Sollten Selbstständige PKW privat oder über Firma anmelden?
Als Pender bekommt man ja 30 Cent pro km Fahrtweg erstattet. Also „erstattet“ ist vielleicht falsch formuliert, man kann diesen Betrag eben bei der Steuererklärung geltend machen und dadurch die Höhe der Einkommenssteuer drücken bzw. etwas zurück bekommen. Eigentlich ist das doch recht viel oder? Denn das Auto, welches ich benutze, fährt mit Benzin für 50 EUR etwa 400 km. Also habe ich ja für einen gefahrenen Kilometer Kosten von 12 Cent – weniger als die Hälfte der Pendlerpauschale, ich bekomme also viel mehr als ich tatsächlich verbrauche.
Das erscheint mir schon richtig viel. Wenn man hingegen als Selbstständiger einen Wagen über die Firma laufen lässt, kann man zwar alle tatsächlichen Kosten für diesen geltend machen, muss aber die private Nutzung mit einem Prozent des Neuwagenwerts versteuern. Eigentlich ist das doch total ungünstig, denn wenn man nun einen Gebrauchtwagen über die Firma laufen lässt, dann hat der vielleicht nur 10.000 EUR gekostet, aber die 1-Prozent-Regelung bezieht sich dann trotzdem auf den neuen Wert, den der PKW früher mal hatte. D.h. es macht doch eigentlich gar keinen Sinn, wenn man selbstständig oder nebenberuflich selbstständig ist, ein Auto als Firmeneigentum laufen zu lassen. Da bekommt man doch viel weniger heraus. Oder liegt da irgendwo ein Fehler in den Überlegungen vor? Hat das denn einen Vorteil, es anders zu machen, wenn man die Wahl hat?
Zitronengras hat geschrieben:Denn das Auto, welches ich benutze, fährt mit Benzin für 50 EUR etwa 400 km. Also habe ich ja für einen gefahrenen Kilometer Kosten von 12 Cent – weniger als die Hälfte der Pendlerpauschale, ich bekomme also viel mehr als ich tatsächlich verbrauche.
Was ist mit den Kosten für Steuern und Haftpflichtversicherung? Was ist mit Kosten für die nötigen Reparaturen oder Wartungsarbeiten? Was ist mit dem Wertverlust? Ich denke, wenn Du das alles hinzurechnest, dann kommst Du auf einen ganz anderen Betrag.
Dann ist es so, dass auch Selbstständige die 30-Cent-Regelung für Fahrten mit Privat-PKWs geltend machen können. Allerdings darf diese Nutzung ein bestimmtes Maß nicht überschreiten, sonst gehört der PKW eben ins Betriebsvermögen.
Außerdem kann man ein bei einem Geschäftswagen auch ein Fahrtenbuch führen und die beruflich veranlassten Kosten auch entsprechend geltend machen. Das ist in der Regel wirklich günstiger, aber eben auch um einiges aufwändiger. Es lohnt sich aber, das einmal für einen Zeitraum auszuprobieren, ob das auch im konkreten Fall steuerlich Sinn macht.
Ich bin auch der Meinung, dass du bei der Pendlerpauschale nicht nur die reinen Fahrtkosten sehen darfst. Denn mit der Pauschale von 30 Cent pro Entfernungskilometer müssen alle laufenden Kosten abgedeckt sein. Ausnahmen sind dabei nur Unfallschäden auf dem Arbeitsweg, welche extra angegeben werden können.
Ich bin ja nun auch selbständig und mein Fahrzeug gilt als privates Auto, welches für berufliche Fahrten genutzt wird. Dazu kann ich pro gefahrenen Kilometer 30 Cent ansetzen. Allerdings müssen da eben auch alle Nebenkosten, wie Versicherungen, Steuern und auch Reparaturen abgedeckt sein. Wobei es auch auf andere Belange ankommt, ob man ein Fahrzeug als Privatsache belässt oder als Firmenfahrzeug abrechnet.
Welche Variante dabei günstiger ist, kann am Ende eigentlich nur der Steuerberater einschätzen, da es eben auch mit Abschreibungen zu tun hat. Nur was will man abschreiben, wenn eine Firma noch recht jung ist und dadurch keine bis wenig Gewinne abwirft?
Was ist mit den Kosten für Steuern und Haftpflichtversicherung? Was ist mit Kosten für die nötigen Reparaturen oder Wartungsarbeiten? Was ist mit dem Wertverlust? Ich denke, wenn Du das alles hinzurechnest, dann kommst Du auf einen ganz anderen Betrag.
Ja, das müsste man noch einbeziehen. Also KFZ-Steuern würde ich so auf 100 EUR schätzen und KFZ-Versicherung vielleicht 500 EUR im Jahr. Hängt ja auch alles etwas davon ab, welches Modell man hat usw. Wenn man eine Fahrstrecke von 10.000 km im Jahr annimmt und 12 Cent pro km Benzinkosten, wären das dann insgesamt 1800 EUR Kosten. Die könnte man, würde der Wagen über die Firma laufen, so geltend machen. Allerdings müsste dann die private Nutzung mit einem Prozent des Neuwertes versteuert werden, das wäre dann bei dem Modell was mir so vorschwebt pro Monat 300 EUR, die man abziehen müsste, insgesamt 3600 EUR im Jahr für Privatfahren – da resultiert ja ein dickes Minus, d.h. es müsste nachgezahlt werden.
Außerdem kann man ein bei einem Geschäftswagen auch ein Fahrtenbuch führen und die beruflich veranlassten Kosten auch entsprechend geltend machen. Das ist in der Regel wirklich günstiger, aber eben auch um einiges aufwändiger. Es lohnt sich aber, das einmal für einen Zeitraum auszuprobieren, ob das auch im konkreten Fall steuerlich Sinn macht.
Das stimmt schon, Fahrtenbuch ist aber wirklich sehr aufwändig. Ich musste früher mal so was für einen Firmenwagen führen und ich hab es jedes Mal vergessen, das pünktlich auszufüllen und dann am Monatsende nachgetragen; das war schon immer eine unschöne Aufgabe.
Zur Abschreibung habe ich hier eine schöne Beschreibung gefunden. Auch gibt s dazu spezielle Rechner. Würde demnach ein Gebrauchtwagen 10.000 EUR kosten, könnte man pro Jahr etwa 1500 EUR absetzen. Aber damit ist es immer noch ein Minusgeschäft wegen der Versteuerung der Privatfahrten.
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