Definition von Dystopien, was ist das?

vom 26.07.2012, 08:04 Uhr

Beere und auch Cloudy24 haben Dystopien in anderen Threads angesprochen. Mir ist der Begriff ehrlich gesagt absolut nicht geläufig und würde daher gern wissen, worum es sich bei Dystopien genau handelt und wie man eben Dystopien definiert. Findet man Dystopien eher in der Literatur vor, oder kann man auch sagen, dass sie bei Filmreihen ebenfalls stattfinden? Was macht eine Dystopie genau aus?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Da bei dir offensichtlich das Internet ausgefallen ist, versuche ich dir mal zu helfen. Vielleicht kennst du aus der Literatur oder von Filmen folgende Titel: Brave New World (Aldous Huxley), 1984 (George Orwell) oder Fahrenheit 451 (Ray Bradbury). Diese Bücher muss man gelesen haben, oft begreift man aber erst im erwachsenen Alter, was die eigentlich bedeuten oder sagen wollen.

Vielleicht schwant dir nun schon, was eine Dystopie ist. Im Grunde das Gegenteil einer Utopie. Es geht immer um den Entwurf neuer Gesellschaften, aber vor allem negativer Gesellschaften. Sinn der Sache ist es immer, die Menschen durch den Entwurf einer negativen Welt vor bestimmten gesellschaftlichen Entwicklungen zu warnen. Nimm nur "1984" und vergleiche die Weitsicht Orwells mit der jetzigen Realität. Ende der 40er Jahre war sein Entwurf im Grunde Science Fiction, aber man muss sagen, Orwell war in dieser Hinsicht ein Genie.

Ich finde eigentlich nicht, dass es eine Zunahme von Büchern oder Filmen in diesem Bereich gibt. Die hat es immer gegeben, aber es mag sein, dass in Zeiten von gesellschaftlichen Krisen - und in einer solchen stecken wir derzeit tief drin - tatsächlich ein Mehrangebot vorhanden ist. Kann aber auch sein, dass sich einfach nur die Aufmerksamkeit dafür erhöht und vorhandene Dystopien nun stärker in den Fokus geraten.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe aus Verlagskreisen gehört, dass das Thema Dystopie eigentlich schon wieder durch ist, was mich eigentlich auch wundert, denn ich lese meist Fantasy und an mir ist das Thema vorbeigegangen. Den Trend erkennt man aber auch in Hollywood, guck dir "die Tribute von Panem" an oder auch die Batman-Trilogie hat man in diese Richtung aufgebaut. Selbst in Harry Potter lassen sich Ansätze finden. Ich glaube bei solchen Trends gehen die Medien Hand in Hand.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Das mit dem Gegenteil der Utopie ist immer schnell gesagt, aber dazu müsste man ja dann auch erst mal genau wissen, was das im Detail genau bedeutet. Kann man so erklären, finde ich jetzt aber nicht wirklich geschickt.

Das Schema F, von dem es wie in jedem Genre natürlich zahlreiche kleinere oder größere Abweichungen gibt, sieht folgendermaßen aus. Die Geschichte spielt in der Zukunft oder in einer alternativen Zeitlinie. Dort hat es in der Vergangenheit irgendwann eine Katastrophe gegeben, die zu einem gesellschaftlichen Umsturz geführt hat. Das Resultat ist dann entweder eine autoritäre bis diktatorische Regierung oder aber das Fehlen einer Regierung und andere Kräfte, die dann an eine Autoritätsposition inne haben. Und dann braucht die Geschichte natürlich auch einen Helden. Das ist in der Regel jemand, der eine niedrigere Position in der Gesellschaft inne hat, der die Missstände bemerkt und der sich dagegen auflehnt.

Wie ich schon in dem anderen Thema geschrieben habe fallen wirklich sehr viele Science Fiction Romane und natürlich auch Filme in diese Kategorie, zumindest in Ansätzen. Die Gesellschaftskritik steht zwar nicht immer so zentral im Mittelpunkt, aber man findet es in dem Genre schon sehr häufig, dass sich die Lebensbedingungen für den Durchschnittsmenschen auf der Erde nicht zum Besseren entwickelt haben.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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