Buch geschrieben - Wie veröffentlichen?

vom 20.07.2012, 00:55 Uhr

Ich kenne einige Leute, die sehr gerne schreiben und die sicherlich auch schon mehrere Bücher zusammen haben, aber noch nie etwas veröffentlicht haben. Auch ich selber schreibe gerne und habe schon darüber nachgedacht, mal ein Buch zu schreiben und das dann eben auch zu veröffentlichen.

Allerdings bleibt da natürlich immer die Frage, wie das denn genau funktioniert. Ich kenne mich damit absolut nicht aus und mich würde es mal interessieren, welche Schritte man denn machen muss, um schließlich sein eigenes Buch in einem Laden kaufen zu können. Habt ihr da vielleicht persönliche Erfahrungen oder kennt ihr jemanden, der das schon mal gemacht hat und wisst, was man dafür tun muss?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Wenn man sich die Geschichte einiger Autoren mal genauer ansieht, stellt man schnell fest, dass es sehr schwer ist, vom geschriebenen Buch zur Veröffentlichung zu gelangen. Bei den meisten Verlagen gehen tagtäglich hunderte Manuskripte ein und nur ein Bruchteil davon wird auch tatsächlich veröffentlicht. Ich weiß nicht einmal, ob wirklich viele davon überhaupt gelesen werden.

Ich habe schon oft gehört, dass man es als Autor schwer hat, wenn man das Manuskript direkt an einen Verlag schickt. Man sollte über einen Literaturagenten sein Buch an einen Verlag bringen. Denn das zeigt dem Verlag, dass der Agent bereits vom Buch überzeugt ist und dann hat man es schon mal leichter damit. Der Agent nimmt bei Veröffentlichung einen gewissen Prozentsatz, soweit ich weiß erst dann und nicht schon vorher. Man zahlt also erst, wenn das Buch auch wirklich zur Veröffentlichung kommt.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Um ein Buch zu veröffentlichen braucht es erstmal sehr viel Zeit und Nerven. Die geschriebene Erstfassung musst du erstmal selber ein paar mal Korrektur lesen. Im Idealfall druckst du dir dafür alles einmal aus, da so die Fehlersuche einfacher ist. Nun schaust du nicht nur nach der Rechtschreibung und Grammatik, sondern auch nach Plotlöchern und Logikfehlern. Wenn du dies ein paar mal gemacht hast, suchst du dir am besten Beta-Leser, die das gleiche noch einmal machen. Diese Leser sollten am besten unabhängig sein und nur dein Werk bewerten und nicht dich. Hast du auch ein paar Beta-Leser überzeugen können und deren Korrekturhinweise angenommen und verbessert, kannst du das ganze nochmal von vorne starten und selber Korrektur lesen.

Wenn wirklich alle Fehler beseitigt sind, kannst du dich daran machen ein Exposé zu schreiben. Dies kann auch nochmal einiges an Zeit fressen, denn eine Geschichte auf drei Seiten zu quetschen ist ganz schön schwer. Dies lässt du dann am besten auch nicht nur von dir, sondern auch von anderen Korrektur lesen.

Anschließend geht es wirklich ans Eingemachte. Du suchst dir also Verlage aus die dir zusagen und denen dein Buch zusagen könnte. Gute Listen hierfür findest du in einschlägigen Autorenforen, diese haben auch schon die ganzen unseriösen Verlage ausgefiltert genauso wie die ganzen Book on Demand Verlage, die auch nicht das gelbe vom Ei sind. Deine bevorzugten Verlage schreibst du nun mit deinem Exposé und deiner Vita an. Anschließend heißt es warten. Es ist schließlich nichts anderes wie eine Bewerbung um eine Arbeitsstelle.

Als zweite Möglichkeit kannst du natürlich auch über einen Literaturagenten gehen. Dieser liest dein Werk auch noch einmal Korrektur und macht im Fall der Fälle auch Vorschläge zur Verbesserung. Da solch ein Literaturagent oft schon Verlage hat, mit denen er zusammen arbeitet könnte es einfacher sein, dein Buch an den Mann zu bringen. Allerdings verlangt dieser Agent natürlich auch einen gewissen Prozentsatz eines möglichen Gewinns. Da musst du dann abwägen in wie weit du diese Unterstützung brauchst oder auch nicht. Wirklich hoch ist dieser Prozentsatz sind und x Prozent vom Gewinn abzugeben ist immer noch besser als das Buch gar nicht zu veröffentlichen, aber das ist schon fast Geschmackssache.

Ganz wichtig allerdings, halte dich bitte von Verlagen fern die einen Druckkosten-Zuschuss oder ähnliches im Vorfeld verlangen, diese sind in der Regel niemals seriös und es wäre schade im dein Buch, dieses in solch einem Verlag zu verheizen.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Die Verlage kann man heute oftmals umgehen. Denn Amazon bietet schon eine Art Verlagshaus für bestimmte Themen an. Damit ist man zwar mehr oder weniger selbst der Verleger, aber durch Amazon im Rücken hat man gleich eine große Plattform, wo das eigene Buch dann angeboten wird.

Es gibt aber auch einige andere Verlage, welche neuen Autoren eine Chance geben. Da habe ich Namen aber immer nur am Rande gelesen, weil ich da im Moment kein Bedarf habe. Aber es gibt auf Facebook zum Beispiel einige gute Gruppen, wo man sich entsprechenden Rat holen kann, weil da zum Teil schon Autoren mit Erfahrungen in dem Bereich sind.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Die Verlage kann man heute oftmals umgehen. Denn Amazon bietet schon eine Art Verlagshaus für bestimmte Themen an. Damit ist man zwar mehr oder weniger selbst der Verleger, aber durch Amazon im Rücken hat man gleich eine große Plattform, wo das eigene Buch dann angeboten wird..


Hier darf man den Aufwand für die Werbung zum Beispiel aber nicht vergessen. Ohne gute Werbung wird sich kaum jemand das Buch anschauen, geschweige denn herunterladen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um einen 0815 Titel handelt, der einem nicht direkt ins Auge springt.

Ein anderes Problem bei einem Verkauf auf Amazon ist, dass man bei einem Verlag unter Vertrag steht und eigentlich ein Gewerbe anmelden müsste. Das was bei einem normalen Arbeitsvertrag durch einen Verlag passiert wie zum Beispiel das versteuern der Einnahmen, müsste man dann eigenständig machen. Durch den damit verbundenen Zeitaufwand und die eher geringe Verkaufschance, bleibt am Ende für den Autor noch weniger übrig, als bei einem Erstlingswerk, welches in einem Verlag erscheint.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


@beere: Also Autor ist man freiberuflich tätig und muss gar kein Gewerbe anmelden. Man reicht einfach eine Einnahmen-Überschussrechnung beim Finanzamt für diese Tätigkeit ein und der Gewinn daraus wird dem normalen Einkommen mit angerechnet. So viel Mehraufwand bedeutet das gar nicht.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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