Warum ist Baumwolle besser?
Wir hatten hier einen Beitrag, in dem über den Preis von Oberteilen diskutiert wurde. Dabei haben viele geschrieben, dass Sie Materialien meiden, die eher synthetisch sind und Baumwolle bevorzugen. Ich muss sagen, dass mich das etwas verwundert. Denn eigentlich haben doch die synthetischen Materialien mehr Vorteile.
Baumwolle etwa geht doch relativ leicht kaputt – bei mir scheuern sich reine Baumwollhosen beispielsweise schnell auf. Außerdem ist Baumwolle nicht knitterfrei und muss gebügelt werden. Zudem sind sowohl Oberteile als auch sonstige Kleidungsstücke mit synthetischen Anteilen („stretch“) ja auch strapazierfähiger. Ich habe etwa eine Bluse mit einem hohen Stretch-Anteil, die ich anziehen kann, ohne die Knöpfe öffnen zu müssen. Ich kann mir diese Bluse einfach über den Kopf ziehen, sie lässt sich ja super dehnen und ich muss sie nach dem Tragen auch nicht ordentlich hinlegen, weil sie ja ohnehin nicht knittert. Das ist doch ungemein praktisch.
Die Baumwollblusen hingegen haben total schnell Falten, selbst wenn ich sie frisch gebügelt anziehe, sind bald Falten zu sehen, wenn die Bluse mal verrutscht war. An warmen Tagen werden die Baumwoll-Textilien auch schnell klamm und kleben dann richtig am Körper. Daher mache ich um Artikel mit hohem Baumwollanteil eher einen Bogen.
Wie sehr Ihr das? Ist Baumwolle nicht eher nachteilig? Warum wird sie dann von vielen bevorzugt?
Ich muss sagen, dass ich keine Probleme in Bezug auf Knittern bei meinen Baumwollsachen habe. Die werden nach dem Waschen glatt gezogen und dann sind sie in Ordnung. Und gebügelt habe ich bisher nur vereinzelte Teile und das ist auch schon Jahre her. Vielleicht liegt es ja an einer minderwertigen Qualität, wenn du solche Probleme mit deinen Kleidern hast. Versuche es doch mal mit anderen Marken.
Der Vorteil ist einfach, dass man die Nachteile von Plastik nicht hat. Es ist so, dass man sich dann kein Gift anzieht. Plastik, Plastik, Plastik ist um uns herum und es ist bekannt, dass man dadurch Krankheiten bekommen kann und des Weiteren damit die Umwelt belastet, weil diese Dinge sich nicht entsorgen lassen. Baumwolle verrottet irgendwann, Plastik nicht. es ist also auch ein Ausdruck von Mitmenschlichkeit und Verantwortlichkeit der Umwelt gegenüber, wenn man kein Plastik anzieht, sondern die schlichte Baumwolle bevorzugt.
Ich kann bei mir ebenfalls nichts dazu sagen, ob und dass Baumwolle bei mir arg knittert oder schneller kaputt geht. Für mich ist Baumwolle einfach ein Stoff aus der Natur und besser verträglich für meine Haut, als dass es eben bei Polyacryl und was es da noch so alles gibt, der Fall ist. Auch Polyester kann ich nicht unbedingt ab und ich meide auch Hosen, die hauptsächlich daraus bestehen. Mir sind diese Sachen meist zu rau und lassen sich für mich auch recht unangenehm tragen, es gibt jedoch einige Stücke aus Kunstfasern, die ich sogar recht gern trage, weil sie entsprechend behandelt wurden.
Bei meinen meisten Hosen ist ebenfalls ein geringer Stretchanteil vorhanden, und Mischgewerbe vertrage ich schon noch ganz gut. Aber ich sehe es ein wenig wie meine Vorrednerin, Baumwolle ist zudem einfach umweltfreundlicher, als es Polyester und Co je sein könnten.
Es stimmt schon was du sagst. Gerade Kleidungsstücke mit einem hohen Baumwollanteil, wie beispielsweise Blusen, knittern schon sehr leicht. Bei T-Shirts allerdings kann man es vermeiden, je nachdem wie man sie wäscht und aufhängt.
Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich Baumwolle als angenehmer empfinde. Zudem habe ich den Eindruck, dass gute Baumwollkleidung nicht so schnell riecht wie synthetisches Material. Ich habe zwar auch Kleidungsstücke mit einem gewissen Stretch-Anteil, aber das meiste ist doch 100 % Baumwolle, weil ich es lieber trage. Da nehme ich das Bügeln in Kauf, denn es fühlt sich auf der Haut besser an und ich mag es lieber. Natürlich zahlt man dafür zumeist auch etwas mehr, aber das ist es mir Wert.
Zunächst einmal handelt es sich bei Baumwolle um einen nachwachsenden, natürlichen Rohstoff. Kunstfasern sind schlicht und einfach aus Plastik und man muss heute doch wohl niemandem mehr erklären, was Plastik für Probleme für die Umwelt und alles was damit zusammen hängt bringt, oder?
Von ökologischen Problemen, die Plastik mit sich bringt, mal abgesehen, mag ich Kleidung aus Kunstfasern auch aus anderen Gründen nicht. Da ist zunächst einmal die Optik. Wenn man sich ein bisschen auskennt sieht man einfach, wenn etwas aus Kunstfasern besteht und ich finde das nicht schön, es sieht oft einfach billig aus. Besonders hässlich finde ich diese 100% Polyester Hosen und Pullover, die es bei den Billigstläden wie KIK zu kaufen gibt und ich finde es absolut unbegreiflich, wenn jemand dann behauptet, dass diese Sachen genauso schön wären wie Markenkleidung aus qualitativ hochwertigen Naturfasern.
Der viel gelobte Stretchanteil ist toll, aber auch nur am Anfang. Ich habe schon Jeans weg gegeben, weil sie mir nach einer Zeit zu groß waren. Das lag nicht etwa an einer tollen Diät, sondern daran, dass der Stretchanteil irgendwann gar nicht mehr so stretchy war. Inzwischen kaufe ich solche Jeans immer etwas zu eng.
Ich kann auch nicht wirklich bestätigen, dass Baumwolle an warmen Tagen unangenehm ist, da hat man mit billigem Plastik doch wesentlich mehr Probleme, weil diese Stoffe nicht wirklich Atmungaktiv sind. Bei Funktionskleidung wie zum Beispiel Skiunterwäsche ist das anders, aber du beziehst dich ja hier auf normale Kleidung.
Ich muss auch sagen, dass ich viel lieber Kleidung aus Baumwolle trage, als aus künstlichen Materialien. Ich finde Baumwolle viel angenehmer auf der Haut und gerade im Sommer habe ich die gegenteilige Beobachtung von dir gemacht, dass ich Oberteile mit künstlichen Materialien viel unangenehmer finde und ich damit viel schneller ins Schwitzen komme, als bei Oberteilen aus Baumwolle.
Es stimmt schon, dass die Kleidung aus Baumwolle schneller knittert als Kleidung aus künstlichen Materialien. Das ist aber auch schon der einzige Nachteil, den ich für mich sehe, dass ich eben mehr bügeln muss. Das mache ich aber gerne, wenn ich dadurch die Umwelt etwas schonen kann, weil eben natürliche Rohstoffe für meine Kleidung verwendet wurden und kein Kunststoff.
Früher habe ich nicht so sehr auf das Material meiner Kleidung geachtet, ich habe einfach das gekauft, was mir gefiel. Als meine Neurodermitis aber immer schlimmer wurde, sagte eine Kollegin mir mal, dass ich nur Kleidung aus Baumwolle kaufen solle. Ich habe meinen Kleiderschrank komplett umgestellt und es hat sehr gut geholfen und mein Hautbild hat sich verbessert.
Ich weiß nicht, ob das mit dem Umweltnutzen von Baumwolle so stimmt. In einer Dokumentation über den Baumwollanbau habe ich mal gesehen, dass da nicht sehr umweltschonend vorgegangen wird und die Feldarbeiter, die mit der Spritzpistole auf dem Rücken loszogen, um die Baumwollpflanzen mit Pestiziden einzusprühen, wirkten auch nicht gerade gesund. Man müsste vermutlich, wenn man wirklich gesunde Materialien haben will, die auch der Natur nützen, ausschließlich Bio-Baumwolle verwenden, aber die ist ja dann nochmal teurer.
Ich denke es ist allgemein bekannt, dass der Anbau von Baumwollen nicht ganz unproblematisch ist und es ist sicher auch bekannt, dass zertifizierte Biobaumwolle auf der Markt noch recht selten ist. Allerdings geht es beim Vergleich zwischen Baumwolle und Plastik doch um wesentlich mehr.
Plastik besteht unter anderem aus Erdöl, also einem Rohstoff der im Gegensatz zu Baumwolle nicht nach wächst und dessen Gewinnung auch alles andere als unproblematisch ist, wie man immer mal wieder sehen kann, wenn eine Bohrinsel oder ein Öltanker Leck schlägt. Außerdem ist es doch total dumm, wenn man einen endlichen Rohstoff für Dinge benutzt, die man genauso gut aus einem nachwachsenden Rohstoff herstellen könnte. Alle jammern, dass die Benzinpreise so hoch sind, was auch damit zu tun hat, dass die Nachfrage nach Erdöl hoch ist.
Und ein zweiter Punkt ist natürlich die Entsorgung. Baumwolle ist biologisch abbaubar und verrottet in absehbarer Zeit, bei Plastik ist das nicht der Fall. Und du wirst deine tollen Kunstfaserblusen ja auch nicht ewig tragen sondern irgendwann etwas neues haben wollen und dann landen die Teile auf dem ein oder anderen Weg eben im Müll oder Recycling. Der Aufwand und die Energie, die benötigt wird, um Plastik zu recyceln oder zu vernichten ist höher als bei Naturfasern und dabei entstehen außerdem auch Schadstoffe.
Und ein zweiter Punkt ist natürlich die Entsorgung. Baumwolle ist biologisch abbaubar und verrottet in absehbarer Zeit, bei Plastik ist das nicht der Fall. Und du wirst deine tollen Kunstfaserblusen ja auch nicht ewig tragen sondern irgendwann etwas neues haben wollen und dann landen die Teile auf dem ein oder anderen Weg eben im Müll oder Recycling. Der Aufwand und die Energie, die benötigt wird, um Plastik zu recyceln oder zu vernichten ist höher als bei Naturfasern und dabei entstehen außerdem auch Schadstoffe.
Das stimmt schon, wobei ich die Kleidungsstücke, die ich habe, eigentlich erst dann wegwerfe, wenn sie kaputt sind, d.h. ich würde mich da nicht als verschwenderisch sehen. Und irgendwie sehe ich es nicht als meine Aufgabe, den globalen Erdölverbrauch zu senken, indem ich nur Baumwollkleidung nutze. Wenn nun Baumwolle aufgrund der schlechten Anbaubedingungen teilweise voller Pestizide steckt – und manche neue Kleidung riecht ja tatsächlich nicht gerade gut – dann kann die Kunstfaser auch nicht ungesünder sein.
Andererseits ist es für mich aber entscheidend, dass die Sachen gut aussehen, sich gut anfühlen und aufwandsarm gepflegt werden können. Darum ist mir eine Stretch-Bluse, die ich nach dem Tragen einfach auf den Kleiderhaufen werfen und am nächsten Tag nochmal anziehen kann, ohne dass sie faltig ist oder komisch riecht, lieber.
Ich schwitze in beiden Materialien gleichermaßen – je nach Wetterlage. Aber bei den Kunstfasern sieht man davon absolut nichts. Heute habe ich beispielsweise ein Stretch-Shirt und darüber ein Baumwolltop an und das Top hat schon so kleine Fusseln auf der Oberfläche, das Shirt hingegen gar nicht. Die Baumwolle geht viel schneller kaputt.
Zitronengras hat geschrieben:Und irgendwie sehe ich es nicht als meine Aufgabe, den globalen Erdölverbrauch zu senken, indem ich nur Baumwollkleidung nutze.
Das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich finde es wichtig solche Zusammenhänge zu verstehen und verantwortungsbewusst zu handeln, weil ich denke, dass sich verantwortungsloses Verhalten irgendwann rächen wird. Wie gesagt, man sieht es ja jetzt schon an der Tankstelle, dass es sich beim Erdöl um einen Rohstoff handelt, der uns langsam aber sicher ausgeht.
Wenn nun Baumwolle aufgrund der schlechten Anbaubedingungen teilweise voller Pestizide steckt – und manche neue Kleidung riecht ja tatsächlich nicht gerade gut - dann kann die Kunstfaser auch nicht ungesünder sein.
Das, was du bei Kleidung riechst, sind entweder Rückstände von Farbstoffen oder Mittel, die eingesetzt werden um die Kleidung beim Transport vor Schädlingen zu schützen. Manche Hersteller benutzen wohl auch ein Mittel, das die Fasern vor Schmutz schützt, damit die Sachen in den Geschäften trotzt mehrmaligem Anprobieren noch gut aussehen. Mit den Anbaubedingungen hat das nichts zu tun und ich denke, dass auch alle Kleidungsstücke so behandelt werden, unabhängig vom Material. In den Billigläden stinkt es immer am schlimmsten und dort sind die meisten Kleidungsstücke ja aus Plastik. Ich wasche deshalb neue Kleidung immer vor dem ersten Tragen, egal aus was für einem Material sie ist.
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