Beeinflussen Ampeln eure Streckenwahl beim Autofahren?

Ich war letzte Woche wieder mal mit meiner Mutter unterwegs und habe die gute Frau einmal mehr in den Wahnsinn getrieben. Irgendwie stört sie sich an meiner Streckenwahl, weil ich oft spontan von einer Ampelfarbe beeinflusst, die Wegstrecke ändere oder Umwege fahre um Ampelkreuzungen zu meiden. Wenn ich beispielsweise von der Arbeit komme, entscheide ich an der Länge der Schlange des Rechtsabbiegers, ob ich den Weg außen um die Stadt fahre oder innen herum um nach Hause zu kommen.

Wenn ich von der Autobahn komme und Heim will, könnte ich vor einer Fußgängerampel in ein Wohngebiet fahren, was der kürzeste Weg, aber ein sehr unbequemer Weg wäre. Ich fahre dort auch nur rein, wenn die Ampel rot ist, weil ich nicht warten möchte. Ist sie grün, fahre ich zur nächsten Kreuzung, wo ich links abbiegen müsste. Meist ist aber geradeaus gerade grün, wodurch ich aber einen Bogen fahren kann, um dann Ampelfrei heimzukommen.

Ich finde es einfach entspannter, wenn ich fahren kann, als wenn ich ständig warten, kuppeln, schalten und anfahren muss. Ist das so unnormal?

Das kenne ich auch, von meinem Fahrverhalten her, und ich finde es nicht irgendwie komisch, wenn man sich so verhält. Wenn ich von der Arbeit nach Hause fahre, komme ich in den Ort hinein. Der kürzeste Weg wäre bei mir auch, wenn ich einfach an einer großen Kreuzung, einer Schnellstraße, rechts abbiege würde. Ein paar Meter vorher geht es aber auch noch rechts ab, in eine 30er-Zone, da dort die Feuerwehr ist. Danach geht es ein Stück durch die Stadt, und ich wäre danach dann auch auf der Straße, auf der ich hin muss.

Nun achte ich aber auch immer darauf, wie die Ampel an dieser großen Kreuzung leuchtet. Wenn ich also von unten heran gefahren komme, und die Ampel schon direkt auf grün stehen sehe, dann fahre ich trotzdem die Straße vorher rechts hinein. Denn wenn ich dort noch angefahren komme, kann ich eigentlich sicher sein, dass sie in der Zeit schon wieder auf rot umspringt. So müsste ich dort nur warten. Außerdem würde ich es dann auch nicht mehr bis zur nächsten Ampel schaffen, die auf grün steht. Denn in der Zeit, springt auch diese Ampel immer auf rot um. Also nehme ich dann lieber den langsameren Umweg, ohne eine Ampel, auch wenn dieser ein Stückchen länger ist.

Wenn ich allerdings von unten angefahren komme, und sehe die Ampel noch auf rot, sie dann aber auf grün umspringt, dann fahre ich über die Ampel und über die Schnellstraße. Nur so schaffe ich dann beide Ampeln, und es ist der schnellere Weg. Springt die Ampel natürlich nicht auf grün um, nehme ich auch den Weg bei der Feuerwehr her. Denn mir ist es lieber, dass ich mein Ziel eher schneller erreiche, als dass ich den kürzesten Weg nehme, der dafür aber unter Umständen länger dauert.

Ich achte ehrlich gesagt nicht darauf, wie viele Ampeln meinen Weg kreuzen könnten. So fahre ich dann die Strecke die ich kenne und dann ist es mir ehrlich gesagt egal, wie viel Mal ich anhalten muss. Ich fahre wesentlich entspannter, wenn ich die Strecke kenne und würde nie auf die Idee kommen, nur Schleichwege zu fahren. Diese Wege sind oft auch viel länger und dann verfahre ich deutlich mehr Sprit.

Ich achte schon ein wenig darauf, dass ich nicht jede Ampel mitnehme die es in der Stadt gibt. Allerdings muss ich hierbei sagen, dass es sich um eine Kleinstadt handelt. Hier gibt es natürlich viele Wege um von A nach B zu kommen. Oft ist es so, dass es noch andere Wege gibt um zum Ziel zu kommen, die keine Ampel enthalten. Es gibt jedoch auch Ecken, wo man als Linksabbieger ziemlich angeschmiert ist. Wenn ich weiß, dass ich in diese Ecke fahre, dann steuere ich sogar mal bewusst eine Ampel an um der ewigen Warterei zu entgehen. Die Wege die ich einschlage um die eine oder andere stark befahrene Ampelkreuzung zu umgehen sind sogar schneller und besser zu fahren, da sie nicht jeder kennt oder einfach zu bequem ist um diese zu benutzen. Auch von der Distanz nimmt sich meistens nicht wirklich viel, so dass man sagen kann, dass sich ein solcher "Umweg" auch lohnt, sonst würde ich es ja auch nicht machen, oder?

Ich kann deine Streckenwahl voll und ganz nachvollziehen und mache das selbst eigentlich nicht anders. Ich entscheide allerdings meistens nicht spontan, ob ich durch die Stadt oder außen herum fahre, sondern fahre gezielt direkt außen herum. Natürlich kommt das darauf an, wohin ich fahre, denn ist mir die Strecke nicht bekannt, dann riskiere ich auch nicht, einen Umweg zu fahren, der mich vielleicht viele Minuten zusätzlich kostet oder so, sondern bleibe dann eben lieber auf der Strecke in der Stadt, auch wenn es dort viele Ampeln gibt. Ich fahre aber beispielsweise regelmäßig zu meinem Freund und dort auch in die Stadt in den Zooladen und zu anderen Geschäften. Von zu Hause aus bieten sich für mich hier mehrere Alternativen, ich kann direkt durch die Stadt fahren, ich kann Überland fahren und ich kann etwas ländlicher außerhalb fahren.

Ich wähle in der Regel je nach Wetterlage immer nur Überland oder den ländlicheren Weg, hier ist es in der Regel deutlich ruhiger und Ampeln kommen hier auch gar nicht vor. Etwas länger ist die Strecke zwar auch, aber im Endeffekt ist man eh schneller da, als wenn man an den Ampeln anhalten müsste und ich empfinde die Strecke auch als deutlich stressfreier, als wenn man durch die Stadt fährt und hier dann noch auf parkende Autos, Radfahrer, Kinder, Zebrastreifen und so weiter acht geben muss.

Als Landei ist es so, dass wir kaum Ampeln haben, maximal eine Ampel zwecks Fußgängerübergang und dort kann man es nicht wirklich einsehen, ob die Ampel dann geschaltet ist, wenn man lang fährt. Und selbst wenn, ließe es sich nicht vermeiden, dass man den Weg da lang nimmt. Dies ist einfach der Tatsache geschuldet, dass es keine andere Wegstrecke gibt, die schneller ist und von daher nehme ich dann doch eher die eine oder andere Ampel in Kauf.

Selbst in der nahe gelegenen Kleinstadt, in der ich gern mal unterwegs bin, ist es so, dass dort die Ampelanlagen in erster Linie für Fußgänger gedacht ist. Entsprechend wenig sind die Ampeln auch geschaltet, zumindest, wenn man nicht gerade zu Zeiten dort unterwegs ist, wo viele Schüler unterwegs sind. Ansonsten sind die Regeln eher durch 30er Zonen im gesamten Innenstadtbereich und durch rechts vor links bekannt. Wenn man nun einmal dort etwas in der kleineren Innenstadt zu regeln hat, muss man sich dadurch schlängeln, aber das geht auch wirklich recht gut.

In Großstädten kenne ich mich an sich kaum aus und würde daher immer auf mein Navigationssystem hören beziehungsweise an Verkehrsschildern mich orientieren. Alles andere wäre mir zu gefährlich und wer weiß, wo ich dann lande, wenn ich nicht diesen vorgegebenen Weg fahre.

Dass man lieber ohne Stop and Go durchfährt, kann ich gut verstehen. Mir geht es ja auf Autobahnen oder bei Besuchen in Städten ganz genau.

Das Problem mit den ständigen Wartezeiten an den Ampeln habe ich teilweise auch. Gerade tagsüber kann es etwas dauern bis man von der Tankstelle in der nähe des Busbahnhofs weggekommen ist. Es folgen zwei Ampeln im recht kurzem Abstand zueinander und dies auch noch ausgerechnet an einer Kreuzung, wo erst zwei andere Ampeln auf grün gehen, bevor meine Fahrspur wieder freie Fahrt hat. Eine Möglichkeit diese zum umfahren gibt es nicht.

Wenn ich die Wahl hätte einen anderen Weg zu nehmen, bei den keine solche Situationen vorkommen, dann würde ich diesen selbstverständlich gerne in Anspruch nehmen.

Was mich am meisten bei den langen Wartezeiten sowie auch generell roten Ampeln stört, ist das erneute Schalten, Kuppeln und Anfahren. Ich persönlich finde ich nicht unsinnig etc., wenn man sich für einen anderen Weg entscheidet, welcher eventuell auch etwas länger wäre als der eigentliche.