Wie bei Wohnungsauflösung logistisch vorgehen?
In unserem Familien- und Bekanntenkreis gibt es in der letzten Zeit eine Häufung von Todesfällen bei alleinstehenden Menschen. Es gibt dann immer eine Wohnung, die aufgelöst werden muss.
Das erste Mal mussten ich und meine Geschwister eine Wohnungsauflösung machen, als mein Opa gestorben ist. Meine Eltern sind auch schon tot, ihre Geschwister im Ausland verstreut, so blieb es an uns hängen. Wir hatten nicht viel Kontakt zu meinem Opa, so dass wir beim Ausräumen auch auf keine Erinnerungsstücke stießen. Es war einfach eine lästige Angelegenheit.
Zuerst dachten wir, wir könnten ein paar Dinge bei Ebay verkaufen und gut Geld verdienen, aber das stellte sich als Trugschluss heraus. Das alte Porzellan und die Dutzende Meter Bücher in den Regalen wollte keiner haben. Wenn dann doch, dann hat sich der Aufwand für die paar Euro, die wir erzielt haben, nicht gelohnt. Irgendwann sind wir dazu übergegangen, die Bücher in die Altpapiercontainer zu verteilen.
Es war auch sehr langwierig, die Unterlagen zu sichten, ob vielleicht noch ein Sparbuch oder eine Versicherung zu Geld zu machen war, aber da haben wir auch nichts gefunden. Mit den alten Fotos konnten wir nicht viel anfangen. Die Fotos, die uns etwas bedeutet hätten, hatte unsere Oma, die geschiedene Frau unseres Opas. Als die Möbel auch nicht zu verkaufen waren, haben wir uns dann irgendwann dazu entschlossen, einen Entrümplungsdienst zu beauftragen, die Wohnung zu entrümpeln. Der Dienst hat unverschämte Preise gehabt, bestimmt haben sie von den Möbeln noch einiges verkaufen können, diese waren eigentlich noch gut erhalten.
Die nächste Entrümplung betraf das Haus meiner Ex-Schwiegermutter, ich half meiner Ex-Schwägerin (ich weiß nicht, wie man so etwas bezeichnet). Auch das war sehr viel Arbeit. Sie ging allerdings so vor, dass sie eine Wohnungsauflösungsanzeige in die Zeitung setzte. Dadurch bekam sie mehr Dinge los als wir vorher bei meinem Opa. Aber am Ende musste sie dann doch viel zum Sperrmüll bringen. Die meisten großen Möbel konnte sie allerdings komplett verkaufen oder verschenken.
Dann habe ich meiner Freundin geholfen, die Wohnung ihres Opas zu entrümpeln. Sie hatte die Idee, alle Gegenstände zu fotografieren und Verwandten, Freunden und Bekannten zugänglich zu machen. Diese durften sich dann die Dinge aussuchen, die sie wollten, und abholen. Die Idee fand ich super und ich glaube, dass man so am meisten Sachen los wird.
Habt ihr schon einmal eine Haushaltsauflösung durchführen müssen. Wie seid ihr logistisch dabei vorgegangen?
Hier höre ich zum ersten Mal das für eine Entrümpelungsfirma Geld bei einer Wohnungsauflösung gezahlt werden muss. Eigentlich ist es doch so, dass diese Unternehmen tatsächlich alles "kostenfrei" machen, dafür die Möbel und andere Wohnungsinhalte selbst verwerten dürfen. Hier spricht die Firma dann immer davon, dass es sich um einen "Ankauf" handelt, welcher mit dem Entrümpelungspreis verrechnet wird. Mag aber sein, dass ich mich hier irre.
Ich sehe bei einer solchen Aktion eben auch eher keinen großen Aufwand. Natürlich ergibt sich so was - ganz in Abhängigkeit der eigenen Ziele. Will man das Zeug einfach nur los werden, ist der Fall wohl am einfachsten bzw. schnellsten zu lösen und man hat nur den Ärger damit, das Zeug zu schleppen. Will man hingegen ein Maximum an (Verkaufs)Erlösen daraus ziehen, hat man viel Arbeit damit, einzelnes zu sichten und zu ordnen evtl. sogar damit, es verkaufsfertig herzurichten. Aber auch hier stelle ich mir die Arbeit gar nicht so schwer vor. Es kostet eben Zeit!
Wir sind auch gerade dabei eine Haushaltsauflösung zu machen. Meine Oma ist gestorben. Das war im Februar. DIe Wohnung ist bis heute nicht leer. Glücklicher Weise handelt es sich um eine Eigentumswohnung, so dass die Zeit nicht wirklich drängt.
Anfangs haben wir die Möbel bei Facebook, Ebay-Kleinazeigen, schwarzen Brettern und bei Ebay direkt angeboten und sind auch Einiges losgeworden. Vieles an Kleinkram haben wir selbst behalten. Im Gegensatz zu euch gibt es bei uns zahlreiche Erinnerungsstücke und Fotos, die nicht weg sollten. Dann gab es eine Haushaltsauflösung, bei der auch noch einige Sachen ein neues Zuhause gefunden haben. Mit Kleinkram sind wir einmal zum Flohmarkt gefahren und sind dort noch ordentlich was losgeworden. Einen Entrümpler haben wir irgendwann auch angerufen, der wollte aber nichts mehr mitnehmen, also er hat nichts Brauchbares mehr gefunden. Geld für eine Entrümpelung wollten wir aber nicht zahlen. Die Klamotten und den übrigen Kleinkram stelle ich nach und nach bei Ebay und beim Kleiderkreisel ein. Für sich allein machen die meisten Sachen wirklich nicht viel aus, aber wenn ich alles zusammenrechne, sind da nun doch schon einige hundert Euro bei rausgekommen. Für mich ist das auch kein großer Aufwand, da ich sowieso immer mal was bei Ebay reinstelle. Mittlerweile ist die Wohnung wirklich fast komplett leer. Die letzten Sachen haben wir zum Verschenken angeboten, was allerdings wider Erwarten auch oft nicht reibungslos über die Bühne geht.
Bei uns ist es nun ein echtes Musterbeispiel, wir wohnen alle in der selben Stadt, haben Autos und einigermaßen Zeit. Finanziell hat es sich natürlich sehr gelohnt, wenn man vom Leerstand der Wohnung mal absieht, aber sie muss sowieso erstmal renoviert werden, bevor sie vermietet oder verkauft wird. So können wir nun die komplette Renovierung von dem Erlös bezahlen, ohne an Ersparnisse zu gehen oder einen Kredit aufzunehmen.
Letztes Jahr ist mein Schwiegerpapa gestorben. Er lebte zur Miete in München. Mein Freund und ich ich leben im Norden, während der Rest der Familie in NRW wohnt. Sie haben die kompletten Möbel immer zimmerweise bei Ebay reingestellt, um die Wohnung möglichst schnell leer zu bekommen. Alles an Klamotten brachte mein Freund mir mit. Die Sachen habe ich auch bei Ebay reingestellt und den Erlös dann weitergeleitet. Die finanziellen Sachen laufen bis heute noch. Fonds und Versicherungen haben wohl auch im Todesfall eine Kündigungs- und Auszahlungsfrist. Irgendetwas ist gerade vor Gericht. Ständig müssen mein Freund und seine Geschwister eidelstattliche Erklärungen abgeben, um überhaupt mal ansatzweise zu einem Ende zu kommen. Sowas finde ich auch sehr anstrengend.
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