Hof- und Straßenspiele - Wo sind sie hin?
Noch meine Kinder sind viel draußen spielen gewesen und dort haben sie sich mit Kreide dann Hüpfekästchen aufgemalt, die es in verschiedenen Variationen gab. Ob Himmel und Hölle, Hinkelkästchen oder das Schuffelkästchen, wo man mit einer mit Sand gefüllen Cremedose von einem Kästchen ins andere auf einem Bein "schuffeln" musste und die Cremedose mit einem Fuß anstoßen musste um ins nächste Kästchen zu kommen.
Auch haben sie Seilchen gesprungen, Gummitwist gespielt, mit Murmeln gespielt oder auch Ballspiele gemacht. Diese Spiele haben sie stundenlang an der frischen Luft beschäftigt. Wenn Kinder draußen sind, dann "hängen sie ab", wie man heutzutage sagt. Aber so richtig fantasievolle Spiele sehe ich bei keinem Kind mehr. Das ist auch meiner Tochter aufgefallen, die in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Statt dass die Kinder sich einfach beschäftigen, hängen sie einfach rund um eine große Pfütze ab und wälzen sich fast darin. Aber ein richtiges Spiel ist das nicht.
Wo sind die guten alten Hof- und Straßenspiele hin? Kennt ihr diese Spiele noch? Spielen sie eure Kinder? Welche Spiele kennt ihr noch?
Ich kann mich noch ganz deutlich an meine Grundschulzeit erinnern. Da haben wir ganz oft in den Hofpausen "Himmel und Hölle" gespielt. Ich glaube aber, nur bis zur zweiten Klasse. Wir haben aber regelmäßig mit Kreide unsere Kästchen gemalt. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das schon lange nicht mehr gesehen hab. Das kann daran liegen, dass ich schon ewig nicht mehr zu Besuch in einer Grundschule war und zum anderen kann es auch daran liegen, dass es tatsächlich rückläufig ist.
Ich habe mal meine Schwester gefragt, ob die das noch kennt und sie meinte, dass sie das nicht kennt und auch nie gespielt hat. Ein bisschen traurig finde ich persönlich das ja schon. Immerhin kann man mit sehr einfachen Mitteln preiswert Spielen und Spaß hat mir das auch immer gemacht.
Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und ich muss sagen, dass ich zwar solche Hofspiele nicht allzu häufig sehe, aber es gibt sie durchaus noch. In unserem Wohnblock wohnen auch Kinder im Grundschulalter und ich habe sie durchaus schon Tempelhüpfen gesehen. Woran es liegen könnte, dass es nun weniger ist? Ganz einfach! Der Hausmeister hat es in der Tat verboten, dass die Kinder mit der Kreide am Boden malen, also sie dürfen auch nicht solche Kästchen aufmalen. Ich finde das unendlich traurig.
Aber ich habe mehrere Freunde, die ein eigenes Haus mit Garten haben und in diesen Gärten sehe ich sehr häufig so aufgemalte Kreidespiele. Ebenso finde ich in unserer Wohnhausanlage sehr schön, dass sich die Kinder noch viel mit einfachen Materialien wie eben Steine, Äste und so weiter spielen können. Da werden Steine von einem Ort zum nächsten getragen, die dann etwas darstellen und dann werden sie wieder umgeschichtet. Das ist aber nicht nur Zeitvertreib, sondern die machen damit richtig nette Rollenspiele. Finde ich sehr nett und je nach Jahreszeit nehmen sie da eben auch unterschiedliche Naturmaterialien. Auch Ballspielen ist bei uns im Garten ganz groß angesagt. Und ich finde es auch total nett, dass die Größeren die etwas wilder mit dem Ball spielen auf ein benachbartes Feld ausweichen, wenn die Kleineren da sind.
Ich kenne aber auch eine Freundin, die in einem großen Mehrfamilienhaus in einer Großstadt wohnt. Dort gibt es einen sehr großen Hof zum Spielen und zahlreiche Kinder im unterschiedlichen Alter. Herumhängen so wie du es geschildert hast, tun eigentlich nur die größeren Kinder, falls die dort überhaupt noch anwesend sind. Die Kleineren, damit meine ich jetzt Kinder bis etwa 10 bis 12 Jahre, spielen sich dort durchaus noch sehr nett, so wie ich es eigentlich noch aus meiner Zeit kenne. Als Unterschied kann man aber schon klar erkennen, dass zu den klassischen Hofspielen einfach mehr Geräte dazu gekommen sind. Fast jedes Kind besitzt ein Bobby-Car, ein Dreirad, einen Roller und so weiter. Ich finde das aber auch in Ordnung, dass die heutzutage auch in Verwendung sind, da ich das nicht als unnütze Beschäftigung ansehe. Dass die kleineren Kinder einfach nur so herumhängen, wäre mir noch nicht aufgefallen.
Also bei uns auf dem Dorf ist es immer noch so, dass die Kinder sogar noch auf der Straße spielen. Also ganz ausgestorben ist es noch nicht, aber in der Großstadt findet man diese Spiele in der Tat nicht mehr. Aber die Kinder in der Großstadt sind erfinderisch und finden andere Spiele, mit denen sie die typischen Spiele, wie wir sie kennen, ersetzen. Aber auch in der Großstadt wird noch auf Bäumen geklettert und es gibt viele Bauspielplätze, die genutzt werden.
Hier ist es leider auch so, das draußen selten gespielt wird, wir haben früher auch, Hüpfekästchen, Gummitwist, Seilspringen, Völkerball und noch viel mehr draußen gespielt. Bei uns hier ist es so das der Platz einfach fehlt, in der Straße wo ich als Kind gespielt habe, sind so viele neue Häuser gebaut worden, das es dementsprechend viele Autos gibt und man gar nicht mehr auf der Straße spielen kann.
Ganz in der Nähe ist allerdings immer was los, dort wird auch tatsächlich noch mit Kreide auf der Straße gemalt und auch Hüpfekästchen gespielt, dort gehe ich immer mit meinem Hund lang und ich hoffe das meine Tochter, dann ab einem gewissen Alter, auch dort mit Kindern die Straßenspiele spielen kann.
Ich kann es nicht bestätigen, dass heute weniger draußen gespielt wird und die guten alten Spiele verschwunden sind. Das mag aber auch von Region zu Region unterschiedlich sein. In der Straße in der wir wohnen ist es so, dass die Eltern ihre Kinder bei gutem Wetter immer dazu drängen doch raus zu gehen. Und wenn einer damit angefangen hat, ist es natürlich auch einfacher für die anderen Eltern zu sagen, dass die Kinder doch draußen spielen könnten und sollten, weil x und y das ja auch tun.
Ich bin ja selbst Grundschullehrerin und kann bestätigen, dass die meisten Kinder diese ganzen Spiele nicht mehr kennen. Ich habe mit meiner Klasse mal eine Einheit zum Thema Wie unsere Eltern früher lebten! gemacht. Das war total interessant und ein Thema waren auch die Spiele von früher. Himmel und Hölle sowie Seilchenspringen kennen die meisten ja noch, aber dann hört es auch schon auf.
Wir haben uns dann ganz viele Spiele angeschaut, haben geguckt wie man mit Murmeln eigentlich richtig spielt (die meisten kennen zwar Murmeln, aber nicht wie man damit spielt) oder wie Gummitwist funktioniert. Kennt ihr noch das Fadenspiel? Oder das Faltspiel Himmel und Hölle?
Den Kindern hat es totalen Spaß gemacht und sie haben danach ganz viel diese Spiele gespielt, denn wie schon jemand sagte, braucht man kaum Material und wenn ist es sehr günstig. Da ich an einer Brennpunktschule arbeite, ist das sehr wichtig. Und da die Kinder in der Pause beschäftigt waren, haben sich die Streitereien auch stark reduziert.
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