Arbeiten in Asien und Kinder mitnehmen - ist das ok?

Mein Mann ist seit vielen Jahren in einer großen Industriefirma tätig. Er ist dort seit Jahren als einer der leitenden Ingenieure beschäftigt. Jetzt will die Firma in Asien expandieren. Mein Mann ist aufgefordert worden, dort die Zweigstelle aufzubauen.

Da diese Aufgabe mindestens zwei Jahre dauern wird, erwartet man von ihm, dass er mit seiner Familie dorthin umzieht. Nun haben wir zwei kleine Kinder, die mit müssten. Das Arbeiten in Asien mag für mein Mann ja interessant sein, aber können wir es unseren Kindern zumuten?

Kinder sind relativ schnell in der Lage, sich einer neuen Umgebung anzupassen und solange sie noch nicht in einen Kindergarten oder in die Schule gehen, sowieso. Die erste Zeit mag recht schwierig sein, aber nach meinen Erfahrungen haben eher die Eltern Probleme damit, sich irgendwie neu zurecht zu finden. Das projizieren sie auch gern mal auf die Kinder und die Kinder fühlen sich dann recht unwohl.

Schwierig wird es wirklich dann, wenn es darum geht, die Schule zu verlassen und sich von den lieb gewonnenen Klassenkameraden zu verabschieden. Aber ich gehe mal davon aus, dass es nicht um diese "kleinen Kinder" geht.

Ich habe eine Bekannte, die mit Kleinkindern nach Osteuropa gezogen sind und ein oder zwei Jahre vor dem deutschen Schuleintritt wieder nach Deutschland gezogen sind, auch aus beruflichen Gründen des Mannes. Die Eltern haben sich da wirklich den Kopf kaputt gedacht und überlegt, letztendlich stellte es sich aber heraus, dass es alles ganz einfach, ganz schnell ging und hier auch die Bekannte eher diejenige war, die Angst hatte, die Kinder kämen nicht zurecht. Allerdings handelt es sich bei den Kindern um recht selbstbewusste Kinder und da ist es dann noch etwas anderes, als wenn es nun eben eher Kinder mit geringem oder gar keinem Selbstbewusstsein sind.

Wenn man die Kinder gut genug vorbereitet, sie nicht unbedingt mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird, kann es sehr nett werden. Diese Erfahrung wird Kinder auch im Positiven prägen, da sie einfach mal schon früh mit anderen Kulturen konfrontiert werden. Ich würde mich vermutlich auf das Abenteuer Asien einlassen und die zwei Jahre auf mich zukommen lassen. Wobei ich persönlich es noch davon abhängig machen würde, in welche Gegend man letztendlich kommt - die Infrastruktur sollte unbedingt geklärt werden.

Mir wäre nicht so ganz wohl, wenn ich auf einmal auf einen anderen Kontinent auswandern sollte. Schon alleine die sprachliche Barriere schreckt einen doch schon etwas ab. Man kann zwar dafür lernen, aber hier kommt es mir doch ein wenig schnell und hastig vor. Das größte Problem sind meiner Meinung nach noch die ländlichen Gegebenheiten und die komplett andere Kultur der Menschen.

Dort werden andere Sachen gegessen als hier bei uns in Deutschland. Auch an das Essen kann man sich gewöhnen aber für mich wäre das ganze sicher nichts, da auch vieles aus dem Meer stammt, was nun mal absolut nicht meinem Leibgericht entspricht. Ich hätte Angst, dass die Kinder sich nicht an die Sprache und das Essen gewöhnen können. Es gibt so vieles, was dort anders ist als hier.

Meine Freundin und ihr Mann waren mit ihrer kleinen Tochter jetzt auch beruflich in Marokko, die kleine ist hier geboren und nach ca. 8 Wochen sind die zwei da rüber. Meine Freundin würde es auch wieder machen, da ihr Mann eventuell in einem Jahr noch mal beruflich ins Ausland muss. Ich denke wenn eure Kinder klein sind, lässt sich das ganze noch relativ gut bewerkstelligen, ab der Grundschule wird es dann schon schwieriger.

Ich denke deine Kinder werden nicht so große Schwierigkeiten haben, sich einzugewöhnen, auch die Sprachbarriere wird sie nicht hindern dort Freunde zu finden. Wenn dein Mann dort eine Zweigstelle aufbaut, gibt es vielleicht noch mehr deutsche MItarbeiter und deren Familie vor Ort, mit denen du dann auch deine Zeit verbringen kannst. Ich würde die Gelegenheit nutzen, ihr könnte immer noch alle paar Monate zu Besuch hier her kommen, ein Auslandsaufenthalt ist für Kinder sicherlich sehr spannend.