Bei Tieren weitgehenst auf Schmerzmittel verzichten?

vom 08.08.2012, 17:28 Uhr

Heute habe ich wieder erlebt, wie ein Tierarzt bei der Katze einer Bekannten gesagt hat, dass er keine Schmerzmittel verabreicht, damit die Katze sich schont. In den vielen Jahren meiner Tierhaltung ist mit sowas schon bei vielen Tierärzten vorgekommen, dass sie sich weigerten ein Schmerzmittel zu verschreiben. Bei der Katze handelt es sich um eine Zerrung im Bein und die Katze humpelt auch. Aber auch bei Operationswunden habe ich schon erlebt, dass viele Tierärzte keine Schmerzmittel verabreichen und mitgeben, weil sie meinen, dass sich das Tier sonst nicht schonen würde.

Was haltet ihr von dieser Art ein Tier mit Schmerzen liegen zu lassen? Als der Hund einer früheren Nachbarin sich das Bein gebrochen hatte und operiert wurde, hat er keine Schmerzmittel bekommen. Der Hund wimmerte die ganze Nacht. Auf Bitten meiner damaligen Nachbarin hat der Arzt gemeint, dass es nicht gut ist, weil der Hund das Bein sonst zu sehr belasten würde, wenn er wach wird.

Wie hält euer Tierarzt das? Gibt er schnell Schmerzmittel oder eher nicht? Denkt ihr, dass Schmerzmittel bei Tieren nicht so wichtig sind oder dass es wichtiger ist, dass sie Schmerzen spüren, damit sie sich schonen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich finde den Gedanken ganz schlimm, dass eines meiner Tiere Schmerzen hat und der Tierarzt kein Schmerzmittel verabreicht. Ich denke, dass ich mir dann einen anderen Tierarzt suchen würde. Ich fahre immer zu einer Tierklinik und habe es dort bisher nicht erlebt, dass meinen Tieren ein Schmerzmittel verweigert wurde. Damals als mein Kater kastriert wurde, braucht er laut Tierärztin kein Schmerzmittel und er sprang auch am nächsten Tag schon wieder ganz munter herum.

Aber bei meinen Meerschweinchen habe ich schon mal Schmerzmittel bekommen, als sie eine Operation über sich ergehen lassen mussten. Ich finde es schlimm, wenn das Tier offensichtlich unter Schmerzen leidet und deswegen sogar jault oder wimmert. Ich würde dann nicht zögern und einen anderen Tierarzt aufsuchen, der ein Schmerzmittel verabreicht. Man kann als Besitzer dann ja aufpassen, dass sich das Tier trotzdem schont und die meisten Tiere merken ja das etwas nicht ganz in Ordnung ist und schonen sich dann automatisch schon etwas.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


@Nelchen: Ich finde es im Prinzip auch schlimm. Aber ich habe auch schon erlebt, dass eine Katze mit einer Sprunggelenksverletzung nach dem Schmerzmittel wieder rumtobte. Man kann einem Tier ja nicht erklären, dass es sich schonen muss. Deswegen habe ich da eine geteilte Meinung. Einerseits finde ich es schon schlimm, wenn die Tiere Schmerzen haben. Aber andererseits versuche mal ein Tier, was sehr agil ist und keine Schmerzen mehr hat festzuhalten.

Einen Hund kann man eventuell noch auf seinen Platz schicken, wenn er gut erzogen ist. Eine Katze, ein Kaninchen oder ein sehr agiles Meerschweinchen aber nicht und dann kann es schon sein, dass so ein Tier einfach über seine Grenzen geht weil es keine Schmerzen spürt und ein Tier, was keine Schmerzen spürt wird auf jeden Fall nicht ruhen.

Eigentlich muss ich sagen, dass das von den Tierärzten schon gut überdacht ist, wenn sie keine Schmerzmittel geben. Andererseits ist es schon schrecklich, wenn ein Tier Schmerzen haben muss.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Mein Hund brauchte bisher noch kein Schmerzmittel, allerdings wird er in etwas mehr als einer Woche operiert und ich weiß noch nicht, ob die Tierärztin ihm ein Schmerzmittel geben wird. Ich kann die Begründung des Tierarztes, warum er keine Schmerzmittel verabreicht, durchaus verstehen. Schmerz hat ja auch eine Schutzfunktion. Aber ich finde den Gedanken, dass mein kleiner Schatz vielleicht leiden muss, auch ziemlich schlimm.

Ich denke, dass es auch immer von der Intensität der Schmerzen abhängig ist, ob ein Schmerzmittel wirklich notwendig ist. Als Mensch kann man sich nicht in das Tier hineinversetzen, aber wenn ich mich an die beiden Operationen erinnere, die ich bisher hatte, dann hätte ich großartige Schmerzmittelgaben nicht benötigt. Beim letzten Mal wurden mir dauernd Medikamente, zum Beispiel solche Sachen wie Tramal und Novalgin, angeboten. Ich brauchte das alles nicht, weil ich keine nennenswerten Schmerzen hatte. Ich hätte daher die Hoffnung, dass es den Tieren ähnlich ergeht. Wenn ein Tier aber wirklich starke Schmerzen hat, wird der Tierarzt doch hoffentlich ein Medikament verabreichen, das die Schmerzen auf ein erträgliches Maß drückt.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Sobald wir merken, dass es unseren Katzen nicht gut geht, sind wir auch beim Tierarzt. Und bisher hat er uns dann auch immer wieder etwas mitgegeben, was wir den Tieren zu Hause verabreichen können, oder er hat direkt in der Tierarztpraxis eine Spritze gegeben. Eigentlich wissen wir von unserem Tierarzt, dass er nicht auf das Geld aus ist, dass er mit den Medikamenten und den Spritzen machen kann. Er verabreicht sowas nur, wenn es auch wirklich nötig ist, was ich auch gut finde.

Ich würde es nun nicht für gut heißen, die Tiere nur unnötig leiden zu lassen, nur damit sie den Schmerz spüren, und sich somit vielleicht schonen. Wenn man den Tieren doch den Schmerz nehmen kann, dann sollte man das auch machen. Das könnte ich mir auch gar nicht mit ansehen, und würde auf Medikamente auch bestehen, damit es ihnen wieder besser geht.

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» senny » Beiträge: 2589 » Talkpoints: 9,37 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


@senny: Wenn du beispielsweise eine Katze hast, die sich das Bein gebrochen hat und die Schmerzen hat und wegen den Schmerzen das Bein schont, dann hast du nach ein paar Tagen eine schmerzfreie Katze, wo der Bruch langsam heilt. Wenn du aber Schmerzmittel verabreichst und die Katze, weil sie ja keine Schmerzen hat doch herumspringt, dann kann der Bruch nicht heilen und es kann sein, dass sie dann ein Leben lang Schmerzmittel braucht oder noch mal operiert werden muss.

Sollte man sich dann nicht doch die Frage stellen, ob man auf Schmerzmittel verzichtet oder drauf besteht? Was ist besser? Ein paar Tage Schmerzen, die man mit Schonung nicht so spürt oder ein Leben lang einen falsch zusammengewachsenen Bruch oder Entzündungen am Knochen, weil belastet wurde, obwohl geschont werden sollte?

Einem Menschen kann man sagen, dass er das Bein schonen soll. Einem Tier kann man das nicht sagen. Ein Tier sollte dann schon spüren, dass es sich besser nicht so bewegt, wie es das gerne machen würde. Deswegen sagte ich bereits, dass ich schon zwiegespalten bin und ich denke, dass die Ärzte sich schon Gedanken gemacht haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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