Lebensgefährte hat Kind nichts zu sagen

vom 22.12.2011, 21:09 Uhr

Ich finde vor allem akasakuras letztes Argument sehr vernünftig. Natürlich haben in erster Linie die Eltern das Erziehungsrecht bei ihren Kindern und Wünsche und Ansichten von Onkeln, Tanten, Großeltern und Freunden werden nachrangig behandelt. Auf der anderen Seite erziehen einen Erwachsene, mit denen man regelmäßigen Kontakt hat, ja immer irgendwie mit. Denn jeder hat so seine Vorstellungen von gutem und richtigem Verhalten und davon, wie man miteinander umgeht.

Meinen Patenkindern sage ich ja auch, was ich akzeptiere und was nicht. Und wenn sie bei mir sind, haben sie sich daran zu halten, basta. Im Beisein ihrer Eltern halte ich mich zurück, denn da haben die das Vorrecht. Aber generell gibt es gewisse Regeln und die müssen eben eingehalten werden. Wenn die beiden Mädchen bei uns übernachten und ich dieses oder jenes verlange, höre ich manchmal, dass ihre Mutter das aber nicht verlangt. Daraufhin merke ich dann an, dass sie nun aber bei mir sind und dort meine Regeln gelten. Dasselbe sage ich übrigens auch meinen Schülern, wenn sie mit dem wundervollen Argument kommen, dass andere Lehrer das aber anders machen.

Besonders aber gilt so etwas doch, wenn man in einem Haushalt lebt. Auch ein neuer Partner, der nicht mit dem Elternteil zusammenlebt, aber regelmäßig dort ist, hat meiner Meinung nach gewisse Rechte sich zu behaupten. Warum soll ich als feste Partnerin eines Mannes seine Kinder nicht auffordern dürfen den Tisch zu decken, den Fernseher auszumachen oder ähnliches?

Aber, wie schon gesagt, vor allem wenn man zusammen lebt, sollten die Kinder von allen Erwachsenen an Regeln erinnert werden dürfen. Ansonsten läuft es schnell auf "Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch" hinaus. Das hat ja auch weniger damit zu tun, dass der neue Partner versucht, sich als neuer Elternteil aufzudrängen, als einfach damit, dass er oder sie eben ein Erwachsener ist und die geben nun mal - je jünger die Kinder sind, desto mehr - zu Hause den Ton an. Alles andere suggeriert doch, dass die Person nur geduldet, aber nicht als vollwertiges Gegenüber akzeptiert wird.

Natürlich ist dies schwieriger, wenn die Kinder schon größer sind. Kleine Kinder neigen dazu, neue Partner als elternähnliche Bezugspersonen anzunehmen, Teenager akzeptieren einen bestenfalls als erwachsenen Freund. Da hat man natürlich einen anderen Stellenwert und damit auch weniger Autorität (wobei übrigens die Autorität der "richten" Eltern in diesem Alter ebenfalls abnimmt, gute Erziehung hin oder her). Dennoch muss dem Nachwuchs klar gemacht werden, dass die Regeln auch dann gelten, wenn sie vom Partner kommen. Sonst nehmen nämlich nicht nur die Kids die Person nicht ernst, auch man selbst vermittelt, dass man jemanden nicht für voll nimmt.

Klar, der Mann deiner Schwägerin ist nicht der Vater des Jungen. Aber doch der Mensch, mit dem sie offensichtlich eine ernsthafte Beziehung führt und mit dem sie ihr Leben teilt. Warum gesteht sie es ihm dann nicht zu, sich an der Erziehung ihres Sohnes zu beteiligen? Das würdigt ihn doch irgendwie herab, als sei er nicht fähig oder nicht wert daran Anteil zu haben. So würde ich mich an seiner Stelle jedenfalls fühlen.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin selbst keine Mutter und habe auch keinen Partner, der Kinder hat, aber ich denke einfach mal, dass gerade ein zusammenlebendes Paar durchaus den gleichen Anteil an der Erziehung des im Haushalt lebendes Kindes hat. Geht es darum, Regeln aufzustellen, die für alle im Haushalt lebenden Personen Gültigkeit haben, so sollten diese auch von allen Personen eingehalten werden. Was spricht dagegen, wenn der neue Lebensgefährte oder die neue Frau darauf achten, dass die Regeln auch eingehalten werden? Aus der Sicht von Erwachsenen nichts, aber von Seiten der Kinder natürlich eine ganze Menge. Dass Kinder in solchen Situationen ihre Grenzen austesten, ist ganz normal und auch wichtig, aber als Paar sollte man meiner Ansicht nach doch an einem Strang ziehen und das sollte man als Paar auch vorher besprechen und nicht dann ausdiskutieren, wenn das Kind dabei ist.

Den Spruch, ich habe ja nichts zu sagen, habe ich als Tagesmutter auch schon des öfteren gehört. Aber da gab es dann auch nur die Antwort, dass ich hier auf die Kinder aufpasse und schon allein deshalb etwas zu sagen habe, damit war Ruhe. Es ging nicht darum, ein Elternteil zu ersetzen, sondern Sorge zu tragen, dass so weit alles seinen Lauf nimmt und man miteinander leben konnte. Natürlich haben die Eltern das Vorrecht, in einem Fall war es dann eben die Mutter mit dem Stiefvater und der Stiefvater war da schon Ansprechpartner Nummer Eins gewesen. Allerdings durfte sich dieser auch schon gewisse Sprüche anhören, was die Patchworkfamilie an sich nicht wirklich gestärkt hatte.

Ich denke, in einer Patchworkfamilie sollte es nicht darum gehen, dass ein Partner "ausgetauscht" und "ersetzt" werden soll, sondern einfach darum, dass ein harmonisches Leben möglich ist. Und ich kann die eine Schwester Deines Partners nicht verstehen, dass sie der Meinung ist, ihr Lebensgefährte habe nichts zu melden. Da wird schon das falsche Signal ausgesendet, aber scheinbar ist es schon zu spät, da etwas zu ändern.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


@*steph* Ja, bei dem Neffen meines Freundes ist schon Hopfen und Malz verloren. Er hat dieses Jahr seine Ausbildung abgeschlossen und begann danach im Rathaus etwas neues, wo er für eine Zeit gar kein Geld erhält. Die Mutter nimmt das einfach nur so hin und der Lebensgefährte, welcher eine recht vernünftige Meinung dazu hat, hat eben das auch einfach nur hinzunehmen. Aber das am Ende der nun mittlerweile erwachsene Junge auf seine Kosten lebt, wird dabei geflissentlich totgeschwiegen.

Schon allein darauf ergibt sich für mich ein gewisses Mitspracherecht, denn es kann doch nicht sein, das der neue Partner für den Lebensunterhalt seiner neuen Familie mit sorgt, aber dann keinerlei Rechte im Haushalt zugestanden bekommt. Mein Freund gibt meinen Töchtern auch schon mal Geld, wenn wir zusammen unterwegs sind.

Aber wir haben eine klare Absprache, das er zu Hause erst mal bei mir nachfragt, weil sie Montags ja ihr Taschengeld von mir bekommen. Haben sie dies schon ausgegeben, dann bekommen sie halt kein Geld mehr nachgezahlt. Weder von mir, noch von meinem Freund. Denn sonst spielen sie uns bei dem Thema bald gegeneinander aus. Genauso wie mein Freund ihnen eben auch sagen darf, wenn es Zeit ist ins Bett zu gehen und das dort dann Ruhe zu herrschen hat.

Bekommt er dann mit, das sie doch noch länger quatschen, dann geht er selbst ins Kinderzimmer. Es wäre für mich persönlich mehr als albern, wenn er dann erst bei mir sozusagen melden müsste, das die Mädels noch highlive machen, obwohl sie eigentlich schlafen sollen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also da bin ich ganz klar auf einem anderen Standpunkt wie viele Menschen. Mein neuer Freund oder meine neue Freundin hätte meinem Kind definitiv nicht ein Stück weit etwas zu sagen. Sicherlich hat mein Kind diese Situation unter keinen Umständen auszunutzen, aber mein neuer Partner muss erst gar nicht auf die Idee kommen meinem Kind etwas zu sagen.

Durchaus dürfte der neue Partner dem Kind Tipps geben, aber das ist auch alles. Selbst der Satz "sei nicht so frech zu deiner Mutter " darf mein neuer Partner sich nicht erlauben! Mein neuer Partner hat mit der Erziehung meines in die Beziehung gebrachten Kindes absolut nichts zu tun und kann sich als Freund dort einbringen mit nett gemeinten Tipps ala " Ich würde das so machen, aber ist deine Entscheidung " und das ist dann auch absolut genug.

Ich bin da sehr deutlich drin und das sind für mich auch Trennungsgründe, wenn sich der neue Partner in die Erziehung meines Kindes einbringen würde. Da gibt es für mich nicht eine einzige Diskussion, denn es ist mein Kind und da habe nur ich und der leibliche Vater das Sagen!Wenn eine künstliche Befruchtung wie bei mir und meiner Partnerin vorhanden ist, dann haben wir zwei Frauen das sagen und kein neuer der gerade der neue Partner von mir/ihr ist. Da kann ich auch im Umfeld gar nicht drauf! Ich finde so etwas einfach nur total grauenhaft.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



@paddelfisch: Dir ist aber schon klar, dass du mit genau so einer Einstellung deinem Kind den Weg ebnest, damit es euch gegeneinander ausspielen kann. Und nur weil der Partner nicht der Erzeuger ist, werden ihm bei dir alle Mitspracherechte untersagt. Ehrlich gesagt, kenne ich da nur Beziehungen, welche insgesamt nicht das Gelbe vom Ei sind, wenn der neue Partner mehr oder weniger gemeinsamen Haushalt nichts zu melden hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:@paddelfisch: Dir ist aber schon klar, dass du mit genau so einer Einstellung deinem Kind den Weg ebnest, damit es euch gegeneinander ausspielen kann. Und nur weil der Partner nicht der Erzeuger ist, werden ihm bei dir alle Mitspracherechte untersagt. Ehrlich gesagt, kenne ich da nur Beziehungen, welche insgesamt nicht das Gelbe vom Ei sind, wenn der neue Partner mehr oder weniger gemeinsamen Haushalt nichts zu melden hat.


Keine Frage ist mir durchaus bewusst, dass ich dem Kind eine Plattform bieten würde uns auszuspielen. Wobei ich sagen muss auch das hat etwas mit der Erziehung zu tun ;)

Als Beispiel kann ich meine Kindheit einbringen. Meine Mutter hat sich von meinem Vater getrennt da war ich ca. 6 Jahre alt. Meine kleine Schwester war gerade ein Mal ein paar Monate. Der neue Freund, mit dem meine Mutter bis heute zusammen ist, hätte von meiner Mutter aus immer etwas sagen dürfen! Doch der Freund selber hat einen tollen Standpunkt gehabt und vertritt ihn bis heute sehr gut. Er ist der Freund meiner Mutter und hat niemanden von uns beiden etwas zu sagen. Er gibt Tipps,Ratschläge,hilft uns und ist eher wie ein Kumpel. Der Vater ist nun ein Mal jemand anderes und das wollte er auch nie sein, weil er das selber nicht leiden kann. Er hat nie gesagt " Du darfst das nicht, du darfst jenes nicht, sei nicht so frech zu deiner Mama usw". Das ist nie gekommen! Genau mit dieser Art und Weise seines Verhaltens hat er alles richtig gemacht. Denn ich war schon mit 6 Jahren leider zu erwachsen für das Alter und habe direkt gesagt " er ist nicht mein Papa und ich höre nicht auf ihn". Seltsamerweise habe ich mich sofort mit ihm verstanden und seine Art und Weise hat genau den Punkt getroffen, wodurch ich selber einige Dinge viel besser Verstand und akzeptiert hatte. Man darf auch nicht vergessen der Freund meiner Mutter ist gerade ein Mal 14 Jahre älter als ich. Das heißt, er war damals 20 Jahre alt, als er mit meiner Mutter zusammen kam und meine Mutter war ca 34 Jahre.

Wenn ich ein Kind habe, werde ich auch keinen gemeinsamen Haushalt führen mit einem neuen Partner, denn dafür bin ich auch nicht der Mensch. Meine jetzige Beziehung läuft mit gemeinsamer Wohnung etc natürlich so, wie es sich gehört. Jeder hat etwas zu sagen. Da wir beide die Mütter wären, haben auch wir beide etwas über die Kinder zu sagen. Dies gilt auch für unsere Haustiere. Doch ein neuer Partner würde hier nur Mal schlafen dürfen, aber auf keinen Fall einziehen. Damit auch solche Situationen wie "ich habe dem Kind etwas zu sagen " zu stande kommen.

Ich bin da sehr eigen drin und kann es nicht leiden, wenn ein Mensch, der nicht der Erzeuger ist, dem Kind etwas sagen will! Da flippe ich aus! Es ist nun ein Mal mein Kind und so wird es auch weiterhin gehandhabt. Womöglich wäre ich in Zukunft wahrscheinlich von kurzen Liebschaften geprägt, aber wenn das der Preis für meine Einstellung ist, dann wird es wohl so sein, denn meinem Kind hat niemand, außer ich selber etwas zu sagen. Grundsätzlich sind Lehrer, Polizisten etc ausgeschlossen, deswegen sagte ich ja, mein Kind soll meine Einstellung nicht ausnutzen, dann kann ich auch anders! Doch Respekt wird einem Kind sowieso von Natur aus beigebracht und darunter zählen erwachsene Personen!Doch meinem Kind wird genauso wie mir, meinen Freunden und anderen Bekannten beigebracht. Ich bin die Mutter oder Vater und habe das Sagen. Du musst außer auf Polizei, Krankenwagen, Lehrern auf niemanden hören, der dir sagt was du zu tun und zu lassen hast. Respekt vor älteren Personen ist ein Muss. Doch niemand muss meinem dem Kind draußen zu sagen " sei nicht so laut " oder der neue Freund sollte sich wagen etwas zu sagen! Ich werde einmalig sagen, dass es meine Aufgabe ist, aber kein zweites Mal! Dann ist die Türe nicht weit entfernt.

Meine Einstellung muss von euch niemand verstehen, aber so bin ich und werde es immer sein. Diese Einstellung teile ich schon seit meiner frühsten Kindheit und finde es äußerst wichtig!

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


@paddelfisch, ich weiß ja nun nicht, ob Du Kinder hast, haben wirst oder mit Kindern zu tun hast/ haben wirst. Dass Du Dein Kind als Dein Kind ansiehst, versteht sich ja schon von selbst, darum geht es auch nicht. Aber wenn Dein Kind nun zum Beispiel zu einem anderen Partner sagen würde, der solle doch bitte das M**l halten oder wenn das Kind draußen jemanden schlägt und dieser wehrt sich, soll der Partner oder das Opfer es sich dann gefallen lassen? In dem Moment muss man als angegriffene Person etwas sagen oder tun, man muss sich nicht alles gefallen lassen und wie gesagt, wenn man gemeinsam unter einem Dach lebt und Regeln für alle gelten, dann sollten die Regeln auch für jedermann gelten und jeder kann jeden darauf hinweisen.

Ich kann verstehen, wenn ohne begründete Situation man es nicht leiden kann, wenn das Kind angegriffen wird oder wenn das Kind eben zurecht gewiesen ist, aber sobald es da ein Vorspiel seitens des Kindes gab, sehe ich es wiederum anders. Die Grenzen werden da auch fließend sein, sich richtig abschotten kann man da nicht. Wie man damit umgeht, bleibt jedem (Elternteil) selbst überlassen, aber manchmal ist es nun einmal erforderlich, dass eine fremde Person eingreift, auch, wenn das einem als Mutter oder Vater nicht passt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Nein okay da drückte ich mich vielleicht etwas schwammig aus. Natürlich sollte in deinem geschilderten Fall auf jeden Fall dort das Recht vorhanden sein zu sagen " ey Freundchen so sprichst du nicht mit mir etc"! Das sind Dinge, die ich natürlich erlauben würde, weil da wäre es fatal, wenn ich das Thema regeln würde, denn das würde meinen Partner oder meine Partnerin total blöd darstellen und vor allem auch die Autorität der Person infrage stellen und das geht nicht. In solch einem Falle ist natürlich ganz klar, dass die Person schon etwas sagen darf!

Ich habe keine Kinder, aber zwei kleinere Geschwister. Des Weiteren habe ich zwei kleine Schwager/Schwägerinnen und sehe auch dort in den Erziehungen meine Meinung wieder. Dort jedoch wirklich mit dem Sinn, wenn meine Schwägerin oder mein Schwager frech zu mir wären, dürfte ich etwas sagen, aber sollte auch meiner Schwiegermutter bescheid geben. Ansonsten habe ich natürlich auch nichts zu sagen und das ist ja auch vollkommen logisch.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ehrlich gesagt finde ich es albern, wenn du deinem kleinen Schwager etwas sagst, weil er dich halt verbal angegriffen hat und dann gleich zu seiner Mutter rennst. Du glaubst doch nicht wirklich, dass er dich mit diesem Verhalten auf lange Sicht ernst nimmt, da du in seinen Augen noch den Beistand seiner Mutter suchst. Es gibt Dinge, die einfach die Eltern dann nicht unbedingt wissen müssen.

Mein Freund erfährt auch nicht alles, was mir seine Söhne anvertrauen. Selbst wenn ich da einen der Burschen zurechtweisen müsste, muss ich es ihm nicht brüh warm erzählen, wenn die Sache zwischen dem Sohn und mir eigentlich schon geklärt ist.

Ansonsten möchte ich dir mal eine Situation beschreiben, welche dich vielleicht zum nachdenken anregt. Ich lebe ja mit meinem Freund und meinen Töchtern zusammen. Meinem Freund habe ich von Beginn an gesagt, dass es nur funktionieren kann, wenn wir in der Erziehung an einem Strang ziehen.

Wenn ich also einen Termin am Abend habe, meist wegen der Schule, dann muss mein Freund sich darum kümmern, dass die Mädels pünktlich ins Bett sollen. Versuchen sie Zeit zu schinden, was bei Kindern ja gerade in solchen Situationen üblich ist, dann muss er sich durchsetzen können. Das kann ein Partner aber nicht, wenn die Kinder genau wissen, dass er im Beisein der Mutter eigentlich gar nichts zu sagen hat. Der Nachwuchs wird ihm also sprichwörtlich auf der Nase rumtanzen. Und das ist nun ein recht harmloses Beispiel, welches keine gravierenden Folgen hat.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich selbst habe einen solchen Fall in der Familie, nämlich ist der Mann meiner Tante vor Jahren verstorben und als ihr Sohn drei Jahre alt war, hat sie dann auch einen neuen Mann kennengelernt. Ich selbst habe damals schon sehr viel mitbekommen, weil ich später auch dazu kam, um den kleinen zu betreuen und bald hatten die beiden dann auch ihr eigenes Kind, auch auf dieses musste ich aufpassen. An sich sah es hier auch so aus, dass der neue Mann die gleichen Rechte hatte, wie ein Vater gehabt hätte und das war teilweise auch einfach notwendig. Meine Tante arbeitete und wenn sie arbeiten war, war der kleine in einer Betreuungsstätte, aber wenn sie ihn dann abends abholte und er ihr dann auf der Nase herumtanzte oder so, dann hatte sie teilweise wirklich keine Nerven mehr und ist ihrem Freund eigentlich dankbar, wenn dieser sich auch mal in der Erziehung engagiert und die Kinder etwas im Zaum hält.

Ich selbst denke ehrlich gesagt auch, dass ein Partner ein Mitspracherecht bezüglich der Kinder haben sollte, wobei das natürlich auch sehr auf die Beziehung ankommt. Wenn es sich jetzt nur um eine vorübergehende Beziehung handelt, dann wäre es natürlich albern, wenn man dieser Person ein Mitspracherecht in der Beziehung geben würde, weil das Kind ja dann mehr oder weniger glauben würde, dass jeder ihm Befehle erteilen kann. Es sollte nur dann ein Partner Mitspracherecht bei der Erziehung haben, wenn er auch eine langfristige Beziehung mit der Mutter der Kinder führt und auch bei der Familie wohnt, andernfalls finde ich das nicht sonderlich sinnvoll und auch mit Rücksicht auf die Kinder nicht angebracht. Als Paar, sollte man sich aber auch vertrauen und ich würde auch keinen Freund wollen, dem ich die Kindeserziehung nicht zutraue, wenn ich Kinder habe, so dass ich dass alles selbst machen müsste und mein Freund mehr oder weniger zu zusieht.

Neben dem Vertrauen stelle ich es mir aber auch für die Kinder reichlich merkwürdig vor, wenn sie nur von der Mutter erzogen werden und der Lebensgefährte sich da gar nicht einmischen darf. Irgendwo ist das dann auch keine richtige Lebensgemeinschaft, wenn der Partner das Kind zwar fast täglich sieht, aber gar keinen Einfluss haben darf und das Kind kommt sich sicherlich auch ein bisschen verschaukelt vor, könnt ich mir zumindest vorstellen. Für mich käme das ehrlich gesagt nicht in Frage und ich würde schon wollen, dass mein Freund Einfluss auf die Kindeserziehung hat und mir mehr oder weniger dabei auch helfen kann.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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