Jobsuchende Frauen mit Kind benachteiligt?
Gerade in meiner Verwandtschaft sehe ich es viel, dass die Frauen, die Kinder haben bei der Jobsuche Schwierigkeiten haben. Immer wieder sind sie über eine Absage enttäuscht, weil die Firmen flexible Leute suchen, die auch von heute auf morgen mal Überstunden machen oder eben statt, wie der Dienstplan vorgeschrieben vormittags, mal nachmittags arbeiten. Aber eine Karriere oder ein Job muss geplant sein, wenn zu hause Kinder sitzen und auf die Mama warten.
Einige Frauen mit Kindern, die ich kenne, haben wegen der Kinder die Absagen bekommen. Es hieß dann immer, dass man flexibel sein muss oder dass man in den Sommerschulferien keinen Urlaub bekommen kann oder auch, dass die Arbeitgeber Bedenken hatten, dass die Kinder eben krank werden und der Arbeitsausfall zu groß sein könnte.
Denkt ihr auch, dass jobsuchende Frauen mit Kind schon benachteiligt sind oder denkt ihr, dass es quatsch ist? Wie schwierig war es für euch mit euren Kindern einen Job zu bekommen? Wie lange habt ihr gesucht? Wurden seitens des Arbeitgebers auch manchmal Bedenken angemeldet?
Es ist nicht gerade leicht, wenn eine Frau mit einem Kind einen Job sucht. Schließlich muss sich diese um das Kind kümmern und ihrer Arbeit nachkommen. Diese beiden Sachen sind nicht immer leicht zu bewältigen, da das Kind normalerweise nur vormittags aus dem Haus ist.
Für eine Vollzeitstelle gibt es allerdings eine gute Möglichkeit und zwar die, dass man das Kind von einer Tagesmutter betreuen lässt. So kann die Frau arbeiten gehen und ihr Kind wird dennoch betreut. Eine Tagesmutter kann aber auch durch eine Person aus der Verwandtschaft ersetzt werden, welche nicht nur die Zeit für die Betreuung des Kindes hat, sondern auch die Lust dazu.
Schichten von Beschäftigungen geringfügiger Basis kann man nach Absprache mit dem Arbeitgeber so legen, dass diese dann angetreten werden, wenn das Kind zum Beispiel in der Schule ist.
Sicherlich ist es für Frauen mit Kind nicht so ganz einfach einen Job zu finden. Sie haben eben das Problem, dass eine Kindergartenbetreuung oder auch die Schule nur vormittags und im Fall der Schule nicht viel in den Nachmittag reinragt. Es ist ja auch so, dass man auch Zeit mit dem Kind verbringen möchte. Man kann in der Nachtschicht arbeiten, wenn man einen Partner hat oder eben halbtags, wenn die Kinder nicht da sind. Ansonsten kann man natürlich auch den ganzen Tag arbeiten, wenn man eine geeignete Betreuungsperson für das Kind hat. Aber das finde ich dann auch nicht weiter schön, weil man dann das Kind ja nicht mehr sooft sieht.
Hier möchte ich mal schreiben, dass es natürlich nicht so ist, dass Frauen mit Kindern benachteiligt werden. Auf der einen Seite gibt es immer wieder romantische Vorstellungen was das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber angeht. Auf der anderen Seite kommt immer mal das Bild des "bösen" Arbeitgebers hervor, der nun plötzlich - in dem Fall - Frauen mit Kindern bewusst benachteiligen wollen würde. Dem ist sicher nicht so. Es ist wie alles im Berufsleben eine Entscheidung nach dem Abwägen von EIGENEN Vor- und Nachteilen.
Wenn es um die Besetzung einer freien Stelle geht, dann sucht sich der Arbeitgeber eben eine Person, eine Arbeitskraft aus (es geht nicht um den Menschen!), die den Anforderungen an die Position und die Stelle eben am besten gerecht wird. Dabei spielt das Geschlecht, die Herkunft und das Alter zunächst keine Rolle. Erst wenn dann feiner geschaut wird, dann kommen die "spezifischen Nachteile" zum Tragen. Ein Arbeitgeber wird einfach nach der Ausfallwahrscheinlichkeit fragen, wenn auf der einen Seite ein Mann mittleren Alters sich um eine Stelle bewirbt - und auf der anderen Seite eine Frau mittleren Alters die aber noch Kinder im Kindergartenalter hat. Es geht gar nicht um die Benachteiligung der Frau, sondern um das Abwägen der eigenen Vorteile. Und hier wird unterstellt, dass der Mann eher nicht zu Hause bei kleinen Kindern bleibt, wenn es zu Betreuungsengpässen kommt. Bei der Frau wird aber automatisch unterstellt, dass sie im Fall eines Streiks der Kindergärtner und Kindergärtnerinnen oder bei Krankheit der Kinder oder während der Ferien die Betreuung der Kinder selbst übernimmt - und damit dem Arbeitsplatz fern bleibt. Auch wird mangelnde Flexibilität unterstellt, weil die Frau z.B. zu den Schließzeiten des Kindergartens wohl in jedem Fall den Arbeitsplatz verlassen muss, was dem Mann nicht unterstellt wird.
Das gleiche gilt ja auch für "junge Frauen im heiratsfähigen Alter". Denn hier kann die "Gefahr" unterstellt werden, dass die Frau in "nächster Zeit" schwanger wird. Und damit ebenfalls kostenintensiv ausfällt. Wie eben geschrieben: es geht nicht darum, dass eine Frau benachteiligt wird. Es geht darum, dass hier potentielle Ausfallrisiken bei anderen Bewerbern nicht gesehen werden. Eine Diskriminierung oder Benachteiligung wäre höchstens dann gegeben, wenn ein Arbeitgeber grundsätzlich keine Frau einstelle wollen würde, weil er glaubt, dass Frauen den Job nicht machen können.
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