Traumpartner und Ernüchterung - Wer kann mitreden?
Mein erster Mann war eigentlich, wenn man ihn optisch betrachtet mein Traummann. Auch sein Verhalten war die erste Zeit wirklich nahe an einem Traumpartner dran. Dennoch kam nach einiger Zeit die Ernüchterung. Er ging fremd, er war lange nicht mehr so aufmerksam wie am Anfang der Ehe und er entwickelte sich zu einem Macho, dem man den Hintern nachtragen musste. Der Traummann entwickelte sich zum Albtraummann. Die Ernüchterung kam dann, als ich mit meiner Tochter schwanger wurde und er fremd ging, als ich im 8. Monat schwanger war. Jedenfalls habe ich es da erfahren und die Affäre lief schon 3 Monate.
Kann hier noch jemand mitreden, was die Ernüchterung betrifft, die ein vermeintlicher Traumpartner so mit sich bringen kann? Was habt ihr mit eurem anfänglichen Traumpartner so alles erlebt? Gefragt sind jetzt nicht die User, die noch mit ihrem Traumpartner glücklich sind, sondern die, die eben das Gegenteil mit ihrem vermeintlichen Traumpartner erlebten.
Ich würde mal sagen, dass ich nie ''ernüchtert'' wurde, weil die die Vorstellungen meines Traumpartners während der Beziehung einfach revidiert habe, wenn ich enttäuscht wurde. Ich würde mal sagen, dass mein jetziger Partner in gewisser Hinsicht eine Art Traumpartner ist, auch wenn ich diesen Begriff eigentlich ziemlich naiv, pubertär und unreif finde, aber wenn ich bei einem Mann schon auf bestimmte Kriterien achte, so hat er alle davon erfüllt.
Das mein Freund nicht fremd geht, habe ich niemals von ihm verlangt, da ich selbst in der Beziehung sexuelle gesehen sehr offen und experimentiert freudig bin und eigentlich eher finde, dass der Beziehung schadet, wenn sich ein Partner nicht so austoben kann, wie er möchte und der zweite dann zwangsläufig darunter leidet, weil er die Anforderungen nicht erfüllen kann und an Aufmerksamkeit verliert. Bei meinem Freund lief das auch eine ganze Weile super.
Nach zwei Jahren dann aber, entwickelte er sich zu einem eher besitzergreifendem Mann, der dann irgendwo doch nicht wollte, dass ich mit Freundinnen ausgehe, von denen klar war, dass sie lesbisch waren. Er fragte mich, ob ich mit ihr schlafen würde und bot dann auch an, einen Dreier zu machen, immer wieder versuchte er mich dahingehend einfach ein bisschen zu manipulieren, so dass die ''offene'' Beziehung, wie es sie am Anfang gegeben hatte, irgendwann nicht mehr gab.
Mich hat das in den ersten Wochen schon sehr gestört. Ich schätze es gibt nicht viele Männer, die eine solche Beziehung überhaupt lange aushalten würden, aber bei ihm war ich mir da schon sehr sicher und habe ihm von Anfang an klar gemacht, du, ich habe lesbische Veranlagungen und die sollen nicht auf der Strecke bleiben. Das er dann doch irgendwann umsprang und einen gewissen Kontrollzwang entwickelte, nervte mich ganz unheimlich.
Mit der Zeit habe ich dann aber eingesehen, dass ich ihm diese Einstellung auch irgendwo akzeptieren und integrieren muss, denn sie gehört zwar nicht zu meinem ursprünglichen ''Traumbild'', ist aber dennoch etwas negatives, mit positiven Hintergründen. So gesehen habe ich mein Bild also umgebaut und ihm sein Verhalten in gewisser Weise verziehen. Angenehmer wurde es dadurch nach einer Weile auch und wir haben inzwischen auch einen idealen Mittelweg gefunden. Trotzdem war mir die Situation am Anfang der Beziehung lieber.
Ich finde den Begriff Traumpartner auch nicht ganz glücklich. Ein Traumpartner ist eine Illusion, etwas das es praktisch nur in der eigenen Vorstellung gibt. Ich denke, dass jeder Mensch bestimmte Vorstellungen von einem Partner hat. Diese kann man sicher unter dem Begriff Traumpartner zusammenfassen. Ein realer Mensch kann meiner Meinung nach immer nur eine Annäherung an diese Traumpartner-Illusion sein. Dennoch gibt es sicher Menschen, die zunächst besonders gut in dieses Bild zu passen scheinen. Bei manchen stellt sich dieser erste positive Eindruck dann im Laufe der Zeit sicher auch als falsch heraus.
Meine dritte Beziehung passt für mich in diese Kategorie. Ich habe vor drei Jahren einen Typen kennengelernt, von dem ich zunächst ziemlich fasziniert war. Er sah wirklich sehr gut aus, wirkte taff und souverän. Dazu passte irgendwie auch vieles andere, was mich generell sonst an Menschen begeistert. Ich weiß nicht, ob ich ihn als Traumpartner bezeichnet hätte, ich fand ihn aber schon mehr als toll. Leider bröckelte dieser Eindruck im Laufe der Zeit, es stellte sich heraus, dass er deutliche psychische Probleme hatte, zum Beispiel eine diagnostizierte Borderline-Symptomatik, eventuell aber auch Anflüge einer manisch-depressiven Geschichte.
So fing es an, dass ich nach einiger Zeit nicht mehr wusste, woran ich bei ihm bin. Vieles von dem, was er sagte, konnte man in verschiedene Richtungen deuten und es war nie klar, was nun richtig ist. Er war darüber hinaus sehr sprunghaft. Wenn er mir in einem Moment sagte, dass er mich liebt, konnte es dennoch sein, dass er drei Stunden später seinen Partnerstatus in einer Internet-Community auf "Single" setzte. Das ist zwar albern und kindisch, aber es hat mich anfänglich erschreckt, weil in der Regel nichts vorgefallen war, zumindest nichts, von dem ich wusste. Es war also ein ziemliches Psychospiel und stets beteuerte er, dass er überhaupt nichts macht, dass alle anderen sich das nur einbilden, dass er so sei. Ich habe mich dann nach etwas mehr als einem Jahr getrennt, weil ich diese Spielerei nicht ertragen konnte.
Es gibt viele Dinge, die ich nicht von einem Partner verlangen würde, weil ich sie für utopisch halte. So würde ich keine körperliche Treue verlangen und könnte diesbezüglich auch nicht negativ überrascht werden. Grundsätzlich müsste man auch immer damit rechnen, dass der eigentlich tolle Eindruck, den man von einem anderen Menschen hat, falsch sein könnte. Dennoch ist ein Wunsch, den ich an einen Partner habe, dass ich weiß, woran ich bin. Das ist mir sehr wichtig. Die meisten anderen Dinge sind verhandelbar. Letztendlich ist es dabei aber dann auch so, dass man nicht vom Partner enttäuscht wird, sondern von seinen eigenen Illusionen und Wünschen, die man an den Partner hatte. Wenn diesen enttäuscht werden, kann das aber sehr ernüchternd sein.
Also bei mir kam die Ernüchterung eigentlich recht schnell, jedoch habe ich es als übertriebene Reaktion meiner Seite empfunden und dachte somit, wenn wir zusammenwohnen wird, es besser. Anfänglich war er sehr nett zu mir und alles. Dennoch sind schon Dinge vorgefallen, wo ich dachte, hier stimmt etwas nicht, denn er meldete sich nie wie versprochen, sondern hat drei Tage Mal gar nichts von sich hören lassen. Als wir zusammen wohnten ging der Spaß dann jedoch richtig los. Ich wurde geschlagen, bedroht, beleidigt und einiges mehr, sodass das wahre Gesicht herausgekommen ist.
Diese Ernüchterung hat mich bis heute geprägt, aber meine Beziehung auf keinen Fall beeinflusst. Ich denke jeder von uns hat ein wenig solch eine Ernüchterung erlebt und kann davon berichten. Ich denke jedoch das solche Ausmaße wie bei mir nicht standardmäßig sind. Generell ist für mich klar, dass ich nie wieder mit einem Südländer zusammenkommen würde.
Also bei mir ist das so, dass ich schon noch mit meinem Traummann zusammen bin und dass ich wirklich glücklich bin, wenn wir zusammen sind und ich ihn wirklich sehr liebe. Das Ernüchternde ist, dass wir auch nach Jahren immer noch nicht über eine Affäre hinausgekommen sind.
Ich weiß, dass er und seine Frau sich nicht mehr lieben und ich habe schon gehofft, dass daher mehr für mich dabei raus springt. Ich habe gedacht, dass er irgendwann mehr Zeit haben wird, dass er irgendwann länger bei mir bleibt, dass er irgendwann anfängt, die Nächte bei mir zu bleiben, dass einfach alles irgendwann besser wird. Aber im Prinzip ist nicht viel besser geworden. Okay, früher haben wir uns alle zwei Wochen oder sogar alle drei Wochen mal gesehen, jetzt kommt er schon fast jeden Samstag, wenn ich nicht gerade arbeiten muss. Trotzdem reicht mir das natürlich überhaupt nicht. Ich komme mir verarscht vor. Er ist ein Feigling, der sich nicht entscheiden kann. Ich hab einfach gedacht, dass er romantischer ist und dass er für mich Dinge möglich machen wird! Aber das war ein Irrtum.
Er kommt zu mir, wenn sie zum Hundetraining ist, er ruft mich an, wenn sie mit dem Hund oder ihrer Freundin unterwegs ist. Er schreibt SMSn völlig unregelmäßig und auch nur, wenn sie Gassi mit dem Hund geht oder was weiß ich. Es hängt alles von ihr ab. Außerdem ist er jetzt fast drei Wochen mit ihr in den Urlaub gefahren. Alles, was mir blieb, waren ein paar Tränen aus seinen Augen, ein verheultes und ängstliches "Ich denke an dich!", weil er Angst hat, ich suche mir währenddessen einen anderen und ein "Bis bald!" Herzlichen Dank, wahnsinnig ernüchternd ist das und traurig wie verrückt macht mich das.
Ich versteh nicht, wieso er ein Leben mit jemandem bevorzugt, wo er die Hochzeit so bitter bereut, wo er doch mit mir zusammen sein kann. Ich könnte ihm alles geben, was ihm seine Frau seit Jahren nicht mehr gibt. Liebe, Freundschaft, Zärtlichkeit, Vertrauen, Interesse, ein sicheres, kuscheliges Heim, Romantik, Ruhe, Sex und natürlich und vor allem Zeit. Sie hat überhaupt keine Zeit für ihn. Ich arbeite zwar im Schichtdienst, aber trotzdem heißt das nicht, dass ich laufend keine Zeit hätte so wie sie immer.
Ist mein Traummann also noch mein Traummann? Für mich ist es schwer, abzuwägen, was ich tun soll. Die Liebe ist groß, aber was nützt es mir im Endeffekt, einen Feigling zu lieben und auf ihn zu warten? Im Endeffekt wahrscheinlich nichts. Eher trennt sie sich von ihm als er sich vor ihr. Frauen sind da mutiger. Ich fühle mich inzwischen regelrecht mit ihr verbunden. Ich kann inzwischen sogar verstehen, wieso sie keinen Bock hat, immer auf ihn zu warten und sich lieber andere Hobbys sucht.
Ich war eine Weile so, dass mein Partner sowieso am Anfang der Beziehung immer mein Traum war. Mit den Jahren bin ich da raus gewachsen und weiß zu mindestens, dass es immer eine oder meistens mehrere Sachen gibt, die nicht so perfekt sind. So war es dann auch bei meinem letzten Ex Freund, wo ich anfangs aber dachte, dass er sehr in die Richtung Traummann gehen könnte. Jedenfalls haben wir uns durch einen gemeinsamen Bekannten kennen gelernt, der irgendwie der Meinung war, dass wir wahnsinnig gut zusammen passen würden. So weit, so gut. Wir haben zuerst mal bei Facebook geschrieben und uns gleich super verstanden. Dann kam das erste Telefongespräch, was allerdings nicht so gut lief, da er einfach ziemlich von sich überzeugt ist und das auch entsprechend rübergebracht hat. Ich habe ihm dann gleich klar gemacht, dass ich sicher nicht seinem Fanclub beitreten werde und für mich war die Sache dann auch beendet. Nun ist er mir dann aber nach "gelaufen" und ich fand das schon irgendwie gut und habe dann auch eingesehen, dass ich da etwas überreagiert habe.
Jedenfalls haben wir uns dann auch getroffen, er sah wahnsinnig gut aus, war nett, charmant, witzig und eben auch ein wenig "cool". Es hat dann alles gepasst und so sind wir zusammen gekommen. Nach wenigen Wochen war die Sache allerdings schon wieder vorbei. Er hatte totalen Stress auf der Arbeit und hat sich mir gegenüber einfach nicht mehr gut verhalten, was ich sehr schade fand, da es am Anfang gut gepasst hat und ich eigentlich dachte, dass er ein toller Mann wäre.
Ich habe dann auch eine Trennung eingeleitet und seitdem benimmt er sich noch blöder. Wir hatten dann gezwungenermaßen noch einige Zeit miteinander zu tun, aber da hat er mir dann auch gezeigt, dass er irgendwie reine Zeitverschwendung war und ein richtiges Arsch sein kann, auch wenn ich das mal seinem verletzten Ego zuschreibe. Für mich war das nun nicht ganz so schlimm, da wir eben erst in der Anfangsphase standen und sich meine Gefühle sehr schnell wieder abgebaut haben, als ich gemerkt habe, dass er eben doch nicht so toll ist.
Es hört sich vielleicht ein bisschen fies an, wenn ich von einer Ernüchterung spreche, und eigentlich finde ich hier den Begriff „Enttäuschung“ in meinem Fall passender, obwohl dieser ja eine noch größere verletzende Wirkung haben dürfte. Ich meine „Enttäuschung“ aber hier wirklich mal ganz wörtlich, nämlich so, dass ich mich getäuscht habe und diese Täuschung mir genommen wurde, als ich mit der betreffenden Person zusammen war.
Ich glaubte wirklich, den für mich perfekten Partner gefunden zu haben, den ich schon so lange kannte und mit dem ich so unglaublich viel anfangen und reden konnte – wirklich stundenlang und über alles mögliche und unmögliche. Wir haben viele Gemeinsamkeiten geteilt und waren wohl in den unwichtigeren Punkten unterschiedlicher Meinung, wir haben uns in all den Jahren, in denen wir uns kannten, bevor wir zusammen waren, nicht gestritten und vieles erlebt. Als wir dann zusammengekommen sind, habe ich zunächst bemerkt, dass sich mein Ex-Partner nicht wirklich auf mich einlassen konnte und mich immer irgendwie von sich fernhielt, was bei mir selbst ebenfalls für eine gewisse vorsichtige Distanz gesorgt hat, denn es ist ziemlich verletzend, wenn man merken muss, dass der Partner diese Beziehung nur unter bestimmten Maßgaben lebt, die für einen selbst diese Beziehung eben nicht mehr zu einer Beziehung machen, sondern bestenfalls zu einer Romanze eher harmlosen Charakters und mit begrenzter Laufzeit. Immer wieder hat er mir gesagt, dass er irgendwann wieder allein sein wird, weil es bei ihm immer so lief. Das hat mich zunächst gekränkt, aber irgendwann wurde mir klar, dass er da offenbar ein ganz eigenes Problem hat und ihm vor allem auch gar nicht klar ist, dass seine Art und Weise, mir von diesem Problem mitzuteilen, nicht gerade fair mir gegenüber ist – und angemessen schon gar nicht.
Im Laufe der Zeit gab es noch einige andere Gegebenheiten, die sich negativ auf diese Beziehung auswirkten, und so musste ich feststellen, dass es in vielen Punkten bei uns keine Gleichberechtigung gab. Die herrschte zwar vor und war in den meisten Situationen auch gegeben, aber wenn es um Emotionales ging, war er immer der Meinung, dass bestimmte Dinge von mir kommen müssten, zu denen er selbst nicht in der Lage war. Das hat mich teilweise überfordert und auch gestört, weil ich empfand, dass von mir viel verlangt wird. Insofern wurde dann auch irgendwann deutlich, dass er selbst den Hang dazu hatte, zu klammern, obwohl er mir vor Beginn unserer Beziehung mal irgendwann sagte, dass er es gar nicht möge, wenn seine Partnerin klammern würde. Ich selbst neige wohl nicht zum Klammern, aber ich mag es ebenfalls nicht, wenn ich merke, dass jemand mich so fest hält, dass er mich zu erdrücken droht. Und immer wieder hatte ich das Bedürfnis, mich dagegen zu wehren, mich zu entziehen. Auch das war also nicht wirklich angenehm.
Am allerschlimmsten waren allerdings aber bestimmte andere Gegebenheiten, nämlich vor allem seine nicht vorhandene Fähigkeit, auch rational zu verstehen, was man ihm in klärenden Gesprächen sagt, wenn irgendeine Situation sich mal zugespitzt hat. Egal, was ich gesagt habe, für ihn war alles eine Kritik. Und egal, wie konstruktiv ich diese Kritik vorgebracht habe – in seinen Augen war das eine Kritik an seiner Persönlichkeit, an seinem Wesen. Er hat grundsätzlich gefragt, ob ich die Beziehung beenden will, und damit kann ich ehrlich gesagt nur sehr schwer umgehen. Als er mich dann eines Tages so sehr damit unter Druck gesetzt hat, dass ich die Beziehung beenden soll, weil er davon ausging, dass dies mein Ziel ist, blieb mir gar keine andere Wahl als diesem Druck nachzugeben, weil ich nicht in der Lage war, anders auf ihn zu reagieren. Er hat diese Aussage aus mir regelrecht herausgepresst und mich damit auch wirklich schwer getroffen. Ich brauchte erstmal eine Zeit, bis ich wieder einigermaßen in der Lage war, mit ihm zu reden, aber mittlerweile haben wir wieder ein recht vernünftiges, freundschaftliches Verhältnis. Dennoch bleibt ein komischer Beigeschmack und ich muss sagen, dass ich wirklich nicht gedacht hätte, dass diese Beziehung sich so darstellen und entwickeln würde.
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