Vom eigenen Vater reingelegt, was tun?

vom 13.10.2008, 13:01 Uhr

Das Auto einer guten Freundin von mir hat seit einiger Zeit ein paar Probleme beim anlassen gemacht. Mein Bruder, der sich das mal angeschaut hat, hatte gemeint dass die Batterie ausgewechselt werden sollte, hatte aber leider überhaupt keine Zeit das so bald für sie zu machen. Daher wollte sie mal bei Pit Stop vorbeifahren, da es normalerweise ja nicht so extrem teuer werden sollte.

Irgendwie hat ihr Vater, mit dem sie zwar keinen so guten Kontakt hat, der aber ein Autohaus leitet, davon erfahren und bestand darauf, dass sie das Auto dort zu ihm bringt. Das hat sie dann auch getan. Ausgemacht war laut ihren Angaben, dass lediglich nach der Batterie geguckt wird und sonst nichts. Da das Inspektionslämpchen gebrannt hat, hat sie ihren Vater extra drauf hingewiesen, dass sie vor kurzem schon eine große Inspektion machen lassen hat, weil ihr TÜV erneuert werden musste und er da nichts machen lassen braucht da eigentlich noch nichts am Auto fällig sein dürfte.

Was die Kosten angeht, hat sie mit ca. 200 Euro gerechnet, vielleicht sogar auch günstiger, da ihr Vater ja unbedingt wollte, dass sie es zu seiner Arbeitsstelle bringt. Als sie es dann das Auto abgeholt hat, habe ihr Vater dann gemeint, dass doch einiges mehr als die Batterie angefallen ist und ihr dann eine Rechnung von fast 700 Euro präsentiert! Er hat wirklich jede Kleinigkeit (Schönheitskorrekturen wie Markenlogo wieder am Kofferraum ankleben) machen lassen, auf die sie auf jeden Fall des Geldes wegen verzichten wollte und da der Wagen sowieso schon ziemlich alt ist.

Das Geld hat sie als Studentin nicht, vor allem da sie nicht damit gerechnet hat und ja vor kurzem schon eine größere Summe, die sie angespart hat für die Inspektion wegen TÜV vor ein paar Monaten bezahlt hat. Sie will aber auch keinen Streit mit ihrem Vater anfangen, weil die Beziehung zu ihm, wie schon erwähnt, ohnehin nicht die beste ist und der Kontakt deswegen nicht komplett einschlafen soll. Jetzt weiß sie nicht, wie sie aus dieser Zwickmühle wieder rauskommen soll.

Ich finde, dass es eine Unverschämtheit von ihrem Vater ist, ihr so eine hohe Rechnung quasi aufzuzwingen und würde es auf einen Streit ankommen lassen. Er hätte sie ja zumindest mal anrufen können um mal nachzufragen, vor allem da er wohl wissen muss, wie es finanziell bei ihr in etwa aussieht. Jede andere Werkstatt hätte das getan. Ich weiß garnicht, was der sich dabei da gedacht hat. Ich habe ihr geraten, dass sie auf jeden Fall mit ihrem Vater sprechen soll und eventuell eine Ratenzahlung vereinbart, aber nur weil es ihr Vater ist, würde ich es mir an ihrer Stelle nicht gefallen lassen und ich würde wahrscheinlich nicht den vollen Betrag bezahlen.

Wie würdet ihr reagieren und was würdet ihr ihr raten?

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» Peanut » Beiträge: 444 » Talkpoints: 57,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also ich finde, das ist die Höhe! Eigentlich sollte er als Vater einiges sogar kostenlos machen oder zumindest einen Sonderrabatt gewähren.

Dass er derart horrende Kosten verlangt für nicht mal vereinbarte Arbeiten, grenzt schon an Nepp. Da frage ich mich: Hatte er evtl. einen bestimmten Grund, dass er der Tochter eins auswischen wollte? Glaubt er, die Tochter schwimmt im Geld und kann es sich problemlos leisten, während er jeden Pfennig umdreht?

Ich finde das schon wirklich unverschämt innerhalb der eigenen Familie, frage mich allerdings, ob das ganz ohne Grund so gekommen ist oder ob da seitens des Vaters irgendetwas anderes dahintersteckt.

Schwer zu sagen, da ist guter Rat teuer, denn ich weiß ja als Außenstehende nicht, wie es im Allgemeinen um die Vater-Tochter-Beziehung bestellt ist. Ich an ihrer Stelle würde mich aber in jedem Fall wehren.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Tja, so traurig das nun ist, aber das klingt fuer mich nach gezielter Abzocke. Warum sonst sollte er darauf bestehen, dass sie die Reparatur in seinem Haus machen laesst und dann entgegen ihrem ausdruecklichem Wunsch unnoetige Reparaturen und Schoenheitskorrekturen durchfuehren? Vielleicht spekuliert er sogar darauf, dass sie das angespannte Verhaeltnis nicht noch mehr strapazieren will und darum stillschweigend blecht.

Das ist zwar nicht sehr nett, aber das war mein erster Eindruck bei dieser Aktion. Die typische Masche: In die Werkstatt locken, abzocken und hoffen, dass der Betrogene die Fuesse still haelt. Und wenns die eigene Tochter ist, was solls, um so besser, die zickt sicher nicht so, wie fremde Kunden. Die Tatsache, dass es ihr Vater ist, macht diese Sache besonders unschoen. Bei normalen Werkstaetten ist man derlei Betruegerein ja gewohnt, aber wenn es aus der Familie kommt, ist das schon bitter.

Aber eben deswegen wuerde ich nicht zahlen. Ich wuerde anrufen, klar stellen, dass er unnoetige und ausdruecklich unerwuenschte Aenderungen vorgenommen hat, die ich nicht zahlen werde. Ich kenne die genaue Rechtslage nicht, aber ich glaube er muss nachweisen, dass die Reparaturen auf Wunsch des Kunden geschehen sind, und nicht umgekehrt. Sofern es nicht bedrohliche Macken, wie kaputte Bremsen oder so, sind jedenfalls. Die haette er ohne Einverstaendnis beheben duerfen, aber Schoenheitskorrekturen fallen definitiv nicht in diese Bereich.

Von daher ist das einzige was sie riskiert, wenn sie nicht zahlt, das Verhaeltnis zu einem Vater, der sie offenbar als willkommenes Opfer fuer seine Abzocke und damit gute Einnahmequelle betrachtet. Was will man mit so einem Mann? Auf den wuerde ich verzichten, ganz allgemein und vor allem wenn es um Geld geht, dass ich nicht habe. Wer mich nur ausnutzen will, der kann mir gestohlen bleiben.

Das ist natuerlich nur meine, vielleicht radikale, Meinung, aber das waere mein Rat fuer sie: Zahl das auf keinen Fall!

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Vater hin oder her, das ist rechtlich unzulässig. Er hätte eigentlich nur das reparieren dürfen , für was sie den Auftrag erteilt hat. Hat sie eine Auftragskopie oder wurde das Ganze nur mündlich abgesprochen? Jedenfalls muß sie eigentlich nur das bezahlen, für was sie den Auftrag erteilt hat.

Dass sie deswegen keinen Streit mit ihm anfangen will kann ich nicht verstehen. Was kann sie denn von so einem Vater erwarten? Sie bekommt eine dicke Rechnung von ihm und möchte dann noch quasi um seine Liebe kämpfen? Das grenzt ja schon an Selbstverletzung.

Also ich glaube bei dieser Sache kann sie nur verlieren. Entweder sie zahlt ohne zu murren um dann bei nächster Gelegenheit wieder von ihm enttäuscht zu werden, oder sie läßt es auf einen Streit ankommen. Für mich sieht das schon schwer nach Absicht ihres Vaters aus, denn welcher normale Vater würde seine Tochter wissentlich in so eine Situation bringen? Vielleicht will er so Unterhaltszahlungen wieder reinholen oder ähnliches? Ich kann mir ein solches Verhalten bei einem guten Vater nicht vorstellen!

» kratzbuerstchen » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,20 »



Hallo zusammen,

hmm, also das ist schon echt eine sehr linke Tour, zumal sie das ja vorher noch extra betont hat was gemacht werden soll + was nicht. Falls es Zeugen für dieses Gespräch gibt, würde ich persönlich es da echt hart auf hart kommen lassen & auch nur die Kosten für die Batterie bezahlen.

Da sie mit ihrem Vater auch keinen guten Kontakt hatte & der durch diese "Aktion" auch mit Sicherheit nicht enger geworden ist, würde ich den Kontakt dann auch vollständig abbrechen, sobald das alles erledigt ist.

Ich werde auch irgendwie das Gefühl nicht los, dass ihr Vater das alles mit Absicht gemacht hat, eben weil es ein Gespräch vorher gab & er ja auch ganz genau weiss, dass sie als Studentin nicht eben kurz mal eine Rechnung von 700 € zahlen kann. Des Weiteren finde ich es auch etwas seltsam, dass sie als Tochter da keinen Freundschaftspreis bekommen hat / der Vater die Kosten nicht selbst zahlt - ist ja immerhin seine Tochter.

Schon irgendwie sehr seltsam. :(

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ehrlich gesagt finde ich das es eine Frechheit ist, was der Vater dort getan hat. Auch ich hätte als Tochter gedacht, dass mein Vater wünscht, dass ich zu ihm in die Werkstatt fahre, weil dann einiges günstiger als üblich wird. Wenn daraufhin jedoch eine Überraschung von wesentlich mehr Kosten auf mich zu kommt und das von meinem eigenem Vater, dann würde ich ausrasten.

Wenn es sich um meinen Vater handeln würde, dann würde ich die Rechnung nicht bezahlen, dass sage ich so, wie es ist. Mein eigener Vater hat mich auf keinen Fall so rein zulegen und daher würde ich das auch sehr deutlich machen. Eine Werkstatt hat zudem meines Wissens nach nicht das Recht jede Schönheitskorrektur ohne mein Einverständnis zu erledigen. Dies gilt auch für meinen Vater und aufgrund dessen würde ich das nicht bezahlen.

» paddelfisch » Beiträge: 655 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Dieses Verhalten finde ich auch einfach nur unverschämt von dem Vater. Ich würde auch sofort noch mit ihm reden, warum er all diese Reparaturen gemacht hat, wenn sie doch gar nicht den Auftrag dafür erteilt hat. Dabei würde ich mich auch einfach weigern, den vollen Preis zu bezahlen. Gerade, weil es doch der Vater ist, hätte man doch damit rechnen müssen, dass sie eher einen Rabatt bekommt, als dass er sie so ausnimmt und sogar noch für kleinste Arbeiten, die sie gar nicht haben wollte, eine Bezahlung verlangt.

Ich kann wirklich nicht verstehen, was der Vater damit erreichen möchte. Vielleicht hofft er ja, dass sie sich das Geld bei ihm sozusagen leiht und in Raten bezahlt. Dadurch möchte er vielleicht erreichen, dass er sie an sich bindet. Ist denn ein schriftlicher Vertrag gemacht worden, was alles an dem Auto erledigt werden sollte? Wahrscheinlich ist das nicht erfolgt, weil man so etwas ja innerhalb der Familie nicht für nötig befindet. So steht im Ernstfall Aussage gegen Aussage und es wird schwer sein, dabei eine Lösung zu finden, wenn es keine Zeugen gibt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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