Meine Erfahrungen mit dem Fasten

vom 02.10.2008, 12:13 Uhr

Meine Tante fastet schon seit zwanzig Jahren immer die gesamte Fastenzeit durch. Als ich bei ihr war kamen wir auf das Thema und sie erzählte wie toll man sich fühlt, dass der Körper gereinigt wird und man sich vital und gesund fühlt. Fasten sollte keine Alternative zum schnellen Abnehmen sein, denn die verlorenen Kilos gehen danach ganz schnell wieder auf die Hüften. Ich entschied mich mit ihr mit zu fasten, um das tolle Gefühl auch mal zu erleben.

Am nächsten Tag machte ich ein Termin bei meinem Hausarzt und ließ mich mal so richtig durchchecken, ob ich auch körperlich in der Form wäre um das ganze durchzuhalten. Gott sei Dank war alles in Ordnung und er gab mir grünes Licht für mein Vorhaben. Nach dem Arztbesuch ging ich dann in das Reformhaus. Ich wollte dort Salzarme Brühwürfel kaufen, denn beim Fasten sollte man darauf achten nicht zu viel Salz zu sich zu nehmen, weil es Wasser einlagert wenn man es zu viel genießt. Nachdem ich das erledigte ging ich noch z Lidl und kaufte mir erstmal eine ganze Menge Wasser, denn das sollte meine Nahrung die nächsten Wochen sein.

Am nächsten Tag begann ich meinen Körper auf das Fasten vorzubereiten. Den ganzen Tag über aß ich viel Gemüse und vermied fettige Sachen. Außerdem musste ich dann abends noch den Darm reinigen, worauf ich hier jetzt nicht näher drauf eingehen möchte, wie sicher jeder verstehen kann. :lol:

Und dann ging los. Der erste Morgen war wie jeder andere. Ich machte mir einen leckeren Tee und ging dann den Tag wie gewohnt nach. Das einzige was sich veränderte war mein Trinkverhalten. Drei Liter am Tag waren normal. Die ersten drei Tage ließ sich das ganze aushalten, das Hungergefühl hielt sich auch in Grenzen. Aber dann war der wöchentliche Einkauf an der Reihe. Und das war ein Fehler. Im Supermarkt hätte ich alles aufmachen und essen können. Allein die Gerüche von den Sachen waren zu viel. Ich konnte kaum widerstehen. Ich hatte sogar Appetit auf Sachen, die ich sonst nie gegessen hätte.

Das Fasten hielt ich dann noch weitere drei Tage durch, dann hielt ich es nicht mehr aus vor lauter Appetit. Hunger hatte ich keinen, jedoch unglaubliche Gelüste. Am nächsten Tag fing ich dann wider an meinen Körper langsam wieder an Nahrung zu gewöhnen. Der Apfel den ich über den Tag verteilt essen dürfe war der Hochgenuss. Ich schmeckte ganz anders als sonst, der schmeckte viel süßer und besser. Jeden Tag erhöhte ich meine Essensration, solange bis ich wieder normal essen durfte. Meine Tante hielt das ganze sage und schreibe sechs Wochen durch! Respekt!

Mein Fazit ist folgendes: Wer kein Durchhaltevermögen hat sollte nicht fasten. Lasst euch vorher durchchecken, nicht dass ihr irgendwann zusammenklappt!

Habt ihr auch schon mal gefastet? Wie lange habt ihr es ausgehalten? Wie hat euer Körper reagiert?

» meredesgrey » Beiträge: 308 » Talkpoints: 9,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auch ich habe mal auf Anregung meiner Mutter hin gefastet, weil sie mir, ähnlich wie dir deine Tante, vorgeschwärmt hat, wie toll man sich danach doch fühle und wie gesund es für den Körper sei, wenn man ihn sich mal so richtig entgiften ließe. Gesagt, getan, der Vorsatz war gefasst, doch den dann in die Tat umzusetzen sollte doch schwerer werden als es sich anhörte.

Der Anfang war bei mir ebenfalls eine Darmreinigung, welche ich mit Hilfe von Glaubersalz vollführte, wobei mir eigentlich zu einem Einlauf geraten wurde, weil das Natriumsulfat dann doch sehr unangenehm sein soll. Ich fand es aber als kein bisschen schlimm, daher kann ich es anderen nur empfehlen, die sich auf Grund ähnlicher Berichte nicht dazu entschließen würden. An dem Tag, an dem ich die Darmreinigung machte, aß ich aber im Gegensatz zu meredesgrey schon gar nichts mehr, wozu hast du denn Gemüse gegessen ?

Jedenfalls verlief es bei mir dann erstmal ebenfalls wie bei ihr. Keinerlei feste Nahrung, nur Flüssiges und täglich so gut um die zwei Flaschen Vittel (à zwei Liter). Suppen, Brühen und Konsorten habe ich dankend abgelehnt, weil ich mir ziemlich sicher war, dass ich bei dem Geschmack dann doch zu sehr Appetit auf "richtige" Nahrung bekommen würde. Das Ganze ging 5 Tage lang gut, das Hungergefühl verschwand wirklich überraschend schnell, doch dann gab ich nach. Hätte ich in einer Umgebung gefastet, wo ich nicht ständig von Essen umgeben gewesen wäre, hätte ich sicherlich auch noch länger ausgehalten, aber meine Familie hat nun mal ganz normal weiter gegessen und irgendwann ist mein Wille dann auch eingeknickt :D

Natürlich habe ich dann nicht sofort wieder mein normales Essverhalten aufgenommen, aber es war schon erstaunlich, wie viel besser die Dinge auf einmal schmeckten. Meine Mutter meinte abschließend noch dazu, dass man es beim ersten Mal Fasten meist nie wirklich lange durchhalte und das auch ganz gut so sei. Man sollte es auch nicht öfter als einmal im Jahr machen, ich freue mich also schon auf 2009 und setze mir dann mindestens das Ziel von 10 Tagen. ;)

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich habe mit dem Fasten nur positive Erfahrungen machen können, solange der Nahrungsentzug denn nicht aus den Fugen gerät. Wenn ich mein Frühstück auf einen Kaffee beschränke, fühle ich mich die folgenden Stunden sowohl körperlich als auch geistig viel leistungsfähiger als wenn ich zum Frühstück noch etwas esse. Kritisch wird es bei mir nur, wenn ich über acht Stunden lang auf Nahrung verzichte. Dann fühle ich mich eher schlapp und auch irgendwie benebelt. Das lässt sich wahrscheinlich auf die Unterzuckerung zurückführen, die nicht mehr durch die Glukose Depots der Leber ausgeglichen werden kann.

» MasterOers » Beiträge: 348 » Talkpoints: 1,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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