Private Tierpension oder Tierheim?

Ich will nächstes Jahr eine kleine Operation durchführen lassen, für die ich wenige Tage nach Hamburg fahren werde (3 bis 5 Tage), da der dortige Chirurg sehr gut sein soll.

Mein Hund braucht ja in den Tagen auch jemanden, der mit ihm raus geht und sich um ihn kümmert. Ich hatte überlegt, dass ich ihn mit nach Hamburg nehme und dort in einer Tierpension oder dem Tierheim unterbringe. Dann könnte ich ihn direkt auf dem Rückweg wieder mitnehmen und noch ein paar Tage Stadt-Urlaub in Hamburg oder ein paar Tage Urlaub an der Nordsee mit ihm machen.

Tierheime nehmen ja auch oft Pensionstiere auf. Auf der anderen Seite gibt es eben auch reine Hundepensionen. Welche Erfahrungen habt ihr mit diesen beiden Unterbringungsmöglichkeiten gemacht? Könnt ihr vielleicht sogar eine gute Unterbringungsmöglichkeit empfehlen, wo der Hund es wirklich gut hat für die paar Tage? Wo würdet ihr euren Hund eher abgeben, wenn ihr ins Krankenhaus gehen würdet und niemanden habt, der den Hund so lange nehmen kann (weil vielleicht schon andere Tiere da sind oder der Hund denjenigen nicht ernst nimmt)?

Ich habe ja ehrenamtlich in einigen Tierheimen schon gearbeitet und da waren teilweise auch Pensionshunde. Aber ich muss sagen, dass ich die Besitzer nicht verstehen konnte, dass sie ihre Hunde dort abgegeben haben. Die Tierheime sind meist überfüllt mit Tieren, die vermittelt werden müssen und Tiere, die nciht mehr vbermittelbar sind. Das Personal ist überfordert und deswegen ist ein Tierheim auch auf ehrenamtliche Mitarbeiter angewiesen, die aber auch nicht für alle Tiere Zeit haben. Da kommt ein Pensionstier wirklich zu kurz. Ich kenen jedenfalls kein Tierheim, wo ich meinen Hund abgeben würde. Auch wenn es nur eine Woche ist.

Tierpensionen sind da schon besser. Vor allem, weil sie sich wirklich für den einzelnen Hund Zeit nehmen können. Ich würde mir an deiner Stelle die Tierpensionen, die ortsmäßig für dich in Frage kommen persönlich ansehen und mit den Leuten sprechen, wenn du dich dafür entscheiden würdest, deinen Hund lieber in eine Tierpension zu bringen.

Als dritte Alternative wäre doch noch der private Tiersitter. Ich denke, dass es doch bestimmt in deinem Bekanntenkreis jemanden gibt, der deinen Hund für eine Woche nehmen würde oder jemand, der jemanden kennt, der einen Hund für eine Woche aufnimmt. Auch kann man mal eine Zeitungsanzeige aufgeben und nach einem Tiersitter für eine Woche suchen. Gib die Anzeige früh genug auf, damit der Hund sich durch Gassigänge schon an den tiersitter gewöhnen kann. So fällt ihm die Trennung von dir nicht so schwer.

Für mich käme nur die dritte Alternative in Frage, weil der Hund so auch den Tiersitter kennenlernen kann und nicht in eine neue Umgebung kommt und sich auch noch an eine neue Bezugsperson gewöhnen muss. Wenn der Tiersitter den Hund schon vor deinem Krankenhausaufenthalt mal mit zu sich nachhause nimmt, dann muss der Hund sich an nichts außergewöhnliches gewöhnen und er freut sich wahrscheinlich dann schon auf den Tiersitter. Diese Variante wäre wahrscheinlich auch preisgünstiger, wenn du einen Pauschalpreis ausmachst und das Futter mitgibst.

Warst du schon mal in einem Tierheim? Ich würde meinem Hund das nicht freiwillig antun und ihn ein paar Tage lang dort abgeben. Der Hund kommt in den Zwinger, der maximal ein mal am Tag gereinigt wird und es ist nicht gewährleistet, dass der Hund täglich ausgeführt wird (wenn zu wenig Gassigeher da sind), geschweige denn mehrmals täglich, wie es für den Hund sein sollte. Ich kann nicht verstehen, wie du das als Möglichkeit in Betracht ziehst und ich bezweifle, dass es in anderen Tierheimen großartig anders aussieht.

Eine Hundepension ist natürlich teurer als ein Abschieben ins Tierheim, dafür aber wenigstens etwas hundefreundlich. In Pensionen, die es hier so gibt, lebt der Hund dann mit im Haus und nicht im Zwinger und kann im eingezäunten Garten herumlaufen und man geht mit dem Tier Gassi. Würde die Tierpension in jedem Fall dem Tierheim vorziehen, sie aber in jedem Fall vorher besichtigen und schauen, ob der Hund sich da wohlfühlen kann.

Ich würde ehrlich gesagt eher eine Tierpension wählen, aus mehreren Gründen. Ich selbst habe bisher im Rahmen eines Schulausfluges das Tierheim bei uns im Ort besucht und ich muss sagen, dass ich nicht sonderlich begeistert war. Natürlich ist das nur eine ''Notlösung'', wenn man so will, die Tiere hier warten alle auf ein schönes zu Hause, aber dennoch wäre das nichts für mich. Die Hunde hier wurden zu mehreren in einem Raum gehalten, es gab Zwinger für Einzeltiere und welche für mehrere Tiere. Dann gab es einen gemeinsamen Platz für Auslauf, auf den die Hunde wohl täglich kamen, aber besonders toll sah das nicht aus und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Hunde da großartig viel Spaß dran hatten. Ich muss einfach ehrlich sagen, dass es mir irgendwie weh tun würde, den Hund dort zu lassen, weil ich mir dabei vorkommen würde, als würde ich ihn abschieben und wenn ich doch schon selbst den Eindruck habe, dass die Atmosphäre nicht sonderlich heimlich ist, dann muss das nicht unbedingt sein.

Die Tierpension bei uns habe ich dann auch schon einmal besucht, im Rahmen eines Praktikums für den Religionsunterricht. Ich habe hier mehrere Tage verbracht und muss sagen, dass es mir eigentlich sehr gut gefallen hat. Zunächst einmal waren für die jeweiligen Tiere immer extra Räume eingerichtet worden, Katzen hatten beispielsweise einen wirklich schön eingerichteten Raum und die Kleintiere auch. Hier war auch viel Platz für Auslauf. Die Hunde hatten draußen einen Schuppen in dem dann die Hundezwinger standen, die die Leute vorbeigebracht hatten und von hier aus wurden die Hunde dann auf die Wiese gelassen, die reichlich groß war und auf der doch tatsächlich extra ein kleiner aufblasbarer Kinderpool stand, in dem einige der Hunde begeistert plantschten. Es gab viel Hundespielzeug und überall Trinkmöglichkeiten, die Wiese war vor allen Dingen auch reichlich groß, so dass die Hunde dort rennen und herum tollen konnten.

Letztendlich aber denke ich mal, dass man nicht allgemein sagen kann, dass das eine oder andere besser ist, vielleicht gibt es gerade in Hamburg keine so schönen Tierpensionen, deren Besitzer nicht so passioniert und großzügig sind, wie die bei uns vor Ort und vielleicht gibt es dafür dann eben eher schöne Tierheime. An deiner Stelle würde ich mich als erster Mal ein bisschen im Internet erkundigen, hier gibt es beispielsweise ja teilweise auf den Websites der jeweiligen Einrichtungen auch schon Fotos zu sehen, über die man sich einen Eindruck machen kann und andernfalls solltest du dir vielleicht vor der OP einfach ein bisschen Zeit nehmen und dir die Einrichtungen in Hamburg erstmal anschauen und dann vor Ort entscheiden, in welche du deinen und bringst. Mir wäre dabei auf jeden Fall wohler, weil ich nicht wollen würde, dass mein Hund sich für die Zeit meiner Abwesenheit unwohl fühlt.

Ich habe schon öfters das Tierheim in unserer Nähe besucht. Ich muss ganz ehrlich sagen, so nette Leute da auch sind meinen Hund würde ich dort nicht abgeben. Bei uns hat jeder Hund einen eigenen Zwinger, dieser ist draußen und bedacht, allerdings haben die Hunde keine Möglichkeit rauszukommen, außer ein Mitarbeiter oder Freiwilliger tut dies mit ihnen, was meiner Meinung nach aber immer noch nicht sooft ist. Die Zwinger sehen dort eigentlich immer recht sauber aus und sie werden auch am Tag zweimal gesäubert, wobei die Hunde da auch raus können und auf einer kleinen Rasenfläche laufen können.

So ein Tierheim soll ja eine Übergangslösung sein und so wirkt es da eben auch. Zumal die Tierheime wenig Geld haben und es dann auch dementsprechend aussieht. Eine Tierpension hat meiner Meinung nach mehr Platz und Individualität zu bieten. Dort wird mehr auf das einzelne Tier geachtet und es werden auch in der Gruppe schöne Ausflüge gemacht. Ich habe da auch mal einen Bericht gesehen, über eine Tierpension in Hamburg. Dort hatte jeder Hund seinen eigenen Bereich und es wurde auch nur das gewünschte Futter gegeben. Die ganze Pension hat einen sehr guten Eindruck gemacht, leider fällt mir gerade absolut nicht der Name ein.