Kosten der Pille - Freund mitbezahlen lassen?
Ich bezahle auch die Hälfte der Kosten mit. Ich finde es ja schon doof, dass sich die Natur da nichts besseres hat einfallen lassen, aber noch schlimmer ist es, dass die Pillen (oder anderen Mittel) so Schweineteuer sind. Vor allem junge Leute, die so wie so schon kaum Geld haben sind da im Nachteil.
Ich habe auch kein Problem gehabt, die Kosten mitzutragen im Gegenteil, ich habe meine Freundin gefragt, ob ich nicht die Hälfte mit bezahlen soll. Da wir zu diesem Zeitpunkt beide noch zur Schule gingen und kein Geld verdient haben, war das immer für uns eine ganz schöne Summe, aber für sie allein wäre es natürlich noch unerträglicher gewesen. Deshalb finde ich es nur gerechtfertigt, wenn Mädels die Hälfte dazu bezahlt bekommen, oder noch mehr, je nach den Einkommensverhältnissen des Freundes.
Ich bin auch der Meinung, dass Verhütung ein Thema ist, was beide Partner angeht und dann kann sich der Partner auch an den Kosten beteiligen.
Ich frage mich natürlich, ob deine Tochter ihren Freund schon einmal darauf angesprochen hat, dass die Kosten für die Pille eine große finanzielle Belastung für sie sind. Meine Freunde sind von sich aus auch nie darauf gekommen, sich an den Kosten für die Pille zu beteiligen. Allerdings verhüte ich mittlerweile mit der Spirale und da war dann auch ein "Eingriff" nötig und da haben meine Freunde natürlich mitbekommen, dass pro Spirale gut 300 Euro anfielen und dort haben sie sich dann auch angeboten, einen Teil davon zu bezahlen.
Also ich scheine eine der wenigen Glücklichen zu sein, deren Freund selbst auf die Idee kam, die Kosten für die Pille zu teilen. Schließlich haben wir auch die Kosten für die Kondome geteilt (wir haben mit beidem verhütet damals) und warum sollte es unterschiedlich sein nur weil sich die Verhütungsmethode ändert? Der Zweck ist doch schliesslich derselbe. Und wer mehr Geld hat kam dabei überhaupt nicht zur Sprache. Wir waren damals beide Studenten und wären gar nicht auf die Idee gekommen da eventuell noch gegenseitig vorzurechnen wer mehr wofür ausgibt und weshalb der eine oder andere mehr oder weniger Kosten übernehmen sollte.
Der Gedanke dass der Mann für Sex quasi bezahlt wenn er die Pille mit zahlt ist meiner Meinung nach absurd und sollte höchstens noch im Anfangsstadium einer Beziehung überhaupt gedanklich auftauchen. Alles andere wäre für mich durchaus ein Grund mal darüber nachzudenken wie das Vertrauensverhältnis ausschaut. Möglicherweise ist solch ein Gedanke ja auch Ausdruck dafür, dass in der Beziehung etwas nicht stimmt.
Wenn es darum geht den Partner darauf anzusprechen ob er die Kosten mit übernimmt wäre es, denke ich, jedoch schon wichtig nicht mit der Holzhammermethode zu kommen und sowas wie "Entweder du zahlst die Hälfte oder wir können nicht mehr miteinander schlafen" zu bringen. Sich mal in einem passenden Moment die Zeit zu nehmen und offen zu sagen, dass die Kosten das Budget einer Auszubildenden ganz schön belasten und ob er die Pille nicht vielleicht (mal) mit bezahlen könnte sollte aber in einer gleichberechtigten und offenen Partnerschaft durchaus möglich sein.
Also ich bin es eigentlich auch gewöhnt, dass sich der Partner an den Kosten für die Verhütung beteiligt. Schließlich hat er ja auch was davon. Ich würde es nicht einsehen, dass ich die nicht zu geringen Kosten alleine tragen sollte!
Die Reaktion von deiner Tochter verstehe ich nicht ganz. Natürlich muss sie es nicht so formulieren, dass er für Sex bezahlen muss. Aber in einem Gespräch mit ihm wird es wohl möglich sein ihn davon zu überzeugen, dass die Verhütung eine Sache von Mann und Frau ist.
Ich finde das ehrlich gesagt auch ein bisschen merkwürdig, wenn ich ehrlich bin. Es ist ja jetzt nicht so dass ich die Pille wegen meinem Freund nehme oder? Ich nehme sie, weil ich nicht schwanger werden möchte, ich möchte mir die Zukunft nicht verbauen. Davon mal abgesehen nehme ich sie auch nicht zwingend nur der Verhütung wegen, sondern auch, weil ich starke Blutungen bei der Regel habe, die nun natürlich nicht gegeben sind, wenn ich die Pille nehme. An sich aber ist das ja auch nicht so, dass ich aufhöre die Pille zu nehmen, wenn ich mich von meinem Freund trennen würde, es ist meine Entscheidung diese Pille zu nehmen und ich würde meinen Freund daher auch niemals nach einer Kostenbeteiligung fragen, wenn ich ehrlich bin. Ich fände das befremdlich, zumal die Kosten auch nicht sonderlich hoch sind und ich sie nicht nur wegen meinem Freund nehme.
Wenn sie nun aber wenig Geld hat und sich die Pille an sich kaum leisten kann, dann würde ich an ihrer Stelle eventuell den Freund eben auch einfach danach fragen. Ich denke einfach, dass das heute nicht mehr wirklich üblich ist und der Freund daher auch nicht von sich aus auf die Idee kommt. Ich selbst muss an sich nämlich auch ganz ehrlich sagen, dass ich das nicht kenne und es mir noch niemals untergekommen ist, dass der Freund sich an der Pille beteiligt hatte, aber wenn die Frau sich das alleine kaum leisten kann, dann ist das natürlich durchaus eine Option, wieso auch nicht. Viele Männer sehen in einem Kondom schließlich auch Nachteile und finden es daher gut, wenn die Frau die Pille nimmt.
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