Übernommene Aussagen der Eltern aus Kindheit?

Ich habe nun nicht wirklich einen passenden Threadtitel gefunden. Jedenfalls war es bei mir in der Kindheit manchmal so, dass ich eben zu meiner Mama gegangen bin und ihr gesagt habe, dass mir fad ist und was ich tun soll. Meine Mama hat sich immer lieb mit meinen Geschwistern und mir beschäftigt, aber immer geht das eben auch nicht und wenn sie dann einmal keine Zeit hatte, kam gelegentlich als Antwort, dass ich ja mein Zimmer zusammen räumen könne. Mit dieser Antwort war ich als Kind wie man sich vorstellen kann natürlich nicht gerade glücklich und zufrieden. und genau genommen haben mich diese Aussagen sogar genervt.

Nun habe ich ein eigenes Kind. Ich spiele mich auch sehr gerne mit ihm und beschäftige mich auch viel mit ihm, aber wie es eben so ist, geht es eben auch bei mir nicht immer. Gestern ist mein Sohn auch zu mir gekommen, mit der Klage dass ihm langweilig ist. Und was mache ich? Ich Vorzeigemutter antworte ihm, dass er ja seine Spielsachen aufräumen kann. Toll! Gleich nachdem ich es gesagt habe, musste ich auch ein wenig schmunzeln, weil es mich eben stark an die Aussagen meiner Mama erinnert hat und ich selber ja eigentlich genau nichts von dieser Aussage als Lösungsvorschlag halte.

Dennoch habe ich es gestern eben gesagt. Die Welt wird deswegen nun nicht unter gehen, das ist mir schon klar und mein Sohn wird es hoffentlich auch nicht mehr hören, aber man ertappt sich ja immer wieder dabei, dass man die gleichen Aussagen oder eben Sprüche wie seine Eltern hat. Ist das bei euch auch so? Bei welchen Aussagen habt ihr euch schon ertappt, dass ihr sie übernommen habt?

Ich habe ja keine eigenen Kinder, aber trotzdem habe auch ich schon ungeliebte Sprüche aus meiner eigenen Kindheit adaptiert. Die Situation war so, dass ich vom Sohn einer Bekannten gefragt worden bin, ob ich mit ihm ein bestimmtes Brettspiel spielen möchte. Darauf hatte ich absolut keine Lust, denn es war sehr heiß und da im Haus gerade gearbeitet wurde mit lauten Maschinen konnte man drinnen nicht spielen. Also saßen der Junge und sein Freund draußen im Schatten auf der Terrasse.

In solchen Situationen hat meine Mutter immer zu mir gesagt, dass ich doch alleine das Spiel spielen könnte. Habe ich dann geantwortet, dass man alleine nicht spielen kann, dann hieß es immer, ich sollte mit meinen Teddy-Bären spielen. Und ohne großartig daran zu denken, dass der Junge, der mich gebeten hat mit ihm zu spielen, ja noch seinen Freund als Spielgefährten hat, habe ich ihm direkt in sein Gesicht gesagt er solle sich einen Teddy holen und mit dem das Spiel spielen, dann würde er auch in jedem Fall gewinnen. So eine bescheuerte Aussage, oder nicht?

Mir hat man aber eben genau dies gesagt und deswegen denke ich, dass ich diese Situation aus meiner eigenen Kindheit wiedererkannt habe und dann so reagiert habe, wie ich es sozusagen gelernt habe. Schließlich wurde mir vorgelebt, wie man sich als Erwachsener in solch einer Situation verhält. Und ohne es böse zu meinen habe ich dann eben genau so gehandelt, wie es meine Mutter immer getan hat.

Ansonsten habe ich aber noch nicht bemerken können, dass ich von meinen Eltern bestimmte Aussagen übernommen habe. Und ich habe mit diesem Jungen wirklich viel zu tun. Es gab aber auch ansonsten keine speziellen Aussagen von Seiten meiner Eltern, an die ich mich erinnern kann und die ich nicht mochte und deswegen nicht übernehmen wollen würde.