Haustiere als Kinderersatz - gibt es so etwas?
Wie ich schon sehr häufig erwähnt habe hat mein Onkel zwei 8-jährige Katzen. Mit seiner Frau lebt er jetzt schon zehn Jahre zusammen, geheiratet haben sie vergangenes Jahr, jedoch kriselt es momentan in der Beziehung. Meine Mutter meinte schon häufig, jedoch meistens mit einem Grinsen im Gesicht, die beiden Katzen wären eine Art Kinderersatz für die beiden, weil sie wenn sie noch kleiner waren oftmals nachts angekrabbelt kamen und dann mit im Bett der beiden schlafen durften.
Der Kinderwunsch ist bei beiden noch nicht da, zumindest haben sie diesbezüglich noch nichts erwähnt und zehn Jahre über an ihrer Karriere gearbeitet. Ob der Kinderwunsch jetzt doch irgendwann noch kommt, bleibt abzuwarten. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, können beide nicht wirklich mit Kindern umgehen. Das habe ich schon häufig auf Feiern gemerkt. Die Frau meines Onkels beschäftigte sich nicht großartig mit den kleinen Kindern, während die anderen Frauen gerade zu um sie herum standen und sie anhimmelten. Mit ihren Katzen kann sie dagegen ganz gut umgehen. Glaubt ihr so etwas gibt es wirklich, dass man sich eher zu Tieren hingezogen fühlt als zu eigenen Kindern?
Aber gibt es so etwas wirklich? Halten sich vielleicht manche Familien wirklich ein Haustier als eine Art Kinderersatz, weil sie vielleicht Tiere lieber haben als Kinder oder weil sie beispielsweise keine Kinder bekommen können? Kennt ihr Familien in eurem Umfeld, die ein kinderloses Leben führen, aber Haustiere besitzen? Aus welchen Gründen haben sie sich für ein Haustier, statt einem Kind entschieden? Könntet ihr euch selbst vorstellen auf Kinder zu verzichten und euch dafür lieber ein Haustier anzuschaffen oder hattet ihr schon immer den Wunsch nach einem Familienleben und da gehören Kinder einfach dazu?
Deine Frage kann ich ganz klar mit Ja beantworten. Es gibt Menschen, die mit Tieren mehr anfangen können als mit Kindern und eben auch Menschen, die ein Haustier als Kindersatz haben, weil sie keine eigenen Kinder haben können. Gerade läuft Der Hundeprofi auf Vox im Fernsehen. Dort ist ein Ehepaar, die zwei Chihuahuas haben und die klar sagten, dass die beiden Hunde für sie, wie ihre Kinder sind. Wenn die Frau die Hunde ruft, dann ruft sie auch immer " Kinder kommt her " Darüber konnte ich irgendwie nur den Kopf schütteln.
Ich selbst habe auch zwei Katzen und einen Hund und muss sagen, dass ich noch nicht das Bedürfnis nach einem Kind habe. Ich habe auch ehrlich keine Ahnung von Kindern und hätte da durchaus Bedenken, dass ich etwas falsch machen könnte. Meine Tiere sind mir da doch zur Zeit wirklich noch lieber. Ich kenne ihre Vorlieben und Bedürfnisse genau und habe da keine Probleme. Sagen wir es so, sie reichen mir zur Zeit eben noch vollkommen. Häufiger kommt es auch vor, dass sich Ehepaare ein Haustier anschaffen, wenn sie keine Kinder bekommen können. Es passiert dann auch nicht selten, dass dieses Tier sehr verhätschelt und vermenschlicht wird. Was dann auch oft mal zu Problemen mit dem Tier führen kann. Ich sage auch häufiger mal, dass mein Hund doch mein Baby ist. Aber das meine ich natürlich nicht so. Er hat durchaus Regeln und wird auch erzogen. Aber er darf auch sehr viel und wird nicht nur rein als Hund, sondern auch als Familienmitglied behandelt.
Solche Themen hatten wir schon. Unter anderem dieses hier Für die Haustiere "Mama" und "Papa" sein und da kannst du nachlesen, dass es durchaus auch so ist, dass die Tiere als Kindersatz herhalten müssen.
Wenn du heute Martin Rütter gesehen hast, dann hast du es ja auch gesehen und je kleiner der Hund oder je anhänglicher die Tiere sind, desto mehr können sie Kindersatz sein. Oftmals nimmt es auch krankhafte Maße an, wenn eine Frau keine Kinder bekommen kann und sich stattdessen eben ein Tier anschafft. Es kann wirklich schlimm sein und man sieht sowas nicht nur im Fernsehen.
Die Frage ist ja eher, ob das auch problematisch ist. Hat jemand einen Schaden davon, dass er lieber ein Tier hält und dafür keine Kinder bekommt oder ist es schlimm, mit Kindern nicht viel anfangen zu könne, sondern lieber einen Hund oder eine Katze hat?
Ich kann das nämlich gut nachvollziehen; Tiere sind viel einfacher zu „halten“ als Kinder, man kann hier viel mehr selbst gestalten und hat nicht das Problem, dass sich die gewisse Schwierigkeiten zeigen, die bei Kindern häufig zu Streit mit den Eltern führen. Einem Tier ist es egal, ob „Mutti“ oder „Vati“ cool sind, viel verdienen, tolle Geschenke kaufen usw. Ein Hund bzw. eine Katze haben keine verschlagenen Freunde, die den „Eltern“ vielleicht missfallen oder wenden sich vielleicht von einem „Elternteil“ ab usw.
Und letztendlich bedeutet ein Tier eben auch weniger Verantwortung, weil es eben nicht rund um die Uhr betreut werden muss – wie etwa ein Baby und weil es ein Leben lang treu an einem hängt, dabei aber mit einem warmen Plätzchen, Futter und Streicheleinheiten zufrieden ist.
Bei meinem Onkel ist es irgendwie auch so mit seiner Frau zusammen. Seine Frau ist nun seine zweite Frau und sie hat auch Kinder, die mittlerweile aber alle schon erwachsen sind und das schon seit vielen Jahren. Seit sie zu meinem Onkel gezogen ist, sieht sie ihre Kinder aber auch nicht mehr so oft und sie haben sich einen Hund gekauft, den sie auch wie ein eigenes Kind behandeln. Sie betüdeln den Hund sehr viel und sagen auch immer, dass er ihr "Kind" ist. Als der erste Hund gestorben ist, haben sie diesen durch einen ähnlichen ersetzt (gleiche Rasse, gleicher Name) und einfach so weitergemacht und ihn auch als ihr "Baby" bezeichnet. Meistens ist das eher im Scherz gemeint, aber für sie ist es wirklich so etwas wie ein kleines Kind, um das sie sich kümmern müssen und für das sie Verantwortung übernehmen müssen.
Es gibt ja auch Leute, die einfach besser mit Tieren klar kommen und denen es damit besser geht. Nicht jeder möchte Kinder haben und dann ist das für mich auch in Ordnung, wenn diese sich lieber um ihre Tiere kümmern, anstatt Kinder zu bekommen, die sie am Ende doch gar nicht wirklich wollen. Solange es nicht krankhaft wird, finde ich das nicht so schlimm.
Natürlich gibt es Leute, die mit Tieren mehr anfangen können als mit Kindern. Ich gehöre auch zu dieser Kategorie Mensch. Mein Hund und ich hatten keinen guten Start, mittlerweile sind wir allerdings ein gutes Team und ich würde ihn für nichts in der Welt hergeben wollen. Er ist mir wichtig und gehört einfach dazu. Ich betüdel ihn nun nicht, wie manche Leute das mit solchen armen Schoßhunden machen. Das ist auch nicht artgerecht. Allerdings spiele ich mit ihm, bürste ihn, verbringe Zeit mit ihm und kaufe ihm Sachen, die er gerne mag (gestern gab es eine dicke Beinscheibe). Als ich meine Freundin kennengelernt habe, war auch direkt klar, dass es mich im Doppelpack gibt, dass also häufiger ein Hund mitkommen wird, wenn wir uns sehen. So wie Eltern für ihre Kinder schöne Kleidung kaufen, kaufe ich ihm schöne Halsbänder und Leinen, wobei das natürlich eher für mich ist als für ihn. Ich mache mir Sorgen um ihn, wenn es ihm nicht so gut geht und freue mich, wenn er mit anderen Hunden spielt und dabei offensichtlich Spaß hat. Das sind sicher Dinge, die man mit der Sorge von Eltern um ihr Kind vergleichen kann - warum auch nicht? Ein Hund ist ebenso ein Lebewesen wie ein Mensch und kann als solches ebenso geliebt und geschätzt werden.
Ich mag Kinder nicht wirklich, obwohl mir immer wieder mal gesagt wird, dass ich mit Kindern gut umgehen kann (sofern ich mal, ganz selten, mit einem konfrontiert bin). Ich kann aber mit ihnen nichts anfangen, sie nerven mich und falls meine Partnerin den dringenden Wunsch nach einem Kind hätte, wäre das definitiv ein Trennungsgrund für mich. Ich bin insgesamt kein großer Menschenfreund und mag Tiere insgesamt lieber als Menschen, aber Kinder sind wirklich noch einmal ein Sonderfall, weil ich sie so schrecklich anstrengend finde. Gerade das hohe Gequietsche stört mich. Für mich gehört somit der Hund zum Leben, ein Kind jedoch kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Kinder werden zwar erwachsen und sind dann sicher auch ganz nett, aber bis es soweit ist, wäre ich vermutlich ein psychisches Wrack. Da ist mir der Hund wirklich lieber, obwohl er nie viel mehr können wird als jetzt schon. Solange man das Tier dabei nicht zu sehr verhätschelt, es in alberne Kleidchen steckt oder nur noch herumträgt, finde ich das auch in Ordnung.
Ja, mein Onkel und seine Frau können keine Kinder bekommen und die beiden halten sich auch schon eine gefühlte Ewigkeit deswegen Hunde als Kindersatz. An und für sich soll das jeder für sich selber entscheiden, aber man muss auch wissen wo die Grenze liegt. So hat mich z.B. die große Dogge meines Onkels mich gebissen, als ich 7 Jahre alt war, richtig im Gesicht fest gebissen, ich war damals nicht mal wirklich größer als diese blöde Dogge. Wisst ihr was die Reaktion der Frau meines Onkels gewesen ist? „Lässt du den Hund einschläfern, lasse ich mich scheiden. Ich habe das in dem Augenblick zwar nicht bewusst wahrgenommen, weil ich tierische Schmerzen hatte und unter extremen Schock stand, aber als ich das zum ersten mal für mich verarbeitet hatte, wurde ich richtig sauer auf die Frau meines Onkels.
Wir hatten einmal eine entfernt Verwandte zu Besuch die so einen kleinen Kläffer an Kindes statt adoptiert hatte. Das war vielleicht ein verwöhntes Vieh, der durfte bei ihr alles und wurde nur mit teuren Spezialitäten gefüttert. Unterhalten wurde sich nur in Babysprache so dass ich doch am Verstand der Frau zweifeln musste. Sie liebte diesen Köter über alles was ich absolut nicht nachvollziehen konnte.
Ich denke schon dass Haustiere oft als vollwertige Familienmitglieder angesehen werden, aber sie an Kindes statt aufzuziehen und auch wie Kinder zu behandeln finde ich einfach unmöglich. Ich weiß ja nicht was in den Frauen vorgeht, es mag ja auch sein dass sie einsam sind, aber so ein Hund ist nur ein Tier. Sie können einfach keinen Ersatz für ein Kind sein.
Es gibt viele Menschen die Tiere als eine Art Kinderersatz sehen und dies hat häufig große Nachteile für ein Tier. Leider ist es nun ein Mal so, dass Menschen dem Tier dann alles das ermöglichen, was ein eigenes Kind bekommen hätte. Das heißt, ein Tier wird nicht mehr wirklich artgerecht erzogen, sondern eher vermennschlicht und dies hat für mich einen Nachteil für die Tiere selber, denn glücklich sind die Tiere zwar schon, aber einfach nicht mehr artgerecht gehalten! Es wird hier nicht mehr zwischen Mensch und Tier unterschieden.
Ein Beispiel aus meinem Umfeld ist die Tante meiner eigenen Frau. Sie hat einen Hund der mittlerweile 8 Jahre alt. Er ist ein kleiner Hund, so groß ungefähr wie ein Wessi. Dieser Hund dient als kompletter Kinderersatz. Das bedeutet für den armen Hund, dass er den ganzen Tag geschmust wird, nur morgens,mittags und abends für 5 Minuten aus der Wohnung kommt, um sein eigenes Geschäft zu erledigen. Weiterhin wird er Mal zum Arzt gefahren und zum Einkaufen mitgenommen. Er darf nicht alleine bleiben, was die Folge hatte, das er nicht Mal mehr alleine bleiben kann. Das Leben mit anderen Hunden kennt er kaum und bellt sofort. Er ist ja so süß, klein und lieb und alle anderen Hunde sind böse! Die Angst das ihn etwas passieren könnte übertönt die artgerechte Haltung. Weiterhin mag der Hund kein Dosenfutter oder Trockenfutter, sondern bekommt nur vom Tisch. Das Schlimme daran ist folgendes. Der Hund bekommt Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Dies besteht aus Nudeln mit Fleisch, Kartoffeln mit Fleisch, alles, was halt zum Mittagessen gibt, bekommt der Hund auch. Sollte es etwas geben, was der Hund selber nicht mag, wird ein Steak oder auch Mal Hühnerherzen gekauft. So sieht das Leben eines vermenschlichten Hund aus. Weiterhin hat er schon übergewicht, und zwar 8 Kilo. Der Arzt teilte auch mit das er nichts vom Tisch mehr bekommen sollte, aber von Hören keine Spur.
Man sieht an diesem Beispiel, was einem Tier blüht, wenn dieser als Kinder Ersatz agieren muss. Leider ist die artgerechte Haltung somit völlig hinüber und das Tier kann einfach nicht endlos glücklich werden. Ich finde solchen Menschen gehört ein Tierhalteverbot ausgesprochen, denn ein Tier sollte es gut gehen und nicht vermenschlicht werden.
Haustiere werden teilweise nicht nur als Kinderersatz betrachtet, sonder als Übungskinder. Kennt ihr diese Programm vom Mittermeier? Genauso war es bei meinem Cousin, der sich mit seiner Frau zusammen eine Katze geholt hat, um schon mal zu sehen, wie es ist ein "Kind" zu haben. Verantwortung muss man zwar für Tier und Kind übernehmen, aber ein Tier ist dann doch weitaus selbstständiger als ein Baby.
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