Kann man ohne Geschichte leben?

vom 06.02.2008, 15:57 Uhr

@pitti: Kriege haben aber nichts direkt mit Fehlern zu tun die man in der Geschichte gemacht hat bzw. selbst hier lernt man noch aus der Geschichte. Kriege werden aus anderen Motiven heraus begangen - die Fehler die man dann nicht mehr macht ist z. B., einen Krieg gegen ein Land anders zu führen siehe Afghanistan russische Invasion / Afghanisten NATO Invasion, Golfkriege usw. Kann man endlos fortsetzen, auch hier werden alte Fehler nicht noch einmal begangen.

Und Geschichte wiederholt sich auch nicht das ist ein sehr subjektiver Eindruck, der nicht mit der Realität übereinstimmt, das hat schon Oskar Spengler angenommen und ging damit ordentlich baden. Meistens beziehen sich solche Aussagen (indirekt) auch auf die Geschichtstheorie von Spengler, und sind damit genauso Humbug.

Marius hat geschrieben:Ich meine es sind viele gute Entwickelungen in der Vergangenheit entstanden aber ich persönlich würde lieber die Vergangenheit z.B. die Zeit aus dem 3. Reich vergessen. Das wird den Deutschen immer noch nachgetragen obwohl wir garnichts mehr damit zu tuen haben.

Genau aus diesem Grund hat man Geschichte um es nicht zu vergessen. Und Geschichte besteht nicht nur aus der Weimarer Republik und dem Dritten Reich, bei uns hat man darauf gerade mal 4 Monate in der Schule verschwendet. Und es gibt noch genug Nazis, die noch am leben sind. Naja, ist sowieso OT und naiv, daher überspring ich das mal.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Das ist alles total richtig was du da sagst, dass man aus alten Fehlern lernt und dass sich die Geschichte nicht wiederholt.



Kriege haben aber nichts direkt mit Fehlern zu tun, die man in der Geschichte gemacht hat bzw. selbst hier lernt man noch aus der Geschichte. Kriege werden aus anderen Motiven heraus begangen - die Fehler die man dann nicht mehr macht ist z. B., einen Krieg gegen ein Land anders zu führen siehe Afghanistan russische Invasion / Afghanistan NATO Invasion, Golfkriege usw. Kann man endlos fortsetzen, auch hier werden alte Fehler nicht noch einmal begangen.
Und Geschichte wiederholt sich auch nicht das ist ein sehr subjektiver Eindruck

Durch die Geschichte macht man wirklich keine Fehler z.B. Kriege doppelt, und so kann man wirklich gut daraus lernen. Trotzdem lernen Präsidenten z.B. aus Kriegen und anderen Fehlern und nicht wir. Und trotzdem müssen wir diesen ganzen Kram lernen obwohl wir nicht damit zu tuen haben. Und weil ich nicht sehr viel damit zu tuen hab, interessiert mich das nicht, und kann ich auch ohne all das Leben.

Nur meine eigene Geschichte und meine eigenen Erfahrung ist wichtig und auch interessant. Daraus kann ich auch selber lernen. Aber ich meine ich lerne oder Lebe nicht von der z.B. Deutschen Geschichte.

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» Marius » Beiträge: 36 » Talkpoints: -0,04 »


Den ganzen Kram lernst Du, damit Du prinzipiell in der Lage wärst, eine qualifizierte Meinung zu haben - und nicht eine, wofür Du von anderen möglicherweise ausgelacht wirst, weil Du etwas sagst, was total dämlich sein könnte.

So gesehen lernst Du dafür, um Fehler in der Zukunft zu vermeiden, auch eigene. Und Du kannst momentan noch ohne das leben, aber woher weißt Du, wo Du in der Zukunft sein wirst? Vielleicht kommst Du irgendwann in die Verlegenheit, Dich zu einem Sachverhalt, den Du jetzt noch bescheuert findest, äußern zu müssen.

Gerade in mittleren bis hohen Ausbildungsberufen oder bei Arbeitsplätzen wofür man ein Studium braucht ist ein Einstellungstest mittlerweile normal, der auch Fragen zur Geschichte umfasst. Klar wenn man Schreiner, Müllmann oder Maurer werden will dann nicht - aber Du wirst Dich dann ärgern, wenn Du so einen Test nur deswegen nicht bestehst, weil der andere, der im Grunde schlechter ist als Du das richtig beantworten kann und deswegen weiterkommt.

Und so ein Test umfasst im Wesentlichen die Allgemeinbildung, die auch die (jüngere) deutsche Geschichte einschließt.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin mir im Klaren darüber dass die Geschichte zum Allgemeinwissen gehört. Dann kann man auch mit diesem Wissen besser diskutieren. Aber was ich mich immer noch frage ist, was hat die Geschichte mit unserem Alltag zu tun? Wie kann mir die Geschichte helfen oder mich weiterbringen?
Und, warum sollte man ohne Geschichte nicht Leben können?!

Das ist sehr richtig, dass auch große Teile aus der Prüfung mit Geschichte zu tuen haben und das weiß ich auch. Wenn ich ehrlich bin, schätze ich das auch, dass wir im Unterricht über Geschichte reden. Gerade weil man es in der Prüfung braucht. Dazu braucht man es auch wenn man später mal in diese Richtung gehen will. Das ist das gleiche wenn man z.B. eine Sprache wie Spanisch wählt. Man übt dieses Fach aus damit man die Prüfung besteht, und damit man später in diesem Bereich vielleicht weitermachen kann. Für den Beruf ist dann Spanisch vielleicht wichtig, aber im Alltag oder zum Leben braucht man es fast gar nicht. Okay es ist vielleicht manchmal hilfreich, weil man sich dann manchmal mit Menschen aus anderen Ländern besser kommunizieren kann oder so, genau so wie man mit Geschichte mal mit anderen darüber reden kann.

Okay, das kann man nicht miteinander vergleichen, aber ich persönlich habe mir noch nie ein Beispiel an der Geschichte genommen, weil man aus seinen eigenen Fehlern am meisten lernt. Vielleicht macht die Geschichte keinen Fehler zweimal, aber ich denke es gibt genug Menschen die die Gleichen Fehler machen wie die Geschichte.

Es mach Spaß mit euch über das Thema zu reden und zu diskutieren, aber ich möchte das dieses Gespräch nicht als Streit angesehen wird. Nicht dass das hier jemand falsch versteht.

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» Marius » Beiträge: 36 » Talkpoints: -0,04 »



Marius hat geschrieben:Aber was ich mich immer noch frage ist, was hat die Geschichte mit unserem Alltag zu tun?

Direkt nichts, aber um es vulgär auszudrücken nichts aus der Schule hat mit unserem Alltag zu tun, der lässt sich auch prima mit essen, kacken, schlafen, vermehren abgrenzen. Wenn man mal dahinter sieht, steckt Geschichte überall drin weil fast jeder Bereich davon tangiert wird und indirekt aus der Geschichte hervorging oder davon beeinflusst wurde.

Marius hat geschrieben:Wie kann mir die Geschichte helfen oder mich weiterbringen?

Und da ist der nächste Punkt, denn Geschichte bringt Dich indirekt die ganze Zeit weiter und beeinflusst Dich. Und um diese Ströumungen zu erkennen, muss man die Geschichte kennen. Ansonsten ist das so, als ob ein Blinder die Schönheit der Farben erkennen will.Wie gesagt, in einem miesem Beruf braucht man das nicht, als Maurer ist es egal welche Entwicklungen in der Weimarer Republik unser Grundgesetz beeinflussten, nur wenn man sich auf akademischer Ebene unterhalten will hat man ein Problem wenn man sowas nicht ableiten kann.

Dazu kommt das beliebte Networking, denn das besteht fast nur aus Smalltalk in dem manversucht die intelektuelle Qualität seines Gegenübers auszutesten indem man ihm Fangfragen stellt, z.B. gerne zur Geschichte, denn hier fallen viele schnell rein.

Marius hat geschrieben:Und, warum sollte man ohne Geschichte nicht Leben können?!

Wie gesagt, man kann ohne sie leben, da Leben siehe oben nur aus fressen, vögeln, kacken, sterben besteht. Geschichte braucht man im Grunde nur wenn man es weit bringen will oder Karriere machen will, ansonsten nicht, wenn Du jetzt schon weißt, dass Du dein Leben lang Handwerker bleiben willst oder einem anderen Beruf nachgehen möchtest der eher geringere Aufstiegschancen bietet oder sich auf körperliche Arbeit konzentriert, brauchst Du es nicht.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 10.08.2014, 17:07, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Meiner Meinung nach ist Geschichte sehr wichtig. Vor allem die Eigene. Ein Mensch der seine eigene Geschichte nicht kennt ist wie ein Baum ohne Wurzeln. Ohne Geschichte wäre viel Wissen verloren gegangen. Außerdem ist es wichtig, aus Fehlern die in der Vergangenheit geschehen sind zu lernen. Sonst würden sich Dinge wiederholen die kein Mensch braucht.

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» ghettoyouth » Beiträge: 388 » Talkpoints: 0,48 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn man mal dahinter sieht, steckt Geschichte überall drin weil fast jeder Bereich davon tangiert wird und indirekt aus der Geschichte hervorging oder davon beeinflusst wurde.

Natürlich tangiert uns die Geschichte fast immer und überall. Wenn man es so sieht sind wir nur von Geschichte umgeben und ohne ihr können wir wirklich garnicht leben, das ist klar (es wurden ja schon genug Begründungen aufgezählt).

Genau so wie die Geschichte, tangiert uns z.B. auch die Physik. Wenn man sich die Frage stellen würde: Kann man ohne Physik Leben? Das wäre Quatsch. Weil sobald man z.B. den Arm hebt ist man ja von Physik umgeben.

Man muss sich die Frage stellen: Kann man ohne Wissen von der Geschichte leben? z.B. denke ich, dass man ohne Wissen über die Physik auch leben kann aber man ist trotz dem von ihr umgeben. Wie bei der Geschichte. Man profitiert von ihr, man muss aber nicht um bedingt viel Wissen.
Und noch mal zu dem Thema wenn man was erreichen will, muss man auch Geschichte können. Ja klar ist das so. Wenn man was erreichen will und alle Prüfungen schaffen will, muss man auch viele andere Bereiche gut können.

Aber ich sage mal wenn man fertig ist mit mit dem Weiter- und Fortbilden, braucht man dass, vielleicht mal wenn man irgendwo mitreden will. Aber danach denke ich ist man nur noch von der Geschichte umgeben, aber man braucht sie nicht mehr um sie für Prüfungen anzuwenden oder zum Leben.
Das ist meine Meinung dazu.

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» Marius » Beiträge: 36 » Talkpoints: -0,04 »



Marius hat geschrieben:Genau so wie die Geschichte, tangiert uns z.B. auch die Physik. Wenn man sich die Frage stellen würde: Kann man ohne Phsik Leben? Das wäre Quatsch. Weil sobald man z.B. den Arm hebt ist man ja von Physik unmgeben.
[...]
Man muss sich die Frage stellen: Kann man ohne Wissen von der Geschichte leben? z.B. denke ich, dass man ohne Wissen über die Physik auch leben kann - aber man ist trotz dem von ihr umgeben. Wie bei der Geschichte. Man profitirt von ihr, man muss aber nicht umbedingt viel Wissen.
[...]
Aber ich sage mal wenn man fertig ist mit mit dem Weiter- und Fortbilden, braucht man dass, vielleicht mal wenn man irgendwo mitreden will. Aber danach denke ich ist man nur noch von der Geschichte umgeben, aber man braucht sie nicht mehr um sie für Prüfungen anzuwenden oder zum Leben.
Das ist meine Meinung dazu.

Den ersten Punkt hast Du ja auch so erkannt: Klar würde das funktionieren auch ohne darüber etwas zu wissen. Nur dann würden wir immer noch in der Steinzeit leben und Wissen ist nun einmal Macht, wer nichts weiß, hat auch keine Basis, etwas zu können. Und würden wir nichts über die Physik wissen, würden wir auch nicht von ihr profitieren können. Der PC und alle Erfindungen der letzten 3.000 Jahre sind auch nur ein Produkt der Physik - ohne diese gäbe es diese nicht.

Und man braucht die Geschichte ein Leben lang, je nachdem. Ich seh`s im Studium, andauernd kommt mal das Gespräch auf geschichtliche Sachverhalte, meine Eltern reden darüber mit anderen und ziehen Schlüsse daraus, jeder der da nicht mitreden kann steht schnell als "Depp" da, der sowieso keine Ahnung hat und nicht ins Gespräch eingebunden werden muss.
Die sozialen Folgen die sich durch so eine Ausgrenzung ergeben kann man sich ja denken, gerade da, wo Vitamin B wichtig ist. Und Leistung zählt heute eben nicht mehr, na im Grunde hat Leistung allein noch nie gezählt ohne entsprechende Beziehungen.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 10.08.2014, 17:08, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Es ist wirklich interessant zu sehen, was ihr davon haltet. Ich stehe nun eher auf der Seite von denen, die ohne Geschichte nicht leben können. Und wenn meine Lehrerin fragen sollte warum habe ich ja von euch tolle Argumente bekommen.

» julia08 » Beiträge: 1991 » Talkpoints: -5,91 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich könnt nicht ohne Geschichte leben, weil mich vor allem die NS-Zeit stark interessiert. Die ganzen Hintergründe finde ich total spannend. Sicherlich kann man auch ohne Geschichte leben, keine Frage, aber für mich, der auch Geschichte LK in der schule hatte, ist Geschichte ein ganz wichtiges Thema.

» juker » Beiträge: 141 » Talkpoints: -0,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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