Post prüft ab Herbst, ob es ein höheres Porto geben soll

vom 01.07.2012, 00:11 Uhr

Wie ich gestern gelesen habe, erwägt die Post die Portokosten bei Briefen zu erhöhen. Begründet wird es damit, dass man seit vielen Jahren dieselben Preise für das Porto von Briefen hat und dies nun angepasst werden müsse. Das Ganze wird im Herbst überprüft und dann werden wir mehr wissen. Das Porto für einen Brief beträgt momentan 55 Cent. Eine Preiserhöhung würde aber nicht aufgrund schlechter Bilanzen stattfinden, die Post steht finanziell eigentlich ganz gut da. Lediglich bei der Luftpost sind die Zahlen rückläufig, da viele auf den billigeren Seeweg umgestiegen sind.

Meiner Meinung nach macht eine Erhöhung der Briefportokosten nicht so viel Sinn, da weniger Menschen Briefe schreiben und eine Preiserhöhung einige davon veranlassen könnte, noch weniger Briefe zu schreiben. Eine kleine Preiserhöhung kann man durchaus verstehen, wenn dies die letzten paar Jahre nicht angeglichen wurde. Für den Verbraucher ist eine Erhöhung aber meistens etwas, was schon in der Begrifflichkeit schlecht behaftet ist. Bei einer zu hohen Preiserhöhung würde ich mir aber meine Gedanken machen und darüber nachdenken mehr E-Mails zu verschicken, da diese ja kostenlos sind und man, da auch seine Meinung schreiben kann.

Was denkt ihr darüber? Würdet ihr weniger Briefe schreiben, wenn es teurer wird Briefe zu verschicken? Meint ihr eine Preiserhöhung wäre gerechtfertigt?

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich schreibe eh selten Briefe, so dass für mich die Preiserhöhung kaum spürbar ist. Die Erhöhung wird weniger die Privatleute betreffen als die Unternehmen, die sehr viel Post verschicken. Schulen verschicken auch sehr viele Briefe, auch diese wird es treffen. Andererseits ist das Porto für das, was von der Post dafür geleistet wird, nicht teuer. Man muss bedenken, dass der Brief vom Postboten bis in den Briefkasten gebracht wird. Diese Dienstleistung ist mir schon soviel wert.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich denke ohnehin, dass das Medium Post auf dem absteigenden Ast ist. Immer mehr Korrespondenzen laufen doch in digitaler Form ab. Seien es jetzt Bewerbungen, internationale Freundschaften oder ähnliches. Die wenigsten Leute schreiben heute noch Briefe und in meinen Augen ist die Portoerhöhung nur der Versuch, den Gewinn aus dem Briefverkehr nicht einbrechen zu lassen.

Das wird aber wahrscheinlich dazu führen, dass die Menschen noch weniger Briefe verfassen und verschicken, letztendlich der Brief also noch mehr ausstirbt. Der Brief hat einfach keine Chance gegen die E-Mail. Ein Brief braucht immer mindestens einen Tag, bis er national sein Ziel erreicht, eine Mail nur wenige Sekunden. International sieht das für den Brief natürlich nochmal deutlich schlechter aus.

Der Brief wird - zumindest von mir - nur noch für irgendwelche wichtigen Dokumente benötigt, die man nicht einfach einscannen und digital versenden kann, ansonsten schreibe ich Mails oder nutze soziale Netzwerke, um mit Menschen in Verbindung zu treten.

Eine Preiserhöhung ist mir eigentlich also relativ egal, da ich nur in äußerst seltenen Fällen von dieser betroffen wäre. Ich denke aber, dass sie das Medium Brief auch nicht wirklich beliebter machen wird und eher zügig zu dessen Beerdigung beiträgt. Ob die Erhöhung gerechtfertigt ist oder nicht, kann ich nicht entscheiden, da ich ja nicht weiß, was an Transportkosten und sonstigen Ausgaben bei der Post anfällt, um die Briefe an ihr Ziel zu befördern. Möglicherweise sind die Transportkosten ja gestiegen, weil einfach nicht mehr so viele Briefe befördert werden und damit die Gewinnmarge geringer geworden ist.

» Seroy » Beiträge: 178 » Talkpoints: 24,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eine Preiserhöhung bleibt nicht aus. Auch in den nächsten Jahren wird es zu einem starken Anstieg kommen. Das gleiche werden wir auch bei Abonnements von Printzeitschriften sehen. Diese werden ebenfalls massiv ansteigen. Das ist einfach eine normale Wirkung, da sich das Geschehnis auf die Neuen Medien verlagert. Der alte Weg aber zunächst aufrecht gehalten werden soll und muss. Die entstehenden Kosten müssen also irgendwie wieder ausgeglichen werden. Das dem Kunden klar zu machen ist jedoch natürlich schwierig. Selbst bei den besten Argumenten wird ein Kunde kaum verstehen, warum ein Preisanstieg stattfindet.

» si-mone » Beiträge: 69 » Talkpoints: 17,91 »



Wenn man bedenkt, wie günstig es ist einen Brief zu verschicken, kann ich eine Preiserhöhung schon nachvollziehen. Mich persönlich wird die Erhöhung auch so gut wie gar nicht treffen, da ich mich um ehrlich zu sein nicht mal mehr genau daran erinnern kann, wann ich das letzte mal einen Brief verschickt habe.

Wie hier aber schon erwähnt wurde, wird es Firmen und andere Institute denke ich schon etwas treffen. Schließlich werden offizielle Formulare, die z.B. eine Unterschrift benötigen kaum auf digitalem Wege ausgetauscht. Da ist die Technik zwar vorhanden, aber so wie ich das mitbekomme nicht soweit etabliert, dass sie wirklich ernsthaft als Konkurrenz zum Brief in Benutzung ist.

Wenn man den Service in betracht zieht, den der Briefverkehr in Deutschland momentan zu einem Spottpreis anbietet, denke ich, dass man mit einer Erhöhung rechnen und sich eigentlich auch nicht darüber aufregen sollte. Mehr als 20-30 Cent wird die Erhöhung nicht betragen.

» Dyrus » Beiträge: 13 » Talkpoints: 6,16 »


Ich denke, dass die Preise wohl wahrscheinlich erhöht werden. An sich finde ich es auch okay. So weit ich denken kann, haben sich die Preise bei Briefen nicht erhöht. Okay so alt bin ich auch noch nicht, aber sie sind schon eine ziemlich lange Zeit gleich geblieben. Klar denken die Verbraucher erstmal, hey warum soll ich mehr zahlen, aber ich finde man muss es einfach objektiv betrachten. Strom, Wasser, Benzin etc alles wird teurer. Dies sind Kosten, die einfach gedeckt werden müssen und zwar fairer weise von allen die den Service benutzen. Kann ja nicht sein, dass Päckchen teurer werden und Briefe gleich bleiben. Und wen ich mir überlege, was für die 55 Cent geleistet wird, finde ich eine Erhöhung gerechtfertigt. Immerhin lassen so Briefe teilweise einen ganz schönen Weg hinter sich.

Klar werden Briefe nicht mehr so benötigt, allerdings denke ich, dass auch die digitale Welt es nicht so schnell schafft, Briefe ganz zu verdrängen. Gerade in Geschäftlichen zusammenhängen sind Briefe noch wichtig und werden viel benutzt. Auch wen es um Grußkarten und ähnlichen geht, hat die digitale Welt den Briefen nur geringfügig Konkurrenz gemacht. Also ich denke Briefe werden und noch sehr lange erhalten bleiben. Und ich bin auch der Meinung so eine Preis Erhöhung wird daran nicht viel ändern. Und solange es sich nur um eine Kleine Erhöhung handelt, und nicht um eine 100 Prozent Erhöhung, finde ich es okay.

» llohv » Beiträge: 250 » Talkpoints: 0,39 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Eine Erhöhung des Portos bekämen auch die Leute zu spüren die gar keine Briefe schreiben.

Ich arbeite selbst für ein Postunternehmen (nicht die Deutsche Post) und habe daher ein bisschen enger mit diesem Thema zu tun, vor Jahren wurde schon mal eine Diskussion gestartet wobei erwähnt wurde das die Deutsche Post eventuell ihre Gebühren erhöhen will, jedoch ist bisher nicht viel passiert. Das soll nicht bedeuten das auch diesmal nichts kommen wird, aber viele von uns denken falsch. Denn wenn die Sendung eines Standard Briefes nicht mehr 55 Cent sondern zum Beispiel 65 Cent kostet bedeutet das zwar für den Durchschnitts Bürger nicht viel, aber für Firmen, Institutionen etc. bedeutet es eine ganze Menge.

Firmennamen darf ich nicht nennen, aber wir haben Kunden die jeden Tag alleine im Depotstandort Neuss 40.000 Briefe einliefern die dann weiter verarbeitet werden müssen, das sind bei einer Erhöhung von 10 Cent je Brief, anfallende Mehrkosten von 4000,00 Euro jeden Tag, das sind dann ca. 1.000.000,00 Euro im Jahr. Und wo werden sich die Krankenkassen, Rentenversicherer, Versandhäuser etc. pp. dieses Geld wieder reinholen wollen? Ganz klar bei den eigentlichen Endverbrauchern und somit würde dann eventuell die Couch bei Neckermann nicht mehr 1500,00 Euro kosten sondern 1550,00 Euro, der Monatsbeitrag bei einer Privaten Krankenkasse steigt um 0,25 Euro und so kann man diese Liste fort führen.

Also muss man doch mal sagen, dieses Thema geht jeden etwas an. Mit Einführung der E-Post hatten viele Angestellte die Angst, das es nun weniger "handfeste" Briefe geben wird, jedoch ist dem nicht so, das Arbeitsvolumen der Postbranche steigt stetig, es werde immer mehr anstatt weniger Briefe verschickt.

Ich persönlich glaube das es in Zukunft eine Erhöhung geben wird und ich kann jedem nur dazu raten, vergleicht die Preise verschiedener Dienstleister, es gibt nicht nur die Deutsche Post auf dem Markt. Sucht für euch individuell das beste Angebot raus und nutzt es.

» wuerfelhuschten » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,53 »



Seroy hat geschrieben:Ich denke ohnehin, dass das Medium Post auf dem absteigenden Ast ist. Immer mehr Korrespondenzen laufen doch in digitaler Form ab.

Das mag vielleicht für den privaten Bereich zutreffen, aber gerade Unternehmen und öffentliche Institutionen werden auch weiterhin auf die Post zurückgreifen und da sehe ich nicht wirklich, dass es weniger Post geben wird. Ich selbst nutze die Dienste von verschiedenen Postzustellern auch recht intensiv, da ich eine Vielzahl der Dinge, die ich nicht mehr benötige verkaufe. Das ist zwar online möglich, der verkaufte Gegenstand wird dann aber ganz real per Post- und Paketdienstleister transportiert.

Und gerade im unternehmerischen Bereich wird die Post auch weiterhin gebraucht werden, da sich immer noch viele Unternehmen scheuen rechtssicher digital zu kommunizieren. Immerhin ist es da nicht einfach mit dem sicheren Versand einer E-Mail getan, dazu gehört mehr und das betrifft auch den Empfänger. Sicher soll es da Vereinfachungen geben, aber bis diese dann wieder rechtssicher sind, wird noch einige Zeit ins Land gehen.

Ich sehe es eher wie Wuerfelhuschten, dass eine Portoerhöhung nicht nur die (juristischen) Personen zu spüren bekommen, sondern alle, da die Mehrkosten ebne künftig in Produkte und Dienstleistungen einkalkuliert werden. Das ist dann ähnlich wie mit steigenden Kosten für Kraftstoffe. Auch diese werden immer wieder als Grund dafür angeführt, dass Produkte teurer werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich fände es nicht so schlimm, wenn das Porto erhöht wird. Ich schreibe sowieso nur selten bis nie Briefe, von daher werde ich es gar nicht merken. Es wird wohl eher für die etwas ältere Generation etwas ausmachen, da diese mehr Briefe anstatt E-Mails schreibt, obwohl ja jetzt selbst da schon der digitale Fortschritt stattfindet.

Allerdings denke ich, dass diese Erhöhung wohl eher dazu beiträgt, dass noch weniger Briefe als jetzt geschrieben werden wenn das noch teurer wird.

» grancentenario » Beiträge: 22 » Talkpoints: 0,93 »


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