Kinder aus dem Haus - fühle mich jetzt nutzlos

vom 28.04.2009, 21:49 Uhr

Hallo!

Ich bin 42 Jahre alt, habe - seitdem die Kinder auf der Welt waren - nicht mehr gearbeitet. Mein Mann verdient gut, es war einfach nicht nötig. Ich habe mich auch gut damit gefühlt, nur für die Kinder da sein zu können. Aber jetzt - die Jüngste ist vor wenigen Wochen ausgezogen - geht es mir einfach nur noch schlecht. Ich weiß nicht, was ich den ganzen Tag mit mir anfangen soll.

Mir fehlt eine Aufgabe, ich fühle mich fast schon nutzlos. Habt ihr einen Rat für mich, was kann ich tun? Ich muss mich irgendwo irgendwie nützlich machen - sonst gehe ich ein. Tierschutzverein, Seniorenheim? Sollte ich da vielleicht einfach mal anrufen?

» Eltro Sun » Beiträge: 35 » Talkpoints: 0,00 »



Hallo,

ich kann mir vorstellen, dass dir nun die Decke auf den Kopf fällt. Vielleicht hattest du ja früher Hobbys, Dinge die du gern getan hast und die du wegen der Kinder hinten angestellt hast. Lesen? Handarbeit? Oder so etwas in der Art. Womöglich siehst du im Moment einfach nur die Nachteile, am Auszug deiner Jüngsten. Vielleicht hilft es dir, wenn du dir nun ganz bewusst wieder mehr Zeit für dich nimmst.

Sicherlich gibt es auch in deiner Stadt eine Volkshochschule, die Kurse anbietet. Hol dir doch einfach einmal das Prospekt, du wirst staunen wie viele verschiedene Kurse es gibt. Vielleicht findest du ja ein komplett neues Hobby, wagst dich an eine neue Sprache und lernst bei so einem Kurs sogar noch neue Leute kennen.

Eine andere Möglichkeit ist es, dass du dich tatsächlich ehrenamtlich engagierst. Krankenhäuser in deiner Nähe freuen sich bestimmt, wenn jemand für die Kinderstation zum Vorlesen kommt. Oder ein Altenheim, wenn jemand kommt. Ein Altenheim, das ich kenne, hatte auch eine Dame, die alle zwei Wochen kam und Bastelmaterial mitbrachte. Die Leute freuten sich immer darauf und die feinen Bewegungen schulten die Feinmotorik. Auf jeden Fall sind das tolle Ideen.

Auch Tierheime freuen sich und sind immer dankbar, für Helfer. Grade wenn du gerne spazieren gehst und mit Hunden gut klar kommst. Dann könntest du dich dort melden.

Ein Anruf schadet nie und ich möchte dich mit meinen Worten in jedem Fall motivieren. Egal ob du etwas für dich selbst tust, oder für andere, zu Hause versauern solltest du auf keinen Fall.

» Lady_of_words » Beiträge: 22 » Talkpoints: 17,86 »


Kann ich mir auch vorstellen das es eine Umstellung ist, als mein Vater damals meinte er sucht sich jetzt schon ein Hobby das er dann wenn er in Rente geht auch weiter ausbauen kann, hab ich geschmunzelt, aber mittlerweile kann ich das nachvollziehen und halte es auch für sinnvoll.

Sich ein kleines Hobby oder eine Aufgabe suchen ist mit Sicherheit eine gute Idee, vielleicht kannst du in einem Tierheim Hunde ausführen, Babysitter für Kinder sein, in einer wohltätigen Organisation als ehrenamtliche Mitarbeiterin tätig werden. Bestimmt hast du irgendetwas in deiner Nähe, was für dich in Frage kommt, und irgendwer wird bestimmt noch ein Plätzchen frei haben. :)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo!

Ich denke, dass es meiner Mutter ähnlich ging, als meine Schwester und ich ausgezogen sind. Sie hat aber noch einen Hund, an dem sie sehr hängt und um den sie sich kümmern muss. Ich denke, dass ihr der Hund sehr gut darüber hinweg geholfen hat, dass wir ausgezogen sind.

Sicher ist mein Vater auch noch da, aber er ist viel arbeiten und sie haben doch eher unterschiedliche Interessen. Meine Mutter geht dazu noch für ein paar Stunden die Woche arbeiten. Das hat ihr wohl alles geholfen, sich mit der neuen Situation anfreunden.

Vielleicht wäre ein kleiner Hund oder eine Katze auch etwas für dich. Du musst dich ja um das Tier kümmern und das Tier braucht dich. So hast du wieder eine Aufgabe und fühlst dich nicht so nutzlos. Ich bin auch den ganzen Tag zu Hause, habe allerdings keine Kinder. Und ich muss sagen, dass mir meine Tiere über vieles hinweg helfen. Ich weiß, dass sie mich brauchen und ich für sie da sein muss.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo,

ein kleines bißchen kann ich nachfühlen wie es dir gehen muss. Meine Kinder sind zwar noch klein, aber ich merke bereits dass ich teilweise gar nicht weiß was ich mit mir anstellen könnte wenn sie mal ein paar Stunden nicht da sind. Meine Hobbies leiden durch die Kinder teilweise sehr. Wer weiß, bis meine Kinder ausgezogen sind haben sie sich wahrscheinlich völlig in Luft aufgelöst.

Gibt es bei euch vielleicht sowas wie Nachbarschaftshilfe? Vielleicht könntest du dich um ältere, alleinstehende Menschen oder Menschen mit Handicap kümmern? Oder mit einem Hund Gassi gehen, Kinder versorgen oä. Zumindest um eine feste Aufgabe zu haben? Oder eine ehrenamtliche Arbeit im Senioren- und Pflegeheim? Ich weiß dass es solche Stellen bei uns gibt. Eine Bekannte arbeitet ehrenamtlich dort im hauseigenen Kaffee oder in der Küche.

Oder du bewirbst dich nochmal für eine "richtige" Stelle? Im Verkauf oder in der Gastronomie lässt sich doch oft recht schnell etwas finden. So hast du eine Aufgabe und verdienst nebenbei noch Geld.

Ansonsten würde ich wirklich mal ausprobieren was dir für die Freizeit Spaß machen würde. Ich selber stricke zb. sehr gerne, bin allerdings noch in der Lernphase. Zudem versuche ich mich am nähen. Ich möchte auch langsam wieder zu ein paar Hobbies finden die mich entspannen und die ich bei mehr Freizeit auch weiter vertiefen kann.

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» Babuu » Beiträge: 192 » Talkpoints: 0,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke, es gibt zahllose Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Es gibt sogar eine Website, nämlich www.ehrenamt.de, die wird von der Akademie für Ehrenamtlichkeit unterhalten und zeigt Möglichkeiten auf, wie man sich ehrenamtlich engagieren kann.

Oder wie wäre es mit einer Tätigkeit als Tagesmutti? Wenn du gerne Kinder im Haus hast (und keine Angst vor Chaos, was ja bei kleineren Kindern an der Tagesordnung ist), wäre das eine gute Lösung.

Ansonsten würde ich mir abgesehen von dem "Nützlichkeitsaspekt" wie ich ihn mal nenne, auch etwas gönnen. Wie wäre es mit einem oder mehreren Kursen an der Volkshochschule? Dort ist fast für jeden etwas dabei.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es schon hart, wenn man nicht mehr arbeiten geht und sich nur noch als Hausfrau auf die Kinder konzentriert, auf jeden Fall wäre das kein Leben für mich. Prinzipiell würde ich dir aber jetzt erstmal raten, dass du dich beruflich ein bisschen weiter orientierst. So Sachen wie Tierschutzverein und Seniorenheim sind ja keine Beschäftigungen, wo man Geld bei verdient, dass macht man ehrenamtlich (es sei denn man ist gelernte Pflegerin im Seniorenheim) und wenn du doch denn lieben langen Tag Zeit hast, dann kannst du doch auch arbeiten gehen oder nicht?

Willst du dann immer noch etwas ehrenamtliches machen, kannst du das doch später zusätzlich machen, neben dem Beruf, wenn dir etwas daran liegt. An erster Stelle würde ich aber versuchen Geld zu verdienen, in Form einer Weiterbildung um dann wieder irgendwie in den Job einzusteigen. Ehrenamtlich muss man dann eben sehen, was man so in der Umgebung hat, wir haben beispielsweise durchaus ein Seniorenheim und eine Tierauffangstation da, da könnte man sich engagieren, wenn man möchte. Ein Vollzeitjob ist das aber nicht, weswegen ich dir eben eher dazu raten würde, dir Arbeit zu suchen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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