Wann lügt ihr und in welchen Situationen ist es angebracht?
Niemand gibt gerne zu, dass er gelogen hat und wenn eine Lüge durchschaut wurde, fühlt man sich unangenehm und meistens versucht man sich herauszureden und die Situation zu entschärfen. Dieses Thema hat mich dazu gebracht zu fragen, in welchen Situationen ihr lügt und wann Lügen akzeptabel sind. Was sind für euch eigentlich Notlügen und erinnert ihr euch, wann ihr zuletzt gelogen habt? In welchen Situationen lügt ihr euren Partner, eure Freunde oder auch eure Eltern an?
Meine letzte Lüge war am Wochenende, ich war auf einem Festival gewesen und ein Mann hat sich für mich interessiert. Ich habe später behauptet, dass ich nicht an einer Beziehung interessiert bin, weil diese mich durch die ganzen Lügen fertig gemacht hätte. Eigentlich bin ich in einer festen Beziehung, hatte aber keine Lust auf ein unglaubwürdiges Grinsen und die Frage, wieso mein Freund mich nicht begleitet. Ich dachte, es wäre die schnellste Alternative um dieses Gespräch zu beenden. Ich denke normalerweise wäre ich gegangen, aber ich saß fest, da ich auf meine Freundin gewartet habe.
Eine Freundin habe ich zwei mal angelogen, weil ich angeblich keine Zeit, ausgebucht bin oder kein Geld hatte. Meiner besten Freundin sage ich mit "kein Bock" ab und sie weiß, dass ich einen faulen Tag in meinem Bett oder vor dem Computer verbringe. Sie versteht es und sagt mir auch offen und ehrlich, dass sie zu faul ist oder keine Lust hat. Meine andere Freundin ist in dieser Hinsicht sehr sensibel und nimmt das persönlich und zerbricht sich darüber tagelang den Kopf. Sie denkt, dass ich keine Lust auf sie hätte und weint sich zu Hause die Augen aus. Vielleicht ist das keine Entschuldigung für eine Lüge, aber ich möchte nicht, dass es Menschen wegen mir schlecht geht.
Was denkt ihr über meine Lügen? Sind das eigentlich Notlügen oder sind sie unnötig? Wie oft bleibt ihr bei der Wahrheit, vor allem wenn jemand euch persönliche oder unangenehme Fragen stellt?
Ich lüge manchmal vor wichtigen Prüfungen, zum Beispiel bei den Führerscheinprüfungen. Schon vor der theoretischen Prüfung habe ich kaum jemandem davon erzählt, wenn jemand gefragt hat, was ich an diesem Tag vor habe, gab ich immer einen Arzttermin als Ausrede an. Im Nachhinein habe ich meine Freunde natürlich darüber aufgeklärt.
Einige meinten dann, ich hätte das ruhig auch schon vorher erzählen können und fühlten sich scheinbar etwas hintergangen, aber damit hätte ich mir wahrscheinlich noch mehr Druck gemacht und darauf wollte ich verzichten. Somit wussten nur meine Eltern und mein Freund davon, ein guter Freund von mir hat es wohl geahnt, denn er fragte mich am nächsten Tag wie es gelaufen ist.. Wahrscheinlich werde ich es vor der praktischen Fahrprüfung wieder so handhaben. Die ist in wenigen Tagen und bisher wissen wieder höchstens eine Hand voll Personen davon.
Meine Eltern lüge ich mittlerweile nicht mehr so oft an wie früher . Damals waren es kleine Notlügen, wenn ich weggehen wollte oder mit Freunden feiern wollte, obwohl ich eigentlich nicht durfte. Das gehört wohl zu jeder Jugend dazu. Heute lüge ich sie eigentlich nicht mehr an, außer wenn meine Mutter mich fragt, wie es mit meinem Freund läuft. Momentan läuft es eben nicht sehr gut und das geht auch schon eine Weile so, allerdings habe ich noch nie so einen guten Draht zu meiner Mutter gehabt, dass ich mit ihr über meine Beziehungsprobleme reden könnte, daher winke ich lieber ab und sage, dass alles relativ in Ordnung sei. Ich habe ihr zwar gesagt, dass es nicht optimal läuft, aber auf das Berichten von Details möchte ich lieber verzichten.
Also ich muss da ganz klar in zwei Zeitabschnitten unterteilen. Als Kind im Alter von ca. 10 Jahren habe angefangen meine Mutter recht häufig anzulügen. Sie hatte damals eine sehr seltsame Methode mich zu "erziehen" und so hatte ich oft Angst vor ihr. Ich habe öfter Mal im Sommer vor lauter Spieltrieb mit Freunden die Uhrzeit vernachlässigt. Zudem kommt ja auch dazu, dass es im Sommer recht lange hell ist und man sich als Kind oftmals an die beginnenden Dämmerung orientiert. Nicht selten kam es auch dazu , dass meine Mutter mir, als zeitliche Richtlinie, gesagt hat ich soll nach Hause kommen wenn es dunkel wird. Da die Strafen meiner Mutter nicht selten übers Ziel hinaus schossen und überhaupt nicht im Verhältnis zu meiner zeitlichen "Sünde" standen, fing ich an mir irgendwelche Ausreden einfallen zu lassen wenn es mal wieder später wurde. Ich erinnere mich sogar daran, dass ich meine Uhr verstellt habe und auf "doof" getan habe. Leider funktionierte das nach dem zweiten Mal nicht mehr.
Ich hatte auch mal eine Partnerin die so eifersüchtig war, auf jede Frau mit der ich mich getroffen habe, dabei machte sie auch keinen Unterschied ob gute Freundin oder Ex-Freundin mit der man eine Freundschaft aufgebaut hatte, dass ich ihr irgendwann nicht mehr gesagt habe wenn ich mich anderweitig verabredet hatte. Ich war den Stress irgendwann einfach leid und log sie dann auch bewusst an wenn sie mich fragte wo ich war.
Im Laufe meines Lebens gab es immer mal Fälle in denen ich etwas bewusst nicht gesagt habe, was ja auch gerne und streng genommen als "Lüge" betrachtet wird, oder mir eine Ausrede für irgendwas hab einfallen lassen. Mittlerweile hat sich das aber sehr verändert. Ich bin niemanden mehr Rechenschaft für irgendetwas schuldig außer mir selber gegenüber. Ich sehe daher keinen Grund mehr zur Lüge, schon gar nicht im privatem Umfeld. Ich will mich nicht davon frei sprechen, keine Notlügen zu gebrauchen, sowas würde mir aber vermutlich eher im "öffentlichen" Rahmen einfallen.
Als Beispiel würde mir da einfallen, wenn ich mal zur Arbeit zu spät kommen sollte weil ich verschlafen habe, dann würde ich vermutlich eher etwas anderes sagen, auch wenn man unter der Hand wüsste, dass das vermutlich nur ein Vorwand ist. Wer gibt vor seiner Arbeitsstelle schon gerne zu, dass man verschlafen hat.
Ein anderes Beispiel wäre, wenn ich mit einer Frage bedrängt werde, wo offensichtlich ist, dass ich dazu keine Antwort geben möchte und wo ich auch der Meinung bin das es niemanden etwas angeht, in dem Falle würde ich mich sicher auch in irgendeiner Form rauswinden. Grundsätzlich kann ich aber von mir behaupten, dass ich weder etwas von Lügen halte, weder selber zu lügen noch angelogen zu werden. Menschen die sich solch einer Eigenschaft bedienen sind ganz schnell aus meinem Umfeld verschwunden.
Ich denke, dass es einfach gewisse Situationen gibt, in denen Lügen angebracht sind. Diese Lügen werden Notlügen genannt und diese dienen dazu, dass man anderen Menschen nicht so direkt die Meinung sagen muss, damit man sie nicht verletzen muss. Diese Lügen sind, meiner Meinung nach, manchmal in Ordnung, solange man sie nur dosiert einsetzt. Natürlich ist es so, dass es immer besser ist, wenn man die Wahrheit sagt. Aber ich denke auch, dass man lieber zu einer Notlüge greifen sollte, bevor man die Gefühle der anderen Person zu sehr verletzt. Das ist manchmal für beide Parteien das Beste.
Jedoch denke ich, dass man immer die Wahrheit sagen sollte, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Es gibt ja nicht umsonst diese ganzen Sprüche wie "lügen haben kurze Beine" und auch noch ein paar andere. Es gibt auch viele Fabeln und Geschichten darüber und meist ist es ja doch so, dass man, wenn man eine Person anlügt, die nächste auch anlügen muss und am Ende verstrickt man sich in einem riesigen Netz aus Lügen, aus dem man vielleicht nicht mehr herauskommt. Am Ende hat man dann mehr Leute verletzt als man es getan hätte, wenn man einmal die Wahrheit sagen würde.
Zu meiner besten Freundin zum Beispiel kann ich aber immer ehrlich sein. Wenn ich ihr zum Beispiel sage, dass ich an einem bestimmten Tag einfach mal keinen Bock habe, mich mit ihr zu treffen, weil ich zum Beispiel sehr müde bin, dann akzeptiert sie das auch und sie ist nicht wie sehr viele andere Leute, die ich kenne, immer gleich eingeschnappt. Sie weiß dann, dass ich an dem Tag einfach keine Lust habe und dass es nicht an ihr liegt. Wir verstehen uns nach wie vor gut.
Ich versuche eigentlich, dass ich immer ehrlich bin. Früher war ich jemand, der sehr viel gelogen hat und dadurch hatte ich für eine kurze Zeit natürlich Vorteile. Allerdings kommt jede Lüge irgendwann raus und dann hat man keine Vorteile mehr dadurch, sondern nur noch Nachteile. Nachdem mir das bewusst geworden ist, habe ich aufgehört zu lügen und lüge jetzt nur noch sehr selten.
Wenn ich mal lüge, was nicht mehr so oft vorkommt, dann ist es, wenn wir etwas Geheimes vorbereiten. Also eine Überraschungsparty oder wenn wir ein Geschenk gekauft haben oder ähnliches. Wenn allerdings etwas schlechtes passiert ist, also ich habe Mist gebaut oder so, dann sage ich es ehrlich, da man so an die besten Lösungen kommt.
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