermeister das Anliegen vortragen, sollte es dann nicht besser werden, würde ich direkt zur Kindergarteninspektorin gehen, die dann den Kindergarten einmal genauer unter die Lupe nehmen wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Was erwartest Du Dir denn als Elternarbeit? Hast Du Deine Erwartungen schon mal in der Kita verkündet und bist auch dran geblieben? Auch Erzieher können mal vergesslich sein, erst recht, wenn ihnen etwas zwischen Tür und Angel zugerufen wird.

An Deiner Stelle würde ich meine Erwartungen kund tun und dann aber auch dran bleiben. Und wenn dann diese Erwartungen erfüllt werden, dann sollte man auch mitarbeiten, auch wenn es über das hinaus geht, was man eigentlich wollte.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass in einem Kindergarten eine großartig enge Zusammenarbeit mit den Eltern möglich ist. Ich sage mal so, ein Kindergarten ist an sich ja dann letztendlich doch nur eine Institution, die dafür geschaffen wurde um die Kinder zu betreuen, damit die Eltern arbeiten gehen können und anderweitig Zeit für sich selbst haben, davon mal abgesehen werden die Kinder hier schon auf die Schule vorbereitet, indem sie eben mehrere Stunden am Tag nicht zu Hause sind und soziale Kontakte mit anderen Kindern knüpfen. Aber in einem Kindergarten hat man auch einen ganzen Haufen Kinder und deswegen ist es auch absolut unmöglich, auf jeden Kind individuell einzugehen und die Wünsche aller Eltern zu berücksichtigen. Bei uns im Kindergarten ist das beispielsweise so, dass es drei Gruppen gibt und in jeder dieser Gruppen gibt es an die 30 Kinder. Da kann die Erzieherin doch froh sein, wenn sie sich die Namen aller Kinder merken kann!

Und letztendlich bleibt dann natürlich die Individualität auf der Strecke, aber wenn man mich fragt, dann ist ein Kindergarten dafür auch nicht gedacht. Wenn man möchte, dass in besonderer Weise auf das Kind eingegangen wird, dann sollte man sich eher eine andere Betreuungsstätte suchen oder das Kind eben in private Obhut geben, denn in einem Kindergarten kann es eben einfach nicht so laufen, dass man die Wünsche aller Eltern und Kinder berücksichtigt. Leider schreibst du auch nicht davon, was du dir wünscht, was sich in dem Kindergarten deines Kindes bessern würde. Ich weiß aber beispielsweise, dass meine Tante sich bei ihrem Kindergarten wünscht, dass die Kinder mehr in der Natur sind, dagegen wettern dann aber wieder andere Eltern, wenn die Kinder dreckig nach Hause kommen und so dreht sich dass dann im Kreis. Letztendlich denke ich also, dass du zwar versuchen kannst deine Wünsche zu äußern, aber es ist an sich unwahrscheinlich, dass die Erzieher auch direkt darauf eingehen können.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Finden denn keine Elterngespräche statt? Wir haben eigentlich etwa einmal im Jahr und bei besonderem Klärungsbedarf auch mehrfach Möglichkeiten angeboten, um die Eltern zu informieren. So gab es Elternsprechtage, bei denen wir die Eltern über ihre Kinder und deren Entwicklungsstand informiert haben und solche Sachen. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man so in Kontakt bleibt, weil es eben nicht nur eine reine Aufbewahrungsmöglichkeit für Kinder ist, sondern Kinder ja auch pädagogisch gefördert werden sollen und manchmal muss man auch ein Gespräch führen, wenn Auffälligkeiten festgestellt worden sind.

Du wirst Dich ja sicherlich auch mit anderen Eltern darüber unterhalten, oder? Wie sehen denn diese die Elternarbeit? Was wünscht Ihr, erwartet Ihr Euch denn? Wie viel Nähe zu den Erziehern und zur Institution wollt Ihr haben? Würdet Ihr selbst auch mitarbeiten, wenn beispielsweise Renovierungsarbeiten in der Einrichtung von Nöten sind oder wenn jemand ausfällt, würdet Ihr da einspringen? Solche Kindertagesstätten gibt es ja auch, aber manch einem wäre es wiederum zu viel Engagement und Nähe.

Eigentlich sind Kitas ja immer doch recht froh, wenn sich Eltern interessieren und engagieren. Ich würde so etwas einfach mal in einer ruhigen Minute bei den Erziehern ansprechen oder wenn es nicht mehr so lang dauert, auch beim kommenden Elternabend. Dazu sollte er ja auch dienen, zum Austausch. Ginge es nur darum, Informationen weiter zu geben, würde es auch ausreichen, einen Zettel zu verteilen und das kann es ja auch nicht sein.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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