Wie überraschend sind die Noten Eurer Kinder?
Gerade kurz vor der Zeugnisausgabe hört und liest man immer wieder Tipps, die an Eltern aber auch Kinder gerichtet sind, wie man denn am besten mit einem schlechten Zeugnis umgehen solle. Dies Tipps sind sicher sinnvoll und auch richtig. Auf der anderen Seite frage ich mich dann auch immer, warum so etwas braucht. Wie schon im Thread Kopfnoten/Verhaltensbeurteilung - So ist mein Kind nicht
erwähnt, pflege ich einen recht guten Kontakt zu den Lehrern meiner Kinder und auch von meinen Kindern werde ich schon regelmäßig über erreichte Noten informiert. So sind deren Noten sind daher für mich kein großes Geheimnis. Es gibt nur minimal Überraschungen, wenn die Benotung zwischen zwei Noten schwankte. Aber das ist eher die Ausnahme und die Note kann ja nur eine Stufe schlechter sein als vielleicht erhofft.
Trotzdem lassen die Tipps aber vermuten, dass die Zeugnisse für manche Eltern eine echte Überraschung darstellen und dass nicht wegen einer falschen Übertragung der Noten sondern wirklich aus Unwissenheit. Daher interessiert mich einmal wie das bei Euch so ist. Sind Eure Noten für Eure Eltern eine Überraschung (gewesen)? Wie ist das bei den anwesenden Eltern? Wenn es eine Überraschung war, wieso ist das dann so?
Eigentlich waren wir nur von einem Fach überrascht, das war Sport. Eigentlich hatten wir hier mit einer besseren Note gerechnet, da mein Sohn eigentlich recht sportbegeistert ist und auch in seiner Freizeit recht mobil ist. Ansonsten aber wussten wir durch Elterngespräche und Tests, die wir unterschreiben mussten, was auf uns zu kam.
Ab einer gewissen Klassenstufe gab es bei uns immer Karteikarten, wo komplett alle Noten drauf standen. Das musste man dann von den Eltern unterschreiben lassen. Anschließend wurden die dann wieder eingesammelt und ein paar Monate später wieder ausgeteilt. Ich glaube, dass das ab der 9. Klasse so gemacht wurde. Die Noten waren auf jeden Fall nicht besonders überraschend für die Eltern.
Davon mal abgesehen muss man als Eltern ja aber auch die ganzen Arbeiten unterschreiben und wenn man 5 3er unterschreibt, dann weiß man doch, dass das Kind keine 1 bekommen kann. In Sport muss man nichts unterschreiben, dass ist dann sicherlich die Note, die überraschend sein darf. Aber sonst bin ich der Meinung, dass das Zeugnis für interessierte und halbwegs aufmerksame Eltern keine Überraschung sein kann.
Meine Eltern haben sich auch immer mal informiert (bei mir) wie es denn so läuft und wussten immer schon vorher, wie mein Zeugnis ausfallen würde. Aber wirklich schämen musste ich mich für mein Zeugnis eigentlich nie.
Bei uns gibt es Quartalsnoten, so das es keine Überraschungen geben kann. So bekommen wir das übliche Halbjahreszeugnis und das Zeugnis zum Abschluss der Klasse. Darüber hinaus bekommen wir dazwischen jeweils ein Zeugnis, welches den aktuellen Zustand beschreibt.
Eigentlich sollten die Noten kaum eine Überraschung bringen, außer in Sport, wo keine Arbeiten geschrieben werden. Man sieht ja die Arbeiten die geschrieben werden, die wir immer notieren. So wissen wir immer den Stand der Kinder.
Wer vom dem Zeugnis der Kinder komplett überrascht wird und das in jedem Fach, der macht in meinen Augen etwas verkehrt. Wie gesagt, in einigen Fächern werden keine Arbeiten geschrieben, so das es da immer eine Überraschung geben kann. Aber in allen anderen Fächern sehe ich das anders, denn da sind die Eltern gefragt, genug Interesse zu zeigen, damit sie immer auf den neusten Stand sind.
Ich war nur bei einer Tochter über die Sportnote überrascht. Da aber positiv, denn sie hatte eine Zwei bekommen und ich mit einer Drei gerechnet. Bei recht untalentierten Eltern wohl kein Wunder, wenn sie sich zwar gerne bewegt, aber eben dabei nicht unbedingt gute Noten bekommt.
Ansonsten waren die Zeugnisse meiner Töchter nicht überraschend, da ich ja die laufenden Zensuren von Tests her kenne. Da mir meine Töchter auch die Noten im mündlichen Bereich erzählen, konnte ich vorher in etwa abschätzen, was dann auf dem Zeugnis steht.
Diese Tipps, welche alle halbe Jahre kurz vor den Zeugnissen gegeben werden, brauche ich nicht. Denn meine Töchter berichten mir auch von schlechten Noten, weil sie deswegen keinen Ärger bekommen, sondern wir das in einem vernünftigen Gespräch zu Hause auswerten und Lösungen suchen, wie sie sich verbessern können.
Je älter die Kinder wurden, desto weniger war ich im Vorfeld über die Noten informiert, weil sie mir einfach nicht mehr alles sagten. Seit einiger Zeit bekommen die Schüler auf der Schule meines jüngsten Sohnes keine Zwischenzeugnisse mehr, sondern vorher schon Zwischenberichte, wo wirklich alle Noten, auch die einzelnen, erzielten, mündlichen Noten aufgelistet sind. Dieser Zwischenbericht sorgte in der zehnten Klasse bei meinem jüngsten Sohn für eine unangenehme Überraschung. Es waren einige Fünfer enthalten, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Gott sei Dank konnte er sich im Verkauf des Schuljahres wieder fangen.
Ansonsten nehme ich die Noten auch nicht so wichtig. Solange die Kinder durchkommen und noch einen kleinen Puffer haben, ist es mir egal, ob meine Kinder eine Zwei oder Drei haben. In gewissen Fächern akzeptiere ich auch Vierer. Ich weiß mittlerweile, dass die Noten in der Schullaufbahn je nach Interesse, Engagement und Lehrer sehr stark schwanken können. Die mündlichen Noten weiß ich eigentlich nie.
Mein ältester Sohn ist zum Beispiel in der Kollegstufe des Gymnasiums erst aufgeblüht, mein Zweiter war immer ein pedantischer Musterschüler und hat dann in der letzten Klasse seine Krise gehabt. Außerdem sagen die Noten gerade in so Fächern wie Sport, Musik und Kunst nichts über das Talent eines Kindes aus. Mein total unsportlicher, ältester Sohn hat in Sport eine Eins gehabt, weil er einmal ein tolles Referat übers Kugelstoßen gehalten hat, hätte aber Probleme, eine Kugel überhaupt aufzuheben. Mein jüngster, total sportlicher Sohn (Taekwondo) hatte einmal ein Fünf, weil er zu oft geschwänzt hat und keine Notengebung möglich war. Über diese Noten war ich vorher nie informiert, habe sie aber auch nicht ernst genommen.
Mein Neffe hatte in Musik immer eine Drei, hat aber ein Musikstudium erfolgreich abgeschlossen und ist nun Konzertmeister. Seine Mutter war immer im Detail über alle Noten informiert und ich weiß noch, dass sie sich über die Musiknote immer aufgeregt hat.
Meine Noten waren in den letzten Jahren der Schule keine große Überraschung mehr, da wir sowieso alle Noten schon vorher erfahren haben und die Lehrer diese quasi mit uns abgesprochen haben. In der Unterstufe war es aber manchmal schon eine kleine Überraschung, welche Noten man nun in einem bestimmten Fach hat. Meine Eltern sind damals bei einer Geschichtsnote aus allen Wolken gefallen, genauso wie ich selber aber auch. Denn wir hatten einen Test geschrieben, in dem ich eine 2 hatte. Dazu kam noch das Heft, wo ich auch eine 1 aufzuweisen hatte. Im Unterricht war auch immer ganz in Ordnung, so dachte ich jedenfalls.
In der mündlichen Mitarbeit hatte ich zum Halbjahr hin eine 3 und im zweiten Halbjahr dachte ich eigentlich, dass ich genauso gut gewesen wäre. Allerdings habe ich dann auf dem endgültigen Zeugnis eine vier gehabt und das hat mich doch ziemlich geschockt. Die Begründung für die Note war auch alles andere als sinnvoll, aber da es sowieso in der Unterstufe war, habe ich mir da nichts drauf gemacht, denn die Zeugnisse spielen ja nachher sowieso keine Rolle mehr.
Bei mir ist das so, dass ich früher eher ein Schüler war, der die Schule nicht sehr ernst genommen hat und deswegen sahen die Noten auch nicht sehr super aus. Außerdem war es so, dass ich meine Eltern meine Noten nicht gezeigt habe oder gelogen habe, dass es für mich besser aussah, als es überhaupt war. Allerdings kam dann der Schock, als ich das Zeugnis bekommen habe.
Jetzt habe ich mich allerdings zusammengerissen und habe mein Realschulabschluss so gut gemacht, dass ich das Abitur doch noch machen kann. Meine Eltern waren natürlich sehr stolz auf mich und ich muss sagen, dass ich das ohne meine Eltern das nicht hin bekommen hätte. Dafür bin ich auch sehr dankbar und bin froh, dass sie nie aufgegeben haben.
Wir haben das jetzt so geregelt, dass ich jede Prüfung oder jeden Test zu Hause vorzeige, auch wenn die Note nicht so super ist. Außerdem sage ich meinen Eltern immer, wenn eine Prüfung oder ein Test ansteht, damit sie auch wissen, dass ich ein bisschen mehr lernen werde oder ähnliches.
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