Klasse mit zu wenig Schülern auf andere Klassen verteilen?

vom 11.07.2012, 13:28 Uhr

Wenn es in einer Klasse zu wenig Schüler gibt darf der Direktor sie einfach auflösen? Eine Klasse soll aufgelöst werden und in mehrere Klassen aufgeteilt werden. Die Schüler der Klasse haben sich schon beim Direktor beschwert der meinte aber man könne da nichts tun. Es gibt auch viele Schüler einer anderen Schule die zu der Schule wechseln wollen. Also hätte man mehr Schüler in der Klasse. Alle Schüler dieser Klasse haben einen starken Zusammenhalt.

Darf der Direktor das einfach auch wenn alle Schüler sich dagegen stellen? Gibt es da noch andere Chancen die Klasse zusammen zu lassen?

» pada20 » Beiträge: 30 » Talkpoints: 15,97 »



Es gibt meiner Meinung nach wenig Möglichkeiten, die Klasse in dem Bestand weiter zu lassen. Der Direktor hat auch seine Vorschriften und so gibt es Vorgaben, wie viele Schüler mindestens in einer Klasse sein müssen und wie viele maximal in einer Klasse sein dürfen. Hierzu habe ich hier die Vorgaben gefunden. Wenn es weniger Schüler sind, muss der Direktor sie aufteilen, allerdings darf eine gewisse Zahl auch nicht überschritten werden darf. Vielleicht hat man hierüber die Chance noch mal ein Gespräch mit dem Direktor zu finden. Er darf nämlich auch nicht zu viele Schüler in einer Klasse haben.

Meiner Meinung nach kann man aber sicherlich auch noch mal beim Schulamt nachfragen und dort auch erfragen, ob man das nicht anders regeln könnte. Gerade auch weil es ja auf die Stimmung und Lernbereitschaft der Schüler schlagen würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wenn die Klasse zu klein ist, dann muss aus Kostengründen diese Klasse aufgelöst werden. Denn die Schulen haben Auflagen wie stark eine Klasse sein darf und wie stark diese sein muss. Wenn in der Klasse also zu wenig Schüler sind, muss die Schule Kosten sparen und die Klasse auflösen und in die Klassen verteilen, die noch Platz haben.

Was macht dich so sicher, dass aus anderen Schulen die Schüler wechseln wollen. Das ist eine Aussage, die der Direktor bestimmt eher wüsste als ein Schüler. Sagen können die Schüler aus anderen Schulen viel. Aber es ist eben nicht amtlich, sonst würde die Klasse nicht aufgelöst werden.

Man muss bedenken, dass man für eine Klasse mehr auch mehr Lehrer braucht und für die Klasse weniger können die Lehrer eben auf die anderen Klassen mit verteilt werden. So muss dann auch kein Lehrer neu eingestellt werden als wenn mehr Klassen sind. Das ist das Sparkonzept, was die Schulen vorgelegt bekommen, wenn sie staatlich oder kirchlich sind. Da hat man eine Klassenstärke, die eben nicht weniger sein darf.

Fazit: Die Schüler können gar nichts machen. Auch wenn wirklich Schüler wechseln wollen kann der Direktor diese ablehnen, damit er eine Klasse einspart.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ja, leider darf er das. Natürlich kann man immer versuchen, sich gegen solche Entscheidungen zu stellen, doch meistens bringt das nicht viel, da (wie der Direktor bereits gesagt hat) die Entscheidung nicht in seiner Hand liegt. Solche Dinge werden (unter anderem) beschlossen, um dem Lehrermangel etwas entgegenzusetzen. Je weniger Klassen, desto weniger Lehrer müssen eingesetzt werden. Und wie gesagt, solche Entscheidungen treffen höhere Instanzen.

An meiner Schule gab es auch schon solche Fälle. Soweit ich weiß, wurden letztes Jahr die achten Klassen neu gemischt. Da waren alle auch sehr traurig. Noch schlimmer ist es eigentlich, wenn so etwas in der Oberstufe passiert. Gerade kurz vor dem Abitur ist es wichtig, die Lehrer beizubehalten, schließlich hat man sich nach einem Jahr in der 11 an sie gewöhnt, an die Methoden, die Klausuren und so weiter. Der letzten Abiturjahrgang meiner Schule hatte es wirklich schwer: Nach der 11. Klasse wurden fast alle Kurse, bis auf die Leistungskurse, neu gemischt. Zum Glück sieht es momentan noch so aus, als würde mir das erspart bleiben, ich besuche momentan noch die 11. Klasse.

» Schnuffline » Beiträge: 1019 » Talkpoints: 33,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Der Direktor darf in einen solchen Fall die Klasse auflösen. Allerdings kann man durch neue Schüler eine größere Klasse bekommen. Wenn andere Schüler auf diese Schule wechseln wollen, dann hat man durchaus eine Chance, dass die Klasse bestehen bleibt und nicht aufgelöst wird. Jedoch müssen diese Schüler in die Klassenstufe reinpassen, da man schließlich ohne Grund keine Schüler der 9. Klasse in die 8. setzten darf.

Am Besten die Eltern versammeln sich und wenden sich an den Schulrat. Dieser könnte ebenfalls eine Lösung finden und die Klasse bestehen lassen. Die Kinder haben sich zumal auch schon an die Mitschüler in der Klasse gewöhnt und wollen diese auch behalten.

» Stefan569 » Beiträge: 558 » Talkpoints: 1,86 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das Kultusministerium jedes Bundeslandes hat da seine eigenen Richtlinien. In Sachsen ist es zum Beispiel so, dass eine Grundschulklasse mindestens 14 Schüler haben muss. Wird diese Zahl unterschritten, dann wird die Klasse eben aufgelöst. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten um Klassen oder gar ganze Schulen vor der Schließung zu retten.

Das Zauberwort heißt offene Schulbezirke, was es bei uns mit drei Grundschulen gibt, welche aneinander grenzen. Außerdem hatte die Stadt letzten Sommer auch erfolgreich geklagt, damit eine erste Klasse doch noch eingeschult werden konnte, obwohl die erforderliche Mindestschülerzahl erst nach der Anmeldefrist erreicht werden konnte.

Fakt ist, dass ein Direktor immer Spielraum hat, zumal in dem oben beschriebenen Fall doch die Mindestklassenstärke erreicht werden kann. Allerdings liegt es eben auch am Direktor wie sehr dieser an einer Lösung interessiert ist, welche die meisten betroffenen Schüler zufrieden stellt. Dabei muss man aber auch mit bedenken, wie die Situation bei den Lehrern aussieht.

In vielen Schulen herrscht Lehrermangel und vielleicht kann man diesem durch die Auflösung einer Klasse entgegen wirken. Aber in allen möglichen Varianten muss man immer bedenken, dass nur ein gemeinsames Gespräch etwas bewirken kann.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wenn ein Schuldirektor so etwas in Erwägung zieht, dann wird er sicherlich Gründe dafür haben und sich auch über die Konsequenzen bewusst sein. Ich glaube nicht, dass man als einfacher Schüler dort großartig etwas mit zu entscheiden hat. Selbstverständlich kann das für viele Kinder recht hart sein, wenn man plötzlich aus dem Freundeskreis und den Klassenverband gerissen wird und dies sollte auch wirklich nur dann gemacht werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, aber wenn dies eben der Fall ist, kann man dort wohl wirklich nichts machen.

Auch der Schuldirektor ist nicht das "oberste Tier" an der Schule und hat sicherlich Auflagen von der Schulbehörde, etc. und ein Etat, an das er sich halten muss. Wenn man dann hier einen oder mehrere Lehrer frei bekommen würde, die man anderweitig einsetzen könnte, ist das wiederum natürlich mit Kosten-Ersparnissen verbunden. Hier gibt es viele Gründe eine Klasse umzulegen, die häufig nicht mal offen gelegt werden.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Unserer Berufsschulklasse steht das auch bald bevor, da einige früher Prüfung machen. Uns wurde angekündigt, dass wir deswegen auf zwei Klassen verteilt werden sollen. Wir wollten uns dagegen wehren, aber man sagte uns, dass das nicht möglich ist. Eine Klasse hat eben eine bestimmte Mindestanzahl an Schülern und wer darunter liegt, wird aufgeteilt. Da kann man nichts machen und muss das in Kauf nehmen.

Ich weiß zwar auch noch nicht, wie ich damit zu Recht komme, aber man muss damit leben. Sicherlich ist es für die Schüler, die aufgeteilt werden ein riesiger Nachteil, da sie sich eventuell an neue Lehrer und neue Mitschüler gewöhnen müssen.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


In der Mittelstufe gab es so einen Fall bei uns auch. Wir hatten vier Klassen, doch eine bestand überwiegend aus extrem schlechten Schülern. Es blieb im Laufe der Jahre bestimmt die Hälfte der Schüler sitzen oder flog von der Schule, sodass bestimmt nur noch zehn bis zwölf Schüler in der Klasse blieben. Daraufhin wurde sie aufgelöst und die übrigen Schüler auf die restlichen drei Klassen verteilt. Ich denke, dass die Schule das aus Kostengründen macht und man da als Schüler nichts unternehmen kann. Ich glaube, einzig in der Oberstufe, wenn es bei euch Profile gibt, ist das nicht mehr möglich. Da hatten wir auch eine Klasse mit nur 14 Schülern, aber die konnte man wegen ihres Profils, das sie gewählt hatten, nicht einfach auflösen. Außerdem wären in dem Fall die anderen Klassen definitiv zu groß geworden.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich fürchte, man kann nicht viel dagegen unternehmen, wenn der Direktor erst mal den Entschluss gefasst hat. Es wird ja auch einen wichtigen Grund geben, einfach so wird er die Klassengemeinschaft ja sicher nicht auseinander reißen wollen. Ich hatte das Problem in der Grundschule, dass meine Klasse vor dem vierten Schuljahr aufgeteilt wurde und wir dann das letzte Schuljahr in einer anderen Klasse bei einer anderen Lehrerin unterrichtet wurden.

Damals haben die Eltern auch versucht, diese Teilung der Klasse zu verhindern, waren aber am Ende machtlos gegen die Entscheidung der Schulleitung. In meiner Berufsschule war es so, dass es zwei Klassen gab und unsere Klasse viel größer war als die andere. Dadurch mussten einige Schüler in die andere Klasse wechseln. Da das keiner freiwillig wollte, sollte hinterher ausgelost werden, wer wechseln muss.

Wir haben es dann so hingebogen, dass die befreundeten Gruppen zusammen auf einem Zettel standen, so dass, wenn man schon wechseln muss, wenigstens die Freunde mitkommen und man nicht wieder ganz von vorne anfangen muss, Kontakte zu knüpfen. Das war aber auch das einzige Zugeständnis, das wir von der Schulleitung bekommen haben. Der Wechsel musste sein, weil die Klassen eben zu ungleichmäßig waren.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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