Hilfe, mein Sohn ist ein Soziopath

vom 19.07.2012, 08:06 Uhr

Ich habe einen Soziopathen als Sohn, ein Mensch völlig ohne Gewissen, Empathie und Gefühle. Schon als kleines Kind fing er an zu lügen (sehr gut übrigens) und sich jeder Art von Erziehung zu entziehen. Mit 8 hat er sein Meerschweinchen getötet und mit 11 unsere Katze halbtot gequält. Seine jüngeren Schwestern hat er erpresst (Taschengeld abgenommen etc.) mit 14 fand ich ein Waffenarsenal unter seinem Bett, mit 15 fing er mit Drogen und stehlen an. In der Schule gab es von Anfang an nur Ärger, weil er machte was er wollte.

Zur Zeit lebt er in einem Heim für psychisch Kranke Jugendliche und anstatt uns endlich in Ruhe zu lassen, bedroht, belästigt er uns mit Briefen. Meine Töchter und ich sind voller Angst, wegen dieser Drohungen, weil ihm alles zu zutrauen ist, weil er wie gesagt kein Gewissen hat. Was soll ich tun, er zerstört unser Leben. Hat jemand von euch auch einen Soziopathen im Bekannten und Familienkreis? Wenn ja, wie schützt ihr euch vor ihm?

» mehmascholl » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,35 »



Als ich deinen Beitrag gelesen habe, musste ich erst mal schlucken. Ich konnte auch nicht gleich darauf antworten und weiß immer noch nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Wenn dein Sohn euch bedroht, oder ihr euch zumindest bedroht fühlt, warum zieht ihr nicht um? Wenn er eure Adresse nicht hat, könnte er euch auch nicht mehr schreiben. Desweiteren frage ich mich, warum ihr die Briefe von ihm überhaupt lest und nicht einfach weg werft, wenn ihr euch dadurch bedroht fühlt?

Wenn er schon so früh mit solchen Anzeichen begonnen hat, was habt ihr damals dagegen gemacht? Momentan bin ich etwas ungläubig, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie ein Kind sich selbst zu so etwas schrecklichem wie von dir beschrieben entwickeln kann. Vielleicht kannst du mal noch mehr darüber erzählen, was ihr früher versucht habt, um ihn auf den richtigen Weg zu bringen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich bin auch ehrlich geschockt über deinen Beitrag. Natürlich hört man schon mal, dass es so etwas geben soll, aber wenn man es dann tatsächlich erlebt, ist das doch ein Schock. Es muss sehr schlimm für dich und deine Familie sein. Vor allem, weil es sich ja schließlich auch um das eigene Kind handelt, was einem Kummer und Angst macht.

Hast du keinen Ansprechpartner, an den du dich wenden könntest, um zu erfahren, wie du dich am besten verhältst und dich und deine anderen Kinder schützen kannst? Weiß man, wieso dein Sohn diese Verhaltensweisen hat? Ich glaube, dass ich ansonsten auch wohl in Betracht ziehen würde, die Umgebung zu wechseln und umzuziehen. Vielleicht würde dir und deiner Familie auch eine psychologische Betreuung gut tun. Immerhin stelle ich es mir sehr schlimm vor, mit solchen Schicksalsschlägen fertig zu werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



In meiner entfernteren Verwandtschaft habe ich auch einen jungen Mann, welcher psychisch krank ist. Allerdings sitzt er wegen diverser Delikte, wie das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel ohne Fahrschein, im Gefängnis. Es hatte sich zu viel angesammelt, so dass es zu einer Verurteilung gereicht hat. Er hat allerdings auch schon im Elternhaus die Einrichtung kurz und klein geschlagen.

Bisher lässt er seine Aggressionen wohl nur an materiellen Dingen aus und wenn er seine Medikamente so einnimmt, wie vorgeschrieben, passiert auch nichts. Aber ich gebe zu, dass ich mir diese Ausraster bei ihm gar nicht vorstellen kann. Besonders da ich ihn im Umgang mit Kindern schon erleben durfte er da eine scheinbar unendliche Geduld aufbringen kann.

Wenn dein Sohn nun in Behandlung ist, sollte es sicherlich auch eine Therapie für ihn geben, welche ihn da quasi ruhig stellt. Nur leider überwacht danach eben auch niemand, ob er verordnete Medikamente auch so einnimmt, damit sie wirken. Da er euch aber bedroht, solltest du mit den behandelnden Ärzten das Gespräch suchen.

Wobei ich vermute, dass ihr euch nur komplett von ihm los sagen müsstet, damit seine Briefe gar nicht erst ankommen können. Allerdings hat das langfristig wohl auch nur mäßigen Erfolg, da man nur mit einem Umzug seine Spuren nicht wirklich verwischen kann. Aber ihr braucht genauso Hilfe wie dein Sohn und die solltest du auch annehmen. Da, meiner Meinung nach, nur Fachleute euch raten können, welche Wege ihr gehen könnt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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