Kaum Geld, aber nur auf Markenprodukte achten?

vom 12.08.2012, 14:30 Uhr

Der wöchentliche Einkauf steht morgen wieder einmal bei der vierköpfigen Familie J vor der Tür und jedes Mal gibt es mit den Zwillingen im Alter von fünf Jahren das gleiche Drama. Sie wollen unbedingt diese teuren Produkte, die man in der Werbung sehen kann, sei es Produkte von Ferrero oder so etwas wie Capri Sonne und Fruchttiger. Das geht ganz schön ins Geld und ich persönlich wäre da ja schon konsequent, würde meinen Kindern Saft und Wasser oder auch Tee hinstellen und fertig. Wenn die Kinder es nicht kennengelernt hätten, hätten sie ja auch nichts anderes bekommen und auch bei den Süßigkeiten kann man auf günstigere Sachen zurückgreifen, die nicht zwangsläufig schlechter sind, zumal es ja dann auch eher begrenzt Süßigkeiten geben sollte.

Es wäre ja an sich mit diesen überteuerten Produkten ein Thema, wenn das Geld reichlich vorhanden wäre, aber Familie J muss durchaus mit dem Geld rechnen. Zwar können sie sich Gemüse und Obst, als auch mal hochwertiges Fleisch problemlos leisten und da will man auch keine Abstriche machen, aber bei diesen benannten Produkten sind ja durchaus die Zucker- und Fettfallen schon recht groß und dafür Geld ausgeben, müsste man sich ja schon gut überlegen. Zudem ist die Verhältnismäßigkeit hier nicht so ganz gegeben, wenn ich mir die Preise der Capri Sonne mal anschaue.

Wie kann man den Kindern es beibringen, dass man nicht unbegrenzt solches Zuckerwasser und so weiter kaufen kann, auch, weil Geld nicht im Überfluss vorhanden ist? Sollte man dann den Kindern von jetzt auf gleich diese Sachen abgewöhnen oder sie langsam ausschleichen? Es wäre ja jetzt nicht so, als müssten die Kinder hungern oder dursten, aber der Konsum von solchen Markenprodukten sollte schon eingeschränkt werden, auch aus gesundheitlichen Gründen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Jede Woche Süßigkeiten kaufen und süße Sachen an sich, klingt für mich nicht gut Marke hin oder her. Ich verstehe auch gar nicht, wo das Problem ist, die Eltern kaufen doch ein und bezahlen die Sachen. Dann kauft man eben das Billige und lässt sein Kind dann das auch probieren. Ich würde da gar keine Diskussion starten. Man hat da doch als Eltern immer die Entscheidungskraft. Man muss doch selber wissen, was man kauft und klar kann man einem Kind erklären, dass das Teure finanziell nicht machbar ist. Am Besten man geht das erste Mal alleine die billigen Produkte kaufen und gibt die dann einfach so hin und zeigt dann die Verpackung, die Kinder merken sicherlich kein Unterschied.

Ich finde es aber wirklich sehr bedenklich, wenn man seine Kinder so mit Zucker vollstopft, um sie ruhig zu stellen. Das ist für Kinder nämlich nicht gut und Obst und Gemüse wäre als Snack besser, als so ungesunde Sachen. Zumal es dann auch noch günstiger ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Dass Kinder auch die Dinge mal probieren wollen, welche sie in der Werbung sehen ist ein normaler Vorgang. Ihnen diese Dinge komplett zu verbieten ist dann aber der falsche Weg. Warum nicht ab und an mal kaufen, vor allem wenn sie im Angebot sind? Da spricht doch nichts dagegen und das sollten auch Kinder im Vorschulalter verstehen.

Ich weiß als jetzt im Frühjahr diese Aktion mit den Sammelkarten bei Penny lief. Da bekam man für 15 Euro Einkaufswert dann eine Tüte mit vier solcher Karten. Mein Ex-Mann und seine Mutter gehen fast nur bei Penny einkaufen und damit waren die Karten kein Problem. Nun wollten die Kinder natürlich auch hier die Karten haben. Ok, sie sind nun schon neun Jahre, aber ich habe ihnen dann allein aus den Werbeblättern die Preise zwischen Penny und meinem Stamm-Discounter aufzeigen können.

So kann man es auch mit den Kindern der Familie J machen. Oder sie verzichten eben freiwillig auf etwas anderes, wenn sie unbedingt eine Packung Caprisonne haben wollen. Auch da lernen Kinder schnell den Unterschied. Aber selbst wenn man auf das Geld achten muss, kann man doch einmal im Monat eben solche Wünsche erfüllen. Allerdings in Maßen, so das sie sich halt ein Produkt dann aussuchen dürfen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich kaufe eher selten die teuren Produkte wie zum Beispiel mal eine Packung Milchschnitte oder so. Beim Einkauf selbst müssen meine Kinder nicht wirklich auf was verzichten, allerdings halt nicht die teuren Marken. Sie können sich ihre Kornflakes aussuchen, auch ihren Jogurt, aber halt in gewissen Grenzen. Am Anfang wollten sie auch stets und ständig die teuren Sachen, aber wenn man es konsequent durch zieht, und den Kindern halt nicht diese Sachen kauft, dann gewöhnen sie sich dran und irgendwann hören sie auf Theater zu machen.

Ich habe es am Anfang auch mal so gemacht, das jeder sich das aussuchen konnte was er wollte. Mein Sohn kam dann natürlich mit einem Jogurt an, der fast 1 Euro gekostet hatte, das Stück. Meine Tochter hatte sich dafür lieber 3 günstigere ausgesucht und durfte sie auch mitnehmen. Mein Sohn passte das natürlich gar nicht so, da er nur einen hatte und seine Schwester 3. Kurzerhand brachte er diesen weg und nahm sich dann lieber doch 3 günstigere.

Ich denke mal gerade in dem Alter muss man den Kindern irgendwo Grenzen aufzeigen oder sie halt mit in Entscheidungen einbeziehen. Wenn man es jetzt nicht macht, wird es sonst mit dem Alter noch schwieriger. Das sehe ich fast jedes Mal wenn ich einkaufen gehe. Irgendwo flippt immer ein Kind aus, weil es sein Willen nicht bekommt und wenn den Eltern das dann peinlich ist, geben sie nach und das weiß das Kind.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde mit den Kindern vor dem Einkaufen klare Absprachen treffen. Klar sagen, es wird das gekauft, was auf dem Einkaufszettel steht. Dem Einkaufszettel kann man dann ja noch hinzu fügen, ein Artikel nach Wahl für die Kinder im preislichen Rahmen von X Euro. So lernen die Kinder auch, wie teuer alles so sein kann. Dabei könnte man zum Beispiel auch aufzeigen, dass man für den genannten Preis, eben mehrere Teile eines günstigeren Artikels kaufen kann.

Ich habe ebenfalls schon mit fünfjährigen Zwillingen aus einer Familie eingekauft, die Hartz 4 bezieht. Die Mutter wollte die Kinder vom Kindergarten holen und ich ging mit. Auf dem Heimweg wurde eingekauft. Klar bettelten beide Kinder an der Kasse und bekamen dann auch eine, in meinen Augen sehr teure, Süßigkeit. Aber schon vorher blieben die Kinder bei vielen Artikeln stehen und bettelten. Ich habe dabei nicht wirklich verstanden, warum die Mutter nicht einfach ein paar Minuten eher aus dem Haus geht und ihre Einkäufe erledigt, bevor sie die Kinder abholt. Wäre der selbe Weg, allerdings wäre der Zeitaufwand niedriger. Ich kann allerdings auch nicht verstehen, warum man bei Rewe und Konsorten kauft, obwohl ein Aldi um die Ecke ist.

Allerdings handeln Kinder ja auch nach dem, was die Eltern vorleben. Bei besagtem Einkauf wurden die Kinder gefragt, was sie zum Abendessen wollen. Spaghetti Carbonara. Ich denke, dass was die Mutter da kochte, kann man recht einfach aus normalen Zutaten machen. Statt dem wurde das entsprechende Fix Päckchen aus dem Regal geholt und auch hier natürlich von einer Markenfirma. Wobei der Markt auch Handelsmarken angeboten hat. So erleben die Kinder an sich ja von klein auf, nur Marken sind toll.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde meinen Kindern ganz klar sagen, dass Mama und Papa nicht so viel Geld haben, um das ganze Marken Zeug zu kaufen. Ich würde den Kindern immer bei Angeboten die Marken Sachen kaufen, denn ansonsten sind sie einfach viel zu teuer, wenn man kein Geld hat. Selbst wenn ich genügend Geld habe, greife ich auch oft auf günstigere Sachen zurück. Denn meistens steckt hinter dem No-Name Produkt auch eine Marke, das hat schon eine Reportage gezeigt. Deswegen muss man den Kindern auch bei viel Geld nicht unbedingt Marken Sachen holen. Sie müssen schon von früh an lernen, dass man nicht alles haben kann und auch zwischendurch mal verzichten muss. Wenn dann hin und wieder mal die Wünsche erfüllt werden, freuen sie sich umso mehr.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke auch, dass man fünfjährigen Kindern schon erklären kann, dass man ihnen eben nicht immer das kaufen kann, was sie sich wünschen, weil man das Geld eben auch verdienen muss. Ich würde es wohl auch so machen, dass vor dem Einkauf besprochen wird, was gekauft werden muss und dann die Kinder vielleicht auch ein Teil auf die Liste setzen können, was nicht zu teuer ist. Ich halte es auch für eine gute Idee, die Markenprodukte höchstens noch dann zu kaufen, wenn diese im Angebot sind. So lernen die Kinder, dass sie diese Produkte nur hin und wieder bekommen.

Müssen die Kinder denn zwingend mit zum Einkaufen? Wenn der Ärger ja schon praktisch vorprogrammiert ist, würde ich den Einkauf nach Möglichkeit auch ohne die Kinder erledigen und den Kindern dann eben das eine Teil von der Liste mitbringen, was sie sich aussuchen durften. Ich schätze mal, dass das Quengeln dann auch irgendwann weniger wird, wenn die Kinder merken, dass es nichts bringt. Sie werden jetzt ja auch aus dem Grund quengeln, weil sie eben merken, dass es hilft und sie die Produkte bekommen, die sie möchten.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Wenn die Kinder jedes Mal Theater machen, dann würde ich sie schlicht und ergreifend nicht mehr mit zum Einkaufen nehmen. Dann bleiben sie in der Zeit eben bei der Oma oder einer von den Eltern muss daheim mit ihnen bleiben. Dann können sie auch nicht bocken. Vielleicht ist ihnen das schon eine Lehre und sie reißen sich dann das nächste mal zusammen. Und Kindern in dem Alter kann man schon direkt sagen, dass man sparen muss, und das es eben keine Nutella mehr gibt, sondern was billiges gekauft wird. Und wenn sie das nicht essen wollen, sollen sie es bleiben lassen.

Wenn nichts anderes da ist, dann essen Kinder das in den meisten Fällen auch. Sicherlich haben Kinder auch schon so ihre Vorlieben was das Essen betrifft, aber niemand muss nur Markensachen essen. Und ja, bei einigen Lebensmitteln schmeckt man den Unterschied wirklich. Aber definitiv nicht bei allen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Fünfjährige Kinder würde ich noch gar nicht mitbestimmen lassen, was gekauft wird. Man muss da ganz klar Grenzen setzen. Meine Kinder wären gar nicht auf die Idee gekommen, bestimmte Sachen haben zu wollen. Bei uns gab es beim Einkaufen meist eine Breze oder einen Amerikaner, den sich die Kinder zu Hause geteilt haben.

Manchmal habe ich auch Milchschnitten gekauft, aber wenn nicht, dann war es auch kein Problem. Mit fünf Jahren sollten die Kinder schon so vernünftig sein, dass sie auch auf Dinge verzichten können. Sie wären auch nie auf die Idee gekommen, ein Überraschungsei haben zu wollen, weil Überraschungseier typische Geschenke von Gästen waren und keine Sache, die man einfach so mal isst.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 12.08.2012, 19:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

@anlupa: Warum sollte man Kinder in dem Alter nicht bis zu einem gewissen Maße bestimmen lassen? Ich selbst habe meinen Kindern gewisse Dinge frei entscheiden lassen, als sie noch jünger waren. Da wurde zu Hause abgesprochen, dass sie sich beim Einkaufen beim Obst, Joghurt und auch Milchgetränken jeweils eine Sache aussuchen dürfen. Das hat wunderbar geklappt und gab auch kein Theater im Geschäft.

Nur sollte man die Absprachen vorher treffen und nicht mitten im Geschäft die Diskussion beginnen was nun geht und was nicht. Kinder wollen mit einbezogen werden, vor allem, wenn sie beim Einkauf dabei sind. Und alles immer nur ablehnen sollte man auch nicht. Die Ausgewogenheit macht es dann, wo Kinder gleichzeitig lernen, dass man bestimmte Dinge eben nicht immer benötigt aber sie sich ab und an einmal gönnt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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