Kay Ray, sehr guter Komiker

vom 13.03.2011, 10:00 Uhr

Ich war vor kurzem bei einer Vorstellung des Komikers Kay Ray auf Norderney. Ich kann euch nur berichten das es ein absolut gelungener Abend war. Kay Ray ist ein sehr extrovertierter und homosexueller Mensch der in seinem normalen Leben als Friseur sein Geld verdient. Er spielt in seinem Programm sich selber, natürlich ein bisschen krasser als im normalen Leben.

Er kann perfekt mit seinen Zuschauern interagieren und man sollte während seiner Vorstellung nicht auf die Toilette gehen, denn Kay Ray kommt dann auch mal gerne hinterher. Weiterhin muss man sagen das es sein Programm auch mit musikalischen Liedern prägt. Diese sind meistens bekannte Lieder aber mit lustigen Textinhalten geprägt. Man sollte sich in seinem Programm auch für nichts schämen den er geht auf alle Themen des täglichen Lebens ein.

Ich kann dieses Programm nur weiter empfehlen und auch meine ganze Familie war begeistert. Das Eintrittsgeld hat sich auf jedenfall gelohnt. Wart ihr auch schonmal bei ihm und könnt noch etwas lustiges berichten? Ich frage mich auch ob jede Vorstellung so lustig und spontan ist wie die, in der ich war? Irgendjemand hat ihn hier ja sicherlich schon gesehen.

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» Marciele » Beiträge: 64 » Talkpoints: 2,93 »



Kay Ray am 28.07.2012 in Dortmund, Spiegelzelt
Die gestrige Vorstellung von Kay Ray hat bei mir einen gänzlich anderen Eindruck hinterlassen.
Zunächst haben mir die Gesangseinlagen gefallen. Kay Ray überzeugt hier durch ein großes stimmliches Repertoire. Seine gecoverten Lieder hat er teilweise textlich verändert. Das gelingt ihm auch situativ spontan.
Er ist bissig und schonungslos mit seiner gesellschaftlichen Kritik, nimmt alles und jeden aufs Korn. Er möchte offensichtlich schockieren und provozieren. Das gefällt mir grundsätzlich. Doch leider verliert er immer wieder das nötige Maß an Anstand und Respekt.

Er sagt von sich selbst, viele fänden ihn einfach nur ordinär. Da möchte ich ihm recht geben. Wie überall im Leben, so gibt es auch beim Humor Grenzen. Und humorig möchte er sein, der Kay Ray, denn er bezeichnet Zuschauer, die über ihn nicht lachen können oder wollen, schlichtweg als Gesichtsfotzen. Das entbehrt nicht einer gehörigen Portion Narzissmus. Kritik scheint nur so lange sein Ding, wie es nicht um seine eigene Person geht. Das belegt meines Erachtens auch ein Blick in sein Gästebuch, in dem sich, so weit ich gesehen habe, ausschließlich Lobeshymnen befinden (Kay Ray behält sich nämlich vor, die Kritiken persönlich frei zu geben).

Ich kann mir schwer vorstellen, das alle seine Zuschauer es toll finden, wenn er seinem Publikum mit herunter gelassener Hose minutenlang demonstriert, wie er mit seinen Genitalien ein Vogelgelege oder andere Bilder aus der Natur erstellen kann. Wie oft das Wort "ficken" gefallen ist, vermag ich nicht zu sagen. Nicht, dass es mich schocken würde, es ist schlicht die ordinäre Häufigkeit, die mich abstößt. Als dann nach der Pause Witze über Konzentrationslager gemacht wurden, war für mich ein Grad an menschenverachtender Geschmacklosigkeit erreicht, der in mir und meiner Begleiterin endgültig den Wunsch zum Verlassen der Veranstaltung hervorrief, was wir dann auch taten. Hätte Kay Ray das mit bekommen, hätte er uns wohl noch lautstark "Gesichtsfotzen" hinterher gerufen. Aber das hätten wir gerne in Kauf genommen. Hauptsache raus. Kay Ray hat seine Fangemeinde wie Mario Barth oder Michael Mittermeier. Ich gehöre nach dem gestrigen Abend nicht dazu.

» paul_panter » Beiträge: 1 » Talkpoints: 1,34 »


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