Natascha Kampusch Fall wird neu aufgerollt
Sicherlich kennt jeder den Fall der Natascha Kampusch. Sie wurde als kleines Mädchen entführt und ist dann nach 8 Jahren ist sie ihrem Täter entflohen, der sich daraufhin vor einen Zug warf. Sie wurde in einem Kellerverließ festgehalten und hatte 8 Jahre lang zu leiden. Nach ihrer erfolgreichen Flucht war sie lange Thema in der Presse.
Meiner Meinung nach wurde da ja schon viel zu viel Trubel um ihre Person gemacht und sie selber hat es auch irgendwann nicht mehr gewollt. Nun wird ihr Fall wieder neu aufgerollt, da es immer in Gespräch war, dass es einen zweiten Täter gab. Meiner Meinung nach sollte man das Thema nicht immer wieder so in die Presse ziehen und ich finde es auch sehr befremdlich jetzt noch nach Beweisen für einen zweiten Täter zu suchen. Das ganze Thema sollte meiner Meinung nach endlich mal Ruhe finden und nicht immer wieder so heiß in den Medien diskutiert werden.
Was haltet ihr von einer erneuten Bearbeitung des Falls Natascha Kampuschs? Findet ihr den Trubel um die Person auch zu viel oder interessiert euch das Ganze noch? Nun soll es ja auch einen Film geben, meiner Meinung nah ist das auch zu viel. Wie seht ihr das? Würdet ihr ins Kino gehen, um diesen Film zu sehen?
Das ist ein schwieriges Thema, v.a. weil ja auch immer wieder getuschelt wird, dass Natascha am Ende gar nicht so unfreiwillig bei ihrem Entführer war. Ich habe ihr Buch gelesen und es ist sehr gut geschrieben. Ich würde auch den Film schauen, wenn er gut gemacht ist.
Nun zum neuen Aufrollen. Ich denke das kommt ganz darauf an. Sollte es wirklich neue Erkenntnisse (und nicht nur Gerüchte und Mutmaßungen) geben, dann ist es die Pflicht der Polizei den Fall neu aufzurollen. Denn sollte wirklich noch irgendwo ein Täter rumlaufen, dann gehört der eingesperrt. Sollten es aber wieder nur Gerüchte sein, dann sollten sie es endlich ruhen lassen. Irgendwann ist es einfach auch mal gut und für Natascha muss auch endlich ein Schlußstrich da sein. Für sie ist es sowieso schon schwer genug.
Die Medien interessieren sich natürlich dafür, ist ja eine gute Story und verkauft Zeitungen.
Ich habe dieses Thema eigentlich nur am Rande verfolgt. Natürlich ist das eine ziemlich außergewöhnliche Geschichte, die dadurch gerade auch für die Medien interessant wird. Inwieweit Natascha Kampusch die Vermarktung ihrer Geschichte in den Medien aber mit vorangetrieben hat und wie weit die Medien von selbst immer wieder etwas über diesen Fall berichtet haben, kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest denke ich nicht, dass die Medien alleine immer wieder dieses Thema aufgreifen. Dann gab es noch das von Frau Kampusch selbst geschriebene Buch und nun scheinbar auch noch eine Verfilmung. Wenn immer wieder darüber berichtet wird und es Bücher sowie Filme gibt, ist doch klar, dass das Thema nicht so schnell aus den Medien verschwindet.
Ich habe nun weder das Gefühl, dass zu viel über den Fall berichtet wurde, noch dass es zu wenig war. Ich habe mir vieles einfach nicht angesehen und hatte daher nicht das Gefühl, dass es zu viel ist. Ich habe auch das Buch nicht gelesen. Einen Spielfilm zum Thema würde ich mir vermutlich auch nicht anschauen, schon gar nicht würde ich mir dafür einen Kinobesuch antun. Mein Interesse hält sich daher in Grenzen, was sicher auch an der Person selbst liegt. Sie hat sehr viel schlimmes durchgemacht, das steht sicher außer Frage, aber irgendwie finde ich sie und vor allem die Art, wie sie spricht, extrem unsympathisch, so dass ich immer schnell weggeschaltet habe, wenn Natascha Kampusch irgendwo zu sehen war.
Ich kann mir vorstellen, dass es Leute gibt, die immer noch darauf hoffen, jedes kleine Detail aus der Zeit ihrer Gefangenschaft zu erfahren. Zum Teil finde ich das wirklich schmuddelig, weil es vielen Leuten sicher nicht um diesen außergewöhnlichen Kriminalfall an sich geht, sondern um eine ganz billige Art von Voyeurismus, bei der vor allem die intimsten und unangenehmsten Details hinterfragt werden. So etwas hat mit einer vernünftigen Berichterstattung nichts zu tun und das finde ich dann auch eher blöd als interessant.
Falls es an diesem Fall tatsächlich noch etwas zum aufrollen gibt, finde ich es aber richtig, dies zu tun. Sollte noch jemand in die Geschichte involviert sein, muss man versuchen, die Person zu finden. Inwieweit das wahrscheinlich ist, kann man als Außenstehender nicht beurteilen. Falls der Fall von den entsprechenden Behörden neu aufgerollt wird, wissen die entsprechenden Behörden sicher, was sie da tun.
Ich finde es ist ein Unterschied, ob ein Fall bei der Polizei neu bearbeitet wird, weil einfach noch bestimmte Dinge ungeklärt sind und die Polizei dass eben erfahren möchte und muss, um eine wiederholte Tat zu vermeiden, was eben doch durchaus möglich wäre, wenn es zwei Täter gegeben hat und einer davon noch frei herum läuft. Die andere Seite ist dann eben, dass das ganze in der Presse auch wieder aufgerollt wird und ich denke, dass hier die Schuld nicht an der Sache selbst liegt. Wenn die Polizei meint, dass bestimmte Fakten an diesem Fall noch nicht bearbeitet wurden und der Aufklärung bedürfen, dann sollte das eben bearbeitet werden, wieso denn auch nicht? Aber deswegen muss man das nicht veröffentlichen und die Presse sollte diesbezüglich meiner Meinung nach jetzt nicht unbedingt etwas davon mitbekommen.
In deinem Fall denke ich, dass du dadurch eher gelangweilt bist. Du hast den Fall am Anfang miterlebt, aber inzwischen glaubst du alles davon zu wissen und weitere Spekulationen und Vermutungen bezüglich dieses Falles interessieren dich nicht mehr sonderlich und für dich ist das alles abgeschlossen, deswegen willst du davon nichts mehr hören. An sich spielt das diesbezüglich aber keine Rolle, wenn der Fall weiter verfolgt werden muss, dann sollte das geschehen, aber die Presse muss nicht unbedingt mit einbezogen werden.
Anjwin hat geschrieben:Das ist ein schwieriges Thema, v.a. weil ja auch immer wieder getuschelt wird, dass Natascha am Ende gar nicht so unfreiwillig bei ihrem Entführer war.
Eine solche Aussage finde ich wirklich extremst daneben. Es geht hier um ein Kind, was entführt wurde und sich dies garantiert nicht ausgesucht hat. Und selbst wenn ein Kind freiwillig bei jemanden blieben wollen würde, so gibt es Gesetze, die darüber entscheiden und wachen. Zum Schutz der Kinder! Jahrelang wusste niemand, wo Natascha überhaupt ist, ob sie noch lebt und es hatte keiner Kontakt zu ihr. Im Nachhinein über diese Zeit zu tuscheln und Gerüchte zu verbreiten, gehört sich einfach nicht.
Was das eigentlich Thema betrifft, so haben Autoren natürlich ein gewisses Medieninteresse. Ein Zu viel oder Zuwenig gibt es für mich nicht. Mit einem Buch, einem Film oder einen Bericht macht man Interessierten ein Angebot sich näher mit einer Sache zu beschäftigen. Wobei ich nicht einmal sagen kann, dass Natascha sich aufdrängte. So habe ich zum Beispiel die Werbeplakate lediglich auf ihrer Homepage gelesen, wo aber scheinbar auch seit längerer Zeit nicht viel passiert ist.
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