Esst ihr die Reste der Kinder?

vom 21.06.2012, 08:53 Uhr

Auf gar keinen Fall schmeiße ich das Essen, was meine Frau stehen lässt in den Mülleimer. Das sehe ich überhaupt nicht ein. Je nachdem, was es ist, versuche ich es zu essen oder gebe es den Katzen. Wir haben Allesfresser und daher geht es auch, wenn es sich um Gemüse handelt.

Ich persönlich bin zudem eine sehr gute Esserin und kann somit oftmals auch den Teller meiner Frau leer essen, wenn sie nicht mehr mag. Ansonsten kann auch einiges später in der Mikrowelle oder am nächsten Tag essen und so handhaben wir es eigentlich immer. Wegschmeißen kommt nur dann vor, wenn das Essen natürlich einen "Knacks" bekommen hat oder wir es vergessen hatten, sodass wir uns nicht mehr trauen es zu essen.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe das leider früher auch gemacht und habe fest gestellt, dass ich eigentlich dadurch zugenommen habe, dass ich, als ich eigentlich schon satt war, noch die Reste meiner Tochter gegessen habe. Ich habe also quasi bei jedem Mahl, wenn meine Tochter mitgegessen hat, über den Hunger gegessen. Mir ging es genau gleich. Ich wollte das Essen nicht weg werfen. So verschwand aber das gesunde "Ich- bin- satt- Gefühl", wie es Kinder noch haben und die meisten von uns auch schon verlernt haben.

Mittlerweile handhabe ich das alles ganz anders. Sie schöpft sich selber soviel wie sie möchte und es gilt die Regel: Was geschöpft wird, wird gegessen. Deshalb muss ich auch die Reste nicht essen. Sollte sonst noch etwas übrig bleiben, so ist mir meine Gesundheit mittlerweile auch wichtiger als meine Moral. Den Menschen, die nichts zu essen haben, ist auch nicht geholfen, wenn ich Bauchweh habe, weil ich zu viel gegessen habe.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich mache das auch des Öfteren, wobei ich mir meist gleich weniger auf den Teller lege, weil ich meist eh davon ausgehe, dass mein Großer wieder mal seinen Teller nicht leerisst. Diesen Trick finde ich ganz gut, und sollte der Große dann doch wider Erwarten mal den Teller leeressen kann ich mir ja immer noch einen Nachschlag holen.

Der Kleine hingegen, obwohl er erst 2 Jahre alt ist, hat wie es scheint einen größeren Magen als sein Bruder, der kann auch mal gut und gerne 5 Bratwürste oder eine halbe Dose Ravioli essen oder einen großen Teller Nudeln. Hauptsache Kohlehydrate, leider kaum Obst und Gemüse, das verweigert er total.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Eigene Kinder habe ich nicht, dennoch kann ich mit Fug und Recht behaupten, noch nie die Reste von kleinen Cousinen oder sonstigen Kindern, die mir zum Aufpassen anvertraut waren, aufgegessen zu haben, nicht weil es sich nicht ergeben hat, sondern weil ich keinen übersteigerten Wert darauf lege. Ich lege durchaus Wert darauf, mir nicht krampfhaft mehr Essen einzuverleiben, als mein Körper verlangt, nicht unbedingt, weil ich Angst um meine Figur hätte, sondern eher, weil ich es als Völlerei betrachte; nachdem ich also meinen eigenen Teller geleert habe, bin ich nicht unbedingt scharf darauf, weitere Nahrung in mich hineinzustopfen.

Natürlich könnte man jetzt auch argumentieren, dass ich mir ja gleich eine geringere Menge auf meinen eigenen Teller laden könnte, um dann noch Appetit für die Reste zu haben, aber ehrlich gesagt spielt bei mir da auch Ekel oder zumindest ein gewisser Widerwille eine nicht unbedeutende Rolle. Ich mag weder schon mit Spucke durchtränkte Reste einer Milchschnitte oder eine bereits ausführlich abgeschleckte Breze, ebenso wenig, wie ich es erbaulich finde, etwas zu essen, das nicht mehr in einem Stück auf dem Teller liegt, sondern schon in seine Bestandteile zerlegt oder mit anderen Komponenten des Gerichts vermischt wurde. Da macht mir das Essen einfach keinen Spaß mehr und ich verstehe Mütter nicht, die ohne scheinbaren Appetit jeden übriggebliebenen Krümel ihrer Kinder, und sei er noch so unappetitlich, zwanghaft aufessen müssen und sich dann aber ständig über ihr stetig steigendes Gewicht beschweren. Und ja, in solchen Fällen landet dann auch schon einmal etwas im Mülleimer, auch wenn ich sonst nicht unbedingt gerne Essen wegschmeiße, aber es hält sich eben nicht alles bis zum nächsten Hunger des Kindes und ich stopfe lieber den Mülleimer voll als mich selbst zu quälen.

Im Übrigen halte ich es auch für den falschen Weg, ständig den Müllschlucker für die Kinder zu spielen, gerade, wenn die Kinder das Kindergartenalter erreicht haben und sich ihre Portionen selbst auf den Teller schaufeln, halte ich ein gewisses Maß von Erziehung für absolut angebracht und das sollte letztlich darauf abzielen, den Kindern ein Gefühl von Mengen zu geben und sie anzuleiten, sich nur das zu nehmen, was wirklich auch gegessen werden kann. Da wäre es durchaus eine Maßnahme, den Teller in den Kühlschrank zu stellen und das übriggelassene Essen bei der nächsten Mahlzeit noch einmal fortzusetzen, während alle Anderen bereits etwas Anderes bekommen. Diese Konsequenz setzt natürlich voraus, dass das Kind die notwendige Einsicht besitzt und von dem Nahrungsmittel nicht grundsätzlich abgestoßen wird, ebenso, wie es selbstverständlich sein sollte, dass nicht unbedingt etwas schnell Verderbliches für solch eine Konsequenz herhalten sollte, stimmen aber all diese Voraussetzungen, halte ich diese Konsequenz für sinnvoller, als auf immer und ewig Müllschlucker zu spielen.

» Anemone » Beiträge: 1740 » Talkpoints: 764,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn ich mir vorstelle, die Reste von Kindern zu essen, die vielleicht auch mit den Fingerchen in den Speisen herumgepanscht haben, wird mir ganz anders. Ich fände es schon ekelig, die Essensreste des Partners oder guter Freunde zu essen. Die Reste von Kindern, vor allem von jüngeren, fände ich aber noch viel ekeliger. Wenn ich mir anschaue, wie Kleinkinder manchmal essen, vergeht mir ja schon beim bloßen Hinschauen der Appetit. Es wird gematscht und gesabbert und der ganze Speichel klebt dann an dem Besteck, was wiederum ins Essen eingetaucht wird. Das finde ich wirklich ziemlich unappetitlich.

Ich würde mich darüber hinaus grundsätzlich nicht als Mülleimer für übriggebliebene Speisen anbieten. Natürlich ist es blöd, wenn Essen weggeworfen wird, aber man kann dieses Problem auch anders lösen, ohne dass man die Reste anderer Leute essen muss. Einem Kind würde ich, sofern es noch nicht so richtig in der Lage ist, sich selbst zu bedienen, lieber kleine Portionen auffüllen. Auch später würde ich verlangen, dass es zunächst eine kleinere Portion auf seinen Teller füllt und sich dann noch etwas nach nimmt, wenn es noch nicht satt ist. Ich finde, dass Kinder es einfach lernen sollten, dass sie nicht so viel auf den Teller packen müssen wie möglich. Es schadet nicht, wenn man die Mengen wirklich realistisch einschätzen kann.

Solange erkennbar ist, dass ein Kind sich Mühe beim Auffüllen vernünftiger Portionsgrößen gibt, würde ich es nicht dazu zwingen, auch den letzten Krümel vom Teller zu essen. Wenn aber regelmäßig viel liegen bleibt, würde ich die Speisen vom Mittagessen ruhig auch abends nochmal servieren. Wenn es dann immer noch nicht gegessen wurde, würde ich es in Ausnahmefällen vermutlich zum Frühstück noch einmal auftischen. Danach wird das sicher angekommen sein, dass man sich anständige Mengen nehmen sollte. Auf keinen Fall würde ich die Reste vom Teller der anderen Person essen – auch dann nicht, wenn es sich um das eigene Kind handeln sollte.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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