Freund 5.000 Euro geliehen, vernünftige Rückzahlungsplan

vom 07.08.2012, 23:03 Uhr

Letzte Woche hab ich einem Freund (kenne ihn seit 7 Jahre, 5 Jahre davon waren wir Arbeitskollegen) eine Summe von 5.000 Euro geliehen. Dieses Geld wird für die Reparatur des Autos (Motorschaden), Stromnachzahlung und einigen anderen Dingen benötigt. Die Bank gibt wohl keinen Kredit.

Mir geht es in erster Linie darum einen Rückzahlungsplan zu erstellen. Zum Glück bin ich auf dieses Geld nicht angewiesen. Nachdem mir die finanzielle Lage durchaus bekannt ist, könnte ich dies sogar eigentlich gedanklich sofort streichen. Aber Freunden hilf man bekanntlich in jeder Lebenslage. Mein Freund möchte mir 250 Euro im Monat zurück zahlen, dies halte ich für vollkommen utopisch! Wie gesagt das Geld ist mir nicht wichtig, es geht mehr darum dieses Geld aus Prinzip irgendwann wieder zurück zu bekommen. Realistisch sehe ich im Moment eine monatliche Zahlung von 25 Euro. Mit einer Steigerung sobald sich das ganze wieder stabilisiert hat. Schriftlich möchte ich nichts vereinbaren, hier sollte das Wort eines Freundes zählen oder die Freundschaft hat dann bei Nichtzahlung einfach keinen Bestand.

Findet ihr meinen Vorschlag fair ohne den anderen zu Kränken, von wegen "schau her, mehr als 25 Euro im Monat kannst du sicherlich die erste Zeit nicht bezahlen".

Wie gesagt die Summe an sich ist mir vollkommen piep egal, hier soll es darum gehen dem Freund nicht unter Druck zu setzen und ihn ruhigen Gewissens seine Schulden abbezahlen zu lassen.

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» piranha » Beiträge: 819 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde einfach sagen, dass du für den Anfang nicht mehr als 25 € nehmen möchtest. 250 € sind für den Anfang sicherlich nicht gerade wenig, aber man muss ja auch mal die Summe sehen. Zahlt er dir 25 € jeden Monat bekommst du dein Geld allerdings erst in 16 Jahren wieder also müsst ihr die Summe irgendwann erhöhen.

An deiner Stelle würde ich mit ihm ausmachen, dass er einen Dauerauftrag macht. Das du auf einen Vertrag verzichtest ist sicherlich sehr löblich, aber in solchen Fällen kann man sein Geld meistens abschreiben, wenn du das kannst, ist es ja in Ordnung. Ich würde aber immer direkt sein und dabei aber freundlich sein, wenn es um die Besprechung der zu zahlenden Summe geht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Man müsste genau wissen, was dein Freund im Monat übrig hat. Wenn gar nichts übrig ist und er sogar noch andere Verpflichtungen hat, können 25 Euro sogar zu viel sein. Es ist ein riesengroßer Unterschied, ob man im Monat 20 Euro Plus hat oder 5 Euro Minus. Ich würde auf jeden Fall einen Vertrag mit deinem Freund machen, den er mitgestalten kann. Er sollte das zahlen (Minus einer kleinen Reserve), was er im Monat übrig hat, allein schon aus psychologischen Gründen, damit er nicht meint, dass man Schulden machen und dann normal weiterleben kann.

Wenn er allerdings nichts hat und du auf das Geld nicht angewiesen bist, würde ich einen Vertrag aufsetzen, dass er das Geld mit einem geringen Zinssatz dann zurückzahlt, wenn es ihm wieder besser geht. Die Raten werden dann erst festgelegt. Einen Vertrag finde ich auch in diesem Fall unter Freunden wichtig, damit jeder das Gefühl hat, dass es ein Geschäft auf Gegenseitigkeit ist. Geld und Freundschaft ist immer eine schwierige Angelegenheit, da dürfen keine unklaren, diffusen Verhältnisse herrschen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wenn Du wirklich nur 25 EUR im Monat zurückbekommen solltest, dann dauert es ja ewig, ehe Du die 5000 EUR wiederbekommst. Dass Du Dich darauf eingelassen hast, ist wirklich sehr großzügig, es wird wohl aber eher zu einem Verlust für Dich werden. Ich habe auch einem Freund mal etwas geliehen, allerdings sehr viel weniger, nämlich 50 EUR und die habe ich auch nicht wiederbekommen und mich sehr darüber geärgert. Er hat diese nicht mit Absicht nicht mehr zurückgezahlt, sondern konnte das nicht, aber trotzdem kam ich mir da ausgenommen vor. Deswegen habe ich demjenigen dann später auch nichts mehr geliehen und mich damit herausgeredet, dass ich nichts übrig habe. Das war für mich der diplomatischste Weg.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine Freundin von uns war auch einmal zu ihrem Umzug in einer finanziellen Notlage. Sie fragte bei uns vorsichtig an und wir entschieden uns, ihr das Geld zu leihen. Allerdings kam von ihr gleich die Aufforderung, wir sollten ihr einen Vertrag reichen und auch kam von ihr die Initiative wegen der Rückzahlung und sie fragte, ob ein Betrag von 50 Euro in den erste 4 Monaten und 100 Euro für den Rest der Laufzeit in Ordnung wären.

Und ich finde, du solltest einen Vertrag machen. Vordrucke gibt es im Internet umsonst und egal wo sich der Freund Geld geliehen hätte, er hätte einen unterzeichnen müssen. Die Aussage "Und wenn nicht, dann hatte die Freundschaft eh nie Bestand." finde ich ehrlich gesagt total blöd. Niemand setzt einfach so 5000 Euro in den Sand, ansonsten ist es einfach nur großspurig. Nicht umsonst sagt man "Bei Geld hört die Freundschaft auf.". Man lebt viel ruhiger und meiner Meinung nach auch viel normaler miteinander.

In eine Notlage kann jeder mal kommen. Und ich weiß, sollte es mich treffen, dann wäre für mich ein Vertrag und eine vernünftig formulierte Rückzahlungsvereinbarung selbstverständlich. Vielleicht würde ich sogar die Initiative ergreifen und mich um einen Vordruck kümmern - damit der Bürge nicht noch mehr Arbeit hat! Das gehört sich einfach.

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Leider hört bei manchen Leuten die Freundschaft auf, wenn es um das Geld geht und ich finde es sehr schön, dass Du Deinem Freund unter die Arme greifst, ihm das Geld leihst. Ohne Vertrag aber würde ich eben nichts machen wollen, egal, um wem es sich handelt, denn fünftausend Euro ist eine ganze Menge an Geld und auch, wenn man das Geld letztendlich abschreiben könnte, ist eine gewisse Sicherheit mit dem Vertrag vorhanden. Und es wäre doch auch traurig und schade, wenn die Freundschaft aufgrund des Geldes doch eines Tages zerbrechen würde, oder?

Ich finde die monatliche Rate von 25 Euro zu Beginn auch recht niedrig, wobei es wirklich darauf ankommt, welche sonstigen Ausgaben Dein Freund hat. Man weiß aber auch nicht, ob sich die Situation Deines Freundes eines Tages verbessert oder verschlimmert, auch, wenn darauf hin gearbeitet wird. Das Leben macht manchmal einem einen Strich durch die Rechnung.

Natürlich könntest Du hingehen und sagen, dass er eben erst einmal eine kleine Summe abstottern dürfe, aber ich habe hier ein wenig den Eindruck, dass der Freund auch froh ist, wenn er Dir das Geld komplett zurückgegeben hat und er wäre bei seiner Wunschsumme ja im Grunde nach zwei Jahren raus aus der Summe, sofern Du keine Aufschläge, Zinsen und dergleichen haben möchtest. Aber vielleicht könnt Ihr ja auch da einen Mittelweg finden und Dein Freund zahlt Dir die Summe ab, die er eben im Monat entbehren kann, mal fünfzig, mal dreißig, mal hundert Euro. Aber das müsste natürlich auch jeden Monat schriftlich fixiert werden.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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