Gibt es immer weniger Bastelgeschäfte?
Manche Sachen bekommt man sicherlich auch im Baumarkt. Ich habe mich vor Jahren mal bei Obi umgesehen und war erstaunt. Aber sie bieten im Endeffekt nur Grundmaterialien und die Sachen, die eben aktuell sind an. Grundartikel bietet in der Regel auch Schreibwarenfachgeschäfte an. So etwas gibt es bei uns aber nicht mehr wirklich. Auch Karstadt hat einiges an Bastelmaterial. Wäre nur schön, wenn man dort alles an einem Ort bekommen würde, was leider nicht der Fall ist. Papiere gibt es eben bei Schreibwaren. Zubehör zum Filzen in der Kurzwaren- und Stoffabteilung.
In meiner Jugend gab es hier auch mehr Wollgeschäfte. Die haben sich auch stark minimiert. Wolle Rödel, die in Deutschland eher fast eine Kette sind, gibt es bei uns. Wobei die früher nur eigene Wolle hatten. Mittlerweile habe die teilweise auch andere Marken im Angebot. Der Laden zieht allerdings alle paar Jahre um. Allerdings verkaufen dort Leute, die auch wissen was sie tun. Leider ist meistens nur eine Verkäuferin da, die dann eben auch ausführlich was auf Anfrage erklärt. Was zur Folge hat, dass die Kunden, die nur bezahlen wollen, sich an der Kasse stauen.
Ansonsten gibt es, so weit ich das weiß, noch ein weiteres Geschäft, die aber eher speziellere Wolle anbieten. Da bin ich weniger die Zielgruppe, da mir das dann doch zu teuer ist. Deshalb weiß ich auch nicht, wie das Personal in dem Geschäft ist. Scheint aber zu laufen.
Früher gab es hier einen Stoffladen, über mehrere Geschosse. Da fand man alles mögliche an Stoffen und natürlich auch Zubehör. Der Laden schloss, weil die Besitzer zu alt waren. Laut Presse sagten die Angestellten, der Laden wäre eine Goldgrube. Ich verstehe bis heute nicht, warum sich die Angestellten nicht zusammen getan haben und den Laden übernommen haben. Ich vermisse das Geschäft sehr.
Eine der Angestellten hat sich selbst ständig gemacht und betreibt seit dem ein Fachgeschäft für Kurzwarenartikel. Also Knöpfe, Nähutensilien, wie Garne, Nadeln und so weiter. Das Geschäft scheint zu laufen. Die sind vor wenigen Jahren in ein größeres Ladenlokal gezogen. Und da fällt mir gerade ein. Der Laden in dem die nun drin sind, da war früher auch ein Wollladen drin. Dort bin ich sehr gerne hingegangen.
Vor etwa zwei Jahren hat hier wieder ein Stofffachgeschäft aufgemacht. Liegt aber wenig abseits, sonst würde ich da öfters mal nur zum Schauen hingehen. Die Auswahl ist relativ groß. Allerdings halt auch viel Saisonware. Und die haben ein wenig den Schwerpunkt auf Patchwork. Reine Patchworkstoffe sprechen mich ehrlich gesagt weniger an, auch wenn ich Patchwork durchaus auch mache.
Ich gehe dort ab und an mal hin, falls ich wirklich mal was brauche. Da ist mir die Auswahl bei Karstadt zu klein. Irgendwie ist in dem Stoffladen aber nie viel los. Kann aber sein, dass sich die Einkaufszeiten eher in den Zeiten bewegen, in denen ich nicht dort bin. Da es das einzige richtige Stoffgeschäft vor Ort ist, wird es aber sicherlich bleiben. Ein ganz kleines Stoffgeschäft gibt es noch. Das besteht an sich nur aus einem großen, immer vollen, Tisch und vier Regalen. Alles beladen mit Stoff. In Ruhe umsehen ist da nicht. Deshalb war ich da noch nie drin.
Zu dem Bedauern das Bastelgeschäfte schließen. Basteleien die scheinbar zurzeit In sind, ist Karten basteln. Das Material dafür wirft aber nicht wirklich viel Geld ab. Hier kostet ein Bogen Papier unter 50 Cent. Und die Regale dafür nehmen enorm viel Platz weg.
Ich kann verstehen, dass einige auf die Möglichkeiten im Internet ausweichen. Aber gerade Stoff oder auch Papier, habe ich gerne erst mal in den Fingern. Ich sehe es gerne erst mal an, da es doch Farbabweichungen gibt. Zu den genannten Portokosten kann ich nur sagen, wenn man sucht, findet man auch Anbieter, die ab einem Bestellwert von X Euro eben auch kostenlos versenden. Da viele Grundmaterialien, wie eben Papiere, nur wenig Geld kosten, kommt man schwer über den Bestellwert. Aber der Aufwand beim Verpacken ist auch nicht unbedingt zu verachten.
Bei mir in der Nähe gibt es einen großen Obi Baumarkt. Der hatte bisher auch eine Bastelecke. Dort bekam man wie bereits beschrieben zwar auch nur eine Grundausstattung, aber eben immerhin. So, dieser Baumarkt wurde heuer im Frühling neu renoviert und sogar um einiges vergrößert. Dennoch hat die Bastelecke nun scheinbar keinen Platz mehr gefunden oder warum auch immer, jedenfalls gibt es die dort nicht mehr. Sehr schade. Das war bisher eigentlich die einzige Möglichkeit ohne Internet in meiner Gegend an Bastelsachen zu kommen. Die wurde aber nun eben scheinbar auch eliminiert.
Und die Versandkosten kann ich vom Prinzip her schon durchaus nachvollziehen. Die sind durchaus berechtigt und ich kenne durchaus auch einige Internetanbieter, die ab einem bestimmten Betrag dann kostenlosen Versand anbieten. Problem ist, dass dieser Betrag meistens so rund ab 70 Euro oder so ist. Also nicht gerade wenig. Wenn ich dann aber eben nur rasch zwischendurch etwas brauche, so wie derzeit eben dieses Sock-Stop oder eben Latexmilch, dann möchte ich nicht gleich um 70 Euro was einkaufen und wenn ich dann mehr Porto als Warenwert zahle, dann vergeht es mir eben auch, auch wenn ich die Portokosten durchaus gerechtfertigt sind. Der Verkäufer hat ja auch nichts davon, wenn er mehr Portokosten zahlen muss, als den Warenwert.
In so einem Fall würde ich eben ein Bastelgeschäft oder dergleichen sehr nützlich finden. Aber wie littleSister auch bereits beschrieben hat: Natürlich ist das Internet oft sehr nützlich. Ich greife auch immer wieder gerne darauf zurück, aber vieles möchte man vorher eben erst einmal angreifen oder direkt ansehen, eben weil es oft zu Farbabweichungen oder dergleichen kommen kann.
Je nach dem was man braucht, kann man aber auch ganz andere Wege gehen, um an die Sachen offline zu kommen. Da ja scheinbar wirklich kein richtiger Bastelladen vor Ort ist, denke ich aber, diverse Grundmaterialien wird man in einem Schreibwarengeschäft bekommen. Mir fallen da spontan Sachen ein, die über den Grundbedarf für Schüler hinaus gehen ein. Wie eben Blöcke mit Tonpapier, Motivstempel, Motivlocher. Wenn die Sachen nun nicht gerade von Pelikan oder ähnlichen Firmen sind, kann man sich auch mal kundig machen, wer die Zulieferfirma ist. Sprich, wer dem Geschäft die Waren liefert. Denn die werden an sich eher selten direkt ab Werk gekauft.
Gerade kleinere Geschäfte schauen dann schon mal in einen Katalog, ob nicht einer der Zulieferer eben auch anderes Material hat. Zumindest mein Bastelladen bestellt auch mal direkt auf Kundenwunsch. Es muss halt in irgendeinem Katalog der Zulieferfirmen drin sein. Und ich gehe mal davon aus, dass nicht alle Schreibwarenläden ihren Bedarf rein über Großmärkte einkaufen, sondern auch Kataloge haben, aus denen sie bestellen können. Fragen kostet ja nichts.
Bastelsachen wie Papier und so weiter bekomme ich in meiner Gegend schon. Bei mir in der Gegend gibt es sowohl einen Libro als auch einen Pagro. Beide bieten ja auch durchaus Bastelbedarf an, der sich dann aber meiner Meinung nach schon sehr auf den Papierbereich beschränkt. Will ich dort eben so eine Latexmilch oder auch Filz oder dergleichen bestellen, geht das nicht, eben weil es nicht im Katalog ist. Will ich dort eine Wolle zum Stricken kaufen, geht das auch nicht. Perlen oder dergleichen gibt es in minimalistischer Auswahl, Nachbestellungen oder dergleichen werden jedoch nicht angenommen.
Motivstempel und dergleichen gibt es hier auch. Also eben alles, was man in einem Papierfachgeschäft auffinden kann. Libro und Pagro sind im Endeffekt ja auch für Papier, Büro und Co zuständig. Bastelbereich streifen sie durchaus auch, aber es bleibt meiner Meinung nach eben beim Anstreifen.
Ich kann deine Beobachtungen auf jeden Fall bestätigen. Ich kann mich spontan an ein Bastelgeschäft und zwei Wollgeschäfte erinnern, die geschlossen haben, seit ich an meinem aktuellen Wohnort wohne und außerdem hat ein Baumarkt seine Bastelabteilung aufgelöst. Wenn ich jetzt mehr als die Standardsachen will, muss ich in die Nachbarstadt fahren, wo es ein großes Geschäft mit allen möglichen Farben, Künstlerbedarf und eben auch Bastelartikeln gibt. Der Vorteil ist allerdings, dass die Sachen dort teilweise deutlich billiger sind als in den Geschäften in meiner unmittelbaren Umgebung, von daher lohnt sich die Fahrt dann meistens schon.
Sicher wird inzwischen viel im Internet gekauft, aber ich denke nicht, dass das unbedingt immer der Grund ist, warum solche Geschäfte schließen. Die klassischen Bastel,- und Handarbeitsgeschäfte werden ja meistens vom Inhaber selber betrieben und wenn sich dieser keinen Nachfolger findet muss das Geschäft zwangsläufig schließen. Und ein neues Geschäft zu eröffnen ist natürlich immer mit einem gewissen Risiko verbunden und die Frage ist natürlich, ob man sich dann unbedingt für ein Bastelgeschäft entscheidet. Das gilt ja nun nicht gerade als angesagt und cool.
Vor wenigen Wochen erst hat der letzte örtliche Bastelladen geschlossen. Allerdings hat das Haushaltswarengeschäft von nebenan in das Gebäude des ehemaligen Bastelgeschäfts erweitert und auch eine kleine Bastelecke beibehalten. Aber der eigentliche Bastelladen, der existiert nun nicht mehr.
Ich denke, dass sich diese Läden im Zeitalter des Internets einfach nicht mehr durchsetzen können. Ich kenne auch nur wenige Leute, deren Hobby wirklich noch das Basteln ist und die deshalb regelmäßig neues Bastelmaterial benötigen, was sie im Bastelladen kaufen müssten. Meistens sucht man nach etwas speziellem, was das Geschäft gar nicht regulär führt, da einfach die Nachfrage zu gering ist. Zumindest erging es mir immer so. Somit war ich dazu gezwungen, mir meine Materialien im Internet zu beschaffen und ich kenne viele andere Menschen, die es auch so machen. Vor allem, weil der örtliche Bastelladen noch Artikel geführt hat, die mit D-Mark Preisen ausgezeichnet gewesen sind. Es handelte sich in der Produktpalette zu einem recht großen Teil um Ladenhüter und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Laden einen guten Gewinn abgeworfen hat.
Bei anderen Bastelläden wird es wohl ähnlich aussehen. Der einzige Bastelladen, den ich jetzt noch kenne, ist in einer größeren Stadt. Es ist auch nur ein kleinerer Laden und er ist der einzige, den ich in dieser Stadt kenne. Schließlich führen mittlerweile gerade in Städten die größeren Einkaufsläden schon ein recht gutes Sortiment an Bastelbedarfsartikeln. Das verdrängt die Sezialgeschäfte natürlich noch einmal zusätzlich.
Ich muss sagen, dass ich das hier eigentlich nicht bestätigen kann. Wir haben schon seitdem ich denken kann, ein riesiges Bastelgeschäft in der nächsten Stadt und mehrere kleinere in der Umgebung. In den letzten Jahren hat eins geschlossen, aber dafür habe ich dann einige zeit später ein neues entdeckt. Allerdings muss ich sagen, dass ich meistens eben solche Sachen im Schreibwarenladen kaufe, da ich auch ein totaler Stiftefreak bin und dann eben lieber dort stöbern gehe.
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