Stillen ohne eigenem Baby möglich?

In diesem Beitrag Damals: wenn Babys nicht gestillt werden konnten habe ich mich erkundigt wie Babys ohne Flaschennahrung zur Nahrung kommen können, wenn die Mutter aus welchen Gründen auch immer nicht stillen kann. Unter anderem wurde dort auch erwähnt, dass fast jede gebährfähige Frau ein Baby stillen kann, weil es bei fast jeder Frau scheinbar geht, dass die Milchproduktion angeregt wird, wenn man ein Baby eben öfters anlegt.

Nun würde mich interessieren, ob das prinzipiell wirklich möglich ist! Davon hätte ich noch nichts gehört, würde es aber interessant finden, zumindest eben in der Theorie. Als Beispiel wurden in dem anderen Thread Großmütter genannt, die dann das Stillen übernommen haben und da frage ich mich dann zusätzlich, ob die dann noch im gebährfähigen Alter sind. Also nach den Wechseljahren sollte das dann doch denke ich erst recht nicht mehr möglich sein, oder? Wie geht das dann rein theoretisch? Legt man dann einen Säugling ganz normal an die Brust an? Wie lange muss es denn saugen, damit es etwas bekommt? Ich kann mir vorstellen, dass da die Babys ja irgendwann einmal aufhören werden, daran zu saugen, wenn da nichts raus kommt und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass da bald einmal eine Milch kommt. Wie lange dauert es also, bis die Milchproduktion in Gang kommt und gibt es dann auch eine Vormilch und so weiter?

Nein, das geht nicht und das weiß auch jedes (Land) kind. Denn keine Kuh kann Milch geben, wenn sie nicht einmal gekalbt hat und deswegen wird jede Kuh, wenn sie als Milchkuh gehalten werden will auch erst mal gedeckt. Das ist jetzt vielleicht ein blödes Beispiel. Aber daran sieht man, dass es eben ohne diese Schwangerschaftshormone gar nicht möglich ist auch Milch zu geben. Und wenn die Kuh nach dem Kalben zu wenig Milch gibt, weil das auch vorkommen kann, wird sie auch nicht in die Milchwirtschaft aufgenommen. Da kann man melken so viel man will.,

Wenn es so einfach wäre, könnte ja jede weibliche Kuh Milch geben. Aber das ist nicht so. Und da sind die Menschen genauso geartet. Die Milchdrüsen werden nur angeregt, wenn das Schwangerschaftshormon den Befehl dazu gibt. Und dass man unendlich lange stillen kann, wenn man immer wieder das Baby anlegt ist auch nicht richtig. Denn bei manchen Müttern hört es einfach auf, obwohl das Baby eigentlich noch gestillt werden will. Nicht jede Mutter kann stillen und es kann auch sein, dass der Milchfluss so wenig ist, dass die Mutter das Kind nicht satt bekommt.

Da bin ich ja schon fast beruhigt, weil als ich das gelesen habe, habe ich mir schon gedacht, dass ich da ziemlich naiv bin. Der Vergleich mit den Kühen mag vielleicht in der Tat etwas eigen sein, aber durchaus gut zum Vergleichen. Und bei mir war es auch so, dass ich 15 Monate gestillt habe und ich hätte meinetwegen auch durchaus noch eine Zeit lang weiter gestillt, zumindest eben zum Teil, aber ich hatte dann einfach keine Milch mehr. Mein Sohn hat eben daran genuckelt, aber es kam nichts mehr. Zugegebener Weise war das für mich auch eine recht stressige Zeit und ich habe das dann eben auch auf den Stress zurück geführt, aber dennoch bin ich auch immer davon ausgegangen, dass man die dementsprechenden Hormone dazu benötigt.

Ich habe aber einmal eine Mutter kennen gelernt, die gemeint hat, dass sie selbst zwei Jahre nachdem sie mit dem Stillen von ihrem eigenen Kind aufgehört hat, zum Teil scheinbar noch ein wenig Milch hat. Ich rede da aber nicht von so viel Milch, dass man da ein Kind davon hätte ernähren können. Sie hat mir nur erzählt, dass sie beim Duschen durch das warme Wasser manchmal noch ein paar Tropfen Milch bemerkt, nicht mehr. An diese Erzählung habe ich bei dem Beitrag eben auch gedacht, aber selbst in diesem Fall könnte ich mir nur schwer vorstellen, dass man da die Milchproduktion wieder ankurbeln kann, wenn man ein Baby öfters anlegt.

Man kann die Milchbildung auch ohne Schwangerschaft provozieren. Es gibt Adoptivmütter, die nie schwanger waren, aber stillen. Man kann das auch durch Medikamente unterstützen, funktioniert aber auch durch rein mechanische Reizungen. Bei Kühen wäre das ein bisschen aufwändig, ich weiß aber nicht, ob das bei Tieren funktioniert. Man kann Menschen nicht mit Kühen vergleichen.

Diamante hat geschrieben:Nein, das geht nicht und das weiß auch jedes (Land) kind.

Dazu hätte ich gerne einen Link. Denn das kann ich nicht glauben. Mir wurde damals, als ich meine Kinder bekam gesagt, dass der Milchfluss nur durch eine Schwangerschaft entstehen kann und das hätte ich dann doch gerne genauer gewusst, wie das funktionieren soll. Auch würde mich interessieren, welches Medikament das "Muttersein" vorgaukelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Milch dann auch wirklich vollwertig ist, wenn das wirklich funktionieren sollte. Denn dazu braucht es meiner Meinung nach mehr als Stimulanz.

Finde ich ja sehr interessant! Im Fall von dem anderen Thread hätte es wohl nur wenig gebracht, weil es damals wohl auch kaum diese Medikamente gab und man ja auch nicht zwei Monate im Vorhinein wusste, ob die Mutter nun stillen kann oder nicht und zwei Monate kann man ein Baby nun ja auch nicht hinhalten, aber vom Prinzip her finde ich es sehr interessant. Ob ich diese Prozedur dann im Fall einer Adoption machen würde ist dann ja auch wieder eine andere Frage, aber wie gesagt, ich finde vor allem das Prinzip interessant.

Könnte das dann mehr oder weniger auch jede Schwangere machen? Also wenn ich nun mein Baby unbedingt auf Biegen und Brechen stillen möchte und ich zum Beispiel schon beim ersten Baby bemerkt habe, dass das aus Mangel an Milchproduktion oder was auch immer nicht ging? Könnte man da dann beim zweiten Baby bereits in der Schwangerschaft etwas unternehmen, dass man dann eben eher stillen kann? Und klappt das prinzipiell bei jeder Frau oder ist es eben nur ein Versuch und es klappt bei Einzelfällen, aber eben nicht in der Regel?

Also ich denke da zum Beispiel eben wieder an Schwangere. Ich kenne viele Schwangere, die sich bereits in der Schwangerschaft Sorgen machen, ob sie dann eh genügend Milch haben, weil sie ihre Kinder eben sehr gerne stillen möchten. Medikamente in der Schwangerschaft werden wohl sicher eher nicht so toll sein, aber wenn es durch mechanische Reizung auch geht, könnte man das dann mehr oder weniger als "Absicherung" ja auch schon in der Schwangerschaft machen, oder? Wäre dann wohl auch sinnvoll, wenn man sowas in einem Geburtsvorbereitungskurs oder so lernt.

hier siehe unter Hyperprolaktinämie. Der Milchfluss wird ja durch Prolaktin ausgelöst. Ich war einmal vor meinen Schwangerschaften beim Frauenarzt, weil meine Brust ein Sekret absonderte. Das konnte man zwar noch nicht mit Milchfluss vergleichen, aber ich hatte einen erhöhten Prolaktinspiegel, was wahrscheinlich psychisch durch einen starken Kinderwunsch verursacht war. Man kann aber auch einfach bei wikipedia nachschauen, wobei das natürlich wissenschaftlich alles nicht als Quelle gilt.

Na theoretisch kann man die Milchbildung mit künstlichen Schwangerschaftshormonen anregen und ich bin mir auch sicher dass dann irgendwann mal was kommt. Bezogen auf den Eingangspost würde ich sagen das es damals als es noch keine Flaschennahrung gab, auch noch keine künstlichen Hormone gab, also mussten die Kinder damals dann wohl entweder von einer Amme ernährt werden oder bekamen Kuh- oder Ziegenmilch.

In der heutigen Zeit mit Flaschennahrung, kann ich mir kaum vorstellen das viele Mütter sich künstliche Hormone geben lassen um die Milchproduktion anzuregen. So richtig glauben kann ich das übrigens auch nicht, denn ich kenne einige Mamas die aufgehört haben zu stillen, weil sie nicht genug Milch hatten, da hätte man ja dann theoretisch auch mit künstlichen Hormonen nachhelfen können.

Normal ist das aber nicht. Folglich kann nicht jede Frau stillen. Entweder hat sie eine Erkrankung, die das Stillen ohne Kind möglich macht oder es wird durch Medikamente herbei geführt. Theoretisch ist es recht einfach die Milchproduktion durch Medikamente herbeizuführen. Man weiß ja, was für Hormone ausschlaggebend sind, damit die Milchproduktion bei einer schwangeren Frau angeregt wird. Sicherlich trägt die Schwangerschaft selbst dazu bei, aber auch das kann man durch Medikamente simulieren.

Einfach so kann aber nicht jede Frau beschließen, dass man mal ein Kind anlegt und dann geht es mit dem Stillen los. Wobei ich schon von einigen Frauen gehört habe, die ihr Kind abgestillt haben und nach Jahren haben sie ein Baby fürchterlich schreien gehört (was übrigens auch einen Milcheinschuss bewirken kann), hatten das Baby auf dem Arm und hatten wieder Milch. Das eigene Kind war da schon wesentlich älter. Das ist aber auch nicht all zu häufig, wenn das passiert. Das liegt vielleicht auch schon daran, dass man fremde Babys nicht ganz so oft auf dem Arm hat und das normalerweise die Mama macht.