Scharfes Essen für Grundschulkinder/Kinder ungesund?

Die Tochter einer Bekannten geht in eine Ganztagsschule und hat mittags auch eine warme Mahlzeit, die sie aber nicht gerne isst, weil sie dem Mädchen einfach zu schwach gewürzt ist. Das Mädchen ist von zu hause aus schärfere Speisen gewohnt und sie isst auch gerne Pepperoni frisch oder einfach scharfes Curry oder Chilli. Es macht dem 8 jährigen Mädchen nichts aus, weil diese es auch gewohnt ist. Das Essen in der Schule ist dem Mädchen einfach zu fad.

Der Exmann meiner Bekannten kritisiert ständig, dass die Mutter zu scharf kocht und das für das Kind viel zu ungesund wäre. Das würde man daran sehen, dass es normal gewürzte Speisen nicht gerne mag. Das Mädchen mag auch nicht gerne Fastfood und wenn der Vater am Wochenende mal nach dem gelben M geht isst das Mädchen auch so gut wie nichts. Auch da meint der Vater, dass es die Schuld von den viel zu scharfen Speisen ist, die das Kind zu hause gewohnt ist.

Wie ungesund ist wirklich scharfes Essen für Kinder im Grundschulalter, wenn sie es freiwillig und gerne essen? Das Kind wird ja zu nichts gezwungen. Allerdings muss ich dabeischreiben, dass es schon von sehr klein auf ziemlich scharf gewürzte Speisen bekommt. So hat die Mutter die gewöhnliche Kindernahrung in Gläschen nie gegeben, sondern die Mutter hat das Kind schon sehr früh vom Tisch mitessen lassen und dabei auch nicht viel weniger gewürzt wie heute.

Sollte man bei Kindern wirklich auf die Schärfe achten? Salz braucht die Mutter nicht viel und sie argumentiert damit, dass die Kinder in den asiatischen Ländern auch sehr früh scharfes Essen essen.

Ich denke, dass es keine gesundheitlichen Probleme für ein Kind ergibt, wenn es scharfes Essen von den Eltern bekommt. Und was ist so schlimm daran, wenn das Kind keine Lust auf McDonald´s hat? Natürlich ist das ungewöhnlich für ein Kind aber doch auch nicht schlecht.

Wenn scharfes Essen für Kinder ungesund ist, dann würde es inzwischen in Thailand und in Indien keine gesunden Kinder mehr geben. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Scharfes Essen ist, solange man es nicht übertreibt, sogar gesund. Chilis enthalten dreimal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte, Betacarotin, sowie die Vitamine B1, B2, B6 und Vitamin P.

Die Übertreibung ist allerdings relativ anzusehen. Was für den einen viel zu scharf ist, kann für den anderen viel zu lasch sein. Am Beispiel vom Exmann und dem Mädchen zeigt das ja ganz deutlich. Interessant finde ich die Meinung des Exmannes zu McDonalds. Ihm sollte mal jemand erklären, dass besonders Fastfood extrem ungesund ist. Ganz im Gegenteil zu besagtem scharfen Essen.

Ich bezweifle wirklich, dass der Ex-Mann wirklich Recht hat. Kinder mögen es nicht unbedingt würzig und scharf, aber das ist wohl eine Erziehungssache und auch eine Geschmackssache. Es gibt aber durchaus Kinder, die total gern und ausschließlich scharf oder gut gewürzt essen. Man muss zwar mit Salz bekanntermaßen aufpassen, aber was nun Chilischoten und dergleichen betrifft, sollte es keine Probleme geben. Scharfes Essen wird in einigen Ländern ausschließlich gekocht und dort geht es den Kindern gesundheitlich doch auch gut. Hatte die Bekannte mal den Mann damit konfrontiert? Ich denke nicht.

Es ist wohl auch selten, dass ein Kind mal nicht gern zu McDonalds und Co geht, aber das zeugt doch eher davon, dass das Kind einfach anderes und vor allem wohl selbst gekochtes Essen gewöhnt ist. Vielleicht suchte der Vater einfach nur eine Ausrede, um dem Kind das Essen bei McDonalds schmackhaft zu machen oder weil er selbst kein scharfes Essen mag. Aber deshalb kann er doch meiner Ansicht nach nicht verlangen, dass die Tochter nun nur noch normal gewürzte Lebensmittel zu sich nimmt und die Mutter das Kochverhalten ändert. Ich denke, da sollte der Vater sich nicht ganz so viele Gedanken machen. Nur wurde denn während der Ehe und Beziehung nicht scharf gekocht? Oder ist man erst nach der Trennung auf den Geschmack der Schärfe gekommen? So ganz erschließt es sich mir nicht, auch, wenn das Kind bereits von Beginn an scharfes Essen erhalten hatte. Da wäre ich zwar vorsichtig, aber nun gut.

Es ist die Frage, ob sich das Kind denn irgendwie auffällig benimmt oder gesundheitliche Probleme hat. Scheinbar geht es dem Mädchen doch sehr gut und das ist das Wichtigste. Ich stelle es mir nur problematisch vor, wenn das Kind mal in einer Betreuung oder wenn es bei Freunden zum Essen eingeladen ist, dass es von dort dann nicht so gern mitisst, weil es eben nur ausschließlich scharfes Essen mag. Gab es denn diesbezüglich schon mal Probleme, beispielsweise im Kindergarten?

Im Grunde genommen ist scharfes Essen für Kinder keineswegs gleich ungesund. Dabei muss man jedoch einfach die Menge der Schärfe vergleichen. Keineswegs darf man deutsche Kinder mit den Kindern in Thailand vergleichen, denn durch die Gewürze entstehen bereits Welten.
Ein Kind sollte langsam an Schärfe gewöhnt sein und nicht direkt die volle Breitseite einer Death Sauce zu spüren bekommen.

Ich selber z.B habe seit Kindheit an bereits scharf gegessen und lache über eigentlich jede "Scharfe Sauce". Die sogenannten Death Saucen finde ich bis auf die schärfste wirklich sonst lachhaft. Doch ich habe meinen Magen damit auch damals keine guten Dinge angetan, denn oft waren Bauchschmerzen etc die Folge. Heute ist es nur eine Gewohnheitssache.

Kinder dürfen auf jeden Fall scharf essen, aber müssen langsam an extremen Schärfen gewöhnt werden. Der kleine Magen ist noch sehr empfindlich, sodass Bauchschmerzen eine schnelle Folge sein könnte und daher rate ich immer zur langsamen Angewöhnung.