Mann oder Frau: Wer ist bei euch der Putzteufel?

Diamante hat geschrieben:In manchen Haushalten ist nicht die Frau der "Putzteufel", sondern der Mann.

Also da wir zwei Frauen sind, ist auf jeden Fall schon ein Mal klar, dass mindestens 1 Frau hier der Putzteufel ist. Im Grunde genommen sind wir es aber beide, weil wir beide keinen Dreck leiden können, sodass wir hier beide immer Putzen und Putzen. Ich kann aber auch ein Chaot sein, weil dann habe ich eine Phase, wo ich auf gar nichts Lust habe und alles stehen und liegen lasse, dann ist meine Frau wieder mehr Putzteufel als ich.

Da ich momentan alleine wohne, und schon viel Wert auf eine saubere, ordentliche Wohnung lege, bin ich momentan auch der einzige Putzteufel. Als ich noch mit meinem Freund zusammen war, haben wir uns die Hausarbeit auch geteilt, jeder hat zu gleichen Teilen die Wohnung sauber gemacht und Ordnung gehalten. Bei meinen Eltern ist es so, dass mein Vater im Schichtdienst gearbeitet hat und meine Mutter zu Hause war und sich um die Erziehung und den Haushalt gekümmert hat, aber mein Vater hat sie auch im Haushalt und bei der Erziehung unterstützt.

Mein Freund und ich haben ein sehr ähnliches Verständnis von Sauberkeit, nur leider ist der Weg dorthin bei uns beiden recht verschieden. Ich mache das ganze eher zügig und achte dabei auch auf Genauigkeit, während mein Freund da oft leider etwas ungenauer ist. Aber immerhin bemüht er sich und das finde ich auch ganz toll und weiß es zu schätzen.

Als wir zusammen gezogen sind, wollten wir uns die Arbeit im Haushalt teilen und das hat auch eigentlich immer ganz gut funktioniert. Doch seit einigen Monaten ist mein Freund beruflich sehr viel unterwegs und hat eine Menge Stress im Beruf. Daher habe ich hauptsächlich die Aufgaben im Haushalt übernommen und erledige alles noch neben dem Studium und der Arbeit. Aber das macht mir nichts, dann ich möchte es ja auch sauber haben und meinem Freund ein schönes Zuhause bieten. Ab und an kümmert er sich noch um das Geschirr und auch das Runterbringen des Hausmülls ist eine seiner Aufgaben. Ich finde die momentane Aufteilung ab und zu zwar ziemlich stressig, aber ich möchte mich nicht beklagen. Mein Freund hat beruflich eben viel Stress und da möchte ich ihm zumindest Zuhause den Rücken frei halten.

Bei uns ist es so, dass ich, also die Frau, größtenteils für das Putzen zuständig bin. Ich bin derzeit in Elternzeit, da finde ich das selbstverständlich. Leider bin ich so gar kein Putzteufel und habe große Mühe Ordnung zu halten. Mein Mann ist da viel begabter. Mein Mann kümmert sich um alles im Garten, weil ich da noch weniger Lust drauf habe.

Oh, aus aktuellem Anlass genau mein Thema! Gerade gestern gab es bei uns nämlich Diskussionen dazu, lasst mich kurz die Situation schildern:

Mein Freund arbeitet Vollzeit auswärts, ich arbeite selbständig von zuhause und kann mir die Zeit frei einteilen. Unter der Woche kümmere ich mich alleine um den Haushalt, d.h. ich sauge einmal täglich durch die Wohnung, wische Klo, Waschbecken und Badspiegel und einmal durch die Küche. Unregelmäßig putze ich Fenster, wische Staub, kümmere ich mich um unseren großen Balkon etc. Die einzige Hausarbeit, die ich nicht mache, ist Böden wischen. Ich habe da eine kleine Macke, will heißen, ich HASSE es. Meinem Freund wiederum macht das nichts aus, es ist also allein seine Aufgabe.

Gestern war es nun also wieder soweit und da zeigte sich mal wieder der wahre Putzteufel bei uns. Er begann mit dem Bad, das er eigentlich gar nicht machen soll/braucht, anschließend wischte er die Böden wie üblich und danach fiel ihm auf, dass man eigentlich mal die Fugen im Bad saubermachen könnte. Alle. In einem vollgefließten Bad. Das Ende vom Lied war, dass er mit einer ollen Zahnbürste (!) und einem Teufelszeug von Reiniger jede einzelne Fuge schrubbte, während ich völlig genervt eigentlich gerne mehr von ihm an unserem Wochenende gehabt hätte.

Statt dass der Abend wie geplant auf einem Event hier in der Stadt endete, saß ich gefrustet und er völlig erschöpft mit Kopfschmerzen wegen des Reinigungsmittels auf dem Balkon.

Fazit: Ich bin der Alltagsputzer, ich mag eine ordentliche und saubere Umgebung und sehe viel mehr, was so üblicherweise anfällt. Mein Freund putzt selten und ist eigentlich auch der Chaotischere von uns beiden, aber wenn er mal anfängt, dann zieht der das "Projekt" mit einer Akribie und mit einem Eifer durch, den ich niemals aufbringen würde.

Eindeutig mein Freund ist der Putzteufel! Wir wohnen nicht zusammen, aber wann immer er kommt, bekomm ich die große Raserei, weil ich ganz genau weiß, dass er nachsieht, ob ich Staub in den Regalen habe und wie meine Fenster geputzt sind. Er ist unheimlich pingelig und ich muss mich je nach seiner Verfassung für jeden Regentropfen am Fenster rechtfertigen. Das geht mir schon manchmal auf den Keks.

Es ist nicht so, dass ich extrem schlampig bin, aber ich putze nicht nach jedem Regen meine Fenster! Das fällt absolut aus. Und wenn ich das Wochenende über nicht in meiner Wohnung war, dann kann ich auch nichts dafür, wenn dann auf dem schwarzen Tischchen neben meinem Bett wieder etwas Staub liegt, wenn wir dann zusammen kommen. Ich bekomm dann immer Stress.

Allerdings weiß ich, dass er zu Hause genauso ist, allerdings putzt er da nicht mal selber. Er hat mit seiner Frau eine Haushaltshilfe, weil sie keinen Bock haben, weil sie keine Zeit haben, weil sie nicht putzen können oder wollen? Fragt mich nicht. Jedenfalls fange ich dann immer an, ihm das unter die Nase zu halten, wenn er mal wieder stresst. Wer seinen Dreck zu Hause auch nicht selbst wegmachen kann, der soll hier nicht so ein Theater draus machen.

Er regt sich bei mir manchmal über seine Frau auf, die so unordentlich wäre und ständig Fingerabdrücke auf Spiegeln und Glastüren hinterlassen würde. Da wird sie mir regelrecht sympathisch. Da leiden gleich zwei Frauen unter seinem Putzfimmel.

Eigentlich bin ich ja nicht esoterisch veranlagt, aber typisch Sternzeichen Jungfrau sind sowohl ich, als auch mein Freund kleine Putzteufelchen. Aber jetzt nicht so übertrieben wie so manch anderer. Wir mögen es auch gerne sauber und ordentlich und am meisten Spaß macht es einfach, wenn wir zusammen putzen. Und das obwohl ich es von zu Hause eher nicht so gewohnt bin, meine Mutter ist keine so gute Hausfrau.

Was ich nicht mag sind solche Putztage, die ich bei der Mutter meines Freundes schon erlebt habe. Diese putzt dann von morgens früh, bis ganz spät in die Nacht durch. So was kann ich einfach nicht. Wenn mir das Putzen aufhört Spaß zu machen oder ich keinen Sinn darin sehe, dann mag ich auch nicht.