Probe arbeiten absagen, wenn ...
Herr B, Anfang 40, möchte sich beruflich verändern und ihn interessiert eine Tätigkeit in der Pflege. Daher hat Herr B sich bei einem Seniorenheim beworben, die ein Jahrespraktikum für die Ausbildung anbieten. Bei dem persönlichen Gespräch kam heraus, dass man ihm ein Probe arbeiten anbietet, um dann das Jahrespraktikum abzuleisten, sofern das Probe arbeiten ihm zusagt. Herr B hatte an sich damit gerechnet, dass das Praktikum Bestandteil der Ausbildung sei, was aber hier nicht der Fall ist, sondern eher als eine Art Vorbereitung zu betrachten ist.
Herrn B ist da etwas mulmig zumute, da der Verdienst für das Praktikum absolut gering ausfällt, es handelt sich hierbei nämlich um eine Praktikumsvergütung, wovon Herr B sein Leben aber schon aufgrund der Sozialversicherung nicht bestreiten kann. Hätte das Praktikum nun ein Ausbildungsteil gewesen, wäre es etwas anderes. Man hat aber Herrn B auch sehr vage angedeutet, er könne eventuell als ungelernte Pflegehilfe zum Einsatz kommen, was Herrn B dann auch eher entgegen käme. Jedoch sind in dem Bereich keine Stellen ausgeschrieben.
Da also für Herrn B das Jahrespraktikum aus diversen Gründen nicht in Frage kommt, sollte Herr B das Probe arbeiten dennoch durchziehen und abwarten, was das Nachbereitungsgespräch ergibt und ob er für das Haus überhaupt in Frage käme, oder sollte er das Probe arbeiten aus Rücksicht auf andere Mitbewerber ganz abblasen, die ein solches Jahrespraktikum aufgrund ihres jüngeren Alters einfach anders angehen können?
Herr B sollte meiner Meinung nach mit dem Chef des Seniorenheims reden und mit ihm eine Lösung finden. An der Stelle von Herrn B würde ich mich weiterhin über die Ausbildung informieren. Gerade weil er sich damit ja anscheinend wenig beschäftigt hat, wäre ein Praktikum bzw. eine Probearbeit aber sicher ganz gut, wenn er vorher nicht schon in der Altenpflege gearbeitet hat.
Herr B. muss sich auch bewusst sein, dass er in der Altenpflege in einer Ausbildung in bestimmten Bundesländern nichts für die Ausbildung bekommt und stellenweise sogar noch eine Schulausbildung aus eigener Tasche bezahlen muss. Die Altenpflege ist kein leichter Arbeitsbereich und nichts wo man viel verdient. Die Menschen, die dort arbeiten, bekommen in den meisten Fällen sehr wenig und schaffen es auch kaum ihren Unterhalt zu beschreiten.
Ich würde die Probearbeit auf keinen Fall absagen, sondern sie machen denn so können beide Seiten ja auch sehen ob daraus auch eine längere Zusammenarbeit entstehen kann. Da er ja auch schon ein Vorstellungsgespräch hatte, wird die Pflegeleitung sich über das Alter des Bewerbers ja auch im Klaren sein und wenn er körperlich in der Lage ist diesen Beruf auszuüben, dann sollte er diese Gelegenheit doch erst einmal ergreifen, daher finde ich das Probearbeiten ehe man ein Jahrespraktikum beginnt schon sehr sinnvoll und daher würde ich es auch nicht absagen, sonder ohne Vorurteile und Bedenken an die Sache ran gehen und mein besten geben.
@Ramones, Herr B weiß ganz genau, was da auf ihn zukommt. Er hat sich sehr viele Gedanken gemacht und es sich auch gut überlegt, ob er sich dort melden soll. Mit Anfang 40 wird man ja wohl selbst wissen, was man gern möchte oder noch vom Leben erwartet, auch, wenn man keine großartigen Erfahrungen im Bereich der Pflege vorweisen kann. Es geht hier aber vorerst um das Probe arbeiten und nicht darum, ob die Entscheidung, sich in der Pflege zu orientieren, die richtige ist oder war.
@*steph*: Sicher sollte man mit 40 schon reifer sein als ein Teenager, der gerade die Schule hinter sich gebracht hat. Die Frage ist aber trotzdem: auch wenn man sich ziemlich sicher ist, sich beruflich verändern zu wollen, weiß man dann, was auf einen zukommt? Da wäre ich mir nicht so sicher. Außerdem kann man bei der Probearbeit auch die Vorgesetzten, die Kollegen und - in dem speziellen Fall - die Patienten genauer kennen lernen. Auch solche Eindrücke sind sicher wichtig und sollten bei der Entscheidungsfindung nicht völlig außer Acht gelassen werden.
@JotJot, wie gesagt ging es auch in erster Linie darum, einen anderen Bewerber nicht das Jahrespraktikum wegzunehmen. Dass man sich gegenseitig kennenlernen möchte, sich gegenseitig beschnuppert, versteht sich ja auch in dem Fall von selbst und ist auch wichtig. Dass dabei Kontakt zu den Bewohnern des Heims entsteht, ist auch völlig normal, aber nach einer Probearbeit lässt es sich auch schwer sagen, ob und wie gut man die Patienten kennt.
An sich würde es ja auch einen schlechten Eindruck machen, wenn Herr B nun das vorgeschlagene Probe arbeiten absagt. Vielleicht ist es so, dass Herr B von der Pflegedienstleistung aus gesagt bekommt, dass es so nicht passt, genauso kann es sein, dass Herr B selbst merkt, für ihn ist die Arbeit nichts oder zumindest in jenem Haus nichts. Also wäre es generell ratsamer, doch das Probe arbeiten anzunehmen, dort sein Bestes zu geben und dann zu schauen, ob weitere Schritte in dem Bereich gegangen werden könnten.
@*steph*: Jetzt bin ich doch verwirrt: geht es nun um die Probearbeit oder das Jahrespraktikum. Auch wenn beides in einem engen Zusammenhang stehen kann, muss es das doch nicht.
Und doch man kann an einem Tag viel sehen. Zumindest kann man aber merken, dass einem die Arbeit nun gar nicht zusagt. Wenn man sich nicht sicher ist, kann man die Probearbeit vielleicht auch auf einige weitere Tage ausdehnen. Ich kenne Personen, die nach einem Tag feststellten, dass sie sich etwas anderes vorgestellt haben, was für Herrn B eher nicht zutrifft. Das sehe ich nach Deiner Beschreibung auch so.
Aber eine gute Freundin von mir hatte auch genaue Vorstellungen von dem Job, hatte darin auch schon einmal gearbeitet und wollte nach anderen beruflichen Stationen in einem ihr unbekannten Haus eine Ausbildung machen. Nach zwei Tagen Probearbeit war für sie klar, dass die Ausbildung eine andere wird und das ihr das Klima in dem Haus nicht zusagt. Diese Freundin war natürlich froh, dass sie schon einmal zur Probe gearbeitet hatte, auch wenn die Ausbildung nun eine andere ist und sie doch einen etwas weiteren Weg zur Arbeit in Kauf nimmt als ursprünglich gedacht.
Übrigens war dieser Frau keiner böse, dass sie dann die Ausbildung dort abgesagt hatte, das ist in der Branche nicht unüblich. Außerdem haben ja beide Seiten gemerkt, dass es nicht passt und daher hätte man vielleicht auch von Seiten des Hauses abgesagt.
Ausgeschrieben war die Stelle, JotJot, als Jahrespraktikum. Allerdings war schon die Stellenanzeige leicht irreführend gewesen. Bevor nun der Betreiber des Seniorenheims aber einen Jahrespraktikanten einstellt, möchte er eben sehen, wie sich dieser in der Probezeit betätigt. Für Herrn B jedoch ist das Problem hier, dass er an sich das Jahrespraktikum aufgrund seiner eigenen finanziellen Situation nicht so absolvieren kann, er würde dann lieber als ungelernte Hilfskraft dort arbeiten.
Jetzt verstehe ich! Dann würde ich an Herrn Bs Stelle gleich mit offenen Karten spielen und nachfragen, welche Optionen denkbar sind. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kommt das Jahrespraktikum aus Herrn Bs Sicht nicht in Frage, weil es weder vernünftig vergütet noch auf die folgende Ausbildung angerechnet wird. Herr B würde zwar alternativ als ungelernter Pflegehelfer arbeiten, aber dazu hat die Klinik im Moment keine Kapazität. Vielleicht gibt es aber eine andere Einrichtung in der Nähe, die zum gleichen Träger gehört und bei der Herr B eingesetzt werden könnte? Vielleicht gibt es zusätzlich zu der Praktikumsvergütung finanzielle Hilfen, damit Herr B über die Runden kommt? Sollte es da keine Alternativen geben, dann ist es sicher sinnvoll, auch die Probearbeit abzusagen.
Genau so schaut es aus. Das Haus machte auf Herrn B im Gesamten einen guten Eindruck und scheinbar würde sich Herr B da auch wohlfühlen, auch, wenn er eben für sich selbst nach reifen Überlegungen eher gegen das Praktikum entscheiden würde, aber das Probe arbeiten möchte er dennoch von sich aus auch durchziehen.
Leider handelt es sich bei diesem Haus um eine einzelne Einrichtung, es ist ein privat aufgebautes, recht familiäres Haus und gehört keinem weiteren Träger an. Von daher wird es auch keine Möglichkeit geben, für den gleichen Träger aber in einer anderen Einrichtung zu arbeiten.
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