Kinderkranktage im Job und Arbeitgeber?!
So viel ich weiß, ist es ja so, dass man im Jahr 10 Tage pro Kind hat, die man wegen Krankheit des Kindes bekommen kann. Nehmen wir mal an, dass Frau A 3 Kinder hat, die unter 6 Jahre alt sind. Die Kinder werden immer nacheinander krank. Kann der Mann von Frau A auch 10 Tage pro Kind bekommen?
Weiterhin habe ich gehört, dass man zwar 10 Tage pro Kind bekommt, aber bei mehr als 2 Kindern maximal 25 Kranktage der Kinder bekommen kann. Also selbst, wenn man 5 Kinder hat, sind es "nur" 25 Arbeitstage, die man für die Kinder, wenn sie krank sind zu hause bleiben kann, stimmt das auch? Könnte Frau A dann wirklich nur 25 Tage frei bekommen? Also sie 25 Tage und der Mann 25 Tage?
Im Fall von Frau A macht der Arbeitsgeber immer Schwierigkeiten. Sie brauchte zwar noch nicht viel freie Tage wegen der Krankheit der Kinder, aber bisher hat dann der Mann die Tage frei bekommen. Der Arbeitgeber von Frau A will ihr dafür nicht frei geben und meint, dass dann ihr Job schnell anderweitig vergeben werden müsste, weil der Platz besetzt sein muss.
Zahlt denn nicht die Krankenkasse diese freien Tage, wenn die Kinder krank sind? Oder muss das der Arbeitgeber zahlen? Musstet ihr schon mal Krankentage nehmen, weil eure Kinder krank wurden? Wie habt ihr das mit dem Arbeitgeber regeln können? Wie würdet ihr euch an Stelle von Frau A verhalten? Bis zu welchem Alter kann man Krankentage nehmen, wenn die Kinder krank sind? Was ist, wenn man mehr Tage braucht? Wie sieht das bei alleinerziehenden aus? Bekommen diese dann die Krankentage für den Partner dazu? Wenn jemand mehr Kinder hat aber nur 25 Tage frei bekommt, wie kann das dann geregelt werden?
Die Anzahl der Tage stimmt, da hätte dann die Familie Pech, wenn die Kinder häufiger krank sind. Und zur Pflege zu Hause bleiben kann man auch nur mit Kindern die jünger als 13 Jahre sind. Bei älteren Kindern nimmt man an, dass diese auch allein zu Hause bleiben können. In solchen Fällen und auch wenn die Kinder häufiger krank sind bleibt dann nur die unbezahlte Freistellung oder Urlaub. Frau A kann aber die Tage ihres Mannes übertragen bekommen, wenn beide zustimmen. Allerdings wird das dem Arbeitgeber noch weniger gefallen. Genauso steht Alleinerziehenden die Anzahl der Tage zu, die beide Elternteile sonst nutzen könnten.
Was dem Arbeitgeber nicht gefällt? Der Arbeitgeber muss den betreuenden Elternteil zwar freistellen, aber die Arbeit bleibt ja doch zu tun und das ist für den Arbeitgeber schon ärgerlich. Insbesondere, wenn der Arbeitnehmer recht spezialisiert und/oder das Unternehmen klein ist. Weiterhin berechnet die Krankenkasse ja den Ausgleich nach dem Einkommen des Arbeitnehmers und dazu muss der Arbeitgeber Auskunft erteilen, was auch einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, den manche Arbeitgeber gern scheuen.
Ich kenne nur eine Mutter, die bisher noch nie diese Freistellung zur Betreuung erkrankter Kinder in Anspruch genommen hat. Ich selbst versuche zwar auch immer, die Kinder zur Schule zu bringen, da sie ja auch etliches versäumen, wenn sie zu Hause sind, aber immer ist das eben nicht möglich. Daher sind es jährlich schon im Schnitt 5 der 20 Tage, die ich mit den Kindern zu Hause bleibe. Das gefällt meinem Arbeitgeber natürlich nicht sonderlich. Aber er weiß, dass ich wirklich nur mit dem oder den Kindern zu Hause bleibe, wenn es gar nicht anders geht und diese Zeit auch nicht über Gebühr ausdehne.
Was man Frau A raten kann, ist sicher von der speziellen Situation abhängig. Denn wie schon geschrieben, kann die Reaktion des Arbeitgebers durchaus verständlich sein. Hier auf Biegen und Brechen das vermeintliche Recht durchzusetzen bringt dann auch nichts.
Die Anzahl der Tage stimmt, wenn die Eltern beide gesetzlich versichert sind. Privatversicherte kriegen mal gar nix von der Krankenkasse. Ansonsten zahlt die Krankenkasse deinen Lohn, allerdings nicht vollständig. Dennoch natürlich kann der Arbeitgeber A entlassen, wenn sie ihm zu oft fehlt. Schön und fair ist das nicht, aber leider passiert das immer wieder.
Ich möchte hier auch mal von der anderen Seite her argumentieren, denn 25 Tage, die Eltern für ihre Kinder daheim bleiben können, ist doch eigentlich ganz schön viel. Wenn dann noch jemand einen Urlaubsanspruch von 25 Tagen hat, dann bedeutet das doch insgesamt, dass derjenige in einem Jahr bis zu 10 Wochen am Arbeitsplatz fehlen kann. Das ist schon irgendwie ziemlich viel. Das ist ja dann ein Fünftel der gesamten Jahresarbeitszeit und wäre zeitlich in etwa so, also würde jemand mit einer Vollzeitstelle jeden Freitag nicht auf Arbeit kommen.
Mir ist schon klar, dass eine Mutter sich um ihr krankes Kind kümmern möchte. Nur hat eben der Arbeitgeber auch ein Interesse daran, dass eine Angestellte ihre Aufgaben erledigt und ich wöllte auch nicht immer wieder schauen müssen, wo ich da Ersatz herbekomme. Der Ersatz will ja für die Zeit auch bezahlt werden und da entstehen schnell zusätzliche Kosten.
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