Nebenkosten beim Immobilienkauf berechnen

vom 07.08.2012, 21:32 Uhr

A und B sind auf der Suche nach einem Haus. Wenn sie den Vorbesitzer nach den Nebenkosten fragen, dann sind diese sehr unterschiedlich und irgendwie haben A und B das Gefühl, dass die Vorbesitzer oder die Noch-Besitzer die Nebenkostenangaben extra etwas niedriger setzen, damit A und B keinen Schrecken bekommen. Da die Nebenkosten doch sehr schwanken, würden A und B gerne wissen, wie man die Nebenkosten bei einem Immobilienkauf so berechnet.

Gibt es für diese Berechnung eine Art Formel, die man anwenden kann um festzustellen, wie hoch die Nebenkosten wirklich sind? Vielleicht, wenn man die Quadratmeterzahl kennt und auch die Heizart usw?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Welche Nebenkosten meinst du denn? Zum einen gibt es die Nebenkosten beim Immobilienerwerb wie die Kosten für den Notar und die Grunderwerbssteuer und gegebenenfalls auch Maklergebühren. Dafür gibt es diverse Rechner im Internet. Dazu muss aber eben wissen, wie hoch im jeweiligen Standort der Immobilie zum Beispiel die Grunderwerbssteuer ist, wie hoch der Kaufpreis sein wird und wie hoch die Kreditsumme voraussichtlich sein wird. Von letzterem hängen nämlich unter anderem die Notargebühren ab.

Zum Anderen gibt es auch die normalen Nebenkosten die beim Wohnen in einem Haus verursacht werden. Für den Stromverbrauch könnten A und B in etwa das veranschlagen, was sie in der Wohnung auch hatten. Unterschiede gibt es eben genau dann, wenn in dem neuen Haus mit Stromspeicheröfen geheizt wird. Rechner für die Kosten findet man auf diversen Stromvergleichsportalen und den Stromanbieter können sicher auch an dem von A und B anvisierten künftigen Wohnort frei gewählt werden. Die Müllgebühren erfahren A und B beim örtlich zuständigen Müllentsorger. Dort gibt man die Anzahl der Personen an, die künftig in dem Haus wohnen werden. Dann erfährt man die Gebühr, die sch gegebenenfalls aus Grundgebühren und den Kosten pro zu entleerender Tonne zusammen setzen.

Dazu fallen noch jährliche Grundsteuern an. Diese errechnen sich meines Wissens aus der Größe des Grundstückes und der Wohnfläche. Die zuständige Gemeinde kann dazu Auskunft geben. Ebenso sollte man in der Gemeinde dringend anfragen, ob da noch Anliegergebühren auf sie zukommen. In manchen Gebieten geht es im Moment zum Beispiel vor Gericht darum, ob die Anwohner, die das Haus schon vor mehreren Jahrzehnten dort stehen hatte nun Altanliegergebühren für die Erschließung nachzahlen müssen. Oder die Straße vor dem Haus soll demnächst erneuert werden und dann zahlen die Anwohner auch satte Gebühren, abhängig davon wie breit die Straßenfront des Grundstücks ist. Nachdem solche Kosten in die zehntausende gehen können, kann es schon sein, dass das hartnäckige Schweigen der Alteigentümer darauf begründet ist. Die Stadtverwaltung oder Gemeindeverwaltung gibt dazu aber verlässlich Auskunft.

Zu den Heizgebühren: Seit einer Weile ist es ja Pflicht, dass die Alteigentümer dem Kaufinteressenten einen Gebäudeenergieausweis vorlegen. Der kostet natürlich Geld und es gibt sicher den einen oder anderen Verkäufer, der die Unwissenheit der Kaufinteressenten nutzen möchte und so was gar nicht anfertigen lassen hat. Aus so einem Pass kann man auch relativ genau ablesen, wie hoch die zu erwartenden Energieverbrauchsmengen sein werden. Daraus kann man dann mit der jeweils verbauten Heizung ausrechnen, wie die Kosten etwa liegen werden. Die tatsächlichen Heizkosten hängen natürlich von vielen Faktoren ab: Wie viele Räume werden beheizt? Welche Raumtemperatur möchte man haben? Welche Heizung ist verbaut, mit welchem Wirkungsgrad arbeitet sie und wie effektiv arbeiten die Komponenten wie die Heizkörper? Sind die Warmwasserrohre isoliert? Wie gut ist der Warmwasserspeicher der Heizung isoliert? Wie gut ist das Haus isoliert? Wie gut isolieren die Fenster? Sind die Mauern feucht, dann kann man auch mit einem erhöhten Heizenergiebedarf rechnen um das klamme Haus zu erwärmen. Zudem sollte man noch prüfen, ob die verbaute Heizung noch sparsam und überhaupt noch zugelassen ist. Da können auch versteckte Kosten auf einen zukommen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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