Tierarztbesuch - Lieber zu früh, als zu spät

vom 14.05.2009, 15:18 Uhr

Hallo zusammen!

Gerade, läuft auf Vox wieder Menschen, Tiere und Doktoren. Dies Mal ist auch eine Katze dabei, die wirklich in Lebensgefahr schwebt. Die Besitzer haben 10 Tage gewartet, bis sie die Katze zum Tierarzt gebracht haben. Es ging der Katze schon seit diesen 10 Tagen schlecht und erst, als sie die Katze leblos im Katzenklo gefunden haben, sind die dann mal in die Tierklinik gefahren.

Die Katze hat starke Untertemperatur und es ist fraglich, ob sie überleben wird. Die Tierärtzin sagte den Besitzern auch, dass sie fast schon zu lange gewartet haben und sie nun nicht sagen kann, ob die Katze durchkommen wird. Die Besitzer schienen sich dessen aber nicht bewusst zu sein. Und hoffen eben auch, dass die Katze wieder auf die Beine kommt.

Ich kann nicht verstehen, wie man warten kann, bis das Tier fast tot ist und dann erst zum Tierarzt fährt. Ich fahre lieber einmal zu viel zum Tierarzt, als das ich mein Tier verliere. Ich bin auch schon öfter, völlig umsonst in die Tierklinik gefahren. Aber ich lasse lieber nachsehen, wenn ich denke, dass mit einem meiner Tiere, etwas nicht stimmt. Wie kann man denn wirklich so lange warten, bis er dem Tier richtig schlecht geht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo!

Ich bin schon lange in einem Nager und Kleintierform als Admin und dort begegnen einem auch ziemlich schreckliche Tierhalter, die sich im Nachhinein zar ausheulen und bemühen, aber nicht sehen oder die Augen verschliessen, wenn es dem Tier schlecht geht und erst dann zum Tierarzt gehen, wenn es zu spät ist oder fast zu spät ist.

Ich gehe mit den Tieren liber einmal zu viel und bezahle für eine Behandlung, als dass sie aufeinmal reglos da liegen. Viele Tiere können zwar sehr gut verbergen, wenn es ihnen nicht gut geht, aber als Tierhalter müsste man Veränderungen trotzdem sehen und manche Tierhalter haben die Zeit sich vor den PC zu setzen und zu schreiben udn genau zu beschreiben, wie es dem Tier geht, aber haben keine Zeit zum Tierarzt zu fahren. Das ist manchmal wirklich zum verzweifeln und ich denke, dass man dolchen Tierhaltern die Tiere wegnehmen sollte. Denn man hat die Verantwortung übernommen für die Tiere, die man sich anschafft und diese Verantwortung beinhaltet auch, dass ich sie gesundheitlich versorge.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallöchen,

Das finde ich auch immer sehr fragwürdig. Das man da genüsslich das Problem schildert und detailiert beschreibt, was für Schmerzen das Tier hat - aber nicht in der Lage ist, mal eben schnell zum TA zu gehen. Und dann kommen Ausreden wie: Mein Taschengeld reicht nicht; Ich hab kein Auto usw. Bei einem 50 Kilo Hund verstehe ich ja, dass man ein Auto braucht, aber sowas kommt eben auch oft bei den Meerschweinchen. Noch besser ist ja: Für das Geld bekomme ich ja auch ein neues.

Eine Freundin von mir ist TA-Helferinn und die berichtet da auch immer schlimme Sachen. Da kommt es auch mehrmals vor, dass man eben erst mit dem Tier geht, wenn es dann nur noch erlöst werden kann. Vor ein paar Wochen kam eine Halterin, mit einem total verkrebsten Meerschweinchen. Das Kerlchen war schon abgemagert und hatte eine ordentliche Beule am Bauch. Auf die Frage, wieso sie nicht eher kam, weil man das vor Monaten hätte schon behandeln müssen, sagte die Halterin: Naja, sie dachte es ginge von allein wieder weg. Und Schmerzen hätte es ja keine.

Man hat es dann noch operiert und konnte es danach trotzdem nur noch einschläfern lassen, weil man beim öffnen gemerkt hat, dass da einfach schon zuviel verkebst war. Die Halterin wollte erst ihre Zustimmung gar nicht geben "weil es doch nicht leidet".

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke auch, dass die Tierhalter in solchen Fällen oft denken: "das Tier hat doch keine Schmerzen, es ist doch noch ganz fit", und hoffen, dass es von selbst wieder gut wird. Dabei zeigen Tiere einfach Schmerzen nicht so wie Menschen. Eine Katze humpelt mit einem gebrochenen Bein eben weiter und legt sich nicht hin und heult rum. Ich finde es wirklich unverantwortlich, wie lange manche Leute warten. Das liegt mit Sicherheit auch an der Faulheit und am Geiz. Im Endeffekt wird langes Warten aber oft entweder mit dem Tod des Tiers oder mit wesentlich höherem Zeitaufwand und Kosten bestraft.

Ganz schlimm finde ich auch, wenn die Besitzer denken, sie könnten alles selbst behandeln. Klar, nach der dritten aufgeschnittenen Pfote habe ich meinen Hund in dem Fall auch selbst behandelt und bei kleineren Sachen ist das auch problemlos möglich. Aber wenn es nach einer Woche nicht deutlich besser ist, muss man eben zum Tierarzt.

Den schlimmsten Fall, den ich da mal mitbekommen habe, war ein Dalmatiner, den ich mit seinen Besitzern ein paar Mal beim Tierarzt getroffen hatte. Er hatte sich beim Spielen am Hinterbein die Haut aufgerissen. Anstatt zum Tierarzt zu gehen, haben die Leute Salbe drauf, Verbände gemacht und dem Hund das Bein zum Ruhigstellen hochgebunden (!). Die ganze Behandlung ging über 6 (!) Monate! Erst dann wurde der Hund dem Tierarzt vorgestellt. Die immer noch offene Wunde wurde ausgeschnitten und genäht - die Heilung war eine Sache von einer Woche.

Leider waren die Muskeln am Bein durch das Hochbinden total verkümmert, die Sehnen verkürzt und der Hund lief auch ohne Verband auf drei Beinen. Der Tierarzt meinte, dass es fast unmöglich ist, den Hund wieder dazu zu bewegen, das Bein zu benutzen und hat die Besitzer an einen Physiotherapeuten überwiesen. Im Wartezimmer hat die Frau geheult wie noch was, aber ich hatte ehrlich gesagt kein bißchen Mitleid. Man kann doch ein Tier nicht sechs Monate auf eigene Faust behandeln. Da muss man doch merken, dass das Bein immer dünner wird. Der Hund hat im schlimmsten Fall ein gesundes Bein verloren!Über diese Leute rege ich mich heute noch tierisch auf, wenn ich dran denke.

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» Studia » Beiträge: 1182 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich werde ein solches Verhalten auch niemals verstehen. Ich glaube, manche Menschen machen sich einfach so gar keine Gedanken über ihre Haustiere. Die Tiere laufen nebenher und bekommen wenn sie Glück haben wenigstens ihr Futter. Ich würde sogar die Vermutung aufstellen, dass viele Menschen ein solches Verhalten überhaupt nicht bewusst und extra machen sondern dass sie einfach "dumm" sind und nicht so weit denken. Daher ist es meiner Meinung nach auch enorm wichtig, dass man immer wieder auf solche Missstände aufmerksam macht und damit vielleicht den ein oder anderen aufweckt.

Ich persönlich würde mit meinem Haustier sofort zum Arzt fahren, wenn es ihm schlecht geht. Wenn meine Katzen mal die kleinsten Anzeichen einer Krankheit gezeigt haben, dann bin ich umgehend mit ihnen zum Arzt gefahren. Ich habe höchstens mal ein paar Stunden abgewartet ob es sich verschlechtert oder verbessert und wenn es dann nicht wieder gut war bin ich umgehend mit ihnen zum Arzt gefahren. Das ist einfach meine Pflicht als Tierbesitzer!

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also zunächst einmal wüsste ich jetzt nicht, ob man sich auf solche Sendungen, wie die von dir erwähnte verlassen kann, da handelt es sich an sich ja eh eher wieder um Schauspielerei, deswegen würde ich jetzt nicht so über die armen Schauspieler mit ihrer vermeintlich verletzten Katze reden, aber wenn sich sowas wirklich so abspielt, finde ich das natürlich schon sehr heftig und kann mir nicht vorstellen, welche Menschen ihre Haustiere auf diese Art und Weise behandeln. Ich meine, wenn ich mir ein Haustier zulege, dann ist es mir an sich ja auch bewusst, dass ich die Verantwortung für das Tier trage, es ist in gewisser Weise mein Zögling und da wollte ich jetzt auch nicht unbedingt, dass das Tier wegen meiner Nachlässigkeit stirbt. Aber an sich ist es ja auch kein Geheimnis, dass viele Menschen zwar gerne Haustiere halten, die Arztkosten aber scheuen und auch nicht bereit sind, das Tier regelmäßig untersuchen zu lassen.

Auch ich habe die Beobachtung gemacht, dass viele Menschen zögern, wenn es darum geht, dass das Haustier einen Tierarzt braucht, man bangt vor den Kosten, die man sich vielleicht nicht leisten kann und besonders dann, wenn die emotionale Beziehung zu dem Haustier gar nicht mal so groß ist, hat man es damit nicht sonderlich eilig. Ich selbst weiß beispielsweise von meiner Großmutter, die einen Bauernhof führt, dass ihr die Katzen auf ihrem Hof nicht sonderlich am Herzen liegen und das sie den Tierarzt an sich auch erst in letzter Minute dazu ruft oder sogar gar nicht, wenn sie für die Katzen keine Hoffnung mehr sieht. Ich selbst halte momentan nur Geckos und hier sind auch regelmäßige Kotproben angesagt und die mache ich jeden Monat, auch wenn das Gecko völlig gesund ausschaut, man weiß schließlich nie.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wir versuchen Tierarztbesuche zu vermeiden, weil diese jedes Mal unglaublich viel Stress für unsere Damen bedeuten. Wenn eine der beiden krank wirkt warten wir auch meist noch etwas ab um zu sehen, ob es von alleine besser wird. Sobald es uns aber suspekt erscheint oder wir ein ungutes Gefühl haben, stehen wir sofort beim Tierarzt auf der Matte.

In den letzten Jahren waren unsere beiden Katzen kerngesund, abgesehen von ein paar Stresssymptomen bei der älteren. Wir haben ihnen also auch jeglichen Stress von Vorsorgeuntersuchungen erspart und auch die Impfungen ausgelassen (es sind Wohnungskatzen und in unseren Augen bzw. nach unserem Informationsstand ist ein jährliches Impfen nicht notwenig). Als die Große nun aber mehr oder weniger plötzlich dunkles Fell bekam, sind wir doch mal zum Doc gefahren um das abklären zu lassen. Dank eines gespritzen Medikaments ging es ihr am nächsten Tag schon schlagartig viel besser und auch der zweite Tierarztbesuch eine Woche später war unspektakulär.

Nun sind etwa zwei Wochen seitdem vergangen und wir werden Morgen doch wieder zum Tierarzt fahren, da die Große scheinbar wieder Zahnprobleme hat. Sie putzt sich exzessiv das Mäulchen, frisst wenig, hat abgenommen und hat ziemlichen Mundgeruch. Dummerweise waren wir eine Woche nicht da und der Katzensitter hat nichts dazu gesagt, sonst wären wir definitiv schon letzte Woche gefahren. Bevor wir weg waren, war mit ihr noch alles in Ordnung.

Langer Rede, kurzer Sinn: ist es nötig sollte man auf jeden Fall zum Tierarzt fahren, gar keine Frage. Aber "lieber einmal zu viel" steht für uns in keinem Verhältnis zum Stress für das Tier. Wann es nötig ist, sollte man selbstverständlich versuchen richtig einzuschätzen. Bei einer unterkühlten, fast toten Katze, hat man das definitiv nicht getan.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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