Sich an etwas satt essen - oder auch nicht
Heute morgen habe ich mir nach langer Zeit einmal wieder ein englisches Frühstück mit Spiegelei, Bohnen und Speck auf Toastbrot gemacht. Mein ältester Sohn kam herein und meinte, dass er dies die ganze Woche zum Frühstück gegessen habe und jetzt selbst den Geruch nicht mehr ertragen könne. Wir haben dann darüber diskutiert, warum er Anfang der Woche noch unbändigen Appetit darauf hatte und plötzlich nicht mehr, ob er etwa krank werde.
Wir sind aber dann zu dem Schluss gekommen, dass es manche Lebensmittel gibt, an denen man sich satt isst, und manche kann man täglich essen und möchte sie auch täglich essen. Ich bin zum Beispiel ein typischer Brotesser. Ich kann zu jeder Tageszeit Brot essen und jedes Mal schmeckt es mir. Ein gutes Leberwurstbrot schmeckt mir immer, daran habe ich mich noch nie satt gegessen. Ebenso könnte ich jeden Tag Kartoffeln essen, daran habe ich mich noch nie satt gegessen. Auch meine drei Tassen Kaffee brauche ich täglich, während ich Tee nur in großen Abständen trinken kann.
Andere Lebensmittel wiederum gibt es, die schmecken einem eine Zeit lang und dann kann man sie nicht mehr sehen. Beim Aldi gibt es zum Beispiel schon seit mehreren Wochen eingelegte Spareribs. Die habe ich einmal gekauft, als mir gar nichts eingefallen ist und ich ein einfach herzustellendes Gericht suchte.Normalerweise kaufe ich kein Fleisch aus der Frischetruhe. Aber es sah so appetitlich aus, dass ich es ausprobieren musste. Es hat allen extrem gut geschmeckt, so dass ich es phantasielos drei Tage später wieder kaufte, wieder hat es allen geschmeckt. Vier Tage später gab es wieder das gleiche Gericht, in den Beilagen leicht abgewandelt, auch diesmal kamen keine Beschwerden. Als ich es aber dann eine knappe Woche später wieder machte, schmeckte es plötzlich nicht mehr. Jeder, auch ich, stellte fest, das es fade und salzlos schmeckte. Ich glaube, wir waren einfach übersättigt davon. Die nächsten Wochen kann ich es wohl nicht mehr kaufen.
Ich habe früher immer gedacht, dass ich mich an Erdbeeren nie satt essen könnte, es war mein Lieblingsobst und wir bekamen es selten. Irgendwann gab es aber einmal ein Jahr, in dem es viel Erdbeeren gab. Mein Mutter kaufte sie fast täglich und tatsächlich konnte ich sie irgendwann nicht mehr sehen. Sie schmeckten mir einfach nicht mehr.
Woran liegt es, dass man sich an manchen Sachen satt essen kann und andere wie zum Beispiel Brot oder bei manchen Leuten Müsli isst man täglich, und der Körper verlangt auch danach. Gibt der Körper vielleicht Signale, dass man sich zu einseitig ernährt, wenn man immer dasselbe isst und verlangt nach Abwechslung? Kohlenhydrate, wie sie zum Beispiel in Brot sind, braucht der Körper immer, deshalb gibt er auch keine Ablehnungssignale. Oder ist das nur bei mir so und ihr könntet täglich dasselbe Lieblingsgericht essen?
Mir geht es exakt so, wie deinem Sohn. Ich kann mich ziemich schnell an etwas satt essen und ich denke, es gibt kein Lebensmittel, auf das ich jeden Tag Lust habe. Ich versuche sogar, keinen zweiten Tag im selben Monat dasselbe zu kochen. Wenn es beispielsweise einmal in der Woche Tortellini gegessen habe kann ich nicht in derselben Woche schon wieder etwas mit Nudeln essen, da bin ich sehr heikel. Auch beim Frühstück wechsle ich ab zwischen Wurst, Käse, Marmelade, Müsli oder Riebel.
Es ist auch klar, warum der Körper sich satt essen kann, weil er eben verschiedene Nährstoffe benötigt, die in den verschiedensten Speisen drin sind. Deshalb ist es ein natürlicher Mechanismus, dass uns irgendwann eine Speise zum Hals heraus hängt.
Ich verstehe gerade nicht, ob Dein Sohn nun jeden Tag in der vergangenen Woche dieses Frühstück bekommen hat oder ob es heute das erste Mal seit längerem gewesen ist. Da bin ich mir etwas unschlüssig, aber tut ja nun nichts allgemein betrachtet zur Frage dazu.
Jedenfalls kenne ich es sehr gut, dass man an irgendetwas, was man recht lang gern mochte und vielleicht auch gern gegessen hat, kein Interesse mehr hat. Mir geht es so zum Beispiel in Bereich der Nudeln. Ich muss ehrlich sagen, dass ich noch immer nicht die richtige Menge an Nudeln abschätzen kann und so kann es zwei Tage hintereinander dann Nudeln geben und am dritten Tag, weil am zweiten Tag Nudeln nachgekocht wurden, auch noch mal. Ich muss sagen, dass ich dann zwei Wochen dann Pasta nicht mehr sehen kann und sie dann auch meide. Danach kann ich sie dann doch wieder ganz normal essen.
Bei mir geht es des weiteren mit den Brotbelägen so. Ich mochte eine ganze Weile keinen Käse essen, sondern nur Wurst. Aber auch da mochte ich wiederum nur Wurst in zwei, drei, vier Varianten. Die habe ich dann recht schnell über und durch, sodass ich dann wieder etwas anderes als Brotbelag verwende.
Auch bei Brot bin ich etwas eigen, normalerweise habe ich zum Beispiel kein Problem damit, Brot zu essen. Aber wenn es aus welchen Gründen auch immer den ganzen Tag nur Brot und Brötchen gab, habe ich dazu auch keinen Bedarf mehr. Allerdings esse ich zum Beispiel kein Müsli oder etwas, sodass ich dann doch wieder auf Brot oder Brötchen komme oder ich verzichte dann ganz auf mein Frühstück. Es muss sich da also schon immer die Waage halten!
Ich glaube, dass der Sohn unter der Woche woanders frühstückt und dass es dort die Bohnen und das Spiegelei und so weiter gegeben hat. So war das glaube ich gemeint. Weiterhin weiß ich nicht, wo man sein Fleisch herbekommt, wenn es nicht aus der Frischetheke ist, aber das trägt auch nicht sonderlich zur Sache bei. Jedenfalls habe auch ich Lebensmittel, die mir praktisch nicht langweilig werden, solange ich wenigstens ein wenig Variation habe. Beispielsweise habe ich verschiedene leckere Saucen im Kühlschrank, die mir immer schmecken, auch wenn ich sie morgens, mittags und abends essen würde. Auch bei Brot ist es bei mir eigentlich so, aber von verschiedenen Bäckern kann es dann schon kommen, immer exakt dieselbe Sorte an Brot oder Brötchen würde ich dann doch nicht essen wollen.
Genauso ist es bei Nudeln oder Reis. Da brauche ich auch ein wenig Sortenvielfalt. Aber grundsätzlich spricht nicht so viel dagegen, auch mal mehrmals in der Woche Spaghetti Bolognese oder Ähnliches zu essen. Doch das war es dann auch schon mit der Wiederholung an Lebensmitteln. Ansonsten bin ich doch recht pingelig und esse nicht gerne dasselbe an mehreren Tagen hintereinander. Beispielsweise könnte ich keine Pizza andauernd hintereinander essen. Manchmal geht das schon, dass ich am Tag nach einer Pizza schon wieder Bock auf eine Pizza habe. Aber wenn, dann bestelle ich mir oft Pizza und das ist dann zu teuer in der Regel. Deswegen koche ich mir dann wieder etwas Anderes und das ist dann auch in Ordnung.
Auch bei Süßigkeiten brauche ich definitiv Abwechslung. Früher habe ich andauernd Milchreis gegessen, bis zu dreimal am Tag. Das war dann eindeutig zu viel, da konnte ich ihn nicht mehr sehen. Heutzutage versuche ich, verschiedene Süßigkeiten zu kaufen, auch mal etwas Exotisches, damit es hier nicht langweilig wird. Auch Fleisch kaufe ich verschiedene Sachen, Rindfleisch, Schweinefleisch, Pute, mariniert, selbst gewürzt, eingelegt, selten auch mal mit Panade, damit es einfach nicht langweilig werden kann. Auch Fisch mag ich gerne, hier stört es nur manchmal, dass er nach nichts schmeckt und ich stark würzen muss oder dass er zu stark nach Fisch schmeckt, das ist dann auch nichts.
Bei Erdbeeren und Spargeln geht mir das jedes Jahr so. Ich freue mich jedes Jahr auf die Saison und gerade am Anfang kommt es dann schon mal vor, dass eine Mahlzeit für mich nur aus Spargeln oder Erdbeeren besteht, ohne Beilagen. Wenn die Saison in Deutschland dann aber zu Ende geht, bin ich nie besonders traurig, weil ich bis dahin Spargel und Erdbeeren in so ziemlich allen Variationen mehrmals gegessen habe und inzwischen nicht mehr sehen kann.
Bei anderen Lebensmitteln ist das nicht so extrem, weil man sie das ganze Jahr über in gleichbleibender Qualität kaufen kann und weil es für sie keine bestimmte Saison gibt, aber auch da ist es bei mir normal, dass ich Phasen haben, in denen ich bestimmte Lebensmittel oder Gerichte sehr oft esse um sie dann für längere Zeit überhaupt nicht mehr zu beachten. Bei Brot geht mir das auch nicht anders, da gibt es auch Sorten, die ich früher dauernd gegessen habe und im Moment gar nicht mehr. Aktuell backe ich öfters ein Brot mit frischen Kräutern und Oliven zum Abendessen und zum Frühstück ein Brot aus Hefeteig mit Kokosmilch und Kokosraspeln. Beide Brotsorten schmecken schon recht intensiv nach den Zutaten und genau deshalb werde ich wohl irgendwann keine Lust mehr darauf haben.
Bei eher neutralen Brotsorten, Müsli, Pasta, Reis und so weiter ist es für mich aber nicht weiter verwunderlich, dass man diese Sachen nicht so schnell über hat. Der Eigengeschmack hält sich doch arg in Grenzen und das, was das Gericht dann letztendlich ausmacht kommt doch hauptsächlich von den anderen Zutaten, also von der Sauce oder dem Belag zum Beispiel.
Mir geht es bei Cornflakes immer so, dass ich mich an einer bestimmten Sorte satt esse und sie anschließend nicht mehr sehen kann. Das können die klassischen Kellog's Frosties sein, Biomüsli mit Schokoladenstückchen oder mit Honig überzogene Flakes. Blöd ist es immer, wenn ich mir eine sehr große Packung einer bestimmten Sorte kaufe und nach der Hälfte merke, dass ich es nicht mehr runterbekomme. Dann liegt der Rest so lange in der Küche rum, bis er nicht mehr gut ist und weggeworfen werden muss. Obwohl ich ungern Essen verschwende, kann ich mich dann auch nicht mehr dazu zwingen, die Cornflakes zu essen, bis die Packung leer ist.
Dann gibt es auch noch Phasen, in denen ich sehr viel Salami, Bärchenwurst oder Frischkäse essen kann. Darauf vergeht mir des Öfteren auch schlagartig wieder der Appetit und ich kann das Zeug nicht einmal mehr riechen. Dasselbe gilt für Babybrei, den ich eine Zeit lang täglich gegessen habe und den ich heute nicht mehr sehen kann. Wovon ich hingegen nie genug bekommen kann, ist zum Beispiel Schokolade. Die liebe ich schon seit meiner Kindheit und würde nie darauf verzichten.
Ich denke nicht, dass man sich nur an bestimmten Lebensmitteln satt essen kann und an anderen wie zum Beispiel dem von dir erwähnten Brot nicht. Ich zumindest kann mich auch sehr wohl an unserem Brot satt essen, deswegen wechsele ich die Sorte beinahe regelmäßig. Das ewige Einerlei kann ich nicht ausschließlich essen, auch bei einem so grundlegenden Lebensmittel wie Brot brauche ich eine gewisse Abwechslung.
Warum genau man sich an Lebensmitteln satt essen kann, das habe ich mich ehrlich gesagt noch nie richtig ernsthaft gefragt. Es ist nun einmal so. Ich kann mir vorstellen, dass es wirklich ganz schlicht und ergreifend am Geschmack liegt und daran, dass der Körper keine Lust mehr auf diesen Geschmack hat. Zumindest wäre das meine Vorstellung zu diesem Phänomen. Für mich klingt das auch einleuchtend, denn so ist es ja auch in anderen Bereichen des täglichen Lebens. Man hat keine Lust mehr, eine gewisse Art von Musik zu hören. Oder man fährt einen bestimmten Weg nicht mehr, weil man mal eine andere Strecke sehen möchte.
Die Sache mit der einseitigen Ernährung macht natürlich auch schon Sinn. Vielleicht stimmt das ja wirklich und der menschliche Körper möchte damit dafür sorgen, dass er richtig ernährt wird.
Bei mir ist es an sich so, dass ich die meisten Lebensmittel nur in großen Abständen essen kann, wenn ich sie mehrfach hintereinander esse. Esse ich also mehrfach hintereinander Pizza, Salat oder Grieß, dann brauche ich dafür dann auch erstmal wieder eine Pause, bevor ich es wieder esse. Bei Getränken kann ich nur Wasser dauerhaft trinken, bei süßen Getränken brauche ich große Pausen dazwischen, weil sie mir sonst ekelig werden, Kaffee trinke ich generell eher selten und Tee muss auch nicht immer sein. Auch Saft kann ich nicht dauernd trinken. Bei Lebensmitteln wie Obst ist es meistens nicht so extrem, weil ich auch mehrmals in der Woche Bananen oder Pfirsiche essen kann, ohne das mir schlecht würde, allerdings kann ich Brot überhaupt nicht oft essen, dass gehört zu den Lebensmitteln, die ich wirklich nur in großen Abständen ertragen kann.
Dinge die ich auch regelmäßig essen kann, ohne dass ich sie nicht mehr mögen würde, sind beispielsweise Sahnepuddings aus dem Kühlregal. Sowas esse ich eigentlich fast täglich und auch Fruchtzwerge. Bisher war es bei mir niemals so, dass ich von einem Tag auf den anderen keinen Appetit darauf mehr gehabt hätte. An sich finde ich deine Erklärung auch nachvollziehbar, dass es eben Stoffe und Nährwerte gibt, die ein Körper immer braucht und andere wiederum eben nicht, aber gerade in einem Pudding sind jetzt keine besonderen Stoffe und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Körper den täglich braucht.
Womöglich kommt es auch einfach auf die anderweitige Ernährung an und auf den Geschmack. Ich denke, dass es Menschen gibt die können Lebensmittel auch häufiger essen und mögen sie, gewöhnen sich daran und andere wiederum brauchen die Abwechslung. Isst du aber beispielsweise neben dem Brot nicht sonderlich viele Kohlenhydrate, so kann es auch einfach sein, dass dein Körper diese dann braucht und auch gut verträgt, was vielleicht anders aussehen würde, wenn du regelmäßig Pasta und so weiter essen würdest.
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