Auszubildender raucht - wie verhalten?

Frau A. arbeitet in einem Betrieb, in dem auch Auszubildende eine Ausbildung machen. Sie ist mitverantwortlich für die Ausbildung der jungen Menschen. Am 1.8. begann das neue Ausbildungsjahr und die Auszubildenden hatten ihren ersten Tag im Ausbildungsbetrieb. Der geht eigentlich mit alles mal zeigen und einer kurzen Einführung um.

Einer der Auszubildenden B. ist erst 15 Jahre alt. Allerdings raucht der Auszubildende B. Das während der Arbeitszeit nicht geraucht werden darf, ist eigentlich klar. Aber wie sieht das in den Pausen aus? Die Eltern von dem Auszubildenden B. erlauben, dass ihr Kind raucht. Wie kann sich Frau A. oder auch andere Angestellte gegenüber dem Auszubildendem B. verhalten? Wie müssen sie sich verhalten? Wie sieht die rechtliche Lage aus?

Von der rechtlichen Lage weiß ich nicht so viel. Ich kann nur beschreiben, wie ich die Situation empfinde und ich würde eigentlich sagen, dass es ein Unternehmen nichts angeht, ob jemand in seiner Pause raucht. Denn in den Pausen wird doch ohnehin nicht gearbeitet und da ist es doch egal, ob der Auszubildende etwas isst, ums Haus joggt oder raucht.

Es scheint Dich ja sehr zu stören, das er raucht, aber warum eigentlich? Weil er noch nicht 16 ist? In dem Alter ist er ja auch durchaus zurechnungsfähig und weiß, was er macht, daher sollte man meiner Meinung nach gar nichts machen.

Ich würde in an deiner Stelle mal zur Seite nehmen und mit ihm ein Gespräch führen. Er ist immerhin noch nicht 18 und darf daher nicht öffentlich rauchen. Wenn man es bei euch auf dem Betriebsgelände darf, kann man da rechtlich sicher nichts machen. Er darf in den Pausen rauchen. Nur würde ich mal mit ihm reden und ihn erklären, dass du das nicht schön findest, auch wegen der Gesundheit. Man kann ja immerhin mal über das Thema reden.

A hat auch die Möglichkeit mit dem eigenen Chef zu reden und ihn nach Rat zu fragen. Das Gebäude gehört ja immerhin jemanden und somit ist das Rauchen dort generell erlaubt, wenn es der Eigentümer nicht verbietet.

Pausen sind Freizeit und da steht er auch nicht in der Obhut von dir. Er sollte allerdings nicht in deinem Dasein rauchen, also so, dass du es siehst. Machen kannst du wenig und ich denke, dass es auch nicht deine Aufgaben ist. Zum einen kann er ja mit seiner Gesundheit machen, was er will und zum anderen sind da eindeutig die Eltern dafür verantwortlich, dass B nicht in dem Alter, oder allgemein, raucht.

Ich denke doch, dass die Situation klar ist. Man soll das Kind einfach lassen, da es die Eltern erlauben und ich finde, dass es dann den anderen nichts angeht. Wenn die Leute so unverantwortlich sind und sagen, dass ihr Kind rauchen darf, dann soll man den Dingen einfach ihren Lauf lassen.

Wenn es allerdings so ist, dass dieser Junge ein schlechtes Vorbild ist für andere Lehrling, dann sollte man mit dem Jungen reden und ihm sagen, dass er nach dem Job rauchen sollte, da er ein schlechtes Vorbild sein kann und vielleicht die anderen sich deswegen zum rauchen angestiftet fühlen. Wenn das der Fall ist, dann sollte man mit ihm reden.

Wenn es die Eltern erlauben, kann man eigentlich sehr wenig tun. Man kann natürlich die Polizei und das Jugendamt alarmieren, aber ob das soviel bringt, weiß ich persönlich nicht. Warum stört es Frau A. denn so sehr, dass er raucht? Wenn er mit fünfzehn Jahren schon eine Ausbildung anfängt, dann wird er so reif sein, dass er halbwegs weiß, was er macht.

Ob man eine Meldepflicht hat oder nicht, kann ich nicht genau beurteilen. Ich selbst habe mit siebzehn Jahren ein Praktikum gemacht und geraucht, gestört hat es niemanden und niemand hat wegen mir Ärger bekommen.

Letztendlich kann man einem fremden Kind das Rauchen nicht verbieten, ob er es nun heimlich macht oder nicht spielt dabei keine Rolle. Selbst wenn man ein Verbot ausspricht, umgehen die meisten Jugendliche diese geschickt. Eigentlich geht es mich auch gar nichts an und wenn man ehrlich ist, sieht man viele Minderjährige in der Stadt auf der Straße rauchen. Ruft jeder von euch die Polizei wenn er minderjährige Raucher erwischt? Nein.

Das Jugendschutzgesetz sagt, dass man erst mit erreichen der Volljährigkeit in der Öffentlichkeit oder in gastronomischen Einrichtungen rauchen darf. Hier handelt es sich aber im ein Firmengelände und somit nicht um die Öffentlichkeit. Sicherlich könnten die Vorgesetzten dem Auszubildenden das Rauchen innerhalb der Firma verbieten, weil er eben erst 15 Jahre ist. Aber was bringt es denn? Am Ende gar nichts, denn der Auszubildende wird Wege finden, um in der Pause rauchen zu können.

Einzig, wenn es auf dem Gelände eine Verkaufsstelle gibt, darf er dort eben keine Tabakwaren verkauft bekommen. Aber selbst das wird einen Jugendlichen nicht vom Rauchen abhalten. Am Ende kann man nichts machen, wobei es fraglich ist, ob die Aussage stimmt, das die Eltern es erlaubt haben.

Unter 16 darf ein Jugendlicher auch in Begleitung seiner Eltern nicht rauchen. Ich würde es dem Auszubildenden verbieten und mit Konsequenzen drohen, man trägt ja eine Verantwortung für den Auszubildenden. Tatenlos zusehen würde ich auf keinen Fall. Ich würde auch mit den Eltern ein ernsthaftes Wort reden und ihnen klarmachen, wie schädlich das Rauchen gerade für noch nicht ausgereifte Lungen ist.

Ich kann schon verstehen, dass Frau A nicht sehr glücklich mit dieser Situation ist. Denn eigentlich darf dieser Jugendliche noch gar nicht rauchen und wenn es in seiner Firma bekannt ist und geduldet wird, dass er raucht, dann würde ich bei der Firma schon eine gewisse Mitschuld an dieser Form der Gesundheitsgefährdung sehen. Natürlich kann man sich fragen, aus was für einem Elternhaus der Auszubildende kommt, das ihm das Rauchen in diesem Alter erlaubt, aber diese Aussage muss ja auch nicht korrekt sein. Vielleicht wissen die Eltern nicht einmal, dass ihr Sohn regelmäßig raucht. Denkbar wäre auch, dass sie es wissen und dass es ihnen schlichtweg egal ist. Für mich ist so etwas unverständlich, aber auch solche Personen gibt es. Dagegen kann man als Außenstehender nicht sehr viel unternehmen.

Auf jeden Fall wäre es aber sinnvoll, dem Jugendlichen das Rauchen auf dem Firmengelände zu verbieten. Normalerweise muss eine Firma kaum damit rechnen, dass solche Dinge überprüft werden, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass auch die Vorgesetzten des Jungen oder die Firmenleitung selbst Probleme bekommen könnten, falls es jemandem auffallen sollte, dass da ein Jugendlicher immer wieder rauchen darf. Jeder Kneipenbetreiber würde wohl Stress bekommen und ich denke nicht, dass das bei Arbeitgebern anders ist. Man kann nichts dagegen tun, dass der Jugendliche grundsätzlich raucht, aber als Arbeitgeber würde ich es ihm wenigstens so schwer wie möglich machen - in seinem Interesse, vor allem aber im eigenen Interesse, falls das doch mal jemandem auffällt.

Das Jugendschutzgesetz spricht tatsächlich nur vom Rauchen in der Öffentlichkeit. Daher sind für A die Möglichkeiten in einem solchen Fall doch recht begrenzt. Auch wenn A sicherlich eine Aufsichtspflicht gegenüber B hat, so ist doch fraglich, ob es gesetzliche Regelungen. Klar ist nur, dass A bei Konsum von Alkohol, Medikamenten oder Drogen eingreifen könnte.

In einem solchen Fall wäre es sicherlich sinnvoll noch einmal das Gespräch mit den Eltern zu suchen. Sind die wirklich einverstanden, dass ihr Kind raucht? Kann man mit den Eltern vielleicht eine Vereinbarung treffen, dass das Kind zumindest am Ausbildungsplatz nicht raucht? Denn in einem solchen Fall denke ich, dass es nur mit Unterstützung der Eltern geht.