Haben günstige Internet Provider höhere Ausfallzeiten?

Wenn man in einer Runde von günstigen Internet Providern spricht, dann ist es oft so, dass der eine oder andere viel schlechtes zu berichten hat. Oftmals fällt das Internet aus und keiner fühlt sich dafür verantwortlich. Wenn man dann dort, für meist teures Geld, dort anruft, wird oft gesagt, dass es an der Telekom liegt, die ja die Leitung zur Verfügung stellen. Oft braucht es dann noch lange, bis das Internet wieder funktioniert.

Egal, ob es 1& 1 oder arcor oder sonst ein Anbieter ist, meine Bekannten haben da alle oder zumindest fast alle schlechte Erfahrung gemacht. Besonders, wenn Telefonie auch noch dabei ist, sind die Ausfälle schon noch höher. Habt ihr auch den Eindruck, dass die Ausfallzeiten bei günstigen Internet Providern höher sind oder denkt ihr, dass es Zufall ist?

Ich selbst kann diese Erfahrungen eigentlich nicht teilen. Wir sind jetzt schon seit einigen Jahren Kunden der Telekom und waren zuvor bei 1&1 und davor bei AOL und hier habe ich eigentlich mit allen Anbietern die gleichen Probleme gehabt, egal ob das Telefon noch mit dem Internet zusammen hing oder ob beides separat über verschiedene Boxen lief, etc. Ich glaube auch einfach nicht, dass sich die "großen" Internetprovider so etwas heute noch erlauben können. Ein Ausfall von mehreren Stunden ist für viele in Sachen Internet und Telefon heute schon ein Grund ein riesigen Aufstand zu machen, was ich manchmal auch durchaus teilen kann.

Hier wäre es das sofortige Aus, wenn so etwas öfter mal passieren würde. Probleme mit seinem Anbieter wird jeder schon mal gehabt haben, das will ich hier einfach mal so hinstellen. Der eine oder andere wird vielleicht öfter von Problemen mit der Leitung betroffen sein und wieder andere trifft es vielleicht nur alle paar Jahre mal für wenige Stunden. Klar kann dies immer mal mit dem Provider zusammenhängen, aber natürlich ist dies nicht immer eine erwiesene Tatsache. Die Probleme könnten ja auch genauso gut in der Leitung selbst, am Anschluss, an der Buchse, etc. liegen und müssen nicht mit Störungen mit dem Anbieter in Zusammenhang stehen. Hier kann ich also von allen getesteten Anbietern in etwa das gleiche Maß an Qualität erwarten - Zumindest habe ich es so erlebt.

100%ige Verfügbarkeit hat man tatsächlich bei keinem Anbieter, egal um welchen es geht. Ich bin im Moment bei Congstar und damit auch sehr zufrieden. Früher hatte ich mit AOL immer wieder Probleme, dass ich mich plötzlich nicht mehr ins Internet einwählen konnte. Mit Congstar hatte ich so was bisher nicht.

Die Erfahrung, dass die Provider dann behaupten, die Telekom sei schuld und umgekehrt die Telekom behauptet, die Provider seien Schuld, habe ich übrigens auch schon oft erlebt. Man selbst kann es nicht prüfen, daher können die es mit einem machen. Das Problem wird man übrigens im Zweifelsfall bei Congstar eher nicht haben, denn Congstar gehört zur Telekom.

wenn das Internet mal ausfällt, kann die verschiedensten Gründe haben und in ganz seltenen Fällen ist der Anbieter dafür verantwortlich. Meist sind diese Ausfälle Folgen von defekten Endgeräten oder Telefondosen. Und in ganz seltenen Fällen kann es mal passieren, dass ein Port sich mal aufgehängt hat oder aufgrund von Gewitter größere Schäden entstanden sind.

Aber in der Regel sollte jeder Provider in der Lage sein, eine Störung in einem Terminraster von 24 Stunden zu beheben. Wenn eine Störung regelmäßig auftritt ist das in meinen Augen eine Nichterfüllung eines Vertrages und man könnte außerhalb der Mindestvertragslaufzeit den Anbieter auch wechseln.

Ich reihe mich mal in Damomos Congstar-Fraktion ein, da bin ich jetzt seit fünf Jahren und habe eigentlich nur einen Ausfall zu vermelden, da hat es stark geschneit. Allerdings möchte ich hier eine Einschränkung machen, denn das Spielchen "die Telekom ist schuld" bzw. "nein nein nein, Congstar ist schuld" kenne ich, obwohl die Firmen irgendwo zusammen gehören. Letztendlich kam dann doch jemand von der Telekom, da was an der Leitung war, worauf Congstar keinen Einfluß hatte.

Die von dir genannten Anbieter sind ja letztlich nicht die, die zu den "günstigen" Anbietern zählen (wenn man davon absieht, dass es Arcor gar nicht mehr gibt und die zu Vodafone gehören). Vermutlich meinst du letztlich auch eher die "kleinen" Anbieter, weil sich alle preislich nicht mehr viel unterscheiden. Höchstens was das Leistungsspektrum angeht.

Aber man kann hier schon sagen, dass sowohl die Kleinen wie die Großen weitestgehend über die gleichen Leitungen gehen, so dass von einem Ausfall alle gleichermaßen betroffen wären. Jetzt unterscheiden sich die Anbieter eben im Service und da kann es natürlich sein, dass Telekomkunden schneller das Gefühl bekommen, ernst genommen zu werden, als Kunden von kleineren Anbietern. Was das tägliche Leben angeht, dürfte es jedenfalls hinsichtlich Ausfallzeiten keine Unterschiede geben.

Ich persönlich habe zu hause noch nie einen anderen Anbieter als T-Online verwendet. Damit bin ich zufrieden und die Ausfallzeiten hielten sich sehr in Grenzen. Es kam bisher einmal zu einem Ausfall für zwei Tage, weil in einer Baustelle die falschen Kabel beschädigt wurden. Die Baustelle befand sich in meiner Nähe und so konnte ich das alles auch direkt gut nachvollziehen. Ansonsten gab es zwischendurch mal kleinere Ausfälle, die meistens sehr schnell behoben wurden. Als ich einmal die Hilfe eines Service-Mitarbeiters vor Ort benötigte, kam dieser auch sehr zügig und tauschte das defekte Gerät aus. Er war zwar alles andere als freundlich, aber immerhin funktionierte danach alles wieder. Mit der Hotline habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und habe diese auch schon mal bei Problemen kontaktiert.

Manche meiner Bekannten und Kommilitonen sind bei Vodafone und machen damit gute Erfahrungen. Das ist aber auch ein Anbieter, der den Internetanschluss nicht zum Schleuderpreis anbietet. Für mich persönlich ist Vodafone auch irgendwie der einzige Anbieter neben der Telekom, bei dem ich wohl einen Vertrag abschließen würde. Mit dem Internet auf meinem Handy, das ich über Vodafone bekomme, bin ich sehr zufrieden und ich würde Vodafone auch zutrauen, dass der normale Internetanschluss etwas taugt.

Von den kleinen und zumeist sehr günstigeren Anbietern habe ich bisher oft sehr schlechte Geschichten gehört. Solange das Netz stabil ist, geht es ja noch. Fällt aber mal etwas aus, geht der Ärger richtig los. Eine Bekannte von mir war vor ein paar Jahren mal bei Freenet. Sie hatte wochenlang kein Internet, hat sehr viel Geld für diese Service-Hotline ausgegeben und letztendlich wurde ihr doch nicht geholfen. Mittlerweile ist sie Kundin bei T-Online und damit sehr glücklich. Bei der Telekom gibt es eine kostenlose Service-Hotline, bei der einem meistens sehr schnell geholfen wird. Die ganzen Billiganbieter hingegen lassen sich ihre Hotlines meistens kräftig bezahlen und durch die schlechte Auskunft dort kommt einiges zusammen, da die meisten Kunden mehrfach anrufen müssen und dann auch lange in der Leitung gehalten werden. Ich denke, dass das in dem System so einkalkuliert wurde.

Ob die Ausfallzeiten selbst aber bedeutend höher liegen, kann ich nicht beurteilen. Es ist vermutlich eher so, dass die einzelnen Ausfälle schlechter überprüft werden und dass die Kunden letztendlich eher hingehalten werden als das bei den teureren Anbietern der Fall ist. Ich habe auch den Eindruck, dass Defekte insgesamt langsamer repariert werden als bei den teureren Anbietern, sofern der Defekt im Zuständigkeitsbereich des kleinen Anbieters liegt.